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An seine Grenzen stoßen....ich kannte meine gar nicht bis zum Burn out, Depressionen, Ängste und Panik.
Jetzt ist es so, dass ich schon merke, wann es wieder kommt und ich heute jedem sagen kann, dass ich jetzt eine Pause brauche, nicht in 5 Minuten oder in einer halben Stunde. Das war das, was ich damals nicht erkannte.
Arbeiten ohne Grenzen zu setzen und noch nicht einmal das hat mich weiter gebracht im Berufsleben, sondern eher zerstört. Weil ich glaubte, ich muss immer alles geben, um mal einen unbefristeten Vertrag zu bekommen.

Jetzt ist es ja egal, weil ich in Rente bin. Es sind heute andere Dinge, die mich Grenzen setzen lassen und das ohne schlechtes Gewissen. Damals habe ich meinen Kopf darüber zerbrochen, was andere oder der Vorgesetzte denken könnten, wenn ich das eine oder andere doch erst am nächsten Tag erledigen würde. Meistens waren manche Dinge, dir mir aufgetragen wurden nicht wichtig, immer nur dringend und oft kurz vor Arbeitsende, schon komisch.

Bin ich froh, dass ich heutzutage nicht mehr arbeiten muss, was ich so mitbekomme von meiner Umgebung und von meinem Partner, wenn der nicht kurz vor einem Burnout steht, ist einfach nicht mehr richtig.

Ich schätze, da kann man noch so gut gelernt haben, mit Stress umzugehen, aber wenn es ausartet mit etlichen Überstunden, an Wochenenden in die Firma beordert wird, nur weil einer seiner Kollegen den Job nicht richtig gemacht hat, kaum Urlaub nimmt und im Urlaub auch noch erreichbar ist, hört es auf.

Meine Gedanken zu an seine Grenzen stoßen.

@-IchBins-

Nun ja,ich arbeite ja nur wenige Stunden in der Woche.
Für meine Verhältnisse ist es eben viel,aber im Grunde genommen war ich auch in jungen Jahren schon wenig belastbar.

Bin mit 17 ausgezogen,hab eine Ausbildung begonnen zur Zahnarzthelferin,wie es damals noch hiess.
Im dritten Lehrjahr war ich dann am Wochenende noch in der Gastronomie am arbeiten,weil das Lehrgeld anders besteuert wurde und ich dann netto weniger raus hatte aber ich musste ja meine Miete bezahlen.

Wie ich das damals geschafft habe,weiss ich selbst nicht mehr aber zum Ende meiner Ausbildung hatte ich bereits heftig zu kämpfen mit psychischen Einschränkungen und wusste nicht,was los ist.

Derzeit nur Esstörungen (aber sehr intensiv) und Depressionen,bin dann in eine psychosomatische Klinik gegangen.

Zitat von -IchBins-:
Bin ich froh, dass ich heutzutage nicht mehr arbeiten muss, was ich so mitbekomme von meiner Umgebung und von meinem Partner, wenn der nicht kurz vor einem Burnout steht, ist einfach nicht mehr richtig.

Ja,da kannst Du auch wirklich froh drüber sein.
Ich selbst habe nicht lange genug (Vollzeit) gearbeitet um überhaupt einen Anspruch auf Frührente zu haben.
In sofern muss ich (zumindest in einem gewissen Rahmen) immer noch abliefern,weil wir sonst die Raten für unsere Doppelhaushälfte nicht mehr stemmen könnten.

Ja,wir haben eine Doppelhaushälfte gekauft (finanziert) aber auch nur,weil wir eine Eigenbedarfskündigung bekamen.
Als ich mich grade wieder etwas erholt hatte von meiner 2 jährigen intensiven Krankheitsphase,in der an arbeiten nicht mehr zu denken war.

Und davon,dass meine Mutter gestorben ist und davor die Mutter meines Mannes.
Danach noch fast mein Vater und zwischendurch (fast) unsere Katze.
Es war viel auf einmal in wenigen Jahren.

Wir wollten einfach einen Ort haben,an dem uns keiner wieder raus werfen kann und an dem wir zur Ruhe kommen können.

Wie es so ist,es ging kurz nach dem Einzug auch noch die Heizung kaputt und dann wieder neuen Kredit aufnehmen (und froh sein können,dass es einem überhaupt noch gewährt wurde).

In der Firma meines Mannes läuft es zeitweise sehr mau also wir sind immer bisschen am kämpfen.

Würde wirklich gerne mal ein paar Wochen Ruhe haben (nichts leisten müssen) und mein Psychiater würde mich sicher auch mal längerfristig krank schreiben.
Nur wenn auf der AU für meine Arbeitgeber die Adresse eines Psychiaters steht,ist das nicht besonders vertrauenserweckend...(habe mehrere auf Minijobbasis).

Mein Mann ist auch manchmal ziemlich am Rande mit seinen Kräften und ich wünsche mir auch für ihn mehr Freizeit/Freiraum.
Haben halt ein Haus am Stadtrand,da fährt man durchaus schonmal 1,5-2 Stunden mit den Öffis,konnten wir uns aber derzeit kaum aussuchen.

Wie lange wir die Raten noch bedienen können wird sich zeigen.
Letztendlich kann immer irgendwas passieren.

Ein ehemaliger Kollege meines Mannes liegt im Sterben,es wurde zunächst Long-Covid diagnostiziert und dann kaum noch weiter nach geschaut.
Als endlich ein MRT gemacht wurde,hatte der Krebs bereits weitläufig gestreut.

Ich habe ihn gekannt und er ist ein sensibler ,freundlicher Mensch.
Habe geheult heute morgen als mein Mann mir erzählt hat,dass es nun bald soweit ist.

Sorry für das durchwachsene Schreiben.

A


An seine eigenen Grenzen stoßen

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@Flame
Mein Mitgefühl Flame für all das, was du durchgemacht hast und durchmachen musst. Und doch schreibst du hier deine Geschichte auf, finde ich sehr stark. Wenn es mir nicht gut geht, bin ich nicht mehr in der Lage, mich auszutauschen, erst dann, wenn es mir wieder besser geht.

Ich bin nicht freiwillig in Rente gegangen, sondern war nicht mehr vermittelbar aufgrund vieler Einschränkungen.

Ich habe noch eine kleine Putzstelle, was ich gerade noch so hinbekomme, weil es nur einmal die Woche ist.
Jetzt betreue ich meine Eltern (85 und 90), das ist auch nicht so einfach. Beide Pflegestufen, aber trotz Alltagsdienst, der aber nur einmal wöchentlich kommt mit 1,5 Stunden bleibt doch einiges an mir hängen, da meine Mutter Makula Degeneration hat und schlecht sieht. Hier muss ich dann solche Dinge wie Papierkram erledigen, auch mal etwas Schwereres einkaufen, mal etwas reparieren und Wege erledigen, Begleitung zu Ärzten u. a. und dann habe ich noch meinen Haushalt, wohne aber allein ohne Kinder. Mein Partner wohnt auch allein im Haus mit seiner Mutter (also er wohnt oben und sie unten). Das soll auch erst mal noch einige Zeit so bleiben.

Jetzt ist auch hier so, dass ich Grenzen setzen muss und auch will. Bei meinen Eltern fällt es mir natürlich nicht so leicht, weil ich nicht weiß, wann der Tag X kommen wird. Aber wenn ich nicht kann aufgrund meiner chronischen Schmerzen oder Erschöpfung, dann sage ich es auch. Dann wird es halt verschoben. Das geht eben dann auch nur, weil ich nicht in fester Arbeit stehe und größtenteils flexibel bin.

Wenn du in einem gewissen Rahmen noch abliefern musst, um die Kosten zu decken, ist das verständlich. Aber du weißt sicher auch, was du tun kannst, wenn du mal 5 Minuten für dich inne halten kannst? Oder vielleicht auch eine feste Zeit in den Alltag einplanen kannst für Ruhe und wenn es nur 10 Minuten wären?

Ich denke auch nicht, dass es möglich ist, mit einem Fingerschnips Dinge zu ändern, sondern wirklich Schritt für Schritt, was Ruhepausen angeht oder auch wichtige Dinge von dringenden unterscheiden zu können oder sich zu fragen: muss ich das jetzt tun oder hat es noch Zeit, es umzulagern, das können ganz einfach Dinge sein, vielleicht im Haushalt wie z. B. Betten beziehen, Wäsche bügeln. Manchmal will man halt auch fertig werden mit all den Dingen und da würde es mich überlegen lassen: was ist jetzt wichtig und was kann warten oder mich fragen: schaffe ich das jetzt alles noch oder teile ich mir es besser auf.

Ich finde das alles so zu managen eine Stärke, aber auch mal inne halten und sagen: das schaff ich heut nicht mehr ebenso richtig, bevor man sich selbst wieder überfordert.

Ich wünsche dir viel Kraft für alles, was dich umtreibt und das es wieder ein Aufwärts gibt.
Krankheit und Tod ist immer sehr kräftezehrend und wenn man dann auch noch eingespannt ist in andere Dinge, man das aber erkennt, gibt es hoffentlich auch Möglichkeiten, wie man für sich selbst bestenfalls so damit umgeht, dass man nicht wieder in einer Klinik landet.

@-IchBins-

Ich hatte eben einen langen Text verfasst und nun ist er weg und ein zweites Mal krieg ich den nicht wieder hin...

Danke auf jeden Fall für Deine ehrlichen und einfühlsamen Worte...

@Flame
Das hatte ich auch schon mal und dann keine Lust mehr, noch einmal alles niederzuschreiben. Alles gut.

Habe ein Buch gefunden bei Edeka (der Laden hat so eine Bücherecke,wo man Bücher nehmen und abgeben kann) und darin stand u.a. ein Satz,der mich damals (in meiner persönlichen Hölle) erfasst hat:
Mitten im Winter erfuhr ich,dass in mir ein unbesiegbarer Sommer ist.

Als ich in der Psychiatrie war,hatte ich ein Radio im Zimmer.
Und eines Tages kam dieser Song,der hatte mich demassen abgeholt,der hat mich total geflasht.
Also ob jemand was für mich gesungen hätte:

Nachfolgend noch Ray Wilson.
Was die Zustände so toll beschreibt,wenn man selbst nicht mehr soviele Worte hat.

Meine armen Nachbarn müssen grade Lärmbelästigung aushalten.
Unsere Anlage gibt schon einiges her.

Glaub aber die wissen,dass ich sie damit nicht ärgern will,die kenne meine zeitweisen Anwandlungen.
Nach spätestens 1 Stunde hab ich genug und halte auch die Fenster geschlossen.

Macht Spass so alte 90er Mucke aufleben zu lassen.
Da fühl ich mich direkt wieder wie 20 nur mit einer besseren Anlage.

Und wenn ich morgen weg bin vom Fenster hab ich doch noch Spass gehabt.
Auch wenn ich die Fernbedienung nurnoch mit Lesebrille bedienen kann.

Und jetzt wird es auch ruhiger.

Phil Collins noch so ein bisschen,diese schönen alten Songs ,die in meiner Jugend für mich neu waren.
Heutzutage hör ich die selten im Radio und wenn,wird meistens schon zu Beginn des Songs unterbrochen und dann könnte ich heulen.
Weil solche Songs sind wie eine Blume,die aufblüht und wenn man mittendrin (oder schon am Anfang) unterbricht,kommt der Song gar nicht mehr zur Entfaltung.

Es hat sich einiges getan in den letzten Wochen und ich möchte mal berichten.

Zunächst hatte ich mich als Küchenhilfe beworben und hatte dann auch ein Vorstellungsgespräch.
Habe dann auch gefragt,was der Verdienst wäre und der läge dann bei 13 Euro (brutto).
Dass man damit nicht reich wird,war mir zwar klar aber das ist schon wirklich ziemlich wenig.

Also Plan B,ich habe einen meiner Haushalte in denen ich putze gefragt,ob sie auch mit 14-tägig einverstanden wären.
Deren Begeisterung hielt sich zwar in Grenzen aber sie haben sich bereit erklärt,das zu versuchen.
Darüber bin ich extrem froh und so bin ich erstmal entlastet und kann weiterhin als Putzfrau arbeiten.

Mein Mann hat sich auf Stellen beworben bei verschiedenen Banken.
In seiner derzeitigen Firma läuft es schlecht und er/wir können es uns schlichtweg nicht leisten ,auf das Ende (Arbeitslosigkeit) zu warten.
Mein Mann bekäme zwar Arbeitslosengeld aber davon kann man keine Hausraten bezahlen...


Was mein Essverhalten angeht,so bin ich leider noch immer nicht auf einen grünen Zweig gekommen.
Ist (gefühlt) eher noch schlechter geworden,war schon lange nicht mehr auf der Waage.
Aber irgendwann schaff ich es schon wieder,mir das Elend wenigstens mal anzusehen...


Mein Vater ist seit wenigen Wochen an der Dialyse.
Im Grossen und Ganzen kommt er damit zum Glück gut zurecht aber einzelne Parameter müssen noch angeglichen werden.
Er beschreibt aber,dass es ihm zunehmend besser geht und das ist tatsächlich auch mein Eindruck.

Dann die Hitze und unsere alte Katze,da hatte ich auch Sorge.
Sie wär am liebsten immer draussen aber am Dienstag haben wir sie im Haus gelassen als wir arbeiten waren.
Das hat sie zwar nicht so gerne aber musste sein...

So ein Song,der Halt gibt:

A


x 4





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