@-IchBins-
Nun ja,ich arbeite ja nur wenige Stunden in der Woche.
Für meine Verhältnisse ist es eben viel,aber im Grunde genommen war ich auch in jungen Jahren schon wenig belastbar.
Bin mit 17 ausgezogen,hab eine Ausbildung begonnen zur Zahnarzthelferin,wie es damals noch hiess.
Im dritten Lehrjahr war ich dann am Wochenende noch in der Gastronomie am arbeiten,weil das Lehrgeld anders besteuert wurde und ich dann netto weniger raus hatte aber ich musste ja meine Miete bezahlen.
Wie ich das damals geschafft habe,weiss ich selbst nicht mehr aber zum Ende meiner Ausbildung hatte ich bereits heftig zu kämpfen mit psychischen Einschränkungen und wusste nicht,was los ist.
Derzeit nur Esstörungen (aber sehr intensiv) und Depressionen,bin dann in eine psychosomatische Klinik gegangen.
Zitat von -IchBins-: Bin ich froh, dass ich heutzutage nicht mehr arbeiten muss, was ich so mitbekomme von meiner Umgebung und von meinem Partner, wenn der nicht kurz vor einem Burnout steht, ist einfach nicht mehr richtig.
Ja,da kannst Du auch wirklich froh drüber sein.
Ich selbst habe nicht lange genug (Vollzeit) gearbeitet um überhaupt einen Anspruch auf Frührente zu haben.
In sofern muss ich (zumindest in einem gewissen Rahmen) immer noch abliefern,weil wir sonst die Raten für unsere Doppelhaushälfte nicht mehr stemmen könnten.
Ja,wir haben eine Doppelhaushälfte gekauft (finanziert) aber auch nur,weil wir eine Eigenbedarfskündigung bekamen.
Als ich mich grade wieder etwas erholt hatte von meiner 2 jährigen intensiven Krankheitsphase,in der an arbeiten nicht mehr zu denken war.
Und davon,dass meine Mutter gestorben ist und davor die Mutter meines Mannes.
Danach noch fast mein Vater und zwischendurch (fast) unsere Katze.
Es war viel auf einmal in wenigen Jahren.
Wir wollten einfach einen Ort haben,an dem uns keiner wieder raus werfen kann und an dem wir zur Ruhe kommen können.
Wie es so ist,es ging kurz nach dem Einzug auch noch die Heizung kaputt und dann wieder neuen Kredit aufnehmen (und froh sein können,dass es einem überhaupt noch gewährt wurde).
In der Firma meines Mannes läuft es zeitweise sehr mau also wir sind immer bisschen am kämpfen.
Würde wirklich gerne mal ein paar Wochen Ruhe haben (nichts leisten müssen) und mein Psychiater würde mich sicher auch mal längerfristig krank schreiben.
Nur wenn auf der AU für meine Arbeitgeber die Adresse eines Psychiaters steht,ist das nicht besonders vertrauenserweckend...(habe mehrere auf Minijobbasis).
Mein Mann ist auch manchmal ziemlich am Rande mit seinen Kräften und ich wünsche mir auch für ihn mehr Freizeit/Freiraum.
Haben halt ein Haus am Stadtrand,da fährt man durchaus schonmal 1,5-2 Stunden mit den Öffis,konnten wir uns aber derzeit kaum aussuchen.
Wie lange wir die Raten noch bedienen können wird sich zeigen.
Letztendlich kann immer irgendwas passieren.
Ein ehemaliger Kollege meines Mannes liegt im Sterben,es wurde zunächst Long-Covid diagnostiziert und dann kaum noch weiter nach geschaut.
Als endlich ein MRT gemacht wurde,hatte der Krebs bereits weitläufig gestreut.
Ich habe ihn gekannt und er ist ein sensibler ,freundlicher Mensch.
Habe geheult heute morgen als mein Mann mir erzählt hat,dass es nun bald soweit ist.
Sorry für das durchwachsene Schreiben.