Hallo, ich bin ganz neu im Forum und muss mir das ganze Elend mal von der Seele schreiben.
Ich bin von 3 Geschwistern, die Mittlere. Erst kommt das Wunschkind, dann (ich) der Unfall und 6 Jahre später das Goldkind.
Schon meine ersten Erinnerungen sind von Angst geprägt. Angst vorm cholerischen, sadistischen und manchmal auch lieben Vater. Von seinen Prügelattacken, seinen Wutausbrüchen und manchmal von seinem großen Verständnis. Man wusste nie woran man war und wie er drauf ist. In dieser Zeit hat sich mein Feingefühl, meine Empathie und Hochsensibilität und auch ein Teil innerer, grenzenloser Wut entwickelt.
Es war ein ständiger Kampf in der Familie. Jeder kämpfte gegen jeden und jeder wollte Papas Liebling sein. Geschwisterliebe kenne ich nicht. Wenn die Eltern auf Arbeit waren mussten wir täglich die kpl Wohnung putzen und wehe die haben was gefunden. Da war Strafe vorprogrammiert, wenn meine Schwester meinte sie muss mir die Arbeiten zuteilen, die sie nicht machen wollte, habe ich mich geweigert. Sie hat dann angefangen mich zu schlagen. Beschwerten sich die Nachbarn über den lauten Streit, gab's wieder Prügel für beide. . oh Gott, ich hasse mein Leben.
Meine Mutter war eine Gefühlskalte Frau. Ihre größte Sorge waren die Nachbarn, die sollten nichts von diesen Prügelattacken hören, deshalb forderte sie ihn dazwischen auf, er soll aufhören. War er nicht da, hat sie mit ihm und seinen Strafen gedroht.
Zum prügeln hat er alles genommen was er fassen konnte. Handfeger aus Holz, Staubsaugerrohr, Hausschuhe mit Gummisohlen (das zwiebelt schön), Kleiderbügel. Der Schlag mit der Hand ins Gesicht war auch mal ganz schnell ausgeführt. Einmal hat er sich so vergessen, dass ich am Sportunterricht nicht teilnehmen konnte, weil ich blau geprügelte Beine hatte.
Als ich in der Schule (ca 5 Klasse) das Thema - Fortpflanzung des Menschen hatte, erfuhr ich zum ersten Mal, dass ich ein Unfall bin. Bis ins Detail hat der Vater mir geschildert was sie unternommen haben um einen Abort herbei zuführen. Einzelheiten kann ich hier gar nicht machen.
Dann kommst du auch noch als Schreikind auf die Welt, am liebsten hätte ich dich an die Wand geschmissen. . Ich fühlte mich so schuldig, meinen Eltern diesen Kummer gemacht zu haben.
Durch Fleiß, Verlässlichkeit und Nächstenliebe habe ich versucht meine Wichtigkeit in der Familie zu beweisen. Leider öffnete ich dem Familienmobbing dadurch Tür und Tor.
So viele Gresslichkeiten, die mich kaputt gemacht haben.
Der Gartennachbar, der versucht hat mich mit Gewalt in seine Gartenlaube ziehen während ich das Vieh versorgt habe, wenn die Eltern im Urlaub waren, war wichtiger als ich. Stell dich nicht so an, es doch nichts passiert Später die Schwester die angeblich ein Kind von meinem Freund erwartet.
Oder der Vater der mich mit 40 Jahren zum letzten Mal geschlagen und mir den kleinen Finger gebrochen hat, weil ich ihm meinen Wohnungsschlüssel nicht geben wollte. Und und und.
Durch dieses Leben habe, konnte oder wollte ich meinen beiden Kindern keine Grenzen setzen. Ich wollte eine liebe Mutter sein, die gaaaanz viel Geduld und Liebe zu vergeben hat. Leider ist das auch nach hinten losgegangen. Sie sind respektlos, nehmen nur und schreien mich auch mal zusammen wenn ihnen etwas nicht passt. Also ordne ich mich auch dort unter. Mein Schwiegersohn ist ein Narzisst, er nimmt sich mir gegenüber Rechte raus, das geht gar nicht. Ich habe versucht Respekt einzufordern, da kam es zum Knall. Meine Tochter hat den Kontakt abgebrochen und mir die Enkelkinder entzogen.
ACHTUNG! Das hat meine Urfamilie auf den Plan gerufen. Alle haben sich zusammengerottet und nun wird gemeinsam gemobbt. Meine Eltern sind die schlimmsten. Sie hetzen alle auf, weil ich ja psychisch krank bin und es ein schlimmes Ende mit mir nehmen wird. Ich habe mich komplett zurückgezogen. . Ich kranker Unmensch habe meinen 60igsten Geburtstag komplett abgesagt und nicht gefeiert. Solche Menschen gehören negiert!
Doch nun bin ich am Ende!
Ich bin nicht gläubig, aber es gibt einen Vers in der Bibel der sich wie ein Faden durch mein Leben zieht.
Vater, vergib ihnen, denn sie wissen nicht was sie tun
Das ich mich mit dieser Lebenseinstellung selbst zerstört habe, ist mir erst heute klar.
Im Moment kämpfe ich mit mir, den Mut aufzubringen, den Kontakt zu meinen Eltern komplett abzubrechen. Jedes Telafonat beginnt normal, da schöpfe ich Hoffnung und dann endet es in Vorwürfe und Schuldzuweisungen. Schließlich breche ich danach völlig zusammen und nehme mir vor - mich nicht mehr zu melden, jetzt ist Schuß!
Sie sind 83 Jahre und könnten morgen tot sein. Kann ich mir diesen Bruch dann verzeihen?
Das große Problem mit mir ist, das andere sagen könnten - du bist ein schlechter Mensch - und ich glaube ihnen.
Ich liebe meine Eltern, ich liebe meine Geschwister, ich liebe meine Kinder und Enkelkinder-- ich liebe nur mich nicht.
Bin ich doch eine unheilbare, kranke Kreatur?
Meinen Man? ihn hassen sie alle, weil er anprangert was Phase ist. In meiner Urfamilie wird keiner geduldet, der anders denkt. Leider ist er der Stiefvater meiner Tochter . .
Ich hoffe das ich eines Tages mein inneres Kind heilen kann. Ich wünsche mir Frieden im Kopf ob mit oder ohne Urfamilie, ich wünsche mir meine Tochter und die Enkelkinder zurück, ich möchte ohne Angst leben, ich möchte ohne Alpträume schlafen.
Ich hätte gern mehr Selbstwertgefühl, Selbstvertrauen, einen hohen Gartenzaun und Mut.
--an meine Eltern
Ich brauche keine 300Euro auf meinem Konto als Wiedergutmachung für das was ihr mir angetan habt!
Danke das Ihr euch die Zeit zum Lesen genommen habt.
09.11.2019 10:32 • • 13.11.2019 x 7 #1