Das mit dem Handschweiß und einem Saiteninstrument kenne ich nur zu gut. Neben der Tatsache, dass Du die Saiten aber auch anderen metallene Bestandteile des Instruments dazu bringst durchzurosten wirst Du auch niemals einen wirklich guten Ton erzeugen können. Denn da wo normalerweise die Hornhaut auf den Fingern die Saite fest und stabil hält und auch Tonhöhen-Slides von einer zur anderen Note möglich sind haben Menschen mit übermässigen Schweißhänden nur eine äußerst instabile, phasenweise sogar teigige Hornhaut anzubieten.
Das Resultat des Schwitzens ist ein wackeliger und brüchiger Ton und teilweise sogar quietschende Nebengeräusche beim Verschieben der Finger auf den Saiten. Was mich mein Handschweiß an Geld gekostet hat. Denn ich habe immerhin 2 Gitarren und zig Mechaniken, Tremolos und Brücken verschlissen, ganz zu schweigen von Gitarrensaiten.
Heute habe ich meine schweißnassen Hände übrigens mit
Antitranspiranten (mit 30 % Aluminium-Anteil), noch besser aber mit der
Leitungswasser-Iontophorese vollständig im Griff. Ich kann ganze Konzerte spielen ohne überhaupt an den Händen zu Schwitzen. Ich spiele inzwischen sogar wieder Gitarren mit Tremolos oder Piezo-Tonabnehmern (diese sind häufig übrigens sehr Anfällig gegen Verschmutzung durch Schweiß) und ich spiele inzwischen sogar wertvolle und richtig gute Instrumente, weil ich diese mit meinem Handschweiß nicht mehr beschädige.
Und gerade das Gefühl, ein wertvolles Instrument anzufassen ohne Angst haben zu müssen, es in absehbarer Zeit zu zerstören ist für mich unbezahlbar, was jeder Musiker mit etwas Empathie sicher nachvollziehen kann. Und aus dieser Sicherheit und der Griffsicherheit die trockene Finger den Saiten bieten habe ich inzwischen auch einen sehr guten Ton gefunden
30.12.2021 14:13 •
x 1 #13