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Hi Julia!

Du hast zwar nicht unbedingt mich angesprochen, aber ich kann dir nur eines sagen. Die Wahrheit ist immer am Besten!
Was würdest du denn für Ausreden erfinden? Ich denke, jede Ausrede ist viel unglaubwürdiger als die Wahrheit.
Wir können nun mal einfach nichts dafür, dass wir mehr schwitzen als andere Menschen. Deswegen sind wir weder unhygienischer noch abstoßend!
Wenn man Menschen (noch dazu solchen Menschen, die einen lieben oder sehr gerne haben) so etwas erzählt stößt man meistens auf Verständnis, Mitleid und den Wunsch helfen zu wollen!
Jedenfalls ging es mir so - ich habe lange geschwiegen, ich habe jahrelang alles versteckt. Seit ein paar Monaten habe ich drüber geredet (nicht bei allen Freunden, aber bei einigen, den Engsten) und es ist jetzt viel besser!

Du musst es ja nicht jedem auf die Nase binden:-)
aber ich finde, wenn dich jemand auf die Sache anspricht, kannst du ohne Probleme die Wahrheit sagen!

Liebe Grüße,
Babe

Ja, dass würde ich schon. Er ist total lieb und deswegen glaube ich nicht das er damit nicht zurecht kommen würde. Außerdem hab ich keine Ahnung was ich ihm anstelle der Wahrheit erzählen sollte. Vielleicht bin ich auch ein bißchen naiv, mag sein, aber trotzdem würde ich ihm das offen ins Gesicht sagen.


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Die ANGST geht um!

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Hallo!
Habe mich jetzt durch alle Beiträge gewühlt und ich muss sagen: Ihr sprecht mir aus der Seele!
Erst mal @ Rina und Freedom, ich habe auch ein Pferd und habe auf Turnieren ähnliche Probleme wie du, Rina. Allerdings ist mir das beim Pferd nicht peinlich, das Schwitzen. Reiten ist ein Sport und da "darf" man schwitzen, also da ist es etwas ganz Normales. Deswegen habe ich beim Reiten auch keine Probleme, neue Leute kennen zu lernen.
Ansonsten weiss ich nicht genau, ob ich unter HH leide. Ich denke eher nicht, da ich unter "normalen" Umständen, also in der Familie, oder jetzt alleine vor dem Computer, nicht schwitze.
Nur dann, wenn etwas von mir verlangt wird, dann äußert sich die Angst vor dem Versagen bei mir im Angstschweiss, der mich, oh Wunder, noch unsicherer werden lässt. Dabei verstehe ich mich selbst nicht. Ich bin zwar erst 15, habe aber dafür in meinem Leben schon sehr viel erreicht. Ich stehe gerne vor Leuten/ in der Öffentlichkeit, ich arbeite für das Radio, spiele in einem Orchester, bin Jugendgruppenleiterin, habe sehr viele Freunde und werde in einem Monat zwecks Schüleraustausch für zwei Wochen nach England fliegen. In drei Monaten werde ich dann noch für ein halbes Jahr nach Südfrankreich fahren, weil ich wegen meinen guten Französischkentnissen dafür ausgewählt wurden bin. Ich gebe Nachhilfeunterricht, engagiere mich ehrenamtlich für die Kirche, liebe es, als Babysitterin kleine Kinder zu hüten und Reitunterricht zu erteilen. Ich brauche diese permanente Leistungsbestätigung, andere Leute sollen anerkennen, was ich leiste, das war schon immer so, auch früher, als ich noch ein "Selbstbewusstsein" hatte.
Doch bei ganz banalen Dingen, werde ich, die, die alle für selbstbewusst halten, total unsicher, die Angst davor, zu versagen, macht mich fertig. Spiele ich, die, die später Schauspielerin werden möchte, nur eine ziemlich gut erlernte Rolle? Beispiel: Heute nachmittag soll ich meinen Verwandten "Memory" auf dem Klavier vorspielen. Danach werde ích mich wohl komplett umziehen können. Vor zwei Wochen war ich auf Musikfreizeitwoche und ich hatte nicht für jeden Tag einen frischen Pullover mit, das war die Hölle, sag ich euch. Hinzu kommt das Zittern und das kommt beim Querflöte spielen nun wirklich nicht gut! Ich weiss, das die Gründe für meine Angstzustände einfach in der Angst, sich zu blamieren, zu versagen, andere zu entweder nicht gemocht zu werden, liegen. Vor Auftritten gehe ich dann auch zu guten Freunden und sage, dass ich total Angst habe bzw. aufgeregt bin. Dabei rede ich aber nicht davon, dass ich am meisten Angst davor habe, dass man meinen tellergroßen Schweißflecken sieht.
Der Ekel vor mir selbst ging sogar so weit, dass ich in der Apotheke nach Yerka gefragt habe und im darauffolgenden Satz: "Ist aber nicht für mich". Ich könnte mich selbst ohrfeigen!
Im Hinterkopf hege ich zwar immer noch den Gedanken, dass das ständige Schwitzen mit der Pubertät zusammenhängt, aber ich weiss auch, das mein Vater und meine Tante ähnliche Probleme haben.
Diese ständige Angst, jemand könnte sehen, wie doll ich schwitze bzw. es riechen (noch schlimmer!), verdorben mir echt die ganze Jugend. Auf Feiern, wo echt nur Leute sind, die ich mag, die mich kennen, wo ich mich eigentlich wohl fühle, da schwitze ich trotzdem, das Tanzen scheint unmöglich, es sei denn, Alk. ist im Spiel. Mit Jungs komme ich auch nicht richtig klar, ich könnte ja von ihnen "verarscht" werden, und dass würde ich nicht überleben! Mein Selbstwertgefühl ist immer dann im Keller, wenn ich merke, dass es unter meinen Armen schon wieder nass wird (was ja sehr oft vorkommt/ eigentlich immer). Ansonsten bin ich wirklich zufrieden mit mir, ich bin ganz hübsch und es gibt sicherlich viele Dinge, die meine Person ausmachen. Ich schwimme gerne auch mal gegen den Strom, gehe nicht immer den Weg des geringsten Widerstandes. Aber dieses permanente Schwitzen, das nagt an mir und irgendwann... ich weiss nicht. Nach Partys liege ich stundenlang wach, überlege: "warum denn ausgerechnet ich, warum hat Yerka wieder nicht geholfen? Wer hat mich zum Abschied umarmt und danach gelästert, wie eklig ich gerochen habe?" Zugegeben, das Schönste wäre für mich, wenn ich sagen könnte: "Was andere Leute denken, dass ist mir doch egal." Aber so ein Typ bin ich dann doch nicht, obwohl ich dem nacheifere. Ich hätte so gerne einen Freund, aber mit diesem Problem kann ich keinen Jungen kennen lernen. Jungen erleben mich daher generell als abweisend, ein bißchen hat sich das gebessert, der Eindruck der Emanze (als Schutzschild) ist aber geblieben. Was kann ich tun, besonders bezüglich diesem Problem Jungs? Einem Jungen mein Problem zu schildern, dafür bin ich, glaube ich, zu schwach. Gibt es noch vielleicht noch eine andere Möglichkeit als eine Selbsthilferuppe? Bitte helft mir!
LG, Honey


Hi Honey,

ich kann deine Gedanken genau nachvollziehen.
Ich bin 22 Jahre alt und leide an HH seit über zehn Jahren. Da ich nicht wußte, dass es eine Krankheit ist und mich auch dafür geschämt habe, bzw. schäme, hat es im Endeffekt irgendwie natürlich meine Teeniezeit verdorben...das ständige Drandenken, das ständige Aufpassen, dass es keiner merkt...das kann einen echt fertig machen.

Ich denke schon, dass du HH hast. So wie du es beschreibst, ist es bei vielen, bei mir auch. Wenn ich mich "sicher" fühle, schwitze ich wenig oder gar nicht. (Gar nicht ist sehr selten, ein bißchen wässrig ist's eigentlich immer unter den Achseln). Aber sobald ich mit jemandem in Kontakt trete (und da reicht schon telefonieren oder auch Computer tippen:-/), fängt das Schwitzen an!! Und meistens hört es nicht mehr auf...

Auch ich werde nach außen für selbstbewußt gehalten, obwohl ich es eigentlich nicht bin...Der Gedanke, dass ich eventuell nur eine Rolle spiel, so wie du es auch schreibst, kam mir auch schon öfters... (macht einen irgendwie traurig, oder?)...

Gott sei Dank gibt es aber für dieses Problem Lösungen!
Bei mir haben Deos, Salben, Cremes...usw versagt, deshalb habe ich mir einen Termin zum Botox spritzen machen lassen. Ob ich ihn einhalte, weiß ich noch nicht genau, da es einige Nebenwirkungen gibt, die mir nicht ganz geheuer sind...
Aber als weitere gute Alternative gibt es ja die Absaugung der Schweißdrüsen. Mit diesem Gedanken spiele ich im Moment.

Du bist noch jung, bevor du dir Nervengift spritzen oder eine Absaugung machen lässt, probier lieber erst alle Mittel aus, die hier im Forum angepriesen werden!!

Liebe Grüße vom
Babe

Servus freedom,

interessanter Beitrag. Kann mich gut reinfühlen. Da du laut deinem Bericht mit diesem Schwitz-Problem schon längere Zeit (20 Jahre) kämpfst, gehörst du wohl wie ich nicht mehr zu den Teenies. Meine Fragen an dich:
Wie alt bist du; hast du Kinder; wie lange machst du schon Psychotherapie; sprichst du mit Dritten darüber; hast du schon mit Homöopathie oder Bach-Blüten probiert und gab es in deinem Leben ein einschneidendes Erlebnis, das dieses Schwitzen ausgelöst hat? Bin 34/w. Bei mir hat die Geburt meines ersten Kindes vor 6 Jahren mein Leben komplett umgekrempelt. Habe relativ schnell gemerkt, dass ich ohne professionelle Hilfe nicht weiterkomme. Habe aber davor eine Ärzte-Odyssee hinter mich gebracht. Hierbei wurde ich oft mit einem Achselzucken abgefertigt. Erst als ich immer mehr agressiv auf meine Umwelt reagiert habe und mich fast von meiner Umwelt isoliert hätte, hat mir ein Arzt Hilfe angeboten.

Freue mich auf deine Antwort.

PS


Hallo freedom!

Sicher gibt es viele Betroffene, bei denen das Schwitzen Ausdrucksform von Streß und Angst ist. Auch bei mir gab es natürlich schon Situationen, wie Prüfungen, an denen ich eindeutig deswegen übermäßig geschwitzt habe.

Aber wenn man schon schwitzt, wenn man morgens aufwacht, obwohl die Füße total kalt sind und man NICHT schlecht geträumt hat,
oder nach 1h im Freien unter 0°C, die man ruhig gesessen und nur etwas gezeichnet (für mich ist Zeichnen das Entspannenste überhaupt) hat, es dabei trotzdem schafft, eine Winterjacke durchzuschwitzen, dann ist da was nicht in Ordnung, was nichts mit Angst zu tun hat.

Wenn es dir in deinem Fall und wie es sie hier liest auch einigen anderen geholfen hat, Angst als Ursache zu erkennen, freue ich mich für euch.

Mich stört aber deine Generalisierung, dass jeder übermäßig schwitzende einer Psychotherapie bedürfte bzw. sich irgendwas nicht selbst eingestehen will. Das wirkt auf mich (wenn auch sicher nicht so gemeint) genauso vorwurfsvoll wie die Blicke oder Kommentare von anderen, die dieses Problem nicht kennen und auf Unhygiene oder anderes was in der Schuld des Schwitzenden liegt, schließen.

Mir hat es schon unheimlich für das Selbstbewusstsein geholfen, als ich vor 2Jahren, als ich die ersten Berichte dazu gesehen habe, erkannt habe, dass es eben nicht meine Schuld ist, dass ich so schwitze und mich eben damit irgendwie arrangieren muss, weil da halt kein Deo reicht.

hi @ all

ích (14/w)bin jetz auch mit allen beiträgen durch und kann alles super gut nachvollziehen weil es mir so ähnlich geht......
Bei mir hat die Angst ca. vor eineinhalb jahren angefangen, als mich meine klasse gemobbt hat...inzwieschen lassen sie mich zum glück größtenteils in ruhe aber die angst und das übermäßige schwitzen ist geblieben....es fängt schon morgens an wenn ich aufwache, dann fährt es mir erstmal heftig in den bauch und dann fängt das herzrasen und das schwitzen an....
um so näher die schule rückt desto schlimmer wird es...manchmal wird es so schlimm, das ich das gefühl hab als würde es mir den boden unter den füßen wegziehen...ich zieh schon gar keine farbigen sachen mehr an, aus angst jemand könnte die schwitzflecken sehen .....angst hab ich inzwischen nicht nur in der schule sondern immer wenn ich unter menschen gehe....es geht schon so weit, das ich sobald ich welche in meinem alter sehe, so panik bekomme, das ich tatsächlich davonrenne.....

Seit einem jahr geh ich jetz schon in therapie, aber das hat mir gegen die angst nix geholfen....
Mal ne frage: was ist denn dieses Yerka? und wie wirkt es?

Würde mich über ne antwort freuen!

Bye bye Mary

Hallo Mary,

böse Geschichte die du da erlebt hast. Was machst du für 'ne Therapie und welche Selbsterkenntnisse ziehst du daraus?

Bzgl. Yerka: Ich benutze es. Es wirkt zu 90%. Probier' es einfach mal aus. Am Anfang kann es nach dem Auftragen ein bisschen Jucken, aber das gibt sich. Tipp: Nicht auf frisch rasierte Haut auftragen. Wasche die Achselhöhlen einige Zeit vor dem Auftragen mit klarem Wasser und tupfe sie leicht ab. Sollte Yerka wirken, dann vergiss' nicht: Du hast zwar das Schwitzen "bekämpft", aber das eigentliche Problem - sprich die Angst - besteht weiterhin.

Da du noch sehr jung bist bekommst du das mit professioneller Hilfe (deinem Therapeuten) sicher hin. Was mir psychisch sehr geholfen hat sind Bach-Blüten. Von G+U gibt es Buch, in dem die Therapie gut beschrieben ist.

Viel Glück - wenn du Lust hast, lass' einfach mal hören, wie es dir so mit Yerka ergangen ist .

PS


Der erste Beitrag ist zwar schon alt, doch kann ich freedoms Meinung nur bestätigen. Schwitzen hat meiner Meinung nach, außer bei Vererbung oder Schilddrüsenerkrankungen, fast immer mit Angst zu tun.

Ich bin auch offen, kontaktfreudig, viele Freunde, perfekte Laufbahn, ... eigentlich könnte nichts besser sein. Trotzdem habe ich vor vielem Angst, allerdings wurde mir das erst nach einer Psychotherapie richtig klar. Zukunftsangst, Angst zu Versagen, Angst vor Konflikten, Angst .... obwohl man mir das nicht anmerkt, bzw. ich mir das selber fast nicht anmerke. Und deshalb schwitze ich. Ich kann schon voraussagen, wann ich schwitze, und wann nicht.
Ich halte ebenso nichts von Sormodren und harten Gegenmaßnahmen. Im Endeffekt bringt es überhaupt nichts, weil man die Ursache nicht beseitigt. Die Ursache ist ein Problem, dass Ihr oft selbst nicht seht. Geht zu einem Psychologen, auch wenn der Schritt schwer fällt. Ich war selbst 2 1/2 Jahre dort, und man sieht danach einiges anders. Und wenn Ihr jetzt sagt: "Ich bin doch nicht psychisch krank und muss zum Psychater!" ... dann seid Ihr wirklich krank. 33% aller Menschen haben während ihres Lebens eine Phase, in der sie eine Therapie benötigen (die wenigsten machen es). Und wenn Ihr Angst habt, auf Ablehnung bei Freunden oder eurer Familie zu stoßen, weil Ihr zu einem Therapeuten geht..... man ist eher stark, wenn man diesen Schritt macht. Die, die einen verachten, haben keine Ahnung.

Und wenn ihr jetzt fragt: Hat die Therapie was geholfen?
- Jein. So etwas hilft nicht sofort. Man lernt seine Probleme kennen, und lernt damit, zu arbeiten. Es geht auch nicht von heute auf morgen, dass ihr nicht mehr an HH leidet. Die Ursache ist oft eine Persönlichkeitsstörung, und die kommt nicht von vor ner Woche. Persönlichkeitsstörungen sind tiefgründig und es dauert lang, seine Persönlichkeit umzustricken, besonders wenn man älter ist.

Denkt mal drüber nach!

Grüße
Andy


push it!!

hi andy,
kann mich deiner meinung nur anschließen, sehe es sehr ähnlich.
mir helfen qui-gong übungen alte blockanden auf der körperebene loszulassen wenn ich regelmäßig praktiziere schwitze ich viel weniger. je älter man ist, umso tiefer ist die thematik ins körpersystem eingedrungen, so dauert es einfach seine zeit - man gewöhnt sich an angst und man wird zur angst oft weiß man das lange zeit nicht. da der körper nicht lügen kann drückt er einfach aus was wir nicht konfrontieren.
mach weiter
bernhard

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