Zitat von Skygirl77: Darf ich Dich fragen, womit Du gesundheitlich zu tun hast?
Vorwiegend mit
mir selber ... Nein, im Ernst - die Baustellen waren zahlreich und einiges bleibt sicher auch noch zu tun. Allerdings komme ich beruflich mit vielen chronischen Krankheitsfällen in Kontakt und bekomme dabei die unterschiedlichsten Verläufe mit - je nachdem, wie intensiv und nachhaltig sich die
Betroffenen (und deren Behandler!) damit auseinandersetzen.
Die Akupunktur in der TCM ist inzwischen relativ bekannt in Deutschland, jedoch die Dekokte (Heilteemischungen) und die Ernährungsschiene wird leider noch etwas stiefmütterlich behandelt. Gerade in diesen beiden Bereichen sähe ich bei Dir u. a. mögliche Ansätze.
Zitat von Skygirl77: Ich denke, Geduld ist wichtig und dass sich nicht alles darum dreht. Es fällt mir noch schwer, auch nach fast 2 Jahren, diese Symptome sein zu lassen, ohne ständig tropfen zu wollen/müssen. Ich möchte dem Ganzen einfach nicht so viel Raum geben.
Ich glaube, das ganze Leben ist ein Symptom - und das meine ich nicht als Metapher.
Geduld ist das AO, absolut. Die Abwägung zwischen Krücken benutzen (Augentropfen) und vermeintlicher Freiheit (Raum zurückgewinnen) ist ein ständiges Thema für sich und eindeutig charakterbildend, das erkenne ich auch so. Ich versuche immer eine Überschrift im Kopf zu behalten, die Subtexte jedoch sachbezogen zu gestalten. Die Überschrift gesund werden kann, wenn man es zu fixiert anstellt, wahrlich eine Barriere sein. Man kann nicht einen 4000er binnen einer Stunde besteigen - da kann der Gipfelblick noch so verlockend und dringend wirken. Die Krücken jedoch einfach wegzulassen um dann festzustellen, dass man sie eigentlich noch bräuchte, habe ich als äußerst demotivierend erlebt.
Sich auf dem Irrweg zur individuellen Lösung im alltäglichen Kleinklein zu verhaspeln ist eine allgegenwärtige Gefahr. Deshalb habe ich mir angewöhnt, immer das
akute Problem per Krücke zu behandeln und gleichzeitig mittel- und langfristige
Ideen zu entwickeln, wo das oder die Grundursachen zu suchen sind. Diese Ideen speisen sich aus Gesprächen mit Behandlern, die über den Tellerrand gucken (und dieser ist z.T. sehr breit...) und in noch größerem Umfang aus der Lektüre von Fachbüchern. Natürlich nehme ich das Internet auch hie und da zu Hilfe, wenn es um Details geht, die schnell zumindest über´n Daumen verstanden werden müssen. Ob diese Ideen dann tragfähig sind, ergibt die Umsetzung in die Praxis, wofür ebenfalls ein langer Atem nötig ist. Allerdings kann die gelassene (!) Beschäftigung mit derlei Themen auch richtig Freude und Einsicht in subjektiv Wesentliches generieren.
Mir fällt immer wieder auf, dass sehr viele Allgemeinwissensstände hinsichtlich spezieller Erkrankungen einfach nicht für Jeden und Jede stimmen müssen. Andererseits kann man nicht von jedem Behandler verlangen, dass er sich im Rahmen seiner begrenzten Zeit (was ja auch eine finanzielle Frage für alle Beteiligten ist) mit jedem Fall tatsächlich
individuell auseinandersetzt. Trotzdem habe ich solche Behandler schon kennengelernt und derlei Kontakte veränderten auch meine Sicht auf Krankheiten insgesamt.
Zitat von Skygirl77: Ich habe jetzt zum Glück eine Augenärztin gefunden, die auch Psychosomatikerin ist. Weil die Probleme durch psychische Anfälligkeit leider oft verstärkt werden.
Genau
solche Leute meine ich - jede(r) liefert mir einen Baustein für meinen Weg, den ich gehe.