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Ich höre oft das ich intelligent bin. Ich muss zugeben das mir nur selten Menschen begegnen die intelligenter sind als ich, aber vielleicht begegne ich auch nur den falschen Menschen. Bisher hat mir meine sogenannte Intelligenz nur wenig gebracht, sei es in der Schule, im Beruf, oder in meinem Privatleben. Im Gegenteil, ich habe meinen Verstand benutzt und bin daran kaputt gegangen. Diese Welt ist einfach nicht der richtige Ort für mich, das wusste ich schon als Kind. Ich wusste immer das ich anders bin, und die Anderen wussten es auch, und sie gaben es mir schon früh unmissverständlich zu verstehen. Ich habe oft das Gefühl im falschen Jahrhundert geboren worden zu sein. Oft gehe ich durch die Straßen meiner Stadt und habe dabei den Eindruck im Mittelalter zu sein, umgeben von gemeinem Pöbel, Geächteten, Hofnarren und einigen Adeligen. Schon eigenartig, wir leben auf einer vergleichsweise winzigen Kugel die sich unaufhörlich um sich selbst dreht in einem sich stetig ausdehnenden Universum, auf einer beinahe hauchdünnen Schicht aus Erde und Gestein, umgeben von einer instabilen Atmosphäre die uns in zu großer Höhe töten würde, und kaum jemand spricht darüber. Irgendwie sind wir doch alle narzistische Soziopathen die glauben das sich das Universum nur um sie dreht. Jeder von uns ist auf seine Weise gefangen in seinem eigenen Mikrokosmus aus Belanglosigkeit und Trübsinn. Vermutlich müssen wir daran glauben eine wichtige Rolle zu spielen, um unsere bedeutungslose Existenz irgendwie ertragen und vor uns selber rechtfertigen zu können. All die Tränen, all der Schmerz, all das Leid, nur um am Ende begreifen zu müssen das alles vergänglich ist, auch wir selbst. Wir haben die Religion erschaffen um uns selber eine Aufgabe zu geben. Für die die daran glauben, ist sie ein angstlösendes Mittel, jedoch oftmals mit unberechenbaren und schwerwiegenden Nebenwirkungen. Diejenigen die ihr nichts abgewinnen können irren ziellos umher, wenn auch oft ohne es zu wissen, immer auf der Suche nach einem Sinn und etwas das die unendliche Leere in ihnen zu füllen vermag. Ohne Antworten auf unsere Fragen bleibt uns wohl nichts anderes übrig als dem Hedonismus zu fröhnen und in Sinnlosigkeit zu zergehen und irgendwann zu enden. Doch es gibt auch die Menschen, die von Habgier und Machtbesessenheit getrieben werden. Mit ihrem destruktiven und rücksichtslosen Wesen treiben sie uns alle blind in einen erweiterten kollektiven Suizid. Es gibt kein gut oder böse, kein schwarz oder weiß, alles was es gibt ist grau. Hier sitze ich und verliere mich in meinen Gedanken, genau so schuldig und unschuldig wie jeder andere. Ich sehne mich nach Frieden. Einem Ort wo es keinen Schmerz und kein Leid mehr gibt. Ich möchte fliehen von hier, weit weg zu den Sternen. Eines Tages werde auch ich dort oben sein, doch bis es so weit ist werde ich lachen, ich werde lieben, und vor allem werde ich kämpfen, bis zu meinem letztem Atemzug.

08.07.2015 20:46 • 18.07.2015 #1


10 Antworten ↓


Hallo Treibgut,

eine interessante Sichtweise von Dir. Vieles kann ich davon gut nachvollziehen.

Zitat:
Hier sitze ich und verliere mich in meinen Gedanken, genau so schuldig und unschuldig wie jeder andere.
Ich sehne mich nach Frieden.


Sich in Gedanken zu verlieren kann gefährlich werden. Zufriedenheit und Glück entstehen nicht aus
Gedanken heraus. Sie entstehen immer durch Handlungen.

Stolz sein, kannst Du daher nicht, auf das was Du denkst, sondern nur auf das was Du ausgesprochen hast
und das, was Du getan hast.
Daher erscheint mir Deine Aussage

Zitat:
ich werde lieben, und vor allem werde ich kämpfen


das Rezept für Deine kommende Zufriedenheit zu sein.

Viel Kraft dafür

Hotin

A


Wie ein Splitter in deinem Kopf der dich verrückt macht

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Zitat von Treibgut:
Ich höre oft das ich intelligent bin. Ich muss zugeben das mir nur selten Menschen begegnen die intelligenter sind als ich, aber vielleicht begegne ich auch nur den falschen Menschen. Bisher hat mir meine sogenannte Intelligenz nur wenig gebracht, sei es in der Schule, im Beruf, oder in meinem Privatleben. Im Gegenteil, ich habe meinen Verstand benutzt und bin daran kaputt gegangen. Diese Welt ist einfach nicht der richtige Ort für mich, das wusste ich schon als Kind. Ich wusste immer das ich anders bin, und die Anderen wussten es auch, und sie gaben es mir schon früh unmissverständlich zu verstehen. Ich habe oft das Gefühl im falschen Jahrhundert geboren worden zu sein. Oft gehe ich durch die Straßen meiner Stadt und habe dabei den Eindruck im Mittelalter zu sein, umgeben von gemeinem Pöbel, Geächteten, Hofnarren und einigen Adeligen. Schon eigenartig, wir leben auf einer vergleichsweise winzigen Kugel die sich unaufhörlich um sich selbst dreht in einem sich stetig ausdehnenden Universum, auf einer beinahe hauchdünnen Schicht aus Erde und Gestein, umgeben von einer instabilen Atmosphäre die uns in zu großer Höhe töten würde, und kaum jemand spricht darüber. Irgendwie sind wir doch alle narzistische Soziopathen die glauben das sich das Universum nur um sie dreht. Jeder von uns ist auf seine Weise gefangen in seinem eigenen Mikrokosmus aus Belanglosigkeit und Trübsinn. Vermutlich müssen wir daran glauben eine wichtige Rolle zu spielen, um unsere bedeutungslose Existenz irgendwie ertragen und vor uns selber rechtfertigen zu können. All die Tränen, all der Schmerz, all das Leid, nur um am Ende begreifen zu müssen das alles vergänglich ist, auch wir selbst. Wir haben die Religion erschaffen um uns selber eine Aufgabe zu geben. Für die die daran glauben, ist sie ein angstlösendes Mittel, jedoch oftmals mit unberechenbaren und schwerwiegenden Nebenwirkungen. Diejenigen die ihr nichts abgewinnen können irren ziellos umher, wenn auch oft ohne es zu wissen, immer auf der Suche nach einem Sinn und etwas das die unendliche Leere in ihnen zu füllen vermag. Ohne Antworten auf unsere Fragen bleibt uns wohl nichts anderes übrig als dem Hedonismus zu fröhnen und in Sinnlosigkeit zu zergehen und irgendwann zu enden. Doch es gibt auch die Menschen, die von Habgier und Machtbesessenheit getrieben werden. Mit ihrem destruktiven und rücksichtslosen Wesen treiben sie uns alle blind in einen erweiterten kollektiven Suizid. Es gibt kein gut oder böse, kein schwarz oder weiß, alles was es gibt ist grau. Hier sitze ich und verliere mich in meinen Gedanken, genau so schuldig und unschuldig wie jeder andere. Ich sehne mich nach Frieden. Einem Ort wo es keinen Schmerz und kein Leid mehr gibt.


Weia... für einen 24 jährigen ... wow! moment... die Angaben stimmen garnicht, oder? Also... eigentlich wollt ich schreiben, dass Du für dein Alter ganz schön abgeklärt bist. Mal abgesehen davon, dass Deine Ansichten mehr als interessant sind. Hochbegabt, wie? Ein Segen und ein Fluch zu gleich. Allerdings... warum nutzt Du diese Gabe nicht? Dein Intellekt braucht was zutun, und solange Du ihn nicht beschäftigst wirst Du vermutlich keinen Frieden finden... *vermut* oder Du änderst Deine Einstellung und findest Dich damit ab unter Narren zu leben.

Zitat:
Ich möchte fliehen von hier, weit weg zu den Sternen. Eines Tages werde auch ich dort oben sein, doch bis es so weit ist werde ich lachen, ich werde lieben, und vor allem werde ich kämpfen, bis zu meinem letztem Atemzug.


Na, na, na da wird sich doch wohl nicht doch ein Träumer hinter all dem Intellekt verstecken? Du willst eine bessere Welt? Dann nutz Deinen Grips um diesem Ziel näher zu kommen. Umsonst wirst Du ihn nicht bekommen haben.

Liebe Grüsse
Plumbum

Einen Text wie diesen hätte ich dir auch ohne weiteres mit 16 verfassen können. Solche Dinge haben mich damals schon sehr beschäftigt. Heute gebe ich mir große Mühe solche Gedankengänge zu verdrängen, aber ich kann nun mal nicht aus meiner Haut. Ein Segen und ein Fluch zugleich. Das sind auch oft meine Worte. Diese Gabe wie du sie nennst, ist mir jedoch die meiste Zeit nur eine Last, zumindest so lange ich in der falschen Gesellschaft bin. Deshalb fühle ich mich in diesem Forum mittlerweile auch sehr wohl. Hier gibt es Menschen die ganz ähnliche Dinge empfinden. Und ja, ich bin ein leidenschaftlicher Träumer. Isolation und Realitätsflucht sind mir ebenfalls nicht fremd. Ich habe mich dieser Welt mehr als einmal gestellt und ihre grausame Härte ertragen, doch das will ich nicht mehr. Es muss auch anders gehen. Langsam aber sicher ergibt sich für mich auch ein Weg hier raus, nur muss ich endlich damit aufhören nur davon zu träumen und die Dinge in die Hand nehmen. Schön zu sehen das du meinen Text richtig interpretiert hast. Ich dachte schon das würde womöglich völlig falsch rüberkommen, und da dies erst die zweite Antwort ist, ist es das wohl auch. Das sind selbstverständlich nicht alles Überzeugungen von mir, nur ein paar melancholisch angehauchte Gedanken und Sinnfragen aus einer etwas negativen Stimmung heraus. Die Grundstimmung bei mir ist jedoch trotz allem eher eine positive.

Liebe Grüße, Felix.

Zitat von Treibgut:
Einen Text wie diesen hätte ich dir auch ohne weiteres mit 16 verfassen können. Solche Dinge haben mich damals schon sehr beschäftigt. Heute gebe ich mir große Mühe solche Gedankengänge zu verdrängen, aber ich kann nun mal nicht aus meiner Haut.


hmm und warum? Vielleicht solltest Du ein Buch schreiben? Sozusagen der Gesellschaft philosophisch in den Hintern treten und sie zum Nach- Mitdenken anregen. Kennst Du Richard David Precht? Ein unglaublich faszinierender Mensch.

Zitat:
Und ja, ich bin ein leidenschaftlicher Träumer. Isolation und Realitätsflucht sind mir ebenfalls nicht fremd. Ich habe mich dieser Welt mehr als einmal gestellt und ihre grausame Härte ertragen, doch das will ich nicht mehr. Es muss auch anders gehen. Langsam aber sicher ergibt sich für mich auch ein Weg hier raus, nur muss ich endlich damit aufhören nur davon zu träumen und die Dinge in die Hand nehmen.


Ich hoffe inständig, dass dieses in die Hand nehmen keine Bäume, Sprengstoff, Messer, U-Bahnen oder Hochhäuser beinhaltet!

Zitat:
Schön zu sehen das du meinen Text richtig interpretiert hast. Ich dachte schon das würde womöglich völlig falsch rüberkommen, und da dies erst die zweite Antwort ist, ist es das wohl auch. Das sind selbstverständlich nicht alles Überzeugungen von mir, nur ein paar melancholisch angehauchte Gedanken und Sinnfragen aus einer etwas negativen Stimmung heraus. Die Grundstimmung bei mir ist jedoch trotz allem eher eine positive.



Mein erster Gedanke, als Deinen Beitrag las, war : verdammt ernste Ansichten für jemanden der auf dem Foto eher witzig wirkt. Bedeutet Dein Name nicht der Glückliche?

Liebe Grüsse
Plumbum

Hm, ein Buch. Ja, die Idee hatte ich auch schon. Allerdings ging es dabei um ein Liebesdrama. Eines Nachts fing ich einfach an zu schreiben, es sind aber bisher nur ein paar Seiten. Irgendwo muss man mit seiner Leidenschaft und unbefriedigten Begierde ja schließlich hin. Ein sozialkritisches Werk über den desolaten Zustand unserer Gesellschaft zu verfassen interessiert mich aber nicht, da gibt es andere die das sicher besser können. Ich kann dieses Gerede auch selbst schon gar nicht mehr hören. Die meisten wissen ohnehin nicht wovon sie da reden. Dieses sogenannte System sorgt zumindest irgendwie dafür das wir einigermaßen unsere Ruhe haben und uns ganz uns selbst und unseren jämmerlichen Ängsten widmen können.

Nein, ich kann dich beruhigen. Ich habe keine Gewaltfantasien oder Pläne mit irgendwem oder irgendwas abzurechnen. Einen Pilotenschein habe ich zudem auch nicht.

Ja, die meisten Menschen in meinem Alter beschäftigen sich wohl mit anderen Dingen, auch wenn es da sicher einige Ausnahmen gibt. Ich habe allerdings auch sehr vielfältige Interessen denen ich gerne nachgehe. Bei allem ernst mancher Unterhaltungen, kann man mit mir vorallem eines, nämlich lachen. Mein ausgeprägter schwarzer Humor kennt keine Grenzen und ich liebe es kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Hier ist es leider etwas schwierig den richtigen Platz dafür zu finden.

Stimmt! Felix der Glückliche, und Sebastian der Sieger. Zwischen dem und dem Titel glückloser Verlierer, liegt wohl irgendwo die Warheit.

Zitat von Treibgut:
Hm, ein Buch. Ja, die Idee hatte ich auch schon. Allerdings ging es dabei um ein Liebesdrama. Eines Nachts fing ich einfach an zu schreiben, es sind aber bisher nur ein paar Seiten. Irgendwo muss man mit seiner Leidenschaft und unbefriedigten Begierde ja schließlich hin.


*verschwörerisch guck und eine Taschentuchbox rüberreich* Du weisst was zutun ist...

Mal ernsthaft, schreib weiter! Vielleicht schlummert in Dir ein Shakespeare?

Zitat:
Mein ausgeprägter schwarzer Humor kennt keine Grenzen und ich liebe es kein Blatt vor den Mund zu nehmen. Hier ist es leider etwas schwierig den richtigen Platz dafür zu finden.



Du wirst mir immer sympathischer.

Zitat:
Stimmt! Felix der Glückliche, und Sebastian der Sieger. Zwischen dem und dem Titel glückloser Verlierer, liegt wohl irgendwo die Warheit.


...was zu beweisen wäre.

Alles Liebe
Plumbum

Zitat von Plumbum:
*verschwörerisch guck und eine Taschentuchbox rüberreich* Du weisst was zutun ist...


Doch sicher damit ich damit meine Tränen trocknen kann, oder? *schnief*

Zitat:
Mal ernsthaft, schreib weiter! Vielleicht schlummert in Dir ein Shakespeare?


Ich begebe mich mit diesem noch unfertigem literarischem Werk eher auf die Spuren eines Vladimir Nabokov. Die Idee dahinter ist im Grunde genommen so konkret das ich bereits den Klappentext verfassen könnte. Ein Happy End wird es in diesem Epos allerdings nicht geben, so viel kann ich schon verraten. Es geht um eine ungleiche Beziehung, die Abgründe der Liebe, den unbändigen Drang nach Freiheit und persönlicher Entfaltung, und die Antworten auf die essentiellen Fragen des Lebens.

Zitat:
Du wirst mir immer sympathischer.


Vielen Dank. Das kann ich so zurückgeben.

Zitat von Treibgut:
Doch sicher damit ich damit meine Tränen trocknen kann, oder? *schnief*



Ich sehe, wir verstehen uns.


Zitat:
Ich begebe mich mit diesem noch unfertigem literarischem Werk eher auf die Spuren eines Vladimir Nabokov.



Na toll... nu muss ich literarischer Tiefflieger wieder googeln...

Zitat:
Die Idee dahinter ist im Grunde genommen so konkret das ich bereits den Klappentext verfassen könnte. Ein Happy End wird es in diesem Epos allerdings nicht geben, so viel kann ich schon verraten. Es geht um eine ungleiche Beziehung, die Abgründe der Liebe, den unbändigen Drang nach Freiheit und persönlicher Entfaltung, und die Antworten auf die essentiellen Fragen des Lebens.


Hört sich nach einem Bestseller an. Bleib da mal dran und mal sehen was bei rumkommt.

Liebe Grüsse
die kleine Bärin

Zitat von Treibgut:
Wir haben die Religion erschaffen um uns selber eine Aufgabe zu geben. Für die die daran glauben, ist sie ein angstlösendes Mittel, jedoch oftmals mit unberechenbaren und schwerwiegenden Nebenwirkungen.



Ich glaube nicht das Jesus, mit dem ich lebe, Nebenwirkungen hat. Bis jetzt habe ich nur Positives gespürt. Du schreibst sehr schön, aber viel zu sehr in der Wir Form, das gefällt mir persönlich nicht. Denn Du kannst nicht meine Gedanken denken, mein Leben leben und in meine Fußstapfen laufen.
Ansonsten kann ich alles nachvollziehen, bin bestimmt auch Intelligent,....aber nicht Inteligenter als Du oder heißt es wie Du?

Der Abendschein

Die Nebenwirkungen der Religion in der Neuzeit mögen sich verglichen mit denen vergangener Tage sicher in Grenzen halten, nichtsdestotrotz sind sie existent. Das Ganze soll hier jetzt aber nicht in eine Geschichts und Theologiedebatte abgleiten, das würde nämlich den Rahmen spregen. Es war selbstverständlich nicht meine Absicht für andere zu sprechen. Diese pessimistische Verallgemeinerung diente eher dazu meinem Unmut über gewisse Dinge noch mehr Ausdruck zu verleihen. Der Anfang klingt zugegebenermaßen auch etwas zu arrogant, hier möchte ich auf keinen Fall missverstanden werden.

A


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