Genie und Wahnsinn liegen dicht beieinander... scheinbar. Eigentlich ist es doch eher eine Frage der Perspektive: Plaziere beides - von oben betrachtet - an den entgegengesetzten Enden eines Bezugssystems, so dass sie so weit voneinander entfernt sind, wie überhaupt möglich. Dann betrachte es von der Seite und siehe da: die Konturen verwachsen und nur eines ist sichtbar, während sich das andere dahinter verbirgt. Jetzt weiter: Betrachtest Du es von links siehst Du nur den Wahnsinn, aber betrachtest Du es von rechts, dann nur das Genie. Also eine Frage der Perspektive. Doch wo ist dann eigentlich D e i n Standpunkt? Sieh zurück, wo Du beides von o b e n plaziert hast! Um es von der Seite zu betrachten, musst Du Dich außerhalb des Bezugssystems befinden. Ergo bist Du der liebe Gott, Schöpfer, Urheber von Worten.
Wörter gehören für mich - nach den Menschen - zu den spannendsten Dinge auf dieser Welt. Von beidem kann ich nicht genug haben. Wörter können aber niemals die G r u n d l a g e zwischenmenschlicher Beziehungen bilden. Genauso, wie der Intellekt vom Gefühl getragen wird und nicht umgekehrt!
Auf diese Weise wird eine anmaßende Unterschrift zum genialen Streich. Falls der Verstand sie spontan im richtigen Moment konstruierte, war die Grundlage nur die Intuition, und so ist es dann richtig. Falls nicht, dann ist es wohl von links zu sehen. Allein... mir jedenfalls fehlt diese Perspektive.
Und schließlich ist es ja gar nicht so gemein t. Wie krumm wird das Rückgrat eigentlich, wenn man dauernd den Hut zieht? Der aufrechte Gang lädt demzufolge geradezu ein, sich niemals höllisch höflich zu verbeugen.
14.10.2007 03:56 •
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