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Es ist Sonntag ein wunder schöner und warmer Sommertag. Ich würde gerne hinaus gehen und diesen Tag geniessen.
Aber ich sitze zuhause und schreibe diese Zeilen um meinen Gefühlen Ausdruck zugeben.
Ich mag nicht alleine nach Draussen dazu fehlt mir ein Stück weit noch der Mut.
Und auch der Gedankliche Rückenhalt. Es würde mir einfach keinen Spass machen.

Ich habe mich seit meinem achtzehnten Lebensjahr versucht vor dem Leben und den Menschen zu verstecken. Stattdessen waren Ängste und ein ständiges Unwohlsein meine treuen Begleiter.
Wie es dazu kam? Dro., versteckte Ängste die zum Vorschein kamen ? Schicksal ?
Wer vermag schon mit Sicherheit das Leben zu erklären.

Die Mehrheit der Menschen denkt meist es wäre selbstverständlich aus dem Haus gehen zu können ohne sich davor zu fürchten. Ich und viele Andere kämpfen aber jeden Tag darum so einfach, EINFACH aus dem Haus zu gehen.
Mir gelingt es mittlerweile ziemlich oft aus dem Haus zu gehen ohne die Angst vordergründlich mit mir zu tragen. Meist aber auch nur mit einem Ziel vor Augen wie z.B einkaufen zugehen oder eine Freundin zu besuchen. Und dem grössten Ziel vor Augen, der Selbstverständlichkeit. Um die ich jeden Tag kämpfe.

Ich habe seit Anfangs meiner Erkrankung vor ca. acht, neun Jahren bis heute zu mindest schon erreicht ein wenig unbekümmerter zu sein. Ich fühle mich heute nicht mehr so oft und so stark unwohl wie noch vor ein, zwei Jahren. Mein Selbstwertgefühl hat sich gesteigert. Und die Ängste werden immer kleiner. Ein halbwegs normales Leben wird mir zuteil.
Auch wenn mich alles hin und wieder einholt.
Eine grosse Hürde liegt aber noch vor mir: Mich im Leben und der Gesellschaft so zu integrieren das ich mich wohl fühlen kann. Und es mich wenig kümmert was Andere von mir denken.
Momentan begleitet mich da eher noch die Angst ertappt zu werden.
Es gibt vieles das es mir erschwert diese Hürde zu bewältigen: Z.B die Fragen und Anforderungen der Anderen die an einen gestellt werden: Wieso man seit Jahren keinen fernen Urlaub macht warum man so gut wie nie in den Ausgang geht nie danach strebt etwas Neues Aufregendes zu erleben. Wieso man mit Sechsundzwanzig Jahren noch immer keinen Partner in sein Leben lässt.
Und so weiter und sofort…
Das ist also meine grösste Herausforderung: Zu meinem Leben zu stehen.
Sollte es mir gelingen meine offene, unbekümmerte und natürliche Art, meine Abenteuerlust, meinen Denkergeist meine Redseligkeit… meine Schütze Seite … wieder zu erlangen, so integriere ich mich gerne wieder im Leben. Und öffne vielleicht auch ein par Leuten sanft (einigen unsanft) die Augen mit Erklärungen. Für mich und Allen denen es so geht wie mir.

10.08.2008 15:47 • 10.08.2008 #1




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