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Leider weiß ich nicht so genau, in welche Kategorie ich das reintun soll... Aber was hält ihr von der These, dass bei manchen, wo es scheinbar keine Hilfe gibt, egal welche Medikamente oder Therapien, dass es sich um eine reine Fehldiagnose handelt? Bei der Differentialdiagnostik ist beispielsweise an ADS, ADHS, Schilddrüsenerkrankungen, milde Formen von Autismus, zu denken. Könnt ihr die Liste eventuell erweitern? Ärzte habe nicht viel Zeit... und da ist es meistens leicht, sich die einfachste Diagnose herauszupicken...

13.11.2017 19:57 • 13.11.2017 x 1 #1


6 Antworten ↓


Das ist eh ein riesen Skandal, wie das mit F-Diagnosen (alle psychischen Diagnosen) so läuft.
JEDER Arzt muss seine Diagnose beweisen (Labor, MRT,.......) und ist dann verantwortlich, dass der Patient wieder gesund wird - oder weist eine Krankheit nach, die nach heutigem Stand der Medizin unheilbar ist.

Ein Psychiater oder Psychologe behauptet hingegen einfach irgendwas und fühlt sich bei fast allem zuständig. Diese Behauptung bekommt aber den Stellenwert einer Diagnose und ist damit angeblich sicher richtig. Richtig wäre es, wenn aus der Behauptung erst eine Diagnose wird, wenn eine psychische Behandlung die Symptome bessert. Und wenn es sich nicht bessert in einer angemessenen Frist von max. 6 Monaten ist dies der Beweis, dass es kein psychisches Problem ist.
Das würde aber die Stellung von Psychiatern und Psychologen verschlechtern - viele würden sich wie Ärzte 2. Klasse fühlen.... Und die anderen Fachärzte könnten ihre Patienten nicht mehr aufs Abstellgleis psychisches Problem = Patient ist verantwortlich, dass es besser wird abschieben, wenn sie überfordert sind oder keinen Bock haben ihren Job zu machen.


Es gibt hunderte, eher tausende organische Ursachen für psychische Symptome.
Es ist unmöglich da Mal eben ne Liste zu erstellen für mögliche Differentialdiagnosen.... Kommt immer auf die Symptome drauf an.


Gute Beispiele sind starker B12 Mangel, kann bis hin zu Symptomen wie bei ner Psychose führen oder sehr verbreitet Eisenmangel OHNE Annämie. Sieht aus wie ne Depression o.ä. erkennt man nur, wenn man Ferritin bestimmt (machen die wenigsten Ärzte). Behandlung kostet 20-30 Euro für Eisentabletten. Die meisten landen für 2000-3000 Euro beim Psychologen und lassen sich von dem verar****, dass es ein psychisches Problem sei.


Könnte hier noch x weitere Dinge aufzählen....

A


Fehldiagnosen und Differentialdiagnostik

x 3


Ich bin/war auch ein Jahr lang in Psychotherapie weil ich mich ständig unwohl gefühlt habe. Ich war leicht depressiv, weil das schon eine Weile so ging und ich nicht wusste was der Grund ist. Ich war ständig müde, hatte Konzentrationsschwierigkeiten und fühlte mich irgendwie unwohl also ständig innerlich unruhig. Da hatten die Psychologen auch viele Verdachte, z.B. Derealisation, anfangende Psychose oder eine dahinter liegende Angststörung. Aber irgendwie hat nichts so richtig gepasst und die Psychologen wussten auch nicht was mit mir nicht stimmt. Dies hat mich dann natürlich noch depressiver gemacht, bis beim Augenarzt ein latentes Schielen entdeckt wurde. Sprich meine Beschwerden kamen durch Überanstrengung meiner Augen. Jetzt wo ich das weiss, kann ich ein wenig drauf achten, dass ich die Augen möglichst entsprechend entspannen kann. Es hilft zwar aber dennoch ist es fast unmöglich einer Tätigkeit länger nachzugehen welche die Augen beansprucht, was halt leider auf fast jede Tätigkeit zutrifft. Im Februar werde ich operiert, aber bis dahin muss ich noch irgendwie durchbeissen und leider auch für meine Prüfungen lernen, was gar nicht so einfach ist.

Also lange Rede kurzer Sinn, Augenprobleme kannst du noch in die Liste mitreinnehmen.

Zitat von la2la2:
Das ist eh ein riesen Skandal, wie das mit F-Diagnosen (alle psychischen Diagnosen) so läuft.
JEDER Arzt muss seine Diagnose beweisen (Labor, MRT,.......) und ist dann verantwortlich, dass der Patient wieder gesund wird - oder weist eine Krankheit nach, die nach heutigem Stand der Medizin unheilbar ist.

Ein Psychiater oder Psychologe behauptet hingegen einfach irgendwas und fühlt sich bei fast allem zuständig. Diese Behauptung bekommt aber den Stellenwert einer Diagnose und ist damit angeblich sicher richtig. Richtig wäre es, wenn aus der Behauptung erst eine Diagnose wird, wenn eine psychische Behandlung die Symptome bessert. Und wenn es sich nicht bessert in einer angemessenen Frist von max. 6 Monaten ist dies der Beweis, dass es kein psychisches Problem ist.
Das würde aber die Stellung von Psychiatern und Psychologen verschlechtern - viele würden sich wie Ärzte 2. Klasse fühlen.... Und die anderen Fachärzte könnten ihre Patienten nicht mehr aufs Abstellgleis psychisches Problem = Patient ist verantwortlich, dass es besser wird abschieben, wenn sie überfordert sind oder keinen Bock haben ihren Job zu machen.


Es gibt hunderte, eher tausende organische Ursachen für psychische Symptome.
Es ist unmöglich da Mal eben ne Liste zu erstellen für mögliche Differentialdiagnosen.... Kommt immer auf die Symptome drauf an.


Gute Beispiele sind starker B12 Mangel, kann bis hin zu Symptomen wie bei ner Psychose führen oder sehr verbreitet Eisenmangel OHNE Annämie. Sieht aus wie ne Depression o.ä. erkennt man nur, wenn man Ferritin bestimmt (machen die wenigsten Ärzte). Behandlung kostet 20-30 Euro für Eisentabletten. Die meisten landen für 2000-3000 Euro beim Psychologen und lassen sich von dem verar****, dass es ein psychisches Problem sei.


Könnte hier noch x weitere Dinge aufzählen....

Wunderbar geschildert! Szimmt, das leidige Thema mit den Vitaminen... Selen und D3 spielen da auch ne große Rolle!

Ich gebe euch in allem Recht. Vielleicht fühlen sich deshalb viele nicht ernst genommen und können die psychische Erkrankung nicht annehmen, weil organisch meist nicht alles ausgeschlossen ist (klar ist wahrscheinlich wie Nadel im Heuhaufen. ....aber gerade die häufigsten Verdächtigen könnte man doch testen). Ich nehme seit 20 Jahren PPI, die bekannt dafür sind, dass Vitamin B 12 nicht richtig aufgenommen werden kann. Getestet wurde ich auf Vitamine und andere Dinge wie Eisen nie.

Zitat von enana:
Ich gebe euch in allem Recht. Vielleicht fühlen sich deshalb viele nicht ernst genommen und können die psychische Erkrankung nicht annehmen, weil organisch meist nicht alles ausgeschlossen ist (klar ist wahrscheinlich wie Nadel im Heuhaufen. ....aber gerade die häufigsten Verdächtigen könnte man doch testen). Ich nehme seit 20 Jahren PPI, die bekannt dafür sind, dass Vitamin B 12 nicht richtig aufgenommen werden kann. Getestet wurde ich auf Vitamine und andere Dinge wie Eisen nie.

Und genau das verstehe ich nicht... die Referenzwerte sollen im Vergleich zu anderen Ländern 'lächerlich' sein... wir werden hier quasi belächelt

Zitat von TomTomson:
Ich bin/war auch ein Jahr lang in Psychotherapie weil ich mich ständig unwohl gefühlt habe. Ich war leicht depressiv, weil das schon eine Weile so ging und ich nicht wusste was der Grund ist. Ich war ständig müde, hatte Konzentrationsschwierigkeiten und fühlte mich irgendwie unwohl also ständig innerlich unruhig. Da hatten die Psychologen auch viele Verdachte, z.B. Derealisation, anfangende Psychose oder eine dahinter liegende Angststörung. Aber irgendwie hat nichts so richtig gepasst und die Psychologen wussten auch nicht was mit mir nicht stimmt. Dies hat mich dann natürlich noch depressiver gemacht, bis beim Augenarzt ein latentes Schielen entdeckt wurde. Sprich meine Beschwerden kamen durch Überanstrengung meiner Augen. Jetzt wo ich das weiss, kann ich ein wenig drauf achten, dass ich die Augen möglichst entsprechend entspannen kann. Es hilft zwar aber dennoch ist es fast unmöglich einer Tätigkeit länger nachzugehen welche die Augen beansprucht, was halt leider auf fast jede Tätigkeit zutrifft. Im Februar werde ich operiert, aber bis dahin muss ich noch irgendwie durchbeissen und leider auch für meine Prüfungen lernen, was gar nicht so einfach ist.

Also lange Rede kurzer Sinn, Augenprobleme kannst du noch in die Liste mitreinnehmen.

Einfach unglaublich! Hier wird es glaube ich eine ganz wertvolle Zusammenfassung geben!



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