Ein Unbehagen taucht auf und erfasst mich ganzheitlich, das heisst, denken fühlen handeln sprechen signalisieren verhalten. gerade noch habe ich einen hilferuf an meine schwester verfasst, in dem ich meine befürchtungen während einem hellen moment formulieren konnte, wo ich jemand anderen mit meinen gedanken konfrontieren konnte und somit eine von solchen ängsten und störungen hoffentlich unbetroffene meinung einholen kann. Tatsächlich verhindert etwas in mir, dass ich mich so ausleben kann, wie es mir eigentlich, laut versprechen eben jener hellen momente zu verwirklichen imstande wäre. das denken wird langsam und widersprüchlich, die worte die ich spreche drücken nicht aus, was mir unter anstrengungn und einem filter der konfusion noch als klar erscheint und es wechselt zuversicht in allertrübsten pessimismus. Wenn das denken nicht mehr fliesst, scheitert es an den geringsten widerständen, prallt ab nimmt andere wege und hüpft, da auch diese nicht ohne hürden sind von einem gedanken zum nächsten, von einem thema zum anderen. nichts macht mehr sinn, alles hängt irgendwie zusammen, aber es kommt zu keinem abschluss, sagt nichts mehr aus. mir bleibt nicht mehr, als anzunehmen, dass es die krankheit ist, unter der noch andere in der familie leiden, der mein vater irgendwie entkam, leider nicht vollständig, so dass sie mich jetzt wieder trifft und ich irgendwie versuchen muss, mit ihr zu leben. aber ständig diese trauer, diese angst, dieses unvermögen, dieser schmerz und keine möglichkeit, es rational oder zumindest sprachlich zu verarbeiten. es ist ja gerade die eigenschaft dieser krankheit, dass sie das denken selber betrifft, und mir bliebe eigentlich keine weitere möglichkeit, als mich zu sedieren. ein ungesunder lebenswandel und soviel schlafen kann ein keiner, als dass er sich immer in die unbeteiligtkeit seiner träume flüchten könnte. wie weiter? Medizin ist keine lösung, sie weiss zu wenig in bezug darauf. Sorge tragen zu sich selber ist ein guter gedanke, aber er würde bedeuten, die vielen schönen möglichkeiten, die sich mir in gesunder stimmung eröffnen fahren zu lassen, das leben eines kranken anzunehmen, dabei war es einmal so viel versprechend, so schön. ich habe möglichkeiten, die sich den meisten anderen verschliessen, ich kann etwas bewirken und erreichen und werde mich einmal der konstruktiven Tätigkeit rühmen können. Diese Hoffnungen will ich auf keinen Fall preisgeben, ich will unter keinen Umständen in das Gewurstel verfallen, das allen meinen Verwandten väterlicherseits zum Diktat geworden ist. Ich würde gerne partizipieren und wenn die Früchte des Erfolges auch verlockend sind, so geht es mir in erster Linie doch nur um die Erfüllung, die ein Leben, das den eigenen Möglichkeiten entspricht gewährt. Und diese Möglichkeiten scheinen mir so arg eingeschränkt, wenn ich denn wirklich so krank wäre, wie ich mir das manchmal vorstelle und wie ich das auch erlebe. Was tun, was nun. Warten, bis der durchbruch kommt, bis ich ähnlich wie Nietzsche ob dem Leidensdruck zusammenbreche, der mir meine affektive Umnebelung auferlegt und mein Klarheit vollends verschwindet? So wie jetzt? Muss das sein? An wen kann ich mich mit dieser Problematik wenden, wer verspricht mir noch Hilfe mit einer Belastung, für die ich offenbar nichts kann, die mir auferlegt worden ist von fremder Hand, wobei die metapherförmigkeit dieser Aussage deutlich macht, wie eben niemand dafür in die Verantwortung gezogen werden kann. Wäre ich Christ, ich wär besessen, so bin ich einfach nur geschädigt, eine unvorteilhafte Konstellation im Genpool, der Verdammung zur Ausrottung preisgegeben und nur durch eine spontane Variation noch fähig, meinen Nachkommen dieses Schicksal zu ersparen, insofern es denn noch nachkommen geben wird.
Wo ist Zuversicht, wenn man sie braucht? Wo ist hilfe? Wo ist die Lösung für Probleme, die einem betroffenen zur Bewältigung nicht zugänglich sind? Wo ist letztlich orientierung? Muss ich mich in Aber- und Irrglauben retten, um das Aufrechterhalten zu können, was mir das Leben zu besseren Zeiten verspricht. Oder kann ich gleich jedwede Hoffnung fahren lassen und mich auf ein Leben in einer irdischen Hölle gefasst machen. Dann wird der Tod Erlösung sein.
Wo ist Zuversicht, wenn man sie braucht? Wo ist hilfe? Wo ist die Lösung für Probleme, die einem betroffenen zur Bewältigung nicht zugänglich sind? Wo ist letztlich orientierung? Muss ich mich in Aber- und Irrglauben retten, um das Aufrechterhalten zu können, was mir das Leben zu besseren Zeiten verspricht. Oder kann ich gleich jedwede Hoffnung fahren lassen und mich auf ein Leben in einer irdischen Hölle gefasst machen. Dann wird der Tod Erlösung sein.
16.02.2008 20:17 • • 16.02.2008 #1