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Nichts gegen Selbstbeweiräucherung wenn sie für einen selbst gerechtfertigt ist...

Danke dir

A


Was ist so schön an eurer Schublade?

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@ dieSonneSatans
Danke für die ausführliche Antwort, ich will es nur verstehen.
Du schreibst viel vom kämpfen, gut.
Was ist denn jetzt dein Erfolg bisher?
Ich meine du hast viel von Problemen geschrieben. Haushaltsführung schleift, finanzielles Desaster,
keine Ausbildung, keine Therapie.
Keine Medikamente bei der Diagnose? Wenns akut ist wie geht das dann?
Wie gesagt ich frage nur um zu verstehen. Wenn du so maßlos überreizt bist vielleicht mal bißchen
zurückfahren und kleine Pausen gönnen?


Ps. Elendspoker - was für ein Wort das ist gut.

Weil ich das Thema echt ansprechend fand, habe ich mir die Mühe gemacht und mir jeden einzelnen Beitrag durchgelesen. Natürlich lief es mal wieder (wie so oft) ziemlich schnell aus dem Ruder - sprich: Off Topic - und wieder einmal hat es einen Einzelnen erwischt, auf dessen Ansichten herumgehämmert wurde. Das finde ich sehr schade, denn sind wir letzten Endes nicht alle hier, um Hilfe (und wenn nicht die, dann zumindest Verständnis oder Mitgefühl) zu bekommen? Wir wundern uns darüber, daß die Normalos kein Verständnis für uns haben, aber wie ist es denn um unsere EIGENE Toleranz bestellt? Naja... um den moralischen Zeigefinger wieder etwas krummer zu machen... ich komme aus der Selbsthilfe-Szene, habe jahrelange Erfahrungen dort gesammelt und irgendwann habe ich auch unterscheiden müssen zwischen denen, die nur jammern und denen, die sich den Ar*** aufreißen, um was zu ändern. Aber auch das ist nicht die ganze Wahrheit. Wenn man in einer Depression steckt, dann gibt es Zeiten, in denen man einfach nur noch das Gefühl hat Ich kann nicht. Und das ist echt gruselig.

Es ist schwer, jemanden NICHT zu bewerten, wo unsere Gesellschaft doch so sehr darauf ausgelegt ist, weil es uns als Orientierung dient und wir es von kleinauf lernen. So... soviel zu meiner Moralpredigt

Und nun zum Thema: Ich sehe Diagnosen auch eher kritisch. Ich arbeite im Psychiatrischen Bereich und wenn ich eines festgestellt habe, dann, daß vieles dort, was Diagnosen angeht, Try and Error ist. Genauso verhält es sich mit Psychopharmaka. Mir hat man eine Suchterkrankung diagnostiziert und den Stempel hab ich jetzt wahrscheinlich bis an mein Lebensende auf der Stirn. Ich hab das auch selber geglaubt, bis mir eine pfiffige Therapeutin mal gesagt hat, daß ich ja eigentlich meine Depressionen damit selbst mediziert habe. Da kam ich echt schwer ins Nachdenken. Heute kann ich diese Sichtweise annehmen und... ja. Auch ich bin auf eine morbide Art sogar etwas dankbar für diese Diagnose, denn nun weiß ich, woher meine Konzentrationsstörungen und meine Schlafstörungen kommen. Oder meine Suizidfantasien. Doch irgendetwas in mir will immer noch leben. Und das ist gut so.

Ladys, keinen Stress, sonst gibt's Schlammcatchen. Sollte auch nicht in 'nem Vergleich ausarten...

Zitat von Nev3rMind:
Ich sehe das sehr zwiespältig. Ich bin einerseits froh über meine Diagnosen, da sie mir signalisieren das ich anders bin als die Außenwelt dort draußen. Andererseits gibt es aber auch Momente wo ich richtig down bin. Dann würde ich mir schon wünschen das ich normaler wäre und vllt auch mal die andere Seite kennenlerne. Wenn ich normaler wäre würde ich allerdings ein paar wichtige Eigenschaften verlieren die mir zeitweise Erfüllung geben und ich müsste Menschen in praktisch jeder Situation respektieren. Gerade wenn ich wütend bin und austicke will ich mir das nicht entgehen lassen.


Beim letzten Satz musste Ich echt schmunzeln.

Zitat von Flocke_79:
Es geht nicht um das Alter sondern um du Anzahl der Jahre, die man sein Päckchen trägt. Ich habe auch immer gekämpft, trotz Suizidgedanken, und dennoch verstehe ich absolut, wenn jemand anderes nicht mehr kann.

Ich bin/war seit 2003 im Bereich Selbsthilfegruppe unterwegs. Habe knapp 5 Jahre ehrenamtlich darin gearbeitet.
Habe 3 Psychotherapien gemacht.

Ich habe in all den Jahren niemanden kennen gelernt, der soviel Rückgrat, soviel Kampfgeist, soviel Überlebenswillen hat, wie ich. Klingt überheblich. Ja. Aber ist meine Erfahrung.

Ließ dir mal meine Diagnosen durch. Und dann reiche mir das Wasser.



In diesem Sinne.

Mein Freund könnte jetzt was dazu schreiben. Aber das muss er selbst entscheiden...


Ja, dein Überlebenswille ist schon erstaunlich! Total konträr zu mir, obwohl Du einiges mehr an Sch_ erlebt hast.

Ich habe bis auf jahrelange Depris keine Schublade (habe auch offiziell nichts diagnostiziert, da Ich keine Lust auf diesen ganzen Kram habe und seit Jahren alles mit mir alleine ausmache), kann mir aber ein Leben wie früher gar nicht mehr vorstellen. Irgendwie habe Ich den Eindruck, das Depris, Einsamkeit auch unabhängiges Denken, andere Sichtweisen auf diese komische Welt begünstigen. Vielleicht wäre Ich oberflächlicher und würde mir viel weniger Gedanken um Politik Co. machen (wie die Lemminge), wenn es mir psychisch besser ginge? Auch ein komischer Gedanke.

Fugazi - nach der Band benannt?

Zitat von Veritas:
Ladys, keinen Stress, sonst gibt's Schlammcatchen. Sollte auch nicht in 'nem Vergleich ausarten...

stimmt. Da gingen die Pferde mit mir durch...

@Lumia

Ist schon gut, ich bin ja froh, wenn jemand dran interessiert ist, zu verstehen. Also- was ist mein Erfolg bisher?

Ja, ich hab eine Menge Probleme, das stimmt- finanziell sieht es abselout finster aus, Haushaltsführung schleift nur noch ab und zu. Ausbildung habe ich!- mache am 1. September Ausbildung zur Mediengestalterin. Ich bestreite meinen Weg und kämpfe für meine Ziele- ich klettere auf den Berg hinaus, obwohl meine Arme und Beine schon blutig und zerkratzt sind- ich rutsche ihn wieder hinunter- ich klettere wieder hinauf. Und das wird immer ein Kampf ala Sysiphos bleiben, da mache ich mir nichts vor. Ich bin aber bereit dafür, für mich selbst zu leiden und dafür zu leiden, dass ich diejenige sein kann, die ich auch wirklich sein will.

Amsonsten kann ich viele Erfolge für mich in meinem Leben verbuchen- klar, ich kann keine 50 Therapien vorweisen, keine 20 ehrenamtlichen Tätigkeiten und keinen guten Schulabschluss, keine gute Ausbildung oder gar ein Studium. Was ich aber vorweisen kann ist meine Persönlichkeit, mein Streben nach den Dingen die ich wirklich selbst will und die mich mir selbst näherbringen und mir mit meiner inneren Kraft mein Leben so schön wie möglich zu gestalten- das klappt natürlich nicht immer, aber mein Weg ist das persönliche Ziel. Ich habe eigene Werte. Ich bin mein eigener Maßstab und richte mich nach wirklich eigenen Richtlinien, die ich mir selbst auferlegt hab- und die zieh ich auch komrpomisslos durch, egal wie andere das finden. Ich behandel jeden Menschen gleich, unabhängig davon wer oder was er ist oder vor allem was er im Leben getan hat. Ich setze niemanden herab. Und ich erhebe mich auch über niemandem- zumindest bemühe ich mich darum.

Und ja DAS mag überheblich klingen- aber ich finde meine Selbstreflektion, mein Kampfgeist und das ich mir meine Persönlichkeit und Menschlichkeit erhalten habe- trotz meiner Schicksalsschläge oder den Anfeindungen der Gesellschaft- ist mir in einer Welt wie dieser sehr viel Wert. Mit der Welt wie sie ist- die kann ich nicht ändern und will ich auch nicht- damit hab ich innerlich abgeschlossen, vor Jahren schon.

Wenn es akut ist, wie gehe ich damit um? Ich habe verschiedene Strategien entwickelt. Wenn mich Depressionen und negative Gedanken einholen, stell ich mir innerlich vor, dass ich in einem Wunderland bin und die Depressionen und negativen Gedanken sind bösartige Monster, die mich umbringen und töten wollen- im Kopf kämpfe ich gegen sie und mit diesen Gedanken im Kopf mache ich etwas, das mir gut tut- in dem Moment, wo ich etwas mache, was mir gut tut besiege ich dieses Monster und bin stolz- dieses Gefühl stolz auf sich zu sein, wirkt sich dann auf meine ganze Psyche aus.

Immer wenn bei mir ein negativer Gedanke auftaucht oder ich drohe wieder in alte Verhaltensweisen zurückzufallen, sehe ich das Monster und sage laut: ,,DU wirst mich NIEMALS kriegen! Und das funktioniert auch- man muss nur dran glauben und da ich sowieso in einer etwas verzerrten Paralellwelt lebe, fällt es mir auch nicht schwer. Ich ziehe eine Menge meiner Methoden zur Bekämpfung der Symptome aus mir selbst oder aus diversen Filmen, Büchern und Musik die mich begleiten.

Bei meinen akustischen und optischen Halluzinationen ist es zum Beispiel so, dass ich sie schon immer sehe- als ich klein war, fantasierte ich von einem Schattenjungen der eine Clownsmaske trägt- und wie soll ich sagen, er ist immer noch da- immer. Das kleine weinende Mädchen, was kein Gesicht hat, steht oft neben ihm und wartet- sie wartet einfach auf mich. Dann gibt es noch den misstönenden, schwarzgekleideten Jungen der mich ständig verspottet und heruntermacht. Beide sind nur ab und zu da- der Schattenjunge mit Clownsgesicht allerdings ist immer da- er will mich oft beschützen, und doch will er es nicht. Diese ,,Personen sind sowohl bester Freund und gleichzeitig größter Feind.

Ich las Stephen Kings ,,Doctor Sleep, der Nachfolger von ,,Shining. Ich besorgte mir, wie in dem Buch, eine schwarze kleine Kiste- da hab ich alles reingepackt was mir wichtig ist, Sachen von meinem Freund und so weiter- diese Kiste mit einem Schloss habe ich auch im Kopf. Und immer wenn ich etwas sehe, was ich nicht sehen will, schliesse ich die Halluzination in diesem Kästchen ein- und danach seh ich sie einige Tage überhaupt nicht mehr. So ist es auch mit den Stimmen die ich höre.

Und wenn ich Angst hab, vor den Menschen dort draußen..DANN lasse ich sie frei. Und dann gehen sie mit mir.

Zurückfahren und kleine Pausen gönnen- das hab ich noch nicht ganz raus.

Und Satan- er gibt mir natürlich enorm viel- der Glaube an mein Innerstes, an mich selbst. Die reine Selbstvergöttlichung meines inneren Wesens. Auch das klappt nicht immer- aber ich gehe den oberflächlich oft widersprüchlichen aber ehrlichen Weg Satans. Ich bin grade dabei meine Seele Stück für Stück zu überschreiben- und damit wächst man enorm über sich hinaus.

@dieSonneSatans

Danke sehr für deine ausführliche Antwort. Sehr beängstigend teilweise und bizarr wirkt die Sache
mit den Halluzinationen auf mich. (Gruselsmiley einfügen)

Ich finde- und habe es wohl schon mal gesagt- deine Fähigkeit zu schreiben und zu beschreiben
recht gut. Oder sollte ich Talent sagen?
Mediengestalter? Ach was- mach was aus diesem Talent.
Manchmal sehr ausschweifend und wie gesagt, etwas Abstand und Pause- das könnte richtig gut werden.
Schreibst du Geschichten zu einer bestimmten Thematik? Versuch doch mal für spezielle Zeitungen zu schreiben auch im Internet. Darauf könntest du aufbauen.
Bei allem Optimismus sehe ich dich weniger im geregelten Alltagsleben als glücklich im kreativen
Chaos. Also mach was draus.

Zitat von Lumia:
@dieSonneSatans

Danke sehr für deine ausführliche Antwort. Sehr beängstigend teilweise und bizarr wirkt die Sache
mit den Halluzinationen auf mich. (Gruselsmiley einfügen)

Ich finde- und habe es wohl schon mal gesagt- deine Fähigkeit zu schreiben und zu beschreiben
recht gut. Oder sollte ich Talent sagen?
Mediengestalter? Ach was- mach was aus diesem Talent.
Manchmal sehr ausschweifend und wie gesagt, etwas Abstand und Pause- das könnte richtig gut werden.
Schreibst du Geschichten zu einer bestimmten Thematik? Versuch doch mal für spezielle Zeitungen zu schreiben auch im Internet. Darauf könntest du aufbauen.
Bei allem Optimismus sehe ich dich weniger im geregelten Alltagsleben als glücklich im kreativen
Chaos. Also mach was draus.


Ja, das kann ich mir natürlich vorstellen- auf Leute, die es so nicht kennen wirkt es immer gruselig und beängstigend, aber wie gesagt, ich kann das gut verstehen. Nur man selbst kennts eben nicht anders. ^.^

Zu dem anderen... Ein großes Danke schön an dich. Ich würde sehr gern beruflich schreiben, aber ich weiss nicht Recht wie ich das ohne Ausbildung anfangen soll- eine berühmte J.K Rowling wird man leider nicht von heute auf morgen, egal wie gut der Schreibstil ist. Ich werde mir deine Idee aber gern zu Herzen nehmen, weil ich grade was das Schreiben betrifft oft sehr selbstkritisch mit mir bin.

,,Bei allem Optimismus sehe ich dich weniger im geregelten Alltagsleben als glücklich im kreativen Chaos. Also mach was draus.

DAS ist der eindeutige Beweis, wie ein einziger Satz meine Stimmung wieder in den einigermaßen positiven Bereich kippen kann- ehrlich, das bedeutet mir sehr viel. Vielen Dank dafür. ^^

Zitat von Black Sheep:
Ja, du solltest dich akzeptieren, und versuchen einen Weg aus dem Loch zu finden in dem du sitzt, keine Frage, und natürlich gehören deine Erfahrungen zu dir, aber die kennen wir doch alle, wir wissen mit wem wir reden, du passt eigentlich sehr gut zu diesem Thema, wenn die Gespräche schwierig für dich werden, ziehst du die Suizidkarte aus dem Ärmel, das ist dein gutes Recht, für mich aber keine Basis für ein Gespräch, ich kann den Willen zu Veränderung in dir nicht sehen, ich sehe dich immer nur hart dafür kämpfen, das du genau da bleiben kannst wo du bist, wenn du wieder Lust hast über, Leben und Veränderung zu sprechen, die Suizidkarte im Schrank lässt, werde ich mich gerne beteiligen.

Mmh, wenn du das so siehst... Ich hab jetzt keine Lust mehr, mich hier irgendwie zu erklären...

Zitat von Lumia:
Veränderungen sehe ich bei ihr schon einige.
Nach jahrelangen (!) Klinikaufenthalt (für die meisten sprengt allein das schon den Rahmen
des Vorstellbaren) hat sie eine eigene Wohnung.
Pflegt ihre Wohnung, sich selbst und die Mäuse. (das kriegen einige hier nach eigenen Aussagen
schon mal nicht so hin).
Nimmt ihre Termine war, hat auch Freundschaften die sie pflegt. Ist Ihre gesetzl. Betreuung und
den Pflegedienst auf eigene Initiative los geworden.
Wenn das kein Erfolg ist in Anbetracht der Ausgangslage?
Wenn ihr Thema Suizid ist , na und? Haben einige hier auch. Wenns nervt,kann man es überlesen.
Retten wollen muss man nicht aber tolerieren wäre schön.
Ansonsten wäre das wieder eine Schublade die sich leise öffnet........

Danke.

Ich glaub', es ist auch schön, nicht der Einzige zu sein.

A


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