Liebe Nicole,
der Beitrag ist aber schon älter von mir...
Also ich hatte schon in der Kindheit ganz starke Angst vor Krieg (bedingt durch die Kriegserzählungen in meiner Familie). Das hat sich dann irgendwann gelegt, aber erst echt spät. Dann hatte ich immer schon Verlustängste, wenn meine Eltern weggefahren sind, auch das habe ich mittlerweile im Griff, auch wenn ich sie immer sehr stark vermisse, da wir nicht in der selben Stadt wohnen.
Ich habe diese Verlustängste aber auch immer in meinen Beziehungen gehabt, ist jetzt aber auch nicht mehr so, da ich so eng mit meinem Freund verbunden bin, dass ich keine Angst haben brauche.
Als ich vor 7 Jahren eine Zeit lang arbeitslos war fing es an mit den Ängsten. Ich habe dann aber einen neuen Job angefangen und es ging wieder. Ich war dort aber unglücklich, nicht wirklich respektiert und völlig im Dauerstress da kam es dann richtig raus. Ich hatte dauernd körperliche Symptome wie halbe Körperseite ohne Gefühl, dachte ich kriege einen Schlaganfall, Taubheitsgefühle an allen möglichen Körperteilen, Schwindel, totale Benommenheit, Panikattacken, Sehstörungen, Nahrungsmittelallergien, Zittern, Herzrasen - das volle Programm. Ich bin von Arzt zu Arzt gerannt und hatte ständig Angst zu sterben. Das war die schlimmste Zeit meines Lebens. Habe letztes Jahr dann nach ganz langem Festhalten an der Situation von wegen oh Gott ich brauche das Geld und was denken die alle von mir den Job aufgegeben, nachdem ich eine Woche nur Migräne hatte und nichts mehr essen konnte.
Ab da ging es bergauf, sehr sehr langsam. Ich hatte ja in der Zwischenzeit ganz viele Nahrungsmittelallergien bekommen und habe mich fast nirgendwo mehr hingetraut, weil ich ständig auf die Toilette rennen musste. Das war meine größte Angst, mich irgendwo blamieren. Dann bin ich zu einer sehr netten Heilpraktikerin und zusammen mit der Ruhe und der Entfernung von meinem ungeliebten Job, meinen cholerischen Chefs und der Unterstützung meiner Familie habe ich mich nach und nach wieder berappelt. Ich konnte nach und nach wieder mehr essen und mein Bauch hat nicht mehr verweigert. Und dann bin ich hier ins Forum gekommen. Damals saß ich fast nur noch zu Hause, habe fast nichts mehr gemacht und mich total zurückgezogen. War froh, dass ich nirgendwohin musste und habe einfach mal total losgelassen. Die Angst wieder raus zu müssen war natürlich dadurch enorm hoch. Ich habe zwar täglich versucht zu üben, aber das waren echt kleine Wege...meine Fortschritte jetzt sind dagegen echt groß und ich bin superfroh. Kann fast alles wieder essen und mein Kopf versteht das langsam auch und ich fühle mich draußen immer sicherer. Es ist natürlich auch total an mein Selbstbewußtsein gegangen. Ich bin eine attraktive junge Frau, so alt wie Du, und ich hatte nur noch meine Bauchprobleme im Kopf - ich habe mich wahrscheinlich wie man so schön psychosomatisch interpretiert total beschissen gefühlt - sorry, aber so war es. Es war ganz furchtbar und deswegen habe ich beschlossen, das Erfolgstagebuch zu schreiben. Ich habe mir einfach zu Unrecht zu lange sagen lassen, dass ich nicht gut genug bin und daran arbeite ich, denn ich habe ein besseres Leben verdient, ich bin jung und habe schon zu viel verpasst. Das wird jetzt alles nachgeholt!
Ich hoffe Du kannst jetzt besser nachvollziehen, warum es mir so wichtig ist.
Heute arbeite ich weniger und von meinem Home-Office, auch noch große Projekte aber mit weniger Druck. Geld bedeutet mir nichts im Gegensatz zu meiner Gesundheit. Ich habe so viel Geld ausgegeben für irgendwelche Heiler etc. es hat alles nichts gebracht, nur im Kopf, machen muss man selber und deswegen sage ich immer raus, raus, raus - das ist der EINZIGE Weg. Niemand kann für einen raus gehen....
Liebe Grüße, berlina
23.03.2010 09:42 •
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