P
Pilongo
Hmmm..
Wie immer regst du mich sehr zum Nachdenken an.
Ich glaube, der Wunsch, immer wieder über mich selber hinaus zu wachsen und Gutes zu leisten ist schon sehr groß in mir.
Ich bin mit mir selber zufrieden und mag mein Leben, wie es im Moment ist.
Ich bin zufrieden, aber das heißt ja nicht, dass ich mich jetzt nicht mehr weiter entwickeln kann.
Ich denke, der Mensch entwickelt sich ständig weiter, und diese Entwicklung macht mir Spaß.
In Etwas besser zu werden, meine Fähigkeiten zu entwickeln und zu merken, wie mein Niveau wissenstechnisch steigt, das gefällt mir eben.
Und je besser ich etwas kann, um so mehr Spaß macht es mir auch.
(Aber ich denke, das geht jedem so.)
Die geistige innere Entwicklung gefällt mir auch sehr gut.
Aber ich liebe es auch, zu Lernen, neue Dinge zu verstehen eben.
Ich denke auch, das Abi ist für jeden total gut und da ist man mächtig stolz auf sich. Aber bei mir ist der Stolz halt nochmal viel größer, weil mir das niemals jemand zugetraut hätte, und ich es dann doch geschafft hab.
Das heißt ja nicht, dass ich IMMER ALLES tu, um Anderen zu beweisen, dass es geht. Das heißt nur, dass das Abi, die erste große Leistung und Prüfung im Leben eines Schülers, für mich eben noch mal besonderer ist als für Andere, weil ich besonders stolz darauf bin, es trotz aller widrigen Umstände geschafft zu haben.
Und wenn zu mir als Schüler ein Lehrer, der mehr als doppelt so alt ist wie ich, sagt, dass er meine Leistung sehr bewundert, dann ist das was total Tolles. Da freu ich mich natürlich sehr.
Aber ich denke, da würde sich jeder freuen
Der Gedanke, Lebenslang lernen zu müssen, macht mir übrigens keine Angst. Im Gegenteil: Ich find ihn klasse.
Ich hab auch in der Kollegstufe immer gesagt, die Schule sei das Abenteuer Bildung Und ich fand die Schule klasse, interessant einfach. Weil ich da umsonst jeden Tag interessantes Wissen vorgetragen bekam. Klar gabs auch mal Sachen, die ich nicht so interessant fand. Aber Wissen sauge ich im Allgemeinen auf wie ein nasser Schwamm.
Ich kann mir nicht vorstellen, jemals nichts mehr lernen und nicht mehr grübeln und knobeln zu müssen.
Darum wohl auch der große Wunsch nach einem technischen Beruf, denke ich.
Weil ich da im Studium lerne, wie ich später eigenständig Maschinen bauen kann, weil mir beigebracht wird, wie ich selber etwas schaffen kann. Und nicht nur das Schaffen an sich fasziniert mich so, sondern auch die vielfältigen Anwendungsgebiete der Mechatronik und die fächerübergreifenden Studieninhalte. Und nicht zuletzt hoffe ich auch, dass ich etwas erfinden oder helfen kann zu erfinden, was den Menschen das Leben sicherer und einfacher macht. Sowas wie den Airbag oder das ABS oder sowas. Da könnte ich wirklich aktiv helfen, den Alltag vieler Menschen angenehmer zu gestalten.
Oder man könnte auch in die Medizintechnik gehen, da werden laufend neue Dinge erfunden, die die Abläufe einfacher und die OPs sicherer machen. Das fänd ich genial, wenn ich später mal an so einer Erfindung beteiligt sein könnte.
Und auch der Gedanke, über eine Erfindung in gewisser Weise unsterblich zu sein, hat für mich etwas ganz Tolles an sich.
Bezüglich der Eignung:
Mathe war ja immer mein 5er-Fach, und ich red von einer schlechten 5, also immer 5,4 oder sowas. Hart an der Grenze zur 6.
Und dann, vor der Kollegstufe, hab ich ja Mathe ganz von Grundauf nochmal wiederholt -und plötzlich war ich gut darin, und Mathe wurde mit mein Lieblingsfach. Ich hab Mathe ne Zeit sogar lang Mathemagie genannt anstatt Mathematik, weil ich es so cool fand, dass ich plötzlich eine Welt begreifen und verstehen kann, die mir Jahrelang völlig verschlossen blieb.
Und es hat mir riesen Spaß gemacht, die Knobelaufgaben zu lösen. Viele legen ihre Hausaufgaben ja Beiseite, wenn sie nach 5 Minuten nicht verstehen, wie es geht. Aber ich saß dann teilweise 2 Stunden im Garten über einer Tüftelaufgabe -und wenn ich die knacken konnte, das war ein Euphoriegefühl, das kann ich nicht beschreiben und das hatte ich bei keinem anderen Fach.
In Deutsch war ich immer gut, aber ich fand es abgehoben und langweilig, übertrieben einfach, Gedichte Wort für Wort auseinander zu nehmen und zu analysieren. Englisch hat mir auch Spaß gemacht, aber nur das Reden, Sprechen, die Geschichten anhören, die unser Lehrer zu erzählen hatte, und die Politik. Das Schreiben, die stumpfsinnigen Aufgaben, das fand ich zum Kotzen -obwohl ich auch da immer gut war, obwohl es mir kaum Spaß gemacht hat.
Mathe war das einzige Fach, das ich wirklich spannend fand und das mir so ein Hochgefühl bereitet hat, und am Tollsten fand ich übrigens die Stochastik. Ich hab dann sogar im Alltag stochastische Wahrscheinlichkeiten ausgerechnet und das Abi in Stochastik war richtig gut. Da dachte ich mir bei jeder Aufgabe: Wow, wie interessant und spannend! Andere meinten danach: Oh Gott, wir haben ausrechnen müssen, wie viele Möglichkeiten es gibt, verschiedene Müslisorten zu kombinieren! Und ich dachte nur: Das war so cool.
Und danach und davor hab ich jedem geraten, doch auch Mathe-Abi als GK-Abi zu wählen, weil Mathe ja so billig ist und so vorhersehbar, und gleichzeitig auch noch so großen Spaß macht.
Jaja, so ein Mathe-Geek bin ich geworden, aber halt erst in den letzten zwei Jahren, und durch meine sprachlichen LKs werden aber viele Freunde und Verwandte das Bild nicht los, dass ich nicht in den technischen Bereich passe. Dass Mathe das einzige Fach war, in dem ich wirklich mit Spaß meine Hausaufgaben und die Prüfungen erledigt hab, das vergessen die meisten dann, wenn sie überlegen, welcher Beruf zu mir passt. Aber einmal entschieden kann man das halt nicht mehr einfach so ändern.
Dabei hab ich sowohl in Deutsch als in Englisch immer mit den aufgaben geschludert, oder sie morgens noch shcnell erledigt oder in der Pause, aber in Mathe, da hab ich mir manchmal 2 Stunden am Tag Zeit genommen für die Aufgaben, und je schwieriger, desto besser, denn umso größer die Freude, wenn ich es geschafft habe.
In Mathe hatte ich immer Spaß, und je länger die Aufgaben, desto besser.
Übrigens hatte ich beim Abi in Mathe damals gar keine Panikattacken (obwohl es von Allen das erste war und dann auch noch in der stadthalle anstatt in der Schule, also eigentlich ein mächtiger Druck!), in Englisch ein bisschen und in Deutsch mein Horror-Erlebnis mit 6 Stunden Panikattacken. Ich glaube, das sagte auch viel aus darüber, wo ich mich wohl fühlte und wo nicht. Wo ich sicher war, dass ich es kann, und wo nicht.
Mit Physik ist das einzige Problem, dass ich es, als ich noch meinte, ich sei einseitig sprachlich begabt, abgelegt habe, weil ich den Lehrer nicht mochte, den wir gehabt hätten.
Darum fehlt mir jetzt einiges an Wissen, das ich nachholen muss.
Und sich was Vorlernen zu lassen, das ist einfach.
Aber sich etwas selbstständig beizubringen, das ist knüppelhart -drum meinte ich, es sei ein Pain in the Ar.
Das geht halt bloß schleppend voran und sehr langsam, dafür ist dann die Euphorie um so größer, wenn ich ne Aufgabe richtig gelöst hab oder wenn nach einer Stunde lesen dieses AHA-Erlebnis kommt.
Aber es ist halt trotzdem anstrengend.
(Und ich beiß mich halt durch, weil ich im Studium gute Chancen haben und gut sein will. Wär mir das Studium nicht so wichtig, tät ich mir auch nicht jetzt schon so den Ar. aufreißen, während alle Anderen noch entspannt den letzten freien Monat am See genießen )
Allderdings ist Alles erstmal anstrengend, das man neu lernen will.
Also darüber mach ich mir keine Gedanken.
Dank Mathe hab ich gemerkt, dass man Alles lernen kann, wenn man sich nur genügend anstrengt. Ich denke, dass es mir auch in Physik bald so geht wie in Mathe Und auf den Moment, in dem dann plötzlich jede Fufgabe bloß noch wie ein Puzzle ist, in das man die nötigen Teile in Form von diversen Wissensbereichen einfügen muss, auf den Moment arbeite ich hin und auf den freu ich mich jetzt schon.
Das fand ich bei Mathe schon so cool, diesen Überblick zu haben und aus jedem Bereich das zu wissen, was gerade passte, ich denke, das wird in Physik bald genau so sein.
Mag sein, dass ich mich zum Teil auch über meine Leistung und Anerkennung definiere.
Aber wer hört nicht gerne: Hey, das hast du toll gemacht! oder Ehrlich, das hätte ich dir nicht zugetraut!?
Ich jedenfalls hör gerne Lob. Und ich bin gerne gut in den Dingen, die ich tue. Ich freu mich über 14 Punkte oder wenn man mich lobt -aber ich denke nicht, dass das abnormal ist.
Ich hab schon auch hohe Ansprüche an mich. Ich hab lieber ne 1 als ne 2, ich freu mich, wenn ich im Unterricht mitarbeiten kann und die Dinge Anderen erklären kann.
Ich bin gerne gut in dem, das ich tue.
Da bin ich halt, irgendwie, ein kleiner Streber
Das heißt aber nicht, dass ich nur arbeite und dabei mein eigenes Leben vergesse. Aber eine sinnvolle Beschäftigung und Lernen und Wissen aneignen, das gehört für mich zum Leben irgendwie auch dazu.
Ich hab jetzt fast 4 Monate lang jeden Tag was mit Freunden oder der Familie unternommen, war fast immer auf der Bogenwiese beim Bogenschießen, hab meine Bilder gemacht und, wenn ich mal alleine war, Bücher gelesen.. aber auf Dauer gefällt mir das nicht.
Drum freu ich mich auf die Uni. Zumal ich hoffe, dass ich da auch schnell wieder Anschluss finde, denn meine Freunde aus der Schule verabschieden sich im Moment so nach und nach in ihre neuen Wohnorte, beziehen ihre Wohnungen und Studentenheime und richten sich langsam ein.. und ich will auch, dass es jetzt wieder los geht
Wieder jeden Tag wo hin fahren und wieder jeden Tag was Lernen, neue Leute kennen lernen, neue Gesichter sehen.
Ich will über der Uni ja nicht das Leben aufhören. Ich hab mir vorgenommen, weiterhin meinen Hobbies nachzugehen und weiterhin am Wochenende Wandern zu gehen und mit Freunden weg zu gehen, wenn das die Uni zulässt. Abstriche muss ich bestimmt machen -so wie jetzt geht das dann nicht mehr- aber aufgeben will ich das nicht.
Und ich denk, damit beug ich nem BurnOut auch gut vor.
Denn ich hab in der Kollegstufe schon gelernt, dass man auch nen Ausgleich zur Arbeit braucht und nicht immer Alles 100%ig super sein muss und kann.
Am Anfang hab ich zu viel gelernt und war rasch frustriert, dann hab ich begonnen, mehr Freizeit einzuplanen und sie mir auch zu nehmen. Inzwischen kann ich Arbeit sogar liegen lassen und mich erstmal um mich selber kümmern. Also, das gleichgewicht zu finden zwischen Beidem, das hab ich bereits gelernt. Auch, dass ich keine 100% geben muss, um gut zu sein. Ich hab in der 13ten etwa viel weniger für die Schule getan als vorher -war aber von den Noten her besser. Ich denke, das lag daran, dass ich neben der Schule dann auch viele Hobbies hatte und mir selber viel Freizeit gegönnt hab. Dadurch war ich zufriedener und konnte effektiver lernen, obwohl ich weniger Zeit dafür gebraucht hab.
Und diesen Ausgleich in Form meiner Hobbies, den bewahre ich mir auch, und den brauch ich auch. Ich glaub, BurnOut ist keine Gefahr für mich..
Ich stell mir einen Ingenioursberuf einfach total spannend und vielseitig vor, und kreativ und schöpferisch ist er auch noch
Ich denke, da werde ich mein Geld damit verdienen, dass ich Knobelaufgaben bekomme, z.B.: Wir wollen eine Maschine, die dieses und jenes kann -geht das? Und wenn ja: Wie?
Und dann bekomme ich Geld dafür, dass ich dieses Rätsel löse -was cooleres kann ich mir nicht vorstellen.
Ich werd bei der Arbeit ständig mein Köpfchen brauchen, ständig was entwickeln oder austüfteln müssen, und mich gleichzeitig laufend über neue Entwicklungen informieren, die es mir vielleicht einfacher machen, Aufgaben zu lösen und Ideen zu verwirklichen.
Auch bin ich nicht fest gebunden an ein einziges Feld.
Mechatronik ist so interdisziplinär, dass ich während dem Studium schon in viele verschiedene Bereiche und Betriebe reinschauen werde können.
Dann kann ich schon mal sehen, was mich fasziniert und interessiert.
Vielleicht lande ich in der Automobilindustrie, vielleicht entwickle ich intelligente Roboter fürs Fließband, vielleicht lande ich auch in der Medizintechnik -das hat Alles an sich GAR nichts miteinander zu tun, außer, dass man mit Mechatronik all das machen kann.
Und das Alles klingt so abgehoben -aber man kann es an der Uni lernen.
Und das find ich so faszinierend.
Dass man lernen kann, Dinge zu bauen, die das Leben für Menschen besser machen können. Dass man mit Kreaitvität und Wissen immer wieder schwierige Aufgaben lösen muss.
Mir macht das keine Angst. Mir macht das ja jetzt schon Spaß
Ich hab eine Freundin, die studiert in Zürich, und arbeitet seit Jahren mit anderen Studenten gemeinsam an einem Hybrid-Antrieb für Rennautos.
Find ich sehr faszinierend, ich hab auch ihre Diplomarbeit lesen dürfen und hoffe, dass ich nächstes Jahr mal das Auto anschauen kann, dass sie und die Anderen bauen, denn da sind regelmäßig Rennen bei uns in Nürnberg, nur für studenten mit ihren selber gebauten Rennautos.
Dieses Jahr hab ich mir das Rennen schon angeguckt, aber es waren nur Benziner zugelassen, darum kam sie nicht
Eine andere Bekannte hat auch ein Ingenioursstudium absolviert, und arbeitet nun als Aufsicht über Projekte, teilt Aufgaben zu, führt Arbeitsgruppen zusammen, organisiert eben von der Idee bis zur Fertigung den gesamten Ablauf. Auch sowas fände ich klasse -denn organisieren kann ich auch sehr gut.
Die Aufgabenbereiche sind so vielfältig in der Mechatronik... ich bin auch froh, dass ich die FH gewählt habe und nicht die Uni, weil an der FH wirklich auch ab dem ersten Semester in jeden Semesterferien Einblicke in die Betriebe in form von Praktika eingeplant sind. An der Uni gehen die Ferien fürs Lernen drauf. An der FH kann ich direkt ab dem ersten Semester bei Betrieben reinschnuppern und schauen, ob mir die Sache nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch liegt.
Und ich kann auch schon mal Kontakte knüpfen als Praktikant, mich beweisen, und später im Lebenslauf macht sich sowas ja auch immer gut
Hab bewusst die FH gewählt, weil mir diesser Bezug zur Praxis besser gefällt als das theoretische trockene Studium an der Uni.
Alles in Allem war Mechatronik von allen Studienfächern das Einzige, das ich wirklich faszinierend fand, und ich hoffe, dass das Studium dann genau so interessant wird, wie ich es mir vorstelle.
Ich hab mich früher schon oft gefragt, wie dieses und jenes funktioniert und was hinter dieser und jener Maschine steckt -und jetzt hab ich die Chance, das zu lernen und solche Sachen begreifen zu können.
Und falls ich doch merken sollte, dass es nichts für mich ist, dann kann ich ja jederzeit wechseln und was Anderes machen
Es gibt ja immer einen anderen Weg und immer einen Plan B.
Aber Mechatronik ist Moment halt mein Plan A.
Und ich denke, je mehr ich darüber heraus finde und je mehr ich sehe, was man am Ende schaffen und leisten kann, dass es die ideale Wahl war für mich.
Wie immer regst du mich sehr zum Nachdenken an.
Ich glaube, der Wunsch, immer wieder über mich selber hinaus zu wachsen und Gutes zu leisten ist schon sehr groß in mir.
Ich bin mit mir selber zufrieden und mag mein Leben, wie es im Moment ist.
Ich bin zufrieden, aber das heißt ja nicht, dass ich mich jetzt nicht mehr weiter entwickeln kann.
Ich denke, der Mensch entwickelt sich ständig weiter, und diese Entwicklung macht mir Spaß.
In Etwas besser zu werden, meine Fähigkeiten zu entwickeln und zu merken, wie mein Niveau wissenstechnisch steigt, das gefällt mir eben.
Und je besser ich etwas kann, um so mehr Spaß macht es mir auch.
(Aber ich denke, das geht jedem so.)
Die geistige innere Entwicklung gefällt mir auch sehr gut.
Aber ich liebe es auch, zu Lernen, neue Dinge zu verstehen eben.
Ich denke auch, das Abi ist für jeden total gut und da ist man mächtig stolz auf sich. Aber bei mir ist der Stolz halt nochmal viel größer, weil mir das niemals jemand zugetraut hätte, und ich es dann doch geschafft hab.
Das heißt ja nicht, dass ich IMMER ALLES tu, um Anderen zu beweisen, dass es geht. Das heißt nur, dass das Abi, die erste große Leistung und Prüfung im Leben eines Schülers, für mich eben noch mal besonderer ist als für Andere, weil ich besonders stolz darauf bin, es trotz aller widrigen Umstände geschafft zu haben.
Und wenn zu mir als Schüler ein Lehrer, der mehr als doppelt so alt ist wie ich, sagt, dass er meine Leistung sehr bewundert, dann ist das was total Tolles. Da freu ich mich natürlich sehr.
Aber ich denke, da würde sich jeder freuen
Der Gedanke, Lebenslang lernen zu müssen, macht mir übrigens keine Angst. Im Gegenteil: Ich find ihn klasse.
Ich hab auch in der Kollegstufe immer gesagt, die Schule sei das Abenteuer Bildung Und ich fand die Schule klasse, interessant einfach. Weil ich da umsonst jeden Tag interessantes Wissen vorgetragen bekam. Klar gabs auch mal Sachen, die ich nicht so interessant fand. Aber Wissen sauge ich im Allgemeinen auf wie ein nasser Schwamm.
Ich kann mir nicht vorstellen, jemals nichts mehr lernen und nicht mehr grübeln und knobeln zu müssen.
Darum wohl auch der große Wunsch nach einem technischen Beruf, denke ich.
Weil ich da im Studium lerne, wie ich später eigenständig Maschinen bauen kann, weil mir beigebracht wird, wie ich selber etwas schaffen kann. Und nicht nur das Schaffen an sich fasziniert mich so, sondern auch die vielfältigen Anwendungsgebiete der Mechatronik und die fächerübergreifenden Studieninhalte. Und nicht zuletzt hoffe ich auch, dass ich etwas erfinden oder helfen kann zu erfinden, was den Menschen das Leben sicherer und einfacher macht. Sowas wie den Airbag oder das ABS oder sowas. Da könnte ich wirklich aktiv helfen, den Alltag vieler Menschen angenehmer zu gestalten.
Oder man könnte auch in die Medizintechnik gehen, da werden laufend neue Dinge erfunden, die die Abläufe einfacher und die OPs sicherer machen. Das fänd ich genial, wenn ich später mal an so einer Erfindung beteiligt sein könnte.
Und auch der Gedanke, über eine Erfindung in gewisser Weise unsterblich zu sein, hat für mich etwas ganz Tolles an sich.
Bezüglich der Eignung:
Mathe war ja immer mein 5er-Fach, und ich red von einer schlechten 5, also immer 5,4 oder sowas. Hart an der Grenze zur 6.
Und dann, vor der Kollegstufe, hab ich ja Mathe ganz von Grundauf nochmal wiederholt -und plötzlich war ich gut darin, und Mathe wurde mit mein Lieblingsfach. Ich hab Mathe ne Zeit sogar lang Mathemagie genannt anstatt Mathematik, weil ich es so cool fand, dass ich plötzlich eine Welt begreifen und verstehen kann, die mir Jahrelang völlig verschlossen blieb.
Und es hat mir riesen Spaß gemacht, die Knobelaufgaben zu lösen. Viele legen ihre Hausaufgaben ja Beiseite, wenn sie nach 5 Minuten nicht verstehen, wie es geht. Aber ich saß dann teilweise 2 Stunden im Garten über einer Tüftelaufgabe -und wenn ich die knacken konnte, das war ein Euphoriegefühl, das kann ich nicht beschreiben und das hatte ich bei keinem anderen Fach.
In Deutsch war ich immer gut, aber ich fand es abgehoben und langweilig, übertrieben einfach, Gedichte Wort für Wort auseinander zu nehmen und zu analysieren. Englisch hat mir auch Spaß gemacht, aber nur das Reden, Sprechen, die Geschichten anhören, die unser Lehrer zu erzählen hatte, und die Politik. Das Schreiben, die stumpfsinnigen Aufgaben, das fand ich zum Kotzen -obwohl ich auch da immer gut war, obwohl es mir kaum Spaß gemacht hat.
Mathe war das einzige Fach, das ich wirklich spannend fand und das mir so ein Hochgefühl bereitet hat, und am Tollsten fand ich übrigens die Stochastik. Ich hab dann sogar im Alltag stochastische Wahrscheinlichkeiten ausgerechnet und das Abi in Stochastik war richtig gut. Da dachte ich mir bei jeder Aufgabe: Wow, wie interessant und spannend! Andere meinten danach: Oh Gott, wir haben ausrechnen müssen, wie viele Möglichkeiten es gibt, verschiedene Müslisorten zu kombinieren! Und ich dachte nur: Das war so cool.
Und danach und davor hab ich jedem geraten, doch auch Mathe-Abi als GK-Abi zu wählen, weil Mathe ja so billig ist und so vorhersehbar, und gleichzeitig auch noch so großen Spaß macht.
Jaja, so ein Mathe-Geek bin ich geworden, aber halt erst in den letzten zwei Jahren, und durch meine sprachlichen LKs werden aber viele Freunde und Verwandte das Bild nicht los, dass ich nicht in den technischen Bereich passe. Dass Mathe das einzige Fach war, in dem ich wirklich mit Spaß meine Hausaufgaben und die Prüfungen erledigt hab, das vergessen die meisten dann, wenn sie überlegen, welcher Beruf zu mir passt. Aber einmal entschieden kann man das halt nicht mehr einfach so ändern.
Dabei hab ich sowohl in Deutsch als in Englisch immer mit den aufgaben geschludert, oder sie morgens noch shcnell erledigt oder in der Pause, aber in Mathe, da hab ich mir manchmal 2 Stunden am Tag Zeit genommen für die Aufgaben, und je schwieriger, desto besser, denn umso größer die Freude, wenn ich es geschafft habe.
In Mathe hatte ich immer Spaß, und je länger die Aufgaben, desto besser.
Übrigens hatte ich beim Abi in Mathe damals gar keine Panikattacken (obwohl es von Allen das erste war und dann auch noch in der stadthalle anstatt in der Schule, also eigentlich ein mächtiger Druck!), in Englisch ein bisschen und in Deutsch mein Horror-Erlebnis mit 6 Stunden Panikattacken. Ich glaube, das sagte auch viel aus darüber, wo ich mich wohl fühlte und wo nicht. Wo ich sicher war, dass ich es kann, und wo nicht.
Mit Physik ist das einzige Problem, dass ich es, als ich noch meinte, ich sei einseitig sprachlich begabt, abgelegt habe, weil ich den Lehrer nicht mochte, den wir gehabt hätten.
Darum fehlt mir jetzt einiges an Wissen, das ich nachholen muss.
Und sich was Vorlernen zu lassen, das ist einfach.
Aber sich etwas selbstständig beizubringen, das ist knüppelhart -drum meinte ich, es sei ein Pain in the Ar.
Das geht halt bloß schleppend voran und sehr langsam, dafür ist dann die Euphorie um so größer, wenn ich ne Aufgabe richtig gelöst hab oder wenn nach einer Stunde lesen dieses AHA-Erlebnis kommt.
Aber es ist halt trotzdem anstrengend.
(Und ich beiß mich halt durch, weil ich im Studium gute Chancen haben und gut sein will. Wär mir das Studium nicht so wichtig, tät ich mir auch nicht jetzt schon so den Ar. aufreißen, während alle Anderen noch entspannt den letzten freien Monat am See genießen )
Allderdings ist Alles erstmal anstrengend, das man neu lernen will.
Also darüber mach ich mir keine Gedanken.
Dank Mathe hab ich gemerkt, dass man Alles lernen kann, wenn man sich nur genügend anstrengt. Ich denke, dass es mir auch in Physik bald so geht wie in Mathe Und auf den Moment, in dem dann plötzlich jede Fufgabe bloß noch wie ein Puzzle ist, in das man die nötigen Teile in Form von diversen Wissensbereichen einfügen muss, auf den Moment arbeite ich hin und auf den freu ich mich jetzt schon.
Das fand ich bei Mathe schon so cool, diesen Überblick zu haben und aus jedem Bereich das zu wissen, was gerade passte, ich denke, das wird in Physik bald genau so sein.
Mag sein, dass ich mich zum Teil auch über meine Leistung und Anerkennung definiere.
Aber wer hört nicht gerne: Hey, das hast du toll gemacht! oder Ehrlich, das hätte ich dir nicht zugetraut!?
Ich jedenfalls hör gerne Lob. Und ich bin gerne gut in den Dingen, die ich tue. Ich freu mich über 14 Punkte oder wenn man mich lobt -aber ich denke nicht, dass das abnormal ist.
Ich hab schon auch hohe Ansprüche an mich. Ich hab lieber ne 1 als ne 2, ich freu mich, wenn ich im Unterricht mitarbeiten kann und die Dinge Anderen erklären kann.
Ich bin gerne gut in dem, das ich tue.
Da bin ich halt, irgendwie, ein kleiner Streber
Das heißt aber nicht, dass ich nur arbeite und dabei mein eigenes Leben vergesse. Aber eine sinnvolle Beschäftigung und Lernen und Wissen aneignen, das gehört für mich zum Leben irgendwie auch dazu.
Ich hab jetzt fast 4 Monate lang jeden Tag was mit Freunden oder der Familie unternommen, war fast immer auf der Bogenwiese beim Bogenschießen, hab meine Bilder gemacht und, wenn ich mal alleine war, Bücher gelesen.. aber auf Dauer gefällt mir das nicht.
Drum freu ich mich auf die Uni. Zumal ich hoffe, dass ich da auch schnell wieder Anschluss finde, denn meine Freunde aus der Schule verabschieden sich im Moment so nach und nach in ihre neuen Wohnorte, beziehen ihre Wohnungen und Studentenheime und richten sich langsam ein.. und ich will auch, dass es jetzt wieder los geht
Wieder jeden Tag wo hin fahren und wieder jeden Tag was Lernen, neue Leute kennen lernen, neue Gesichter sehen.
Ich will über der Uni ja nicht das Leben aufhören. Ich hab mir vorgenommen, weiterhin meinen Hobbies nachzugehen und weiterhin am Wochenende Wandern zu gehen und mit Freunden weg zu gehen, wenn das die Uni zulässt. Abstriche muss ich bestimmt machen -so wie jetzt geht das dann nicht mehr- aber aufgeben will ich das nicht.
Und ich denk, damit beug ich nem BurnOut auch gut vor.
Denn ich hab in der Kollegstufe schon gelernt, dass man auch nen Ausgleich zur Arbeit braucht und nicht immer Alles 100%ig super sein muss und kann.
Am Anfang hab ich zu viel gelernt und war rasch frustriert, dann hab ich begonnen, mehr Freizeit einzuplanen und sie mir auch zu nehmen. Inzwischen kann ich Arbeit sogar liegen lassen und mich erstmal um mich selber kümmern. Also, das gleichgewicht zu finden zwischen Beidem, das hab ich bereits gelernt. Auch, dass ich keine 100% geben muss, um gut zu sein. Ich hab in der 13ten etwa viel weniger für die Schule getan als vorher -war aber von den Noten her besser. Ich denke, das lag daran, dass ich neben der Schule dann auch viele Hobbies hatte und mir selber viel Freizeit gegönnt hab. Dadurch war ich zufriedener und konnte effektiver lernen, obwohl ich weniger Zeit dafür gebraucht hab.
Und diesen Ausgleich in Form meiner Hobbies, den bewahre ich mir auch, und den brauch ich auch. Ich glaub, BurnOut ist keine Gefahr für mich..
Ich stell mir einen Ingenioursberuf einfach total spannend und vielseitig vor, und kreativ und schöpferisch ist er auch noch
Ich denke, da werde ich mein Geld damit verdienen, dass ich Knobelaufgaben bekomme, z.B.: Wir wollen eine Maschine, die dieses und jenes kann -geht das? Und wenn ja: Wie?
Und dann bekomme ich Geld dafür, dass ich dieses Rätsel löse -was cooleres kann ich mir nicht vorstellen.
Ich werd bei der Arbeit ständig mein Köpfchen brauchen, ständig was entwickeln oder austüfteln müssen, und mich gleichzeitig laufend über neue Entwicklungen informieren, die es mir vielleicht einfacher machen, Aufgaben zu lösen und Ideen zu verwirklichen.
Auch bin ich nicht fest gebunden an ein einziges Feld.
Mechatronik ist so interdisziplinär, dass ich während dem Studium schon in viele verschiedene Bereiche und Betriebe reinschauen werde können.
Dann kann ich schon mal sehen, was mich fasziniert und interessiert.
Vielleicht lande ich in der Automobilindustrie, vielleicht entwickle ich intelligente Roboter fürs Fließband, vielleicht lande ich auch in der Medizintechnik -das hat Alles an sich GAR nichts miteinander zu tun, außer, dass man mit Mechatronik all das machen kann.
Und das Alles klingt so abgehoben -aber man kann es an der Uni lernen.
Und das find ich so faszinierend.
Dass man lernen kann, Dinge zu bauen, die das Leben für Menschen besser machen können. Dass man mit Kreaitvität und Wissen immer wieder schwierige Aufgaben lösen muss.
Mir macht das keine Angst. Mir macht das ja jetzt schon Spaß
Ich hab eine Freundin, die studiert in Zürich, und arbeitet seit Jahren mit anderen Studenten gemeinsam an einem Hybrid-Antrieb für Rennautos.
Find ich sehr faszinierend, ich hab auch ihre Diplomarbeit lesen dürfen und hoffe, dass ich nächstes Jahr mal das Auto anschauen kann, dass sie und die Anderen bauen, denn da sind regelmäßig Rennen bei uns in Nürnberg, nur für studenten mit ihren selber gebauten Rennautos.
Dieses Jahr hab ich mir das Rennen schon angeguckt, aber es waren nur Benziner zugelassen, darum kam sie nicht
Eine andere Bekannte hat auch ein Ingenioursstudium absolviert, und arbeitet nun als Aufsicht über Projekte, teilt Aufgaben zu, führt Arbeitsgruppen zusammen, organisiert eben von der Idee bis zur Fertigung den gesamten Ablauf. Auch sowas fände ich klasse -denn organisieren kann ich auch sehr gut.
Die Aufgabenbereiche sind so vielfältig in der Mechatronik... ich bin auch froh, dass ich die FH gewählt habe und nicht die Uni, weil an der FH wirklich auch ab dem ersten Semester in jeden Semesterferien Einblicke in die Betriebe in form von Praktika eingeplant sind. An der Uni gehen die Ferien fürs Lernen drauf. An der FH kann ich direkt ab dem ersten Semester bei Betrieben reinschnuppern und schauen, ob mir die Sache nicht nur theoretisch, sondern auch praktisch liegt.
Und ich kann auch schon mal Kontakte knüpfen als Praktikant, mich beweisen, und später im Lebenslauf macht sich sowas ja auch immer gut
Hab bewusst die FH gewählt, weil mir diesser Bezug zur Praxis besser gefällt als das theoretische trockene Studium an der Uni.
Alles in Allem war Mechatronik von allen Studienfächern das Einzige, das ich wirklich faszinierend fand, und ich hoffe, dass das Studium dann genau so interessant wird, wie ich es mir vorstelle.
Ich hab mich früher schon oft gefragt, wie dieses und jenes funktioniert und was hinter dieser und jener Maschine steckt -und jetzt hab ich die Chance, das zu lernen und solche Sachen begreifen zu können.
Und falls ich doch merken sollte, dass es nichts für mich ist, dann kann ich ja jederzeit wechseln und was Anderes machen
Es gibt ja immer einen anderen Weg und immer einen Plan B.
Aber Mechatronik ist Moment halt mein Plan A.
Und ich denke, je mehr ich darüber heraus finde und je mehr ich sehe, was man am Ende schaffen und leisten kann, dass es die ideale Wahl war für mich.
29.08.2009 17:57 • #21