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Hallo liebe Leidensgenossen,
letztes Jahr hat mir das Lesen in diesem Forum sehr geholfen.
Nun möchte ich euch Mut machen.
Nach vielen unangenehmen Erlebnissen, Stress und Schicksalsschlägen litt ich unter ständigen Angst und Panikattacken. Hatte ständig schlimmste Symptome von Schwindel über Gangunsicherheit, Probleme mit Sinneswahrnehmungen. Es ging mir wirklich be.......n. Ich war in der Notaufnahme der Psychiatrie, von dort wurde ich wieder nach Hause geschickt, nachdem sich die Psychologin vergewissert hatte das ich keinen Selbstmord begehen würde.......ich war wirklich am Ende vor lauter Angst 9 Kilo abgenommen, wog nur noch knapp 50 Kilo......irgendwann bekam ich einen Termin bei einer Psychiaterin, die mir Citalopram verschrieb und Tavor. Ich sollte mit 5 mg Citalopr. starten.
Ich bin eine Gegnerin gewesen, was Mediksmente angeht. Aber es ging mir soooooo schlecht......also nahm ich brav die Dinger ( Tavor habe ich bis heute nie angerührt).
Von der ersten Tablette an wurde ich depressiv konnte Wochenlang nicht wirklich aktiv am Leben teilnehmen......kurzum ich fühlte mich schlechter. Es dauerte wirklich 7 Wochen und eine Umstellung auf Escitalopram 10 Tropfen bis ich einigermaßen wieder am Alltagsleben teilnehmen konnte.
Ständig stand ich bei der Psychiaterin auf der Matte, weil meine Ängste nicht besser wurden mir übel war und ich keinen Appetit hatte.
Aber ich wurde nicht ernst genommen. Die Symptome wären Angstsymptome bzw. mittelschwere Depressionen. Ich habe diese Tropfen fast 1 Jahr lang genommen, gut viele denken jetzt selbst schuld.....
aber die Angst es könnte noch eine schwere Depression dazukommen...........
ABER
Ich möchte Mut machen, nicht aufzugeben an sich zu glauben und an sich zu arbeiten.
Denn nichts und niemand kann euch heilen........wenn ihr nicht an euch glaubt und an euch arbeitet.
Ich habe zig Ratgeber gelesen habe von Homöopathie bis TCM alles mögliche probiert.
Habe angefangen zu meditieren einen MBSR Kurs nach John Kabatt Zinn besucht..........
Und bin dabei geblieben.
Ich habe die Angst angenommen ich wehre mich nicht mehr gegen sie.
Ich lasse mich nicht von ihr beherrschen mache alles was ich möchte auch wenn es oft sehr viel Kraft braucht mich zu trauen.
Und je mehr ich die Angst/ mich akzeptiere, desto kürzer bleibt die Angst.......ich hoffe ihr versteht was ich meine.
Über die Achtsamkeitsmeditation kann ich mit der Angst/ Syptomen besser umgehen.
Ich möchte euch ermutigen euch nicht zu verkriechen und sich der Diagnose Angst oder Depression hinzugeben.
Das Leben ist viel zu kostbar und einfach nur lebenswert, weil diese Krankheit uns nicht im Griff haben muss.
Es ist nicht einfach und oft wird es Rückschläge geben........aber irgendwann werden die guten Tage häufiger und ihr gewinnt immer mehr an Selbstvertrauen über eure Gefühle.

Geholfen hat mir:
Sport Sport Sport
Musik über Kopfhörer hören und mitsingen,
positive Sätze immer wieder wiederholen, als würde man das Gehirn umprogrammieren wollen,
wie ein Mantra.....z.Bsp.: Das sind nur meine Gedanken........alles ist gut.......ich bin glücklich......

MBSR nach John Kabatt Zinn!

ICH WÜNSCHE EUCH VIEL KRAFT UND GEDULD
es ist zu schaffen, glaubt bitte an euch.

ehemaliger Angsthäsin

23.05.2017 23:44 • 24.05.2017 x 2 #1


2 Antworten ↓


Liebe kochana,

das was Du tust,nennt sich Selbstbeherrschung. Du nimmst Dein Leben in die Hand, und lässt Dich nicht beeinflussen.

Ich lebe das was Du beschreibst schon sehr lange. Immer wenn die Angst kommt gebe ich mich dahinein. Und im Prinzip ist das sofort weg.
Diesen Mut und dieses Vertrauen muss man aber erstmal haben. Ich könnte es nicht wirklich beschreiben, wie ich dahin gekommen bin.

Es ist schön, dass Du anderen Menschen Mutmachen möchtest. Doch leider sperren sich Viele selber ein, weil sie nicht an sich selbst glauben. Doch diese Verantwortung muss jeder für sich übernehmen, sonst wird sich nichts ändern. Und speziell in Deutschland ist es normal, die Verantwortung für sich selbst, an Andere abzugeben.

Deshalb müssen hier auch so viele Menschen herumjammern und leiden unter unveränderlichen Schicksalen.
Um etwas zu verändern, muss man an sich selbst arbeiten, was Du ja auch sagst. Aber, das hören die Menschen hier nicht gerne. Die Deutschen leiden lieber, und geben anderen die Schuld daran.
Für mich ist das ein Überbleibsel aus dem 2. Weltkrieg. : bloss nix tun, und sich ewig Wegduken. Das hat sich bis heute nicht geändert.

Wer sich über meine Antwort beschweren möchte, schreibe bitte eine PN. Ich möchte nicht, dass der Thread von kochana mit solchem vollgeschrieben wird.

Liebe Grüsse

@kochana-74
Finde ich wirklich super das du das hier schreibst. Das wird sicherlich einigen Mut machen. Und mein Glückwunsch, das es dir schon so sehr viel geholfen hat.

@Hurt
Du machst es dir ganz schön einfach. Du denkst also, wenn einer es nicht schafft da raus zu kommen, dann denkt er nicht darüber nach zu kämpfen sondern verlässt sich nur auf andere?
Ich frage mich, woher du so ein Bild hast?!
Hier im Forum gibt es sooo viele, die jeden Tag alles geben und machen, sich nicht einsperren, alles mögliche probieren aber die Angst geht trotzdem nicht weg.

Jeder ist anders, bei dem einen geht es schneller, bei dem anderen weniger.
Daher finde ich deine Aussagen sehr respektlos den gegenüber, die jeden Tag alles geben aber eben noch nicht so viele Fortschritte haben.

Es gibt sicherlich welche, die nichts unternehmen und hoffen das es weg geht. Aber manchmal brauch es eben, aus dem tief wieder hoch zu kommen und anfangen zu kämpfen.
Deine Aussagen finde ich extrem unverschämt.




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