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Bei mir war es bisher immer so, dass ich immer verschiedene Phasen hatte:

Panik-Phasen
(Phasen in denen es mir extrem dreckig ging und ich noch nicht mal mehr mit Antidepressiva schlafen konnte)

Unruhe-Phasen
(in diesen Phasen habe ich ständig nervende Kältereize im Bauch oder am Körper)

Zuversichtsphasen
(In diesen Phasen war ich zu 99,9% symptomfrei und sehr zuversichtlich innerhalb weniger wochen komplett gesund zu sein)

100%ig symptomfreie Phasen
(In diesen Phasen war ich fest davon überzeugt das Problem voll verstanden und besiegt zu haben)



In der ersten Phase gibt es für mich nur zwei Optinen: Heilung oder Tod (für Akzeptanz sind dann die Symptome zu stark)

In der zweiten Phase denke ich, dass ich nicht Leistungsfähig genug bin um so mein Leben meistern zu können.

in der Dritten Phase denke ich, dass ich kurz davor stehe gesund zu werden.

Und in der vierten Phase glaube ich, dass das Problem absolut lächerlich war/ist.



In keiner dieser Phasen ist Platz dafür da meine Beschwerden zu akzeptieren. Daher versuche ich ständig wie ein getriebener das ultimative Heilmittel zu finden durch das ich endlich von diesem Fluch befreit werde.

ich hab die phasen alle innerhalb eines tages
beispiel: ich hab ne pa und fühl mich fürchterlich, kann mir nicht vorstellen, dass ich gesund bin und normal leben kann - komme langsam runter, suche hilfestellungen, habe zuversicht - bin beruhigt, fühl mich wohl und weiß nicht, was für ein drama ich 2 stunden vorher gemacht hab und wie ich mich da gefühlt hab

aber das alles bin ich.

und deine phasen bist alles du.

es ist einfacher, sich zu sagen, dass es nur die krankheit ist und vorbeigehen wird und alles wird wieder gut sein... aber eigentlich ist es ein teil von uns, der sich auswächst und zu enormer größe wird... aber noch immer ein teil von uns... und das anzunehmen ist, denke ich, ein nützlicher schritt.

A


MBSR (Mindfulness-Based Stress Reduction)

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Guten Morgen Mr. Froussard,

aber meine Aussage steht doch deinem Optimismus gar nicht entgegen Jeder kann seine Angst überwinden

Es ist nur leider so, dass es nicht dur Viren ausgelöst wird, wie eine Erkältung deshalb sind Medikamente, wie die von dir hier geposteten Maßnahmen nur therapiebegleitend. Angst ist ein antrainiertes Verhalten, deshalb hilft dagegen auch nur eine Verhaltenstherapie, man lernt also, wie man in einer Situation, in der man sonst Angst bekommt, ein anderes, besseres Verhalten zeigt. So wird die Angst irgendwann besiegt. Aber auch, wenn man quasi geheilt ist, kann es jederzeit passieren, dass unser Körper auf eine Situation mit Angst reagiert, wenn sie nicht angebracht ist, dann müssen wir uns an das neu erlernte Verhalten erinnern und es gezielt anwenden. Dazwischen können aber 20 symptomfreie Jahre liegen.

Um das nochmal mit der Erkältung zu vergleichen, wir können nach einer erfolgreich behandelten Erkältung immer richtig und warm genug angezogen rumlaufen und so 20 Jahre keine Erkältung bekommen, und dann geschieht etwas unvorhergesehenes und wir gehen bei -20 Grad im T-shirt draußen spazieren, dann bekommen wir sie auch wieder. da wissen wir dann aber auch, immer schön anziehen

Bb
Sabo

Das mit dem antrainierten falschen Verhalten ist einleuchtend.

Wobei das allerdings auf mehreren Ebenen abläuft. Bei mir sieht das so aus:

Körperebene: komisches Gefühl – kribbeln – kältereizartig
Empfindungen: Angst davor, diese Unruhe nicht mehr los zu werden
Gedanken: Das muss ich unbedingt loswerden
Verhalten: hektisches auf und abrennen


Möglicherweise muss ich einfach nur diese 4 Punkte schrittweise verändern.

Wobei ich insgesamt schon enorme Fortschritte erreicht habe

Zudem ist es für mich sehr beruhigend zu wissen, dass ich an diesen 4 Punkten schon viel zum positivem verändert habe. Und wenn mir das gelungen ist, kann ich auch noch mehr verändern




Das es nach etlichen Jahren wieder kommen könnte ist allerdings ein Gedanke der mir garnicht gefällt. Andererseits weis man dann wie man die Lage wieder in den Griff bekommt und wird das auch wieder los.


Zudem könnte bis dahin schon längst eine Technik entwickelt sein die Angststörungen, Depressionen und chronische Unruhe spielend beseitigt:

http://science.dodlive.mil/2010/09/01/r ... ltrasound/

Diese 4 Ebenen, die du beschreibst haben ja einen ganz logischen Hintergrund.

Vergiss mal einen Moment die krankhafte Angst und versuch dich an die Kindheit zu erinnern, zB Angst vor einem Monster (was für ein Kind ja völlig normales, gesundes Verhalten), da erinner dich mal wie Angst sich anfühlt. Was du an Körperampfinduungen beschreibst ist also eine natürliche Reaktion deiner Angst.
Dein hektisches Auf- und Ablaufen ist auch normal, Fluchtmechanismus, wenn uns etws Angst macht wollen wir davor fliehen, also weglaufen, die andere Möglichkeit wäre Bewegungsunfähigkeit, wenn uns etwas so ängstigt, dass wir uns nicht mehr bewegen können.

Das muss ich unbedingt los werden ist auch klar. Wenn keiner dem Kind erzählt, dass es Monster nicht gibt, dann hat das Kind als Erwachsener auch noch Angst davor. Nun weiß der Erwachsene aber irgendwann, dass diese Angst unbegründet ist und dass sie nicht normal ist, also will man sie los werden. Am Anfang so schnell wie möglich, da entspannt man sich erst, wenn man seine Angst angenommen hat und das ist ein Prozess, der ein wenig dauert, das geht nicht von heut auf morgen, diese Gedanken werden dich also sicher noch eine Weile begleiten.

Und dann die Angst, das nicht wieder los zu werden. So etwas ist ja unangenehm, keiner von uns hat gern Angst, jeder will, dass die Angst weg geht und will ein freies Leben führen. Wir würden über Monster gern lachen und nicht diese blöden Angstsymptome bekommen. Ich vergleiche ja gern immer mit anderen Krankheiten, hier zB ein guter Vergleich, jemand mit einem gebrochenen Bein würde auch gern Skifahren statt auf der Couch zu liegen, wenn nun der Arzt sagen kann in 3 Wochen ist das verheilt und in 3 Monaten können sie wieder Skilaufen, dann ärgert man sich vielleicht, aber man hat keine Angst, wenn aber der Arzt sagt, tja komplizierter Bruch, ich kann ihnennicht sagen, wie lang das dauert und ich weiß nicht, ob sie jemals wieder Ski fahren können, geschweige denn, ob sie jemals wieder anständig laufen können, dann hat derjenige Angst, die Nachteile des gebrochenen Beins nie wieder los zu werden. Und die Angst fällt leider in Kategorie 2, kein Arzt kann sagen wie lang es dauert, bis man sie im Griff hat.

Und die Punkte schrittweise verändern ist genau der richtige Ansatz und da sind deine Techniken (jedenfalls die, die ich bisher gelesen hab) auch nicht falsch. Wenn du statt hin und her zu laufen in die Sauna gehst oder eine Banane isst und es dir hilft super. Ob das wirklich im Körper was macht oder dich nur entspannt ist dabei nebensächlich, aber es hilft dich runter zu bringen, damit hast du den Kreislauf an einer Stelle unterbrochen und die Körperemfindungen beruhigen sich.

Für dich als Optimisten hab ich einen Satz, der dir vielleicht gegen deine Angst vor dem nicht mehr loswerden hilft. Wenn die kommt sag dir, so lang du deine Angst bekämpfst besteht aber große Hoffnung, sie los zu werden

Und es freut mich sehr, dass du Fortschritte bei dir siehst
Ich werd übrigens in 3 Wochen ins Kino gehen und im August ein Open Air Festival besuchen...hoffe ich kann meine Vorsätze umsetzen und das genießen
Nächstes Jahr geh ich dann vielleicht mal in den Zirkus und guck mir Clowns an

Hallo zusammen

vor ca. einem Jahr bin ich dem Forum beigetreten, nachdem Angst- und Panikstörungen bei mir (31 Jahre) in sozialen Situationen auftraten. Dem vorangegangen sind Überlastung im Beruf, Schlafprobleme und depressive Gedanken. Seit einem Jahr bin ich auch auf 10 mg Escitalopram und mache seit letztem Oktober eine systemische Therapie, bei dir viel Hypnose zum Einsatz kommt.

Ich bin allerdings noch immer sehr unzufrieden, weil sich mein Zustand noch nicht stark gebessert hat und ich immer wieder Tiefs durch Angstzustände habe.

Jetzt kam ich auf die Idee, einen MBSR-Kurs mit 8 Sitzungen je wöchentlich zu belegen. Ich habe bereits mit zwei Kursleiterinnen telefoniert, die mir gesagt haben, MBSR ersetzt keine Therapie bzw. fachärztliche Betreuung (ok, ist mir irgendwie auch klar) und man muss schauen, zu welchem Zeitpunkt man in diesen Kurs einsteigt, also ob man schon stabil genug ist. Eine Kursleiterin meinte, dass MBSR nicht nur positive, sondern auch sehr negative Gefühle hervorrufen kann, wodurch man den Fokus wieder auf seine Ängste und Panik legt.

Ich persönlich meine aber, dass mehr Achtsamkeit mir sehr gut tun würde. Die Wirksamkeit der Methode ist ja bei verschiedenen Phobien und Depression erwiesen.

Ich würde gerne eure Erfahrungen dazu hören.

Liebe Grüße
Mak30

Hallo Mak,

Ich habe heute auch einen Kurs zu MBSR entdeckt und fand ihn sehr spannend. Mich würde auf jeden Fall auch interessieren, ob jemd damit Erfahrungen hat.

Grüße

Jon Kabat-Zinn ist der Begründer der MBSR-Therapie. Bei Interesse kannst du dir von ihm mal ein Buch durchlesen. Auf Youtube findet man auch viele Videos oder du probierst mal einen Onlinecoach deiner Krankenkasse.
Ich hab mal in ein paar Veröffentlichungen geschaut, MBSR reduziert nachweislich Depression, soziale Phobie und alle anderen Phobien.

Allerdings habe ich mit zwei Kursleiterinnen telefoniert und die meinten, man soll nebenzu bei Angststörungen auf jeden Fall noch in Therapie sein, um Rückschläge oder heftige Empfindungen oder Erfahrungen während des MBSR auffangen zu können.

LG,
Mak




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