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@Vendetta1981 danke für diese unglaublich ehrliche Schilderung
Tatsächlich hatte ich das Gefühl, als würde ich mein eigenes Leben hier lesen.. allerdings in der weiblichen Variante.
Einerseits muss man schmunzeln, denn es ist schon bescheuert von uns Ärzte in frage zu stellen und stattdessen lieber nach tödlichen Krankheiten zu googeln. Mir kamen aber auch die Tränen, denn an dem Punkt, an dem man nicht mehr kann, oder vorallem nicht mehr lange Voraus plant war ich auch schon. Ich habe mich geweigert den nächsten Sommerurlaub mit meiner Familie zu planen, weil ich mir sicher war, dass es mich dann nicht mehr geben würde und ich nicht wollte, dass sie dadurch dann noch mehr leiden..
Ich bin noch lange nicht so weit wie du und auf der Warteliste für einen Therapieplatz, aber dein Text hat mir so unglaublich viel Mut gegeben, dass ich vielleicht bald wieder so unbeschwert leben kann wie vor 4,5 Jahren. Natürlich in kleinen Schritten
Ich freue mich sehr, dass es dir so gut geht und hoffe, dass das aktuell immernoch der Fall ist.
Liebe Grüße

Ich stehe noch am Anfang.
Jeden Tag Angst. Das geht morgens schon los.
Ziehen in den Beinen.
Schweißausbrüche.
Es wurden schon 8 oder 9 mal ein EKG gemacht.
Zweimal davon im Krankenhaus.
Alles in Ordnung sagte man mir.
Die Blutwerte sind auch in Ordnung.
Aber immer diese Gedanken es ist was mit dem Herzen.

A


Herzneurose, ES, Ängste Ich habe es geschafft

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@Vendetta1981 Interessant, dass deine Vorgeschichte meiner so ähnelt. Ich bin ebenfalls Anwendungsentwickler. Auch bei mir fing alles vor paar Jahren mit einer Panikattacke an. Anfang 20 war ich extrem sportlich. Anfang 30 nach einem Umzug und Wegfall meines Eishockey-Vereins hatte ich mit Sport aufgehört und die Jahre gut an Gewicht zugelegt. Durch Dr. Google und viele schöne Berichte aus z. B. der Apothekenumschau hatte natürlich auch ich irgenwann die Auffassung, man könne sein Testament schreiben, wenn man keinen Sport treibe. Mein Lifestyle war schlecht. Kaum Bewegung, viel am Rechner und schlechte Ernährung. Ich bin quasi schon tot, dachte ich.
Diese Auffassung führte bei mir irgendwann zu Panikattacken.
Diese wiederum führten zu exzessiver Selbstbeobachtung, die wiederum neue psychosomatische Symptome hervorrufte. Es kam Visual Snow dazu (besteht bis heute). Und sowas wie erhöhter Blutdruck (Spitze war 160/100) bestätigte mir dann unweigerlich, dass ich körperlich krank bin. So entwickelte ich meine Angststörung. Es folgte ein Ärzte-Marathon, ein mal sogar die Notfallambulanz und überall hieß es: Sie sind gesund.

Irgendwann konnte ich nicht mehr. Täglich bis zu 10 Panikattacken und kein Arzt konnte helfen. Also machte ich eine Therapie, mit der ich mein Leben zurück bekam. Ich fing sogar mit Sport wieder an und mein BD ist heute 120/80 und höchstens mal 135/85. Halbes Jahr nach der Thera kamen extreme Drehschwindelattacken (Lagerungsschwindel, wusste ich damals aber nicht), die die Panik wieder aufleben ließen. Abends (bis heute) habe ich oft ein heißes und extrem gerötetes Ohr. Tinnitus in allen Formen, Faszikulationen, inneres Beben/Vibrieren, Schlafstörungen, Schlafapnoe (durch 40 kg Gewichtsverlust aber im Grunde wieder behoben), Kopfdruck, HWS-/BWS-Probleme usw. und Ende 2022 dann mein persönllicher Endgegner: SVES. Ob das alles psychosomatisch ist, weiß ich nicht. Jedenfalls lösen diese vielen Dinge in Summe oft einen starken Selbstzweifel aus.

Ich frage mich , ob Extrasystolen bei uns ein Teil der Angsterkrankung sind oder aus dieser heraus resultieren. Du hattest ja auch eine jahrelange Panik-/Angst-Vergangenheit, bevor sie kamen. Wobei ich 3 Wochen vor den ersten ES eine schwere Grippe hatte und diese als möglichen Auslöser noch immer vermute.
Aber: meine ES haben sich seit der Entstehung schon drastisch verringert. Durch regelmäßigen Ausdauersport kann ich sie sogar nahezu auslöschen. Da muss ich aber fast täglich joggen. Natürlich falle ich heute noch kurz in Angst, wenn mal nach langer Zeit eine ES in ungewohnter Situation (z. B. beim Sport) auftritt.

@Vendetta1981
Ich bin durch einige sehr gute Posts von Dir auf Deinen Bericht hier gestoßen.
Ich schließe mich meinen Vorschreibern an und danke Dir von Herzen für Deine Zeilen.
Das sind Bericht, die vielen Leuten wirklich etwas bringen finde ich.
Auch bei mir ist es erstaunlich, wie deckungsgleich extrem (!) vieles doch ist zu Deinen Schilderungen. Manche Dinge sind fast unheimlich gleich, aber was zeigt uns das allen hier:
Viele von uns leiden exakt unter der gleichen Erkrankung mit exakt den gleichen Denkmustern und Problemen.
Das Googeln von Symptomen mit den negativen Folgen kann ich z.B. 1:1 sowas von bestätigen.
Auch die Sache mit dem im Urlaub oder bei Treffen mit Freunden habe ich nichts ist exakt genauso bei mir.
Dieses Abgleichen Deines Berichtes mit der eigenen Situation samt Erkennen von absolut identischen Dingen, ist eine sehr große Hilfe für viele glaube ich.

Also nochmal danke für Deine Arbeit hier!

Hallo. Ich habe deinen Bericht gelesen und er macht Mut.

Ich stecke gerade fest.

Habe Ves und gegogglt und nun panische Angst. Wenn es stolpert bekomme ich Panik. Druck auf der Brust usw. Gedanken das ich sterben werde.

Ich weiß einfach nicht was ich machen soll?

Wie geht es dir zur Zeit?

Würde mich über eine Antwort freuen.

Liebe Grüße

Zitat von Sabse245:
Ich weiß einfach nicht was ich machen soll?

Unbedingt das Googeln sein lassen und zwar ohne Wenn u. Aber und dauerhaft!

@Hicks es ist wie ein zwang.

Hast du auch ves?


Zitat von Sabse245:
Hallo. Ich habe deinen Bericht gelesen und er macht Mut. Ich stecke gerade fest. Habe Ves und gegogglt und nun panische Angst. Wenn es stolpert ...


VES sind nicht schlimm und auch nichts wovor du Angst haben musst. Wenn dein Arzt sie nicht für behandlungswürdig hält, geht es deinem Herzen auch gut.

Mir geht's gut soweit. Hier und da mal ein Stolperchen aber ansonsten bin ich seit Jahren beschwerdefrei.

Hallo ich habe diesen wundervollen Bericht leider heute erst entdeckt und wollte mal fragen was ich getan hat in den ganzen letzten sechs Jahren das würde mich echt mal interessieren leider hat es mich auch erwischt aber durch einen Zwischenfall auf einer Karte von Frankfurt nach Hannover bin ich kurz vor dem Ziel stecken geblieben hatte Stau wurde dann unkonzentriert und musste rechts ranfahren über drei Stunden konnte ich mein Auto nicht bewegen da ich einfach blockiert war mit mir selbst und hätte einfach mal eine Frage was würdest du in so einer Situation tun wenn du einfach nicht weiterfahren kannst und bist mein Bein von zu Hause entfernt oder falls es auch jemand anderes liest gerne freue ich mich über antworten

Nabend,

also mir geht es gut. Seit dem Bericht, hatte ich kaum noch nennenswerte Vorkommnisse. Einmal hatte ich so etwas wie einen Rückfall, aber nur für einen Abend. Ich war an jenem Wochenende auf einem Firmenevent. Freitag richtig übel gebechert, bis tief in die Nacht, dann ganze 4 oder 5 Stunden geschlafen. Morgens einen mega Kater und dann hieß es, den ganzen Tag bei Eiseskälte Teambuilding Spielchen zu machen. Abends wurde dann gegrillt und ich bin danach abgereist, weil ich am nächsten Tag einen Termin hatte. Ich bin also völlig übermüdet, verkatert und mit viel zuviel Essen mit dem Auto 2 1/2 Stunden nach Hause gefahren. Durch die Kälte den ganzen Tag über, gepaart mit den anderen Dingen, war mein Körperempfinden derart durcheinander, dass ich während der Fahrt Panik bekam. Ich habe dann meine Frau angerufen und mit ihr über eine Stunde während der Fahrt geredet. Das brachte mich wieder runter. Als ich Zuhause ankam, bin ich direkt durch ins Schlafzimmer und hab mich einfach nur ins Bett fallen lassen. Am nächsten Morgen war alles wieder gut. Das war 2018. Seitdem habe ich nichts vergleichbares mehr erlebt.

Also um deine Frage zu beantworten. Wenn du mental feststeckst und damit sogar nicht imstande bist weiter zu fahren: Sprich mit jemandem. Wenn du eine Vertrauensperson hast, sprich über das was gerade in dir los ist, wenn es jemand ist, dem du solche Sachen nicht erzählen möchtest, sprich über andere Dinge. Das fährt dich runter. Zur größten Not kannst du die Notfallseelsorge anrufen. Später mit etwas Abstand zum erlebten kannst du diese Situation noch einmal bewerten und dahingehend untersuchen, warum dir das passiert ist. Was hast du gefühlt? Welche Umstände herrschten in der Situation? Was hat dich zu der Zeit beschäftigt? Das hilft dir für die Zukunft besser mit solchen Situation umzugehen oder besser, sie gar nicht soweit kommen zu lassen.

Vielen Dank für deine Antwort.
Nach so einem langen Arbeitstag kann man aber verstehen dass dann so bisschen nach hinten los gegangen ist.

Momentan war mein großes Problem wirklich das Auto fahre
Dazu die herzneurose. Have keine Angst vor diesen ES die können mir ja nix tun aber so dass mir schwindelig wird ich dann das Gefühl habe mein Herz hat nicht mehr lange und solche kleineren gedabken dahinter. Muss auch dazu sagen war jetzt 5 Tage in der psychiatrischen offenen. Das setzt mir auch noch ordentlich hinterher. An meinem Herzen is alles in Ordnung das weiss ich ABER es kann ja immer mal was kommen und diesen Sprung kriege ich gerade nicht so auf die Kette....und ich denke großartig mit Medikamenten kann man da sowieso nix machen.

A


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