ich habe mich hier angemeldet, um ein bisschen Unterstützung bzw. Meinungen zu erhalten. Sorry, falls der erste Beitrag etwas länger geworden ist, aber ich habe versucht, alles wichtige reinzupacken! (Ich bin männlich, gerade 26 geworden und von der Statur her nicht unbedingt dick oder stämmig, aber generell mache ich kaum bis gar kein Sport und beim Sitzen sieht man auch am Bauch etwas Falten - beim Stehen verteilt es sich eher.)
Ich weiß nicht, wo ich zurzeit stehe. Mir geht's zur Zeit seelisch/psychisch gar nicht gut.
Ich war schon immer eher von Natur her der ängstlichere Typ, denke immer viel nach und vielleicht überinterpretiere ich manchmal auch Dinge.
Zudem reagiere ich sensibel auf alles, was mit dem Thema Gesundheit um das Herz-Kreislauf-System zu tun hat.
Ich habe in letzter Zeit vermehrt Palpitationen gespürt, jedenfalls würde ich es als solche bezeichnen, denn es waren glaube ich eher weniger Extrasystolen oder Rythmusstörungen. Es war einfach mein normaler Herzschlag, nicht schneller oder niedriger als sonst, aber plötzlich merkbar schlagend in der Brust. Das war dann ein ganz komisches, schwer zu beschreibendes Gefühl. Es tat nicht weh, aber es fühlte sich in der Brust etwas merkwürdig an - fast eine Art Tiefengefühl, falls das Sinn macht. Jedenfalls habe ich dabei nicht gespürt, dass der Puls schneller wäre oder Herzschlag unregelmäßig - sondern nur dieses stark wahrnehmbare Schlagen für wenige Sekunden. Ansonsten spüre ich meinen Herzschlag ja gar nicht.
Es mat mich aber sehr beunruhigt und vermutlich habe ich mich da mehr und mehr hineingesteigert und vermehrt darauf geachtet. Denn es kam dann immer mal wieder zu ganz unregelmäßigen und nicht nachvollziehbaren Zeiten. Oft auch in Ruhe im Bett.
Bei körperlicher Anstrengung bzw. bei schnellerem Puls (z.B. bei Laufen oder Rennen) konnte ich aber bislang nichts bemerken und der Herzschlag war schnell und regelmäßig.
Ich war deswegen letztes Jahr schon einmal beim Kardiologen und der hat ein Belastungs-EKG, Ultraschall und Langzeit-EKG gemacht. Während der Sitzung vor Ort kam natürlich dieses komische Gefühl bzw. diese Palpitation gerade nicht (Vorführeffekt), zuhause dann, während des Langzeit-EKGs, allerdings schon mal vereinzelt.
Dennoch meinte er (zum Glück), es sei alles in Ordnung und ohne Auffälligkeit.
In letzter Zeit kam dieses Phänomen nun wieder zurück - ich vermute es ist damit gekoppelt, wie unruhig ich innerlich bin bzw. ob ich vermehrt daran denke und Angst davor habe.
Es mir keine Ruhe gelassen und irgendwann kam dann noch eine Art Engegefühl im Brustbereich dazu und das Gefühl, nicht richtig frei atmen zu können.
Ich bin daher vorletzte Woche in die Notaufnahme der Uniklinik und habe diese Symptome angegeben. Zuerst wollte man mich an den Hausarzt verweisen, aber man hat mich dann doch untersucht. Es wurde 2x Blut abgenommen für Blutwertetests, ein EKG von 10 Sekunden gemacht und ständig Blutdruck gemessen. Ganz zum Schluss (nach fast 4 oder 5 Stunden Bettliegerei - ich durfte nicht aufstehen) wurde noch der Brustbereich geröntgt und der Internist (noch relativ jung, vermutlich frisch von der Uni) hat dann noch eine Ultraschalluntersuchung gemacht, wobei er aber betonte, dass die beim Kardiologen größere und bessere Geräte hätten - seines war so ein schiebbares.
Natürlich traten diese Phänomene gerade wieder NICHT während des 10 Sekunden EKGs auf und auch nicht während des Ultraschalls. Das habe ich ihm dann auch so gesagt. 1x trat es allerdings noch auf, als ich in den 5 Stunden auf dem Bett herumgelegen habe.
Da ich im Internet gelesen habe, dass die Psyche bzw. Ängste auch Einfluss auf so etwas haben können, habe ich ihm das auch gesagt und gefragt, ob er auch denke, dass es eventuell psychisch/psychosomatisch bedingt sein könnte, was er durchaus bejaht hat. Das EKG war jedenfalls ereignislos, die Blutwerte waren beide auch OK (bis auf ein wenig Eisenmangel), das Röntgen war OK und beim Ultraschall konnte er angeblich auch nichts feststellen.
So wurde ich dann entlassen.
Damals hatte mir der Kardiolge Tromcardin empfohlen - Ergänzungsmittel 2x2 täglich, die angeblich bei Rytmusstörungen und dergleichen helfen.
Ich habe die seit letzter Woche bis heute auch regelmäßig genommen und es war bisher subjektiv gefühlt schon besser, allerdings habe ich die Tromcardin mittlerweile wieder abgesetzt, weil ich im Internet gelesen habe, dass zuviel Kalium (was da ja enthalten ist) auch wieder nicht gut sei und ich da nun wieder besorgt war.
Ich frage mich auch stark, ob z.B. auch sexuelle Erregung Einfluss darauf haben könnte, bzw. diese Ereignisse hervorrufen können, denn vorhin habe ich in einer Phase der sexuellen Erregung mehrere dieser Palpitationen ganz plötzlich gespürt und dieses mal schien es auch etwas unregelmäßig zu sein: mehrere schnelle Schläge hinteinander, dann kurz ausgesetzt und dann normal weiter.
Dieses neue komische Gefühl hat mich natürlich wieder beunruhigt und verunsichert.
Ich habe nun auch angefangen, regelmäßig Blutdruck zu messen. Aber meine schon tagelang angespannte innere Unruhe wirkt sich garantiert auch auf den Blutdruck aus.
Heute morgen direkt nach dem Aufwachen (Ruhe-Blutdruck) war bei 125:63, Puls 76 (Der Puls war auch schon mal bei 63, allerdings nach einer meiner Angst-Episoden auch schon bei 98 oder höher).
1 Stunde später, obwohl ich immer noch im Bett lag und mich sonst nicht bewegt hatte, war der Blutdruck dann schon 134:67, Puls 72.
Vor einem Jahr ca. als ich schon einmal gemessen hatte, war der systolische Wert immer oftmals weniger als 120, was ja laut vielen Internettabellen als optimal angesehen wird. Über 130 sei ja nun schon hochnormal.
Das beschäftigt mich natürlich nun zusätzlich noch zum Ganzen.
Ich habe dauernd das Gefühl, irgendwas stimmt doch nicht, würde am liebsten wieder einen Komplett-Check beim Kardiologe machen lassen, denn wenn ich dann offiziell das Ergebnis habe, dass nichts schlimmes vorliegt, dann hilft mir das eigentlich sehr, mich selber zu beruhigen und mich darauf nicht mehr so arg zu fokussieren. (so war es auch letztes Jahr - aber ich habe auch Angst davor, dass diesmal etwas gefunden werden könnte).
Ich versuche mich allerdings nun damit zu beruhigen, dass ich zwar nicht beim Kardiologe war, aber die in der Notaufnahme der Uniklinik wohl auch einen guten Job gemacht haben, auch wenn das Ultraschallgerät scheinbar nicht so präzise gewesen sei wie beim Kardiologe, laut der Aussage des Internisten. Und da die in der Uniklinik meinten, sie konnten nichts feststellen, versuche ich darauf zu vertrauen. Aber diese innere Unruhe, Angst und Angespanntheit kriege ich nicht los. Am liebsten würde ich wieder zu dem Kardiologe meines Vertrauens - da habe ich mich immer gut aufgehoben gefühlt.
Zu allem Unglück kommt nun seit 2 Tagen auch eine Art Schwindel- bzw. Müdigkeitsgefühl dazu, der Blutdruck ist aber täglich meistens in dem Rahmen wie oben beschrieben. Ich hoffe, dass dieser Schwindel bzw. Müdigkeit auch nur vom Kopf/Psyche herkommt.
Es macht mich einfach total fertig zur Zeit. In manchen schlimmen Episoden oder Panikattacken habe ich regelrecht Angst (manchmal sogar Angst, zu sterben, auch wenn das jetzt vielleicht kindlich klingt).
Was kann ich tun?
Liebe Grüße
PS: Vor ein paar Minuten habe ich wieder gemessen - bin zuerst ein paar Minuten ruhig hingesessen zum runterkommen, Blutdruck ähnlich wie oben bei der zweiten Messung, nur der Puls war wieder auf 98.
Ich hoffe, dass das alles nur vom Nachdenken bzw. meiner inneren Unruhe und Angst kommt.
24.06.2016 11:43 • • 23.12.2021 #1