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Hallo ihr,

Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten anderen Mut zu machen.

Ich bin heute 27, und bei mir wurde mit 22 eine Angststörung diagnostiziert.
Ich hatte ständig Angst, und ich konnte die Zwangsgedanken nicht kontrollieren.
Man verschrieb mir Sertralin, 50mg.
Ich habe psychologische Begleitung gehabt, und vor allem, meine Eltern waren für mich da.

Der Schlüssel war es, sich der Angst zu stellen. Das ist nicht sehr angenehm, denn die Zwangsgedanken betreffen das, was einem wichtig ist, das ist das Fiese daran...und sich dem zu stellen und es innerlicu zu akzeptieren, ist sehr, sehr schwer, aber es geht, indem man damit immer und immer wieder konfrontiert wird. Jeden Tag, mehrmals. Man darf nicht weglaufen. Man muss die Angst spüren, auch wenn es einem schei. dabei geht. Mit der Wiederholung wird man merken, dass sie immer weniger stark wird.

Den Gedanken begegnet man mit ja ich weiss ihr sagt mir dass....OK, dann ist es so. Verdrängen oder dagegen ankämpfen bringt kurzzeitig einen Erfolg, aber auf lange Dauer hilft es nix.
Ebenso wie sich Bestätigung von Anderen zu holen um die eigene Unsicherheit zu kompensieren.
Bringt den Moment die Erleichterung, nicht aber auf Dauer gesehen.

Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht in einer Gruppe, aber als ich den Platz bekommen habe war ich schon in der Heilung sehr weit voran gekommen. Das was wir dort gelernt haben, war das was ich unbewusst angewendet habe.

Augen Zu und durch.
Nicht angenehm.
Nicht schön.
Aber die Erleichterung die man erlebt wenn es weg ist, ist es wert.

Es dauert seine Zeit (ich hab ein gutes Jahr gebraucht) und bin auch heute noch (5 jahre danach) fast völlig angstfrei.


Habt Mut, und kämpft weiter.

28.05.2016 21:35 • 03.12.2017 x 12 #1


12 Antworten ↓


sehr guter Beitrag. Sich der Angst stellen ist so oder so der Schlüssel zum Erfolg. Nur nicht einfach weil es Überwindung kostet. Wenn man es anatomisch betrachtet holt sich die Amygdala ( dieser Mandelkern entscheidet ob wir Angst haben oder nicht ) die Infos von allen 5 Sinnesorganen ( bsp Herdplatte berrühren ) und sendet diese an den Hypothalamus, der dann den Befehl zur Hormonfreigabe an die Nebenniere ( Adrenalin, Noadrelanin )gibt.

Und genau um dieses Gebiet geht es denn dem Mandelkern muss man erstmal beibringen das er in bestimmten Situationen nicht mehr feuert, denn er vergleicht die Informationen die er zum gegenwärtigen Zeitpunkt bekommt, auch mit der Vergangenheit.

A


Heilung von einer Angststörung mit Zwangsgedanken

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Zitat von Snowflake_:
Hallo ihr,

Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten anderen Mut zu machen.

Ich bin heute 27, und bei mir wurde mit 22 eine Angststörung diagnostiziert.
Ich hatte ständig Angst, und ich konnte die Zwangsgedanken nicht kontrollieren.
Man verschrieb mir Sertralin, 50mg.
Ich habe psychologische Begleitung gehabt, und vor allem, meine Eltern waren für mich da.

Der Schlüssel war es, sich der Angst zu stellen. Das ist nicht sehr angenehm, denn die Zwangsgedanken betreffen das, was einem wichtig ist, das ist das Fiese daran...und sich dem zu stellen und es innerlicu zu akzeptieren, ist sehr, sehr schwer, aber es geht, indem man damit immer und immer wieder konfrontiert wird. Jeden Tag, mehrmals. Man darf nicht weglaufen. Man muss die Angst spüren, auch wenn es einem schei. dabei geht. Mit der Wiederholung wird man merken, dass sie immer weniger stark wird.

Den Gedanken begegnet man mit ja ich weiss ihr sagt mir dass....OK, dann ist es so. Verdrängen oder dagegen ankämpfen bringt kurzzeitig einen Erfolg, aber auf lange Dauer hilft es nix.
Ebenso wie sich Bestätigung von Anderen zu holen um die eigene Unsicherheit zu kompensieren.
Bringt den Moment die Erleichterung, nicht aber auf Dauer gesehen.

Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht in einer Gruppe, aber als ich den Platz bekommen habe war ich schon in der Heilung sehr weit voran gekommen. Das was wir dort gelernt haben, war das was ich unbewusst angewendet habe.

Augen Zu und durch.
Nicht angenehm.
Nicht schön.
Aber die Erleichterung die man erlebt wenn es weg ist, ist es wert.

Es dauert seine Zeit (ich hab ein gutes Jahr gebraucht) und bin auch heute noch (5 jahre danach) fast völlig angstfrei.


Habt Mut, und kämpft weiter.



Ich finde es toll, wie Du das erlebt hast. Leider ist es nicht immer so, das es so schnell weggeht. Ich war Damals 16 als es ausbrach, aber die Angst schlummerte wohl schon immer in mir. Ich habe 30 Jahre gebraucht um zu erkennen, das Angst nur im Kopf statt findet und nur da. Aber um diese Erkenntnis zu bekommen, bin ich durch viel viel Leid gegangen. Aber das Schaffen ist ja das Wichtigste. Ich freue mich das Du es geschafft hast.

Der Abendschein

Ich finde das auch total toll, dass du das geschafft hast. Was mir wieder mal bestätigt, dass eine rechtzeitige, schnelle Therapie und ggf. Medis den Kreislauf unterbrechen kann.

Ich weiß noch, wie ich damals noch nicht mal gewusst habe, was da mit mir geschieht. Gottseidank ist dieses Thema jetzt bekannter. Es fiel mir auf, dass selbst in Spielfilmen Pantickattacken reingeschrieben werden. Ok, die erholen sich schnell wieder, aber immerhin dürfen sie gesellschaftsfähig eine Attacke erleiden.

Oh, XY hat einen Herzinfarkt, nein, ich kann sie beruhigen, es war nur eine Panikattacke. Und alle sind glücklich. Hihi.

Es klingt schön Und es macht einen Mut , so einen Erfolg zu lesen
Leide auch an zwangsgedanken und Angstgedanken. Ich würde dich gerne fragen , wie man sich zwangsgedanken stellen kann ... Hört sich So einfach an .... Aber zB wenn man Angst hat aus dem Haus zu gehen oder man Angst hat vorm fliegen kann man sich das stell dich der Angst besser vorstellen, wie bei einem Gedanken.
Stellt man sich dem Gedanken in den man ihn akzeptiert ?

Zitat von Oktewia:

Stellt man sich dem Gedanken in den man ihn akzeptiert ?


ja, auf keinen Fall versuchen ihn zu verhindern oder verdrängen weil dann kommt er erst recht.

Zitat von Icefalki:
Es fiel mir auf, dass selbst in Spielfilmen Pantickattacken reingeschrieben werden. Ok, die erholen sich schnell wieder, aber immerhin dürfen sie gesellschaftsfähig eine Attacke erleiden.

.

Also steckt ein TABU hinter den Attacken...anders kann es nicht sein, glaub ich fast. Panik wird ja toleriert.Aber die Energie, die durch die Panik abgeleitet wird, wollte ursprünglich mit Sicherheit etwas anderes .
Was könnte es für ein unerlaubt! sein?

Zum Beispiel, wenn der ZG da ist die Tür ist nicht zu, und du hast einmal ganz bewusst gekuckt ob es zu ist , dann geh trotzdem weg ohne nochmal nachzusehen...und trotz der aufsteigenden Angst nicht umdrehen und doch nachkucken.
Usw...
Ist wie ein sportliches Training, am Anfang ist es schwer und man hat Muskelkater, aber man ist stolz wenn man es ein wenig besser als das letzte Mal geschafft hat...

.[/quote]
Also steckt ein TABU hinter den Attacken...anders kann es nicht sein, glaub ich fast. Panik wird ja toleriert.Aber die Energie, die durch die Panik abgeleitet wird, wollte ursprünglich mit Sicherheit etwas anderes .
Was könnte es für ein unerlaubt! sein?[/quote]

Unerlaubt ist die Folge der Attacke. Angst vor der Angst, psychische Instabilität.

Das ganze drumrum. Ich möchte den mal kennenlernen, der eine richtige PA hatte und lustig ohne Einschränkung weiterleben kann.

Liebe Snowflake,
freut mich dass es dir so gut geht!
Ich leide leider auch an Zwangsgedanken.
Meine Frage an dich ist, ob sie jemals ganz verschwinden können? Kann man Zwangsgedanken ganz heilen?
Ich weiß auch nicht wie ich mich ihnen stellen soll, da es beispielswiese Gedanken sind, dass meiner Familie etwas passiert. Ich habe jedoch keinen Zwang es zu kontrollieren, ich glaube es mir dann doch selbst nicht. Sie kommen jedoch immer wieder und es belastet mich sehr.
Ich hoffe du kannst mir weiterhelfen!
Vielen Dank

Zitat von Mmetoutlemonde:
Ich leide leider auch an Zwangsgedanken.


Hast du diese Diagnose von einem Fachmann?

Zitat von Mmetoutlemonde:
Ich weiß auch nicht wie ich mich ihnen stellen soll, da es beispielswiese Gedanken sind, dass meiner Familie etwas passiert. Ich habe jedoch keinen Zwang es zu kontrollieren, ich glaube es mir dann doch selbst nicht. Sie kommen jedoch immer wieder und es belastet mich sehr.


Ich frage, weil das eher nicht unter Zwangsgedanken fällt. Typisch bei Zwangsgedanken ist, dass man Angst davor hat, etwas zu tun, was man eigentlich nicht will, wie z.B. jemanden etwas anzutun, den man liebt oder die Angst davor, sich selbst etwas anzutun.

Zitat von Snowflake_:
Hallo ihr,

Ich möchte meinen Beitrag dazu leisten anderen Mut zu machen.

Ich bin heute 27, und bei mir wurde mit 22 eine Angststörung diagnostiziert.
Ich hatte ständig Angst, und ich konnte die Zwangsgedanken nicht kontrollieren.
Man verschrieb mir Sertralin, 50mg.
Ich habe psychologische Begleitung gehabt, und vor allem, meine Eltern waren für mich da.

Der Schlüssel war es, sich der Angst zu stellen. Das ist nicht sehr angenehm, denn die Zwangsgedanken betreffen das, was einem wichtig ist, das ist das Fiese daran...und sich dem zu stellen und es innerlicu zu akzeptieren, ist sehr, sehr schwer, aber es geht, indem man damit immer und immer wieder konfrontiert wird. Jeden Tag, mehrmals. Man darf nicht weglaufen. Man muss die Angst spüren, auch wenn es einem schei. dabei geht. Mit der Wiederholung wird man merken, dass sie immer weniger stark wird.

Den Gedanken begegnet man mit ja ich weiss ihr sagt mir dass....OK, dann ist es so. Verdrängen oder dagegen ankämpfen bringt kurzzeitig einen Erfolg, aber auf lange Dauer hilft es nix.
Ebenso wie sich Bestätigung von Anderen zu holen um die eigene Unsicherheit zu kompensieren.
Bringt den Moment die Erleichterung, nicht aber auf Dauer gesehen.

Ich habe eine Verhaltenstherapie gemacht in einer Gruppe, aber als ich den Platz bekommen habe war ich schon in der Heilung sehr weit voran gekommen. Das was wir dort gelernt haben, war das was ich unbewusst angewendet habe.

Augen Zu und durch.
Nicht angenehm.
Nicht schön.
Aber die Erleichterung die man erlebt wenn es weg ist, ist es wert.

Es dauert seine Zeit (ich hab ein gutes Jahr gebraucht) und bin auch heute noch (5 jahre danach) fast völlig angstfrei.


Habt Mut, und kämpft weiter.


Hallo, toller Beitrag und ich freue mich sehr für dich! Ich leide leider auch an Zwangsgedanken und möchte mich gerne meiner Angst stellen! Welchen Methoden hast du denn angewendet? Ich habe mir zB meine Zg aufgeschrieben und lese sie mir mehrmals vor, könnte das helfen? Ich lese immer dass eine komplette Heilung nicht möglich ist, stimmt das oder bist du komplett symptom frei? Ich wäre dir sehr dankbar!

Hallo ihr Lieben,

mir geht es genauso wie euch! Auch ich habe seit Jahren Angstgedanken, die mich oft in Panik versetzen und bin gerade dabei zu versuchen sie zu akzeptieren.
Ich habe -dank Therapie- herausgefunden, dass es daran liegt, dass ich mich nicht mit meinen realen Gefühlen auseinandersetze (z.B. Wut auf jemanden, Verlustangst, etc.). Ich nehme also lieber Angstgedanken in Kauf, um die Gefühle zu verdrängen. Ist ein echt blödes Verhaltensmuster, was Zeit und vor allem viel Geduld braucht wieder umerlernt zu werden. An meiner Geduld arbeite ich noch...Denn wie ihr ja sicher alle wisst, kommt man -gerade am Anfang- leider wieder viel zu schnell in die alten Verhaltensmuster zurück.
An Mmetoutlemonde: Ich bin mir ziemlich sicher, dass man diese Zwangsgedanken wieder heilen kann, es braucht nur wie gesagt viel Zeit und Geduld. Außerdem muss man einfach immer am Ball bleiben und sich mit seinen Gefühlen beschäftigen (zumindest in meinem Fall). Zwangsgedanken sind ja auch nur ein Alarm für uns, dass es etwas gibt, dass uns beschäftigt. Andere bekommen Bauchschmerzen oder Kopfschmerzen - bei uns sind es eben Zwangsgedanken. Aber das zu erkennen, ist schonmal die größte Herausforderung.

Ich finde es aber super - liebe Snowflake - dass es dir wieder so gut geht! Das ist einfach Motivation, dass man auch wieder aus diesem Teufelskreis herauskommt!:-)

Viele Grüße
Momo3399

A


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