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Guten Morgen liebe Forumsmitglieder

Ich bin ein grosser Fan von Glaubenssätzen! Ich konnte schon einigen auf die Schliche kommen und ins Positive für mich verändern. Es fühlt sich immer richtig gut an wenn ich einen negativen lösen konnte, wie wenn ein Stein von den Schultern genommen wird.

Nun stehe ich aber in immer der gleichen Situation an und ich glaube dahinter ist wiederum einen Glaubenssatz der mich extrem limitiert. Ganz ehrlich, ich komme nicht dahinter. Folgende Situation macht mir zu schaffen:

Ich werde getriggert wenn ich aus dem Nichts heraus angeraunzt werde obwohl ich mit guten Absichten etwas mache. Es sind richtig blöde Situtationen wo ich dann unter Umständen 2-4 Tage im Gedankenkarusell hänge. Letztens habe ich meine Frau und meine 2 Kinder an einen Termin gefahren. Es gibt da 2 Möglichkeiten den Weg zu nehmen. Entweder durch die Stadt oder über die Autobahn. Nun ich habe entschieden den Weg zu nehmen der normalerweise schneller geht. Leider gab es viel Verkehr und meine Frau ist eine halbe Stund zu spät gekommen. Dementsprechend und durch Ihr Temperament war Sie stinksauer und gab mir die Schuld. nun gut, solche Dinge sind Pipifax und gehören dazu!

Nun glaube ich das hinter meiner innerlichen Reaktion etwas steckt, was ich gerne lösen möchte. Ich glaube auch nicht dass ich das ich jetzt das ganze persönlich nehme. Warum auch, es ist im Endefekt Ihre Baustelle nicht ruhig bleiben zu können.

So aber was geschieht mit mir? Ich kann das nach hinten und vorne denken. Das habe ich schon viele viele Jahre und es triggert mich dermasen das nervt. Gedankenkarusell verbinde ich etwas mit Angst. Aber wovor? Ich habe Verlustängste, aber wer hat die nicht und ich vertraue meiner Frau.

Ich wuchs in einem harmonischen Elternhaus auf (Zumindest bis 14). Streits habe ich bis dahin nie mitbekommen (ja das ist vielleicht auch nicht so toll).

Einfach dieses ich meine etwas Gut und werde dann angeschissen und ich verärgere Menschen.

Ich bin ein Mensch der sehr an sich arbeitet und da stehe ich etwas an. Vielleicht kennt so etwas jemand und konnte sich irgendwie helfen?

Schöne Grüsse und einen tollen Tag.

Grow.

05.07.2021 09:45 • 06.07.2021 x 1 #1


16 Antworten ↓


Zitat von Grow:
Einfach dieses ich meine etwas Gut und werde dann angeschissen und ich verärgere Menschen.

Erwartung und Enttäuschung. Wenn man etwas tut, weil man es gut meint, dann möchte man dem anderen eine Freude machen oder eine Last abnehmen. Wenn das Ergebnis dabei aber ist, dass es nicht anerkannt wird, sondern es eh wieder alles verkehrt war oder man die Schuld zugeschoben bekommt, dann bleibt die Enttäuschung nicht aus.

Jetzt kommt es darauf an, wie oft das der Fall ist. Wenn du es oft gut meinst und kriegst dafür ein Danke, ein Lächeln, eine Anerkennung... und nur ab und zu einen Rüffel, dann kann man darüber hinwegsehen und denken, ok, heute war ich nicht so erfolgreich, die hat halt schlechte Laune.

Wenn es aber mehr Alltag ist, dann würde ich mir sehr genau überlegen bevor ich etwas gut meine, ob ich es auch wirklich tun möchte, egal wie ihre (oder andere) Reaktion dann ist. Wenn ich eh das Gefühl habe, dass ich nicht gut genug bin, dann muss ich ja nicht. So zumindest meine Einstellung. Wenn man dann nicht mehr so springt, wie es andere erwarten, dann kommt ein Umdenken und es wird wieder mehr geschätzt, wenn man etwas tut.

A


Glaubenssätze - wer kennt welche?

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huhu hereingeschneit, danke für deine Antwort.

Nein es ist nicht Alltag und ich werde Wertgeschätzt, von all meinen Familienmitgliedern. Ich habe zum Glück keine Furie als Frau. Sie ist temperamentvoll und manchmal etwas eine Tonlage die nicht meine Ist. Es ist auch teilweise Ihre Tonlage die mich triggert.
Nun dies hat Sie von Ihrer Mutter und von ihren Wurzeln...manchmal auch Stress wegen den 2 Kindern. Somit ist alles erklärbar.

Natürlich will ich Sie nicht ändern denn ich bin auch nich perfekt. Bei weitem nicht! Ich möchte an mir arbeiten dass mir solche Situationen nicht mehr solche Verstimmungen verursachen. Es löst manchmal Ängste aus und das ärgert mich teilweise. Es sind wirklich solch dumme Situtationen die ich nicht vertrage.

Zu mir muss ich sagen, ich bin, zumindest was nahe Personen betrifft, sensibel. Das ist für mich nicht immer einfach. Durch das, das meine Eltern keinen Streit hatten für sehr lange Zeit ist für mich auch jeder Streit richtig ätzend, obwohl das total dazu gehört. Ich glaube sogar wer nicht manchmal etwas streitet da läuft was verkehrt.

Es hat alles mit mir und meiner Vergangenheit zu tun, definitiv. Wenn mich im Büro jemand anraunzt ist mir das meistens Egal. Warum sollte mich das auch aufregen.

Erwartungen sind Entäuschungen ja. Ich gehe aber nicht mit dem Gedanken in eine Situation: jetzt mache ich etwas zu Gute. Das ist einfach normal für mich. Ich merke im Nachhinein einfach, in der oben genannten Situation, und ich habs noch gut gemeint, dass wir früher da sind.

Ach schwierig...und ich glaube immer noch da ist ein Glaubenssatz dahinter.

Zitat von Grow:
Es ist auch teilweise Ihre Tonlage die mich triggert.

Ich glaube nicht, dass da ein Glaubenssatz dahinter steht, sondern eher eine Erfahrung, an die du nicht mehr erinnern kannst oder damit nicht in Verbindung bringst.

Vielleicht irgendein Nachbar, der dich beim Apfel klauen erwischt hat und das schlimme Konsequenzen hatte oder sowas.

hm das habe ich mir auch einmal so gedacht...mist....habe es aber verworfen, da ich durch ändern von vielen Glaubenssätzen mein Leben besser machen konnte.

so und nu? Erfahrung.....das heisst für mich es gibt keinen gedanklichen Schlüssel ausser Akzeptanz meiner Vergangenheit...

persönliches Wachstum ist manchmal anstrengend.....

Zitat von Grow:
das heisst für mich es gibt keinen gedanklichen Schlüssel ausser Akzeptanz meiner Vergangenheit..

Egal, was mir einmal passiert ist, es hat im Jetzt keine Bedeutung mehr. Ich kann die unbewusste Erinnerung loslassen.

könnte ein Glaubenssatz sein.

Hi, du scheinst ein liebevoller, fürsorglicher Mensch zu sein, der es Allen angenehm und recht machen möchte...daran an sich ist nichts auszusetzen...das heisst aber nicht, dass du mal nicht sauer sein darfst, wenn du mal angeraunzt wirst, für eine Situation an der du nichts kannst...vielleicht verärgert dich einfach das und magst es aber nicht aussprechen...

Hallo Kimsy

Nun mit dem Recht machen wollen das stimmt. ich hatte lange sehr sehr wenig Selbstliebe und bin doch ziemlich weit unterdessen. (ich bin der wichtigste Mensch in meinem Leben , Glaubenssatz).

Um zu der Situtation zurückzukommen mit meiner Frau, da war ich Anfangs schon ruhig aber irgendwann wurde ich auch sauer und hab zurückgepfiffen. Das ist auch ein Teil meines Selbstschutzes....oder sogar war ich etwas verletzt? aha.....ok jetzt komme ich langsam auf die Spur....wie gesagt ich bin ein sensibler Mensch und manchmal verletzten mich Dinge die ich zuallererst nicht einmal bemerke...aber das ich irgendwann sauer wurde zeigt mir gerade das das wohl so war....ich habe da einen Gerechtigkeitssinn...ich hab es gut gemeint und wurde angeschnauzt.....ach ja, da bin ich wieder bei meinem Thema..

Meine Therapeutin hat mir einmal gesagt, sensible Menschen haben es etwas schwieriger im Leben. tja....natürlich hat das auch viele Vorteile.

Ich bin laut meiner Therapeutin Hochsensibel und habe eine Selbstunsichere/vermeidende und altruistische Persönlichkeit...lange Zeit dachte ich unbewusst, dass es schlecht ist, wenn man Wut zeigt...oder mal Nein sagt...ich bin immer noch dabei mich diesbezüglich weiter zu entwickeln...und neues dazu zulernen...Wir sensible nehmen nun mal alles viel intensiver wahr, bewerten alles zig mal und legen alles auf die goldene Waage...und wir wollen niemanden verletzen und von allen geliebt werden...es braucht lange bis wir uns selber Recht geben...die Welt muss harmonsich sein für uns, sonst gerät sie ausser Kontrolle...das aufrechtzuhalten kostet eben sehr viel Kraft und raubt Energie und auf dauer macht es einen krank, und da sehe ich dann die Wurzeln meiner Angsterkrankungen...vieles verstehe ich aber es umzusetzen ist ein langer schwieriger Prozess...ach, da könnte man viel drüber schreiben...ja wir sensible haben es echt nicht einfach...

Ich danke dir für deine Worte.

Ich muss das erst einmal sacken lassen. Ich habe jetzt gemerkt dass es mich verletzt wenn meine Engsten mit mir abschätzig reden. (ich habe gerade kein anderes Wort für abschätzig gefunden). Ich weiss zu 100% dass niemand es böse meint, ich werde auch geliebt wie ich bin. Der Umgang mit den Nächsten hat meine Frau auch in die Wiege gelegt bekommen.
Ich bin aber auch nicht weiss Gott der ständig einfühlsame Mitmensch, ich habe manchmal auch eine spitze Zunge, die manchmal auch taktlos sein kann.
Es gab da zig Situationen als Jugendlicher die nicht so toll waren. Diese melden sich jetzt wohl einfach bei solch banalen Situationen.

Danke! ich bin jetzt wieder einen Schritt näher an mir selber.....

Ich denke, dass du spiegelst. Bedeutet, die Stimmung deiner Frau in diesem Beispiel, nimmst du sofort an. Das passiert im Positiven, als auch im Negativen.

In diesem Falle hat es dich selbst geärgert, diesen schlechteren Weg gewählt zu haben. Und Peng, kriegst du das unter die Nase gerieben.

Ich denke, dass du eher Streiten lernen darfst. Oder, anders gesagt, Streit darf sein. In guten Beziehungen ist das ohne grössere Bedeutung.

Was mir noch auffällt...du entschuldigst die meiste Zeit das Verhalten / Reaktion deiner Frau...so als ob sie ja nichts dafür kann, dass sie sich so verhält...da sie ja so erzogen wurde etc...vielleicht auch mal darüber nachdenken ...

Zitat von Kimsy:
Was mir noch auffällt...du entschuldigst die meiste Zeit das Verhalten / Reaktion deiner Frau...so als ob sie ja nichts dafür kann, dass sie sich so verhält...da sie ja so erzogen wurde etc...vielleicht auch mal darüber nachdenken ...


Ja das stimmt. Ich suche oft zuerst bei mir. Wenn ich mich ärgere wegen jemandem/etwas dann ärger ICH mich und ICH lasse mich darauf ein. Das Gefühl was ausgelöst wird, ist immer mein Problem. Ich entschuldige Ihr Verhalten, da Sie in dieser Angelegenheit aus dem Unterbewusstsein/Gelernten heraus reagiert. Ich versuche da immer zu trennen. Bewusste Handlungen eines Menschen liegen bei 5% glaube ich.Alles andere ist erlernt etc. Vilicht bin ich da einfach etwas zu rational.
Ich akzeptiere bei Weitem nicht alles was sie macht und wir hatten genau zu dem Thema öfters mal Streit in den letzten 9 Jahren. Ich denke Sie ist da einfach noch nicht so weit um sich selber zu Kontrollieren (besser zu Kontrollieren).
Das ist jetzt wiederum kein in den Schutz nehmen, aber früher war das viel Schlimmer. Natürlich arbeitet Sie auch an sich.
- Nur ist das nicht meine Baustelle, ich würde gerne genau diesen Trigger abschwächen für mich selber. Dann kann Sie von mir aus Hupen wie Sie will, ich bleibe dann bei mir selber.

Zitat von Icefalki:
Ich denke, dass du spiegelst. Bedeutet, die Stimmung deiner Frau in diesem Beispiel, nimmst du sofort an. Das passiert im Positiven, als auch im Negativen. In diesem Falle hat es dich selbst geärgert, diesen schlechteren Weg gewählt zu haben. Und Peng, kriegst du das unter die Nase gerieben. Ich denke, dass du eher ...


Nein das stimmt so nicht, ich habe mich nicht geärgert den Weg gewählt zu haben. Ich war da gelassen. Ich fahre geschäftlich so viel Auto da kommte ich ab und an zu spät. (rufe einfach kurz an und gut ist).

Ich habe mich ab dem Punkt geärgert und war verletzt wo es hiess, das ich Schuld bin wenn Sie zu spät kommt.

(wir reden hier über so einen Blödsinn ) mir geht es nicht um den doofen Weg, sondern nur um meinen Trigger...

@Grow Willkommen!

Nicht alles sind Glaubenssätze sondern falsch interpretierte Verantwortlichkeiten.

Ich nutze hier immer folgenden Merk-Sketch:

Die Bäuerin kommt zum Bauern in den Stall und sagt:
Die Magd ist schwanger.
Darauf der Bauer:
Das ist ihre Sache.
Darauf die Bäuerin:
Von Dir!
Der Bauer:
Das ist meine Sache.
Die Bäuerin:
Ich verlasse Dich!
Der Bauer:
Das ist Deine Sache.

So simpel es sich anhört, so langwierig ist es doch im Alltag, die Verantwortlichkeiten zu erkennen und seine eigenen Interpretationen überhaupt erstmal mitzukriegen. Deshalb reden wir ja jetzt hier drüber.

Wenn Du gerne mit Glaubenssätzen arbeitest, kannst Du Dir ja einen entsprechend formulieren. In etwa so: Meine Verantwortlichkeit beinhaltet nicht automatisch die Reaktion Anderer.

Funktion hier:

Deine Absicht ist/war Deine Sache.
Die Reaktion Deiner Frau war ihre Sache.

Die Interpretation (gute Absicht vs. falsche Reaktion) kann man sich dann sparen...

Danke Moo, dem stimme ich zu.

Das mit den Triggern ist wohl einfach eine andere Sache. Meine Intention war, dass ich vielleicht diese Trigger in Zukunft vermeiden könnte. Das läuft manchmal so schnell ab, da kannst du gar nicht reagieren.

Ich habe mir viele Gedanken gemacht die letzten Tage und unter dem Strich war diese Situation im Auto eine Erinnerung an eine längst vergangene Szene aus meinem Leben. Ich hatte immer wieder Trigger die in dieser alten Situation mündeten und immer löste das bei mir Angst/Fluchtreaktionen aus. Blöderweise geht das dann oft ein paar Tage bis das ganze sich beruhigt.

Glaubenssätze sind wohl das eine, das Angstgedächtnis das andere. Ersteres kann verändert werden, zweiteres wohl nicht. schade.

Danke vielmals für eure Mühen.

Zitat von Grow:
Glaubenssätze sind wohl das eine, das Angstgedächtnis das andere. Ersteres kann verändert werden, zweiteres wohl nicht. Schade.


Doch, definitiv. Die einzigen beiden per vegetativem Nervensystem fix installierten Fluchtreaktionen hervorrufenden Sinneseindrücke sind starke Lautstärken (Gewitter, Explosion) und Erdbewegungen (Erdbeben, Explosionen). Der Rest ist (größtenteils unbewusste) Interpretation des Geistes und somit justierbar.

Sowohl Geräusche als auch Worte sind lediglich Frequenzen, also Schwingungen die wir mit dem Hörbewusstein und somit äußerst subjektiv verarbeiten. Unsere Gedanken jedoch basieren vorwiegend auf optischen (!) Eindrücken aus der Vergangenheit. Wir machen nun im therapeutischen Kontext oft bei Gesagtem den (unbewussten) Fehler, es auf Gesagtes in der Vergangenheit zurückzuführen und versuchen, diesen Fehler durch Gesagtes (hier: umgekehrte Glaubenssätze) aufzulösen.

Das funktioniert nur bedingt, denn in Wahrheit sind unsere Angstassoziationen mit Bildern (!) verbunden. Auch Bilder sind letztlich komplexe Frequenzen / Schwingungen, die jedoch mit dem Sehbewusstsein und somit vorwiegend objektiv (interpretativ) verarbeitet werden. Die Lösung liegt also eher in der (non-verbalen) Kontemplation bzw. Meditation. Daraus ergibt sich bestenfalls eine - ebenfalls non-verbale - Einsicht über Ursache (hier: erster auslösendes Moment) und Wirkung (hier: aktuelle Fehlinterpretation).

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