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Hallo ihr Lieben,

Mir fällt es schwer Gefühle zu zeigen und sie zu verstehen. Wenn z.B eine Freundin von mir weint, weil ihr Freund sie verlassen hat, dann tröste ich sie, aber nur ,weil man es so für gewöhnlich macht und nicht weil mein Gefühl dabei ist. Ich kopiere dann eher das Gefühl 'Mitleid' von anderen Menschen, anstelle das es wirklich empfunden wird. Ich frage mich dann z.B 'Wieso weint sie?' Warum trauert sie einen Menschen hinterher? Ich bin dann total überfordert damit.

Um dies und andere Gefühle besser zu verstehen würde es mich interessieren, wie ihr in bestimmten Situationen (gute Freunde wiedersehen, Mensch verstorben, verlassen werden usw.) fühlt und wieso? Versteht mich bitte nicht falsch. Ich habe die Dinge auch alle erlebt, aber ohne jegliches Gefühl. Vlt. waren sie unbewusst da, aber mir wurde nie erklärt/gezeigt was Gefühle genau sind und daher kann ich sie nicht wahrnehmen/zeigen. Daher die Fragen zu einen beliebigen Gefühl:

In was für einer Situation hast du so gefühlt?
Warum hast du dabei (geweint, gelacht usw.)
Woran genau erkennst du das Gefühl? (Herzrasen, schwindelig, hippelig usw.)
Wieso fühlst du so? (weil du glücklich oder doch eher traurig bist?)

LG

01.09.2016 04:03 • 04.09.2016 #1


6 Antworten ↓


Dir wird das nichts nützen, wenn wir dir unsere Gefühle schreiben. Wenn du dazu keinen Zugang hast, verstehst du das nicht..

Die Frage für dich wäre eher, warum das so ist.

Hast du in diese Richtung schon was unternommen?

A


Gefühle verstehen

x 3


Mir geht es auch so. Ich kann die Gefühle von anderen nicht nachempfinden. Ich tue zwar so oder sage das, aber in Wirklichkeit fühle ich nichts.
Es gibt auch nur ein paar Personen für die ich echte Gefühle empfinden konnte, und das waren nur meine engsten Familienmitglieder.
Mir hat das aber nie etwas ausgemacht. Im Gegenteil, ich bin froh, dass es so ist.

Hast du selber keine Gefühle?

Zitat von xUnbekannt:
Hallo ihr Lieben,

Mir fällt es schwer Gefühle zu zeigen und sie zu verstehen. Wenn z.B eine Freundin von mir weint, weil ihr Freund sie verlassen hat, dann tröste ich sie, aber nur ,weil man es so für gewöhnlich macht und nicht weil mein Gefühl dabei ist. Ich kopiere dann eher das Gefühl 'Mitleid' von anderen Menschen, anstelle das es wirklich empfunden wird. Ich frage mich dann z.B 'Wieso weint sie?' Warum trauert sie einen Menschen hinterher? Ich bin dann total überfordert damit.

Um dies und andere Gefühle besser zu verstehen würde es mich interessieren, wie ihr in bestimmten Situationen (gute Freunde wiedersehen, Mensch verstorben, verlassen werden usw.) fühlt und wieso? Versteht mich bitte nicht falsch. Ich habe die Dinge auch alle erlebt, aber ohne jegliches Gefühl. Vlt. waren sie unbewusst da, aber mir wurde nie erklärt/gezeigt was Gefühle genau sind und daher kann ich sie nicht wahrnehmen/zeigen. Daher die Fragen zu einen beliebigen Gefühl:

In was für einer Situation hast du so gefühlt?
Warum hast du dabei (geweint, gelacht usw.)
Woran genau erkennst du das Gefühl? (Herzrasen, schwindelig, hippelig usw.)
Wieso fühlst du so? (weil du glücklich oder doch eher traurig bist?)


Hallo,

habe soeben deinen neuen Thread entdeckt. Hier passen wir entschieden besser hin mit unserer Diskussion.
Warst du heute traurig oder glücklich?
Ich war eher traurig. Aber du musst jetzt auf keinen Fall versuchen, mich zu trösten.

LG, S.



LG

@xunbekannt,

hey, du fehlst hier ....und mir . Na gut, schreibe ich eben ein wenig über das, was mir zu Gefühlen so alles einfällt. Ganz wichtig finde ich ja die Unterscheidung zwischen Emotionen und Gefühlen. Da läuft oftmals vieles durcheinander. Ein Gefühl ist nämlich eigentlich nur die Spitze des Eisbergs, praktisch die uns bewusst gewordene Emotion, der wir Menschen nun einen Namen geben können, wie z.B. Angst. Angst wäre nun also das Gefühl. Die Körpersymptome wie z.B. Herzrasen, Schwindel, Unruhe werden aber bereits im Vorstadium, also von unseren Emotionen ausgelöst, unabhängig davon, ob wir den Grund unserer Emotionen erkennen, sie also unter den Namen Angst einordnen können oder nicht. Erst sobald wir etwas klar benennen können, quasi also den Feind kennen, können wir uns Strategien überlegen, wie wir gegen ihn vorgehen könnten. Emotionen sind also das unbenannte wabernde dunkle Meer in unserem Unterbewusstsein, die uns durch Körpersymptome auf sich aufmerksam machen können oder nicht. Solange wir keine störenden Körpersymptome haben, denken wir über so etwas wie Emotionen und Gefühle weiter gar nicht nach. Niemand würde sich über einen beschleunigten Herzschlag, z.B. durch Erwartungsfreude, beklagen. Für uns ist alles in Ordnung. Erst negative Körpersymptome zeigen uns, dass da etwas aus dem Ruder gelaufen ist in unserem Gefühlshaushalt. Ich komme jetzt mal mit einem echt krassen Beispiel, auch um mir selbst den Zusammenhang zwischen unserer Erziehung, unseren Emotionen, unseren Körpersymptomen und unserer Fähigkeit, Emotionen durch sie als Gefühl zu isolieren, zu erarbeiten: Ich stelle mir dazu mal einen Kannibalen vor. Innerhalb seines Stammes hat er es als eine Normalität erlebt, dass Menschen, die nicht zum Stamm gehören, getötet werden dürfen und seinen Stammesmitgliedern und auch ihm selbst als Nahrungsmittel dienen. Er hatte während seiner Kindheit wahrscheinlich keinerlei negative Emotionen bei allem was er da so beobachtete. Eher vielleicht positive, nämlich die Erwartungsfreude, dass es bald wieder Fleisch von dem neu erjagten Wild, dem fremden Menschen, zu essen geben wird. Ob und ab wann sich in ihm jetzt plötzlich negative Emotionen beginnen einzuschleichen, so oft er die Geschehnisse innerhalb seines Stammes sieht, hängt sicher von vielen Faktoren ab. Vielleicht von seiner wachsenden Fähigkeit, selbstständig zu denken und sich zu fragen, wie er sich selbst als Opfer eines fremden Stammes fühlen würde. Auf einmal regt sich in ihm etwas, das jeder von uns hat, ganz egal wie wir erzogen wurden, nämlich das Gewissen. Seine unguten Emotionen können natürlich nur wir so benennen. Er selbst kann seinen Emotionen den Namen Gewissen nicht geben, da seine Eltern und sein ganzer Stamm ihm vorgelebt haben, dass an ihrem Verhalten überhaupt nichts Verkehrtes ist. Wenn er nun trotzdem weiter bei seinem Stamm bleiben will oder sogar muss, wird er von diesen Emotionen weiter geplagt werden, denn Emotionen lassen sich nicht unterdrücken. Er weigert sich aber künftig, beim Töten von Menschen mitzuhelfen und ihr Fleisch zu essen. Er isst nur noch das Fleisch erjagter Tiere. Vielleicht wird das sogar gefährlich innerhalb seines eigenen Stammes, weil er plötzlich ein beargwöhnter Sonderling und Außenseiter für die anderen ist. Vielleicht fehlt nur ein kleiner Schritt und sie erklären ihn zu ihrem Feind. Irgendwie schafft dieser Ex-Kannibale noch rechtzeitig den Absprung von seinem Stamm und begegnet Menschen aus unserer Kultur, in der das Töten von Menschen zum Zweck der Ernährung verboten ist. Nun verfeinert sich sein Gewissen um ein paar weitere Grade und er erkennt jetzt erst so richtig, an welch fürchterlichen Dingen er innerhalb seines Stammes beteiligt war. Er kann seinen negativen Emotionen jetzt den Namen Gewissen geben und hat damit die Möglichkeit, sich mit einem handfesten Gefühl zu befassen und zu entscheiden, ob er es weiter verfeinern möchte oder nicht. Er würde keinen Menschen mehr töten, also jedenfalls nicht, um sich zu ernähren. Was empfindet er gegenüber dem erlaubten Töten von Menschen in einem Krieg oder gegenüber der heute noch in manchen Teilen der Welt erlaubten Todesstrafe? Was empfindet er, wenn er in userem Kulturkreis Menschen begegnet, die nicht einmal Tiere töten wollen, um sie zu essen. Er blickt zum ersten Mal einem Tier in die Augen und fühlt... Verwandtschaft. Wird er diesen Blickkontakt künftig vermeiden oder sein Gewissen auch auf Tiere ausweiten? Es ist schon eine gewaltige Veränderung mit ihm vor sich gegangen. Wird er es dabei belassen oder sich weiterentwickeln, auch wenn es schon wieder einsam wird um ihn und er weiter muss mit seinen Gedanken, Emotionen und Gefühlen und damit .... zu sich.

VlG,
Sixmilesoff

Hallo xUnbekannt,

es war deine Signatur, die mich zuerst auf dich aufmerksam machte: „Ich will irgendwann jemand werden, den andere brauchen.“

Ich wurde immer von jemandem gebraucht. Es passierte einfach so, dass immer Menschen in meinem Leben waren, die mich brauchten. Ich fühlte mich dadurch nur selten belastet, höchstens wenn es mir selbst mal nicht so gut ging. Meistens gab es mir ein Gefühl des Aufgehobenseins, das Gefühl, dass ein großer Teil Lebenssinn schon mit diesem Gebrauchtwerden erfüllt war. Das wiederum erfüllte mich mit Ruhe. In diesen Zeiten musste ich nicht unterwegs sein, nicht auf der Sinnsuche. Es war völlig klar: Mein Platz ist da, wo ich gebraucht werde. So schwer diese Zeiten nach außen auch oft auf andere gewirkt haben mögen - es waren meine besten und glücklichsten.

Wieso sage ich waren? Im Moment fühle ich ein riesiges Vakuum, weil der offenbar letzte Mensch, der mich wirklich brauchte, gestorben ist. Ich blicke zurück auf diese neun wunderschönen Jahre mit ihr, eine Zeit, in der nicht nur sie mich brauchte, sondern ich auch sie. Es war irgendwie perfekt ausgewogen, ohne dass jemand überhaupt ein Augenmerk darauf hatte, wie viel oder was der eine gibt und dafür vom anderen wiederbekommt. Es war so lustig wie es ernst war, konnte so entspannt sein wie es manchmal intensiv war, so anregend wie beruhigend. Ich ging immer mit einem ganzen Päckchen voller Inspiration von ihr weg, voller Tatendrang. Wenn ich das nächste Mal zu ihr kam, wollte sie genau wissen, ob und wie meine Projekte laufen. Sie knüpfte immer da an, wo wir zuletzt stehengeblieben waren. Ich bewunderte ihr Gedächtnis, vor allem ihr Kurzzeitgedächtnis. Sie lebte voll und ganz in der Gegenwart, konnte ihr trotz aller Einschränkungen so viel abgewinnen. Nur wenn sich dort überhaupt nichts abspielte, konnte sie sich zurückziehen in ihr Paradies der Erinnerungen und mir daraus fesselnde Geschichten erzählen, auch solche, in denen meine Familie vorkam. Sie brachte Dinge wieder ans Tageslicht, die ich längst vergessen hatte.

Das Vakuum, das ich jetzt fühle, darf gerne noch so lange auf mich wirken wie es möchte. Es ist groß, aber das ist nur logisch. Ich vermisse sie, aber ich würde nie versuchen, sie ersetzen zu wollen.

Was würde sie mir jetzt sagen? Irgendetwas, das mir einen ordentlichen Tritt in den Hintern gibt, wahrscheinlich.

Damit dieser Thread jetzt nicht auch OT geht: Mich würde interessieren, ob mein Gefühl, oder mein Wunsch, wieder gebraucht zu werden (von einem Menschen, von der Gesellschaft) wirklich etwas mit einem Helfersyndrom zu tun hat, also eigentlich krankhaft ist ? Oder ob es sich um ein ganz gesundes menschliches Bedürfnis handelt. Wo sind da die Grenzen? Warum spüre ich nicht den Drang nach einer ehrenamtlichen Tätigkeit?

Ich würde mir da sehr gerne auf die Schliche kommen und hoffe, du hilfst mir dabei, indem du mir zum Beispiel sagst, wie genau du eigentlich deine Signatur gemeint hast. Was für Wünsche du damit verbindest. Du könntest damit schlicht und einfach auch nur sagen wollen, dass du dir einen (männlichen) Freund wünschst, der dich braucht. Vielleicht, weil du schon das krasse Gegenteil erlebt hast.

Sorry, wenn ich dir auf den Keks gehe, auch allen anderen hier vielleicht.




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