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Der Friseur ist seid Kindesbeinen ein Trauerspiel in 46 (Jahres-)akten.
Ich bin auf dem Stuhl schon 1000 Tode gestorben, begleitet von zahllosen Panikattacken. Seid Tagen nun schiebe ich es schon wieder vor mir her: ich muss bald mal wieder gehen. Direkt im Haus befindet sich ein Salon. Alter Laden, ältere Dame. Gestern auf den Nachhauseweg ging mir durch den Kopf, wenn mal keine Menschen drin sind müsstest Du einfach mal rein gehen. Denn die Vorbereitung auf eine Sache bereitet mir den größten Kummer., warten auch. Siehe da - leer. Und dann - bin einfach rein gegegangen, ein fröhliches Hallo kam mir entgegen und dann lief alles wie im Traum. Munter bin ich danach in der Wohnung wieder geworden. Es ging einfach super. Und das in einer mir noch recht fremden Stadt, umgeben von fremden Menschen. Es geht also, wenn ich nicht zum Grübeln komme.

Fühle eben so etwas wie Glück.

04.06.2008 07:18 • 08.06.2008 #1


8 Antworten ↓


*applaus*

alles gute

A


Den "Friseur" besiegt?

x 3


Danke. Oder ich heirate mal eine Friseuse! Aber davor graut's mir plötzlich wieder.

Andreas

hast du als kind schlechte erfahrungen mit friseuren gemacht?
vlt hilfts dir ja wenn du denkst ein friseur kann dir nichts anhaben als einen schlechten haarschnitt

lg

Es ist keine Friseur-Phobie.
Mein Psychologe hat mir erklärt, das ich keinen an mich ranlassen kann. Es ist eine Ausdrucksform der sozialen Phobie. Beim Friseur oder Arzt habe ich plötzlichen engen Kontakt mit einem mir fremden Menschen. Mein Hirn meldet Gefahrenstufe 12 (auf der 12-teiligen Gefahrenskala). Die Folge sind Paniken.
Das war übrigens als Kleinkind schon so. Damals habe ich mich mit Händen und Füssen gewehrt, geschrien. Heute schreit es innerlich.
Hast Du ähnliche Erfahrungen gemacht?

Andreas

hallo!

ich leide an agoraphobie mit panikattacken, deshalb hab ich solche erfahrung nicht gemacht, aber ich weiß wie sich eine panikattacke anfühlt kann mir sehr gut vorstellen wies dir dabei geht! aber es ist gut wenn du beim therapeuten bist! wielange bist du schon in therapie?
lg

Ich war 1 1/2 Jahre in Behandlung. Nun bin ich in Berlin und habe hier noch keinen Psychologen gefunden. Nicht das es sie nicht wie Sand am Meer gäbe, aber mit Wartezeiten bis zu einem halben Jahr schier unerträglich.
Nun warte ich auf die Aufnahme in einer Tagesklinik. Die Ursachen stecken bei mir einfach zu tief und sind zu lange zurück. Glaube das jetzt intensivere Hilfe einfach Not tut. Ich würde so gern Gas geben, aber ich kann es nicht. Ein Schritt vor, einen zurück. Also bleibe ich stehen. Muss das endlich ändern.
Danke für Dein Interesse. Wie geht es Dir momentan?

Gruß: Andreas

einen großen schritt in richtung besserung hast du ja schon gemacht, du willst in eine klink gehen, das find ich schon mal echt toll, und du hast ja den willen das du das alles schaffst also wirst du es schaffen.

mir geht es momentan mit medis ganz gut hab heute meinen ersten termin bei einer therapeuten, muss eh gleich los bin gespannt wie es wird!

lg

Gute Sache das mit dem Friseurbesuch Andreas4444,

bei dem Thema ist mir gerade wieder was komisches von früher eingefallen. Als ich sehr klein war, hatte ich auch unvorstellbare Ängste vorm Friseur. Bis zu einem Alter von bestimmt 3 1/2 Jahren bin ich mit ner peinlichen Matte rumgelaufen, weil ich so ängstlich war, dass es zwecklos war, mich an den Friseurstuhl zu bringen. Ob das an der Schere lag oder daran, dass ein fremder Mann sie in der Hand hatte, weiß ich nicht, aber es lassen sich immer noch Rückschlüsse ziehen, denn bis heute erzähle ich niemanden von meinen Gedanken, nicht mal meinen Geschwistern lasse ich an meinem Inneren teilhaben.

Viel Glück noch
Mensch90




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