ich habe mir gedacht, ich eröffne mal einen neuen thread. aktuell habe ich allen grund zur freude, denn ich habe meinen aktuellen angszustand überwunden. vielleicht machen meine äußerungen ja dem ein oder anderen mut. das würde mich freuen
bei mir ist es so, dass ich keine wirklichen angstattacken habe, sondern die starke angst den ganzen tag über und die ganze nacht da ist. sie ist nicht mit atemproblemen oder sonstigen körperlichen beschwerden verbunden. es fühlt sich so an als würde mein herz schneller schlagen, aber ich spüre mein herz in meinem bauch. das war schon immer so. außerdem habe ich eine sehr starke unruhe und mir - so als wäre ich mitten in einem autounfall o.ä. diese angst ist aber nicht mit konkreten dingen verknüpft. das macht mich immer so hilfslos, bisher.
ich hatte solche phasen jetzt schon drei mal. allerdings konnte ich diese die ersten zwei male immer mit einer konkreten belastungssituation in verbindung bringen. dieses mal war es wohl stress, der über mehrere wochen verteilt war und dann irgendwann zugeschlagen hat, als was körperliches dazu kam.
nun dazu, wie ich es aus dieser phase heraus geschafft habe: ich muss dazu sagen, dass ich eienn wirklich sehr lieben, fürsorglichen partner habe. er ist immer für mich da und spricht mir mut zu. ich finde es wichtig, so jmd. in seinem umfeld zu haben. einfach jmd der einem immer wieder sagt hey, es ist alles i.o. auch wenn es sich für dich gerade nicht so anfühlt. du hattest ein leben vor der angst und du wirst auch eines danach haben. es ist nur ein aktueller zustand und der wird vorübergehen. gib dich nicht auf. genau das brauche ich in solchen phasen immer, denn ich weiß nicht mehr dass es ein davor gab und ein danach geben wird. ich möchte dann einfach nur noch nicht mehr sein...
meine 2. stütze ist mein therapeut, der mich schon seit jahren begleitet. meine therapiesitzungen konnten nicht mehr verlängert werden, aber jeder kann immer ein mal pro quartal ohne richtige genehmigung zum psychotherapeuten. und diese sitzungen haben mir sehr geholfen. mein therapeut ist einfach sehr menschlich, gepaart mit fachlicher kompetenz. er hat mir gesagt, wie wichtig es ist, der angst keine zu große bedeutung beizumessen. denn wenn wir das tun und unseren ganzen alltag verändern, merkt die angst, dass sie macht hat. und da, wo man regieren kann, bleibt man doch gerne. niemand möchte sich gerne unterordnen - erst recht die angst nicht. laut meinem therapeuten sollte ich also weiter arbeiten und alles wie bisher tun, auch wenn dadurch unruhe und angst stärker werden. ablenkungen für den kopf sind wichtig und der glaube daran dass es besser wird. es fiel mir sehr schwer mitten durch die angst zu gehen, aber ich habe es geschafft. nach 4 komplett strukturierten tagen mit dem aushalten der stärker werdenden angst gingen die ängste weg!
ich habe hier auch viel gelesen dass man die angst einfach aushalten muss ohne sich abzulenken. ich selbst halte davon nichts, denn es besteht dann die gefahr, sich reinzusteigern. aber jeder muss die für sich beste methode finden. und ihr solltret euch auch nicht scheuen, für diese phase medizinische hilfe in anspruch zu nehmen. mein neurologe/psychiater hat mir opipram (ein sedativum) verschrieben. dieses habe ich über 2 1/2 wochen genommen (eine halbe tablette von 100 mg und damit insgesamt 3x 50 mg am tag), aber außer mich müde zu machen hat es nicht geholfen. ich konnte jedoch ein wenig besser schlafen. trotzdem möchte ich dies nicht unerwähnt lassen, da dieses medikament oder andere bei jmd. verschieden wirken können. jetzt dosiere ich gerade das opipram runter. ob ich angst habe dass die ängste dann wiederkommen? ja. aber ich weiß jetzt dass sie auch wieder weggehen. allerdings fiel es mir die ersten tage nach der angst schwer, nicht gleich jedes nicht-happy-gefühl fehl zu interpretieren. es gibt mehr als nur schwarz und weiß bzw. zu tode betrübt und mega happy. ich lebe nun seit letztem samstag angstfrei und hoffe, dass es so bleibt.
vg,
BlaueLilie
09.03.2017 18:26 • • 07.01.2019 x 3 #1