hi ella,
deine geschichte könnte meine sein...und ich hege die gleichen gefühle gegen meine mutter.
sie war 52, also auch nicht sehr viel älter als deine, als sie starb, an krebs. die krankheit zog sich über jahre, es begann also ich 12 war. ich musste ab da den haushalt machen nach der schule, weil mein vater arbeiten ging. und als ich schlisßlich 16 war, da war sie schon kurz vorm sterben.
sie verweigerte ALLES war von mir kam. wenn sie mich anschaute, dann sah sie durch mich hindurch, als wäre ich nicht da. das war das schlimmste. sie aß nichts, was ich ihr gab, aber wenn abends mein vater da war, dann aß sie fleißig, und ich bekam die schimpfe, warum mama tagsüber nichts zu essen bekommen hatte, wo sie doch so ausgehungert ist.
ich war schließlich selber am ende, wurde magersüchtig, aber keinen interesseirt es. ich bekam gastritis und keinen interesseirte es. gerade jetzt, wo ich darüber schreibe, wird genau an diesre stelle mein ohr taub, kurz.
ich war eingesperrt, musste für meine nchprüfungen lernen, und durfte nicht raus, weil einer ja a ständig auf mama schauen musste. die heimhilfe kam nur für 1h am tag. die stunde war mir heilig, ich flog hinaus, einmal um den häuserblock zum einkaufen.
ich hasste meine mutter immer mehr, obwohl es wehtat. aber dieser mensch, der nicht mehr sprechen konnte, nichts mehr tun konnt ausser im bett zu liegen und die wand anzusehen, dierser mensch war meine mutter, die zu ihren lebzeiten als junge frau schon ein paarmal in der psychiatrie war, die immerzu suizig gefährdet war, die immer krank im bett lag, die immer ihre launen ausließ indem sie einen mit schweigen strafte, tagelang. diese frau tat mir nicht leid, ich hasst sie in dem moment, weil sie mir mein leben raubte - ich war 17 und hätte gern anderes gemacht als zuhause mit gastritits weinend herumzusitzen, denn mit lernen für die prüfungen war da nichts.
als sie starb, war ich froh. erst war ich traurig, aber der nächste gedanke war: ich bin frei. ich bin frei. für diesen gedanken schämte ich mich jahrelang, ich fühlte mich wie die letzte miese ratte, dafür dass ich so über meine tote muter dachte. es dauerte jahre, bis ich mir das verziehen habe, aber ich habe es mir verziehen. ich hatte kaum glückliche kindheitsmomente mit ihr. ich denke nicht gern an sie. zwar fehtl sie mir ein wenig, obwohl sie schon über ein Jahrzehnt tot ist. andererseits bin ich immer noch froh.
die ärzte meinen, ich hätte das Depressive von ihr geerbt. danke mama. und dass die strafen meiner mutter mit liebesentzug dazu geführt haben, mich ständig schuldig zu fühlen und zu versuchen es allen recht zu machen. danke mama.
also, ich kann das echt gut nachvollziehen, dass du das foto im klo versenkt hast. sollte ich auch mal versuchen.
lg
YLVIE
09.08.2008 11:09 •
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