bin frisch hier angemeldet und möchte zum einen einfach mal schreiben und festhalten, was mir auf der Seele liegt und zum anderen freue ich mich natürlich über Tipps und Ratschläge .
Ich hatte eigentlich schon immer einen Hang zur sozialen Phobie und die ein oder anderen psychischen Probleme (in meinen Augen ausgelöst durch damaliges Mobbing in der Schule sowie einer sehr schlechten familiären Beziehung. Meine erste Beziehung war auch mehr ein Trauma als eine schöne erste große Liebe).
Im Großen und Ganzen war aber alles immer soweit normal - Ausbildung, viele Bekannte, ein fester Freundeskreis, 2-3 Beziehungen (die längste mit 2 Jahren) und so lebte man vor sich hin.
Damals konnte ich gute Unterhaltungen führen, war an anderen Leuten interessiert und war einfach offener, lebensfroher.
Nun bin ich 30 und merke, es kann einfach nicht so weitergehen wie es bisher läuft.
2016 hat mich leider sehr aus der Bahn geworfen (2 Beerdigungen, Job-Wechsel und der komplette Wegfall des Freundeskreises).
Der Freundeskreis hat sich komplett aufgelöst, da die Leute entweder in ein anderes Land oder eine andere Stadt gezogen sind oder durch eine neue Beziehung absolut nichts mehr machen.
Von 8 Leuten ist niemand geblieben.
Maßgeblich für die derzeitige Situation sehe ich aber meinen Job an.
Früher war ich immer in größeren Firmen mit tollen Kollegen (gute Bekanntschaften, Unternehmungen, tolle Gespräche usw), nun bin ich mit meinem Chef in einer Art Bürogemeinschaft (eigenes Büro).
Soweit alle nett und man führt auch manchmal Smalltalk, aber da diese Leute alle Selbständig sind, hat man hier einfach keine gleiche Gesprächsebene. Mein Chef selbst ist menschlich super, aber auch hier sind Unterhaltungen leider eher selten, da er entweder nicht da ist, einem nicht zuhört, nur von sich selbst erzählt oder den ganzen Tag vor sich hin plappert und man keine Lust mehr auf eine Unterhaltung hat. Eine normale Unterhaltung wie Hast Du den Film XY gesehen.. ja, wie fandest Du ihn... usw. ist leider nicht möglich.
So habe ich mich immer mehr zurückgezogen und bin nun auch an den meisten Wochenenden daheim. Durch diese Isolation wird man auch immer rede-fauler und macht sich Gedanken darüber, über was man sich denn unterhalten könnte, wenn man jemanden trifft und hat Angst vor Ablehnung. So ist es dann meist auch - ich habe praktisch verlernt, mich zu unterhalten, daraus resultiert dann ein Gefühl der Ablehnung und ein weiterer Rückzug. So richtige Hobbys sind auch nicht mehr vorhanden und tja, dann sitzt man halt daheim vor dem Fernseher.
Meine letzte Beziehung ist nun 6 Jahre her und der letzte Kontakt mit dem weiblichen Geschlecht auch schon wieder 2 Jahre...das alles kann und darf nicht so weitergehen.
Wenn sich nichts ändert, sitze ich noch in 5 Jahren alleine und isoliert daheim und steiger mich weiter in die Angst hinein, von anderen abgelehnt zu werden.
Auch wenn ich gut drauf und mal unterwegs bin (diese ganzen Probleme daheim lasse) und versuche andere zum Lachen zu bringen, gelingt mir das einfach nicht. Ich habe das Gefühl, als käme ich nicht authentisch rüber und vermutlich merken das die anderen.
So viele Leute treffen sich, haben Spaß miteinander, lachen, haben tolle Unterhaltungen... mir gelingt das einfach nicht
Sicherlich geht es hier vielen ähnlich - was hat euch geholfen? Wie geht ihr mit dem ganzen um?
Schon mal vielen Dank fürs Lesen und Sorry, dass es nun doch ein längerer Text geworden ist.
VG Stefan
14.04.2018 21:16 • • 22.05.2018 x 3 #1