Hi @Stormborn
Bei mir selber fing dies auch sehr früh an durch einige Begebenheiten in der Familie, mit 15 mehr oder weniger auf mich selber gestellt ohne irgendeinen halt. Damals schon in Ängste gefangen versucht ich mein bestes um wie jeder andere auch um die Runde zu kommen, ein Schulabschluss und Ausbildung, mit nicht einmal 18 eine eigene Wohnung, macht mehr oder minder mein eigenes Ding und merkte da nicht wie isoliert ich schon war. Damals fühlte ich mich auch nicht Einsam obwohl ich fast alles alleine machte. Aus diesen frühen Anfängen heraus habe ich bis zum heutigen Tag drei wahre Freunde gehabt, ich bin heute 56 Jahre und zwei meiner Freunde sind verstorben, zum dritten hatte ich bis vor 7 Wochen keinen Kontakt (25 Jahre) obwohl ich ihn seit 1978 kenne. Derzeit schreiben wir uns manchmal.
Mehr oder minder war ich also seit meinem 18 Lebensjahr alleine bis ich mit 48 Jahren also 30 Jahre später eine Beziehung anfing, die hielt dann auch bis Ende 2018 und dauerte 8 Jahre. So bekam ich das erste mal in meinem Leben eine Familie geschenkt mit zwei Kindern (nicht meine eigenen) und die 30 Jahre davor konnte ich mir nicht erklären. Nur das Gefühl das diese Zeit verlorene Zeit war, mit 18 hat man normal schon seine erste große Liebe im Leben die ich nie hatte oder besser erst drei Jahrzehnte später.
Natürlich war es schwer mich zu orientieren und anzupassen und ich machte sehr viele Fehler, auch mein Verhalten manchmal konnte man als merkwürdig einstufen, ganz große Probleme hatte ich auch mit meiner eigenen Intimität (also dem S*x) wo ich mich nicht identifizieren konnte was mir Spaß macht. Das gab deswegen die meisten Probleme in der Beziehung, kannst dir vorstellen dass Frau nicht nur einen lieben Kumpel/Freund/Vertrauten möchte sondern eben auch guten S*x.
Es kam in den 8 Jahren deswegen oft zum Crash und zu 4 Trennungen, immer wieder neue Anläufe und ganz viele Meinungsverschiedenheiten und Ärger. Ich hatte ja ansonsten alles was man(n) sich wünscht wie gut bezahlte und feste Arbeit, zwei Urlaube im Jahr, du weißt was ich meine (mein dies, mein das, mein jenes). Aber auch Probleme mit ihren Kindern wo es manchmal Sorge gab und ich mich wohl falsch verhalten habe, mit allem vermutlich dass eingefleischt 30 jährige Single da sein, ich wollte mir nicht sagen lassen wie ich Leben soll.
Heute ist es so das ich wieder alleine Leben muss und ich so viel bedauer aber nun nicht mehr ändern kann. Da kamen die Verlustängste hoch und die Einsamkeit, mir rennt die Zeit davon mit fast 57. Gern bin ich nicht mehr alleine wie damals habe aber derzeit auch keinen Mut etwas zu ändern. Natürlich wünsche ich mir wieder eine Familie und eine Beziehung schaffe es aber nicht aus dem Kielwasser zu schwimmen. So offen habe ich mich aber auch noch nie geäußert über meine Lage in meinem Leben, nicht einmal als ich noch in Therapie war, und da gebe ich einem User hier recht der geäußert hatte dass man auch mit Therapeuten kaum etwas an Einsamkeit ändern kann, nur die auslösenden Symptome und Ursachen wären Behandlungsbedürftig. Aber dies würde zumindest meinen Rahmen sprengen weil es bei mir zu lange Zeit aufgebaut war.
Ich habe so viel versucht meinen Trott zu ändern, von zieh dich selbst aus dem Dreck bin hin zu hilf dir selbst dann hilft dir Gott. Irgendwann denkt man das die Schuld dafür nur bei mir liegen kann, die Erscheinung das Aussehen dass Verhalten, und darunter leidet ganz extrem dass Selbstwertgefühl und man baut eine Minderwertigkeit auf, heute denke ich dass man sich in erster Linie einem selber mögen lernen muss um etwas an allem zu ändern. Nur wer sich selber mag strahlt etwas aus welches andere spüren und was dafür verantwortlich ist das die anderen einen mögen.
Das hört sich jetzt gerade an wie bei einem Flirt Couch und kommt ausgerechnet von mir. In meiner Beziehung hätte aber auch keine Paartherapie geholfen, dass übel lag ja wohl nur auf meiner Seite, zu Einsamkeit kann ich nur noch aussagen dass ich sie nicht mag und auch noch nie mochte, ich bin kein Einzelgänger aber irgendwie dazu gezwungen. Dies Geheimnis werde ich vielleicht nie lüften im Leben, und so viel Zeit dafür habe ich nicht mehr, leider.
Mache deinen Weg und ändere dein Derzeitiges Verhalten um nicht weiterhin diesen einsamen Weg zu beschreiten. Viel Glück dafür für dich und allen anderen. -
21.07.2019 09:36 •
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