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Hallo,
zunächst mal weiß ich nicht recht, wo ich dieses Thema am besten unterbringe, falls es hier falsch ist.

Habe einige Jahre damit verbracht zu glauben, ich kann mit meinem Äußeren keine normalen sozialen Kontakte herstellen. Und es erfolgreich blockiert, dass es andere mit mir wollten. Ende letzten Jahres habe ich eine Chirurgin gefunden, die mir zu meiner vollen Zufriedenheit helfen konnte. Es ging um eine Unstimmigkeit im Gesicht. Selbstredend wie bei SPlern konnte das natürlich nur ich selbst sehen. Keiner hatte dafür Verständnis, was für mich aber mehr Vertrauensverlust als Hilfe bedeutet hat.
Aber nun, wo das vermeintliche Grundübel beseitigt ist, bauen sich weiterhin massive Blockaden auf, wenn ich an soziale Aktivitäten auch nur denke. U. in den Spiegel zu schauen geht immernoch nicht zwanglos. Habe auch schon wieder Treffen mit anderen ganz schön vermasselt, weil ich total verspannt u. zurückhaltend bin. Möglicherweise bekomme ich eine Verhaltenstherapie. Aber bei dem Gedanken daran bekomme ich Angst vorm Erfolg.
Bevor nun der Tip mit einer SHG kommt, ich arbeite puplikumorientiert im öfftl. Da sollte mich keiner treffen. Schiebe langsam Panik, meine zweite Lebenshälfte auch noch zu vergeuden. Gibt es Möglichkeiten, sich auf eine VT vorzubereiten u. / o. andere Selbsthilfen?

Parallel dazu fühle ich mich hochgradig depressiv und antriebsschwach im Privatleben. Die Arbeit ist zwar auch unbefriedigend, aber da geht es besser. Bin für jeden Tip u. Gedankenbanstoß dankbar.

12.04.2011 20:58 • 22.09.2012 #1


5 Antworten ↓


Hallo!

Ich kann dich so gut verstehen. Habe das gleiche Problem. Ich habe auch kein Selbstwertgefühl und denke immer wenn ich neue Leute kennenlerne. Das diese es nicht lange mit mir aushalten werden bis sie wieder Abstand nehmen. Leider frage ich die Leute dann auch zu oft ob sie wirklich mit mir befreundet sein wollen und wie lange sie das aushalten. Dadurch fühlen sie sich dann irgendwann blöd und gehen. Soweit ist es für mich ja klar aber das nachfragen kann ich trotzdem nicht abstellen. Das macht mich richtig wütend und traurig da ich an mir zweifel warum ich das tue. Ich will doch Freunde haben.
Ich mache weit zwei Wochen eine Therapie aber viel gebracht hat es nicht. Ich hoffe das kommt noch.

Ich habe gelesen das du aus Bremen kommst und dachte mir, da ich aus Nordenham komme, wir vielleicht eine mail-freundschaft aufbauen könnten.

Liebe grüsse
FunnY

A


Zu wenig Selbstwert?

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Hallo Funny,
klar, Mailkontakte immer wieder gerne.
Was für eine Th machst du denn?
Hatte auch schon zwei in verschiedenen Richtungen ohne nachhaltigen Erfolg. Damit ist bei mir nun aber Schluss mit der Opferrolle. Sollte es mit einer neuen VT klappen, habe ich mir folgendes vorgenommen:
1. Keine Opferrolle mehr.
2. Der Therapeut ist mein Dienstleister. Ich bin nicht sein armes Würstchen.
3. Klare Zielformulierung im Vorgespräch.
4. Regelmäßige Reflexion des Therapieerfolges.
5. Konsequenter Abbruch der TH bei mangelnder Erfolgsausicht.

Zitat von manix:
zunächst mal weiß ich nicht recht, wo ich dieses Thema am besten unterbringe, falls es hier falsch ist.

Dein Text liest sich ebenfalls, als wie wenn er wagenburgmässig lösungsfeindlich verteidigt wäre. Da findet sich kein Ansatzpunkt, wo man ansetzen könnte.

a) Die Chirurgin hat zur vollsten Zufriedenheit operiert, aber das Problem ist nach wie vor da. Das war nach allgemeiner SozPädErfahrung abzusehen. Warum hat sie dann überhaupt erst operiert?

b) Keine Selbsthilfegruppe, weil der Beruf (wäre zumindest naheliegend) selbst mit Selbsthilfegruppen zu tun hat. Vielleicht war ja der Berufswunsch unterbewusst auf Eigen-Therapie ausgerichtet. Bei Helferleinberufen soll das gar nicht selten sein.

Selbsthilfegruppe. Mit der ausdrücklichen Anmerkung, dass keiner der dort ist, gerne dort ist und jeder hat Skrupel, etwas von den Mitbetroffenen dort weiterzuerzählen und selbst, wenn einer das tähäte, wäre das moralisch geächtet.

Hallo,
ich sehe, es ist zu unkonkret dargestellt. Da wäre es Zufall, es richtig zu verstehen.
a) operiert hat sie, weil es neben der Optik auch eine medizinische Indikation gab.
Ich im Vorfeld die Argumentation des kosmetischen Problems sorgfältig vorbereitet habe. An die Beseitigung des Grundproblems habe ich die Selbstsicherheit gekoppelt, unbelastet alles machen zu können. In passiven sozialen Situationen hat's mir auf jeden Fall was gebracht. Aber in aktiven leider nur unbefriedigend. Das hatte ich ganz anders eingeschätzt.

b) Beruflich habe ich nichts mit Selbsthilfegruppen zu tun. Das hat ganz pragmatische Gründe, die ich hier öffentl. nicht nennen kann, ohne mich zu outen.

Hallo,

ich kann aus eigener Erfahrung nur zu einer Therapie raten. Ich habe selbst über Jahre unter einem extrem niedrigen Selbstwertgefühl gelitten, bis ich durch Zufall auf eine Therapeutin gestoßen bin, die Selbstwert-Coachings anbietet. Das hörte sich für mich immer noch weniger dramatisch an als eine Therapie, obwohl es im Grunde nichts anderes ist. Es hat mir wahnsinnig geholfen und innerhalb weniger Sitzungen habe ich mich gefühlt wie ein neuer Mensch. Ich habe mich danach wirklich gefragt, warum ich so lange gezögert habe und so viel Lebensqualität verloren habe. Interessant war, dass ich gleichzeitig auch unter einer enormen Stressbelastung gelitten habe und erst in den Coachings begriffen habe, dass die Ursache dafür auch in meinem niedrigen Selbstwertgefühl liegt. Durch das niedrige Selbstwertgefühl habe ich einen extremen Perfektionismus an den Tag gelegt, um die Wahrscheinlichkeit gemocht zu werden zu erhöhen und das wiederum hat dazu geführt, dass ich mich völlig überarbeitet habe. Also ich kann nur sagen: keine Angst vor einer Therapie oder einem Coaching - im Gegenteil, ich kann nur dazu raten, Du wirst viel an Lebensqualität zurückgewinnen. Sollte hier jemand aus Düsseldorf sein und das gleiche Problem haben, kann ich die Praxis von Inga Menzel nur empfehlen www.praxis-menzel.com.

LIebe Grüße!





Dr. Reinhard Pichler
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