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Halli Hallo,

hab von meiner Therapeutin die Hausaufgabe bekommen, darüber nachzudenken, was Freundschaft für mich eigentlich bedeutet.

Tja das ist ne sehr sehr gute Frage, denn scheinbar hab ich die falschen Anforderungen an meine Mitmenschen.

Laut Wikipedia bedeutet Freundschaft folgendes:

Freundschaft bezeichnet eine positive Beziehung und Empfindung zwischen Menschen, die sich als Sympathie und Vertrauen zwischen ihnen zeigt. Die in einer freundschaftlichen Beziehung zueinander stehenden Menschen bezeichnet man als Freundin bzw. Freund. In einer Freundschaft schätzen und mögen die befreundeten Menschen einander. Freundschaft beruht auf Zuneigung, Vertrauen und gegenseitiger Wertschätzung. Eine Freundschaft wird „geschlossen“, geht sie einem Ende zu, so „erkaltet“ sie.

Hmm so richtig weiter hat mich diese Definition aber nicht gebracht.

Daher meine Frage an euch: Was versteht ihr eigentlich unter Freundschaft?
Was bedeutet sie für euch?

LG Mandy

14.09.2010 08:36 • 06.10.2010 #1


15 Antworten ↓


Zitat von mängelexemplar:
Tja das ist ne sehr sehr gute Frage, denn scheinbar hab ich die falschen Anforderungen an meine Mitmenschen.

Laut Wikipedia bedeutet Freundschaft folgendes: -

In welchem Zusammenhang steht für dich deine Anforderung an andere Menschen und die Definition der Freundschaft in Wikipedia, Mandy? In wie weit gehen Anforderungen mit dem Gesamtbild auseinader oder einher?

A


Was versteht ihr unter Freundschaft?

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Wen kann ich mitten in der Nacht anrufen, wenn es mir schlecht geht?
Wem kann ich stundenlang die Ohren vollheulen und er kommt trotzdem noch und hört sich das Ganze noch mal an?
Wer holt mich raus, wenn ich mich mal wieder nur verstecken will?
Wer ruft an und fragt mich wie es mir geht, wenn es sein muß täglich?
Wer würde mir Essen vorbei bringen, mir im Haushalt helfen, bei Behördengängen, wenn ich es mal gar nicht schaffe?
Wem kann ich meine geheimsten Gedanken anvertrauen ohne dass es nachher jeder weiß?

Viel Glück bei der Suche Mandy!

Naja Freundschaft heißt für mich u.a. auch, dass man durch dick und dünn geht. Daher bin ich für meine Freunde da, egal in welcher Phase.
Gehts Ihnen mies, bin ich mit Rat und Tat zur Stelle. Zudem bin ich mit so nem sensiblen Empfänger ausgestattet (oder auch verflucht), dass ich schon an der kleinsten Äußerung merke, wie´s meinem Gegenüber geht.

Als es mir immer schlecht ging, wurde ich dann wütend, weil mir keiner meiner sogenannten Freunde zur Seite stand. Hab ich Andeutungen gemacht, dass es mir nicht gut geht und es kam kein Interesse an dem Problem rüber. Also hab ich dann nichts mehr dazu gesagt und alles in mich reingefressen....bis es irgendwann nicht mehr ging und ich richtig zusammenbracht.

Mittlerweile wiß ich, dass diese Anforderungen zu hochgeschraubt waren und ich diese korregieren muss. Nun stellt sich für mich aber die Frage, was ich von einer Freundschaft erwarten kann bzw. darf?
Oder darf ich das garnicht?? Aber wie baue ich dann Vertrauen zu einer Person auf??

Fragen über Fragen.....

In der Psychologie wird empfohlen einen Vertrauensvorschuß zu gewähren. Das gibt meiner Meinung nach auch Sinn, denn was soll schon Mißtrauen bewirken? Schlechte Gefühle, Isolation.

Dass du von deinen Freunden nicht das bekommen hast, was für dich ihnen gegenüber selbstverständlich gewesen wäre, tut mir für dich sehr leid. Aus meiner Sicht ist es kein Fehler von dir gewesen, weder die Erwartungshaltung, noch die Konsequenz dich von solchen Kontakten zu distanzieren.

Wir hätten gerne eine bessere Welt, nicht... gibt es aber nicht, nur eben diese einzige. Und in der sind Freundschaften unter manchen Umständen etwas sehr seltenes, was uns aber doch weder traurig noch wütend machen muss. Selten heißt doch auch - kostbar. Und das ist, denke ich, schon mal einer der Gründe dafür, vertrauensvoll in die Zukunft zu blicken. Es kann nur besser werden.

Ja da stimme ich dir voll und ganz zu, Vent.

Nachdem ich nicht mehr verbergen konnte, dass ich schwer depressiv bin und deshalb auch in eine Klinik bin, hat sich die Streu vom Weizen getrennt.
Ich habe mit einem mal Kontakt zu Menschen, den es vorher nicht so (rege) gab. Und Menschen, bei denen ich dachte, ich könnte mich auf sie verlassen, haben mich links liegen gelassen.

Tja ein psychisch angeschlagener Mensch ist halt kein Fels in der Brandung mehr.
Aber ich bin ja nicht irre sondern nur ANDERS.

Mittlerweile finde ich das auch nicht mehr schlimm. Seit ich weiß, was mit mir wirklich los ist, gehts mir besser. Hab ich doch jetzt Anhaltspunkte um meine Leben für mich besser zu gestalten.
Und auch wenn ich nie mehr wirklich gesunden sollte/kann, weil die Depri chronisch ist, so hab ich sie als ein Teil von mir akzeptiert.

Und mal ganz ehrlich: Ich hab das erste mal in der Klinik das Gefühl der Dazugehörigkeit gespürrt. Ich fühlte mich von der ersten Sekunde an so, als würde ich dahin gehören. Kein guckte ein doof an...Es war wie in einer großen glücklichen Familie....Zum Glück hab ich noch Kontakt zu einigen Mitpatienten....

Das freut mich für dich, Mandy, wirklich riesig.
Und eine bessere Einstellung kann man doch gar nicht haben!

Du nimmst alles an und arbeitest damit. Es geht ja im Endeffekt auch nur-nur-nur um diese Arbeit, egal vom welchem Ausgangspunkt aus-

- .................. und das alles hier erinnert mich wieder an liberté, égalité, fraternité -
- wie schön das Leben sein kann!


Danke dir!

Gern geschehen.

Eine Hand wäscht die Andere....Müssen unsere Ziele, egal wie klein diese sind, im Auge behalten.

was ich unter freundschaft verstehe .....
geht es dir gut..
ruf mich an,rede mit dir..
weinst du ..
ruf mich an,ich weine mit dir ...
hast du ärger ..
ruf mich an ich helfe dir ..
bist du glücklich ..
ruf mich an,ich freu mich mit dir..
hast du sorgen ..
ruf mich an ,ich höre dir zu ..
bist du allein ..
ruf mich an,ich komme zu dir ..
bist du traurig...
ruf mich an ,ich halte dich ...
bist du happy,
ruf an,ich lache mit dir..
doch wenn du einmal anrufst und ich gehe nicht ran...
dann komm zu mir ,denn dann brauche ich dich..

ich habe glücklicherweise wirklich gute freunde , die selbst in meinen schlimmsten zeiten zu mir gehalten haben,und für nichts auf der welt ,würde ich diese aufgeben.
auch wenn man sich nicht täglich sieht ,oder hört, das ist nicht schlimm.
ein freund darf kritisieren ,dir ehrlich sagen ,was er denkt .
ein freund ist mit der wichtigste mensch in deinem leben.
ein freund ist da ,ob es dir gut geht ,oder schlecht .
wenn du so bist ,dann bist auch du ein guter freund ....
liebe grüße...

der angsthase

Das Gedicht ist sehr schön Angsthase. Sprichst mir voll aus dem Herzen.

Hab mich nun vorhin mit meiner Therapeutin über diese Thema unterhalten. Und sie meinte auch, dass meine Vorstellung nicht falsch sei.

Es gibt aber unterschiedliche Auffassungen zum Thema Freundschaft.

So gibt es unter anderem auch Menschen, die Vieles einfordern aber kaum etwas wiedergeben. Das finde ich echt mal frech aber naja...solche Leute kenne ich leider auch nur zu gut.

Sie gab mir den Rat, meine Freunde auf deren Definition anzusprechen. Auch soll ich gucken, was ich mit wem unternehmen kann bzw. mit wem ich über was reden kann. Tja na dann schauen wir mal......

Für mich ist ein guter Freund jemand,

o bei dem ich mich melden kann, wenn ich Probleme oder Sorgen habe.
o der mir Zuhören kann und Verständnis für meine Anliegen hat.
o der ab und zu bei mir anruft,um sich nach meinem Wohlbefinden erkundet.
o der mich im grossen und ganzen so akzeptiert wie ich bin.
o der es akzeptieren kann, wenn ich mal anderer Meinung bin als er oder ich mal keine Zeit für ihn habe.
o der mich darauf hinweist, dass ich irgendwas anders machen sollte, auch wenn die Gefahr besteht das ich beleidigt sein könnte, oder es trotzdem weiterhin so mache. Ebend Dinge, über die sich Aussenstehende tuschelnd lustig machen und einem ebend nicht sagen.
o der die gleichen Interessen hat wie ich.
o mit dem ich einfach (fast) alles machen kann.
o auf den ich mich bedingungslos verlassen kann.


Ja, so in etwa stelle ich mir einen guten Freund vor. Aber auch ein guter Freund erwartet vermutlich im Gegenzug einige Dinge von mir.

Ein guter Freund könnte möglicherweise von mir erwarten,

o dass er sich bei mir melden kann, wenn er Probleme oder Sorgen hat.
o dass ich ihm Zuhören kann und Verständnis für seine Anliegen habe.
o dass ich ab und zu bei ihm anrufe,um mich nach seinem Wohlbefinden zu erkunden.
o dass ich ihn im grossen und ganzen so akzeptiere wie er ist.
o dass ich es akzeptieren kann, wenn er mal anderer Meinung ist als ich oder er mal keine Zeit für mich habt.
o dass ich ihn darauf hinweise, wenn er irgendwas anders machen sollte, auch wenn die Gefahr besteht das er beleidigt sein könnte, oder es trotzdem weiterhin so macht. Ebend Dinge, über die sich Aussenstehende tuschelnd lustig machen und einem ebend nicht sagen.
o dass ich die gleichen Interessen habe wie er.
o dass er einfach (fast) alles mit mir machen kann.
o dass er sich auf mich bedingungslos verlassen kann.

Tja, öh! Anderes Thema....


Letztendlich entwickelt sich eine Freundschaft im Laufe einer gewissen Zeitspanne aus einer bestehenden Bekanntschaft heraus. Es baut sich ein gewisses Vertrauensverhältnis auf. Jede Seite muss man bereit sein etwas von sich zu geben und auf den anderen einzugehen, um von anderen auf Dauer das Gleiche zu bekommen.

So, dies ist meine Theorie, was Freundschaft bedeutet. Leider ist mein Freundschaftskreis sehr sehr knapp bemessen. Tendiert quasi gegen Null...


Liebe Grüße....

Tja, öh! Anderes Thema....


Aber völlig richtig



So, dies ist meine Theorie, was Freundschaft bedeutet. Leider ist mein Freundschaftskreis sehr sehr knapp bemessen. Tendiert quasi gegen Null...


Bei mir ist es null. Vielleicht stellen wir zu große Ansprüche.....

Ohne Freunde konnte ich noch nie, es sind nach meinen Söhnen, die WICHTIGSTEN Menschen in meinem Leben!!
Alerdings tut es sehr weh, wenn man denkt, es ist ein riesiges Vertrauen vorhanden und dieses wird zerstört, da wird man vorsichtig, aber man sollte neuen Freundschaften IMMER eine Chance geben!
Lieber Angsthase, sehr schön beschrieben, deine Gedanken zum Thema Freundschaft!
Liebe Grüße Nicole

Hallo,
ich denke dass schon viel zum Thema beigetragen wurde.

Manchmal kann man nicht mit oder ohne Freunde, aber ich kann nicht ohne sein, ich glaub dann wäre ich erst recht allein. Naja, frag ich mal meinem Kumpel ob er mir den Gefallen tun würde mit mir zur ARGE als Begleitung mit zu kommen, sagt er nein, ich müsste es alleine machen, früher ging ich noch hin und wieder mit meiner Mutter, aber naja, sie starb letztes Jahr und nun muss ich alles alleine machen, es geht doch nur darum, dass ich jemandem dabei habe, aber ich frage ihn nicht mehr, bringt eh nix mehr.

Leider habe ich auch keine Freundin, ich denke, dass es dort wiederum anders aussehen könnte...

ich bin in der glücklichen lage ,das ich ein paar wirklich gute freunde habe ,schon über viele jahre,und dafür bin ich dankbar .
und so wie ich es beschrieben habe ,so läuft es bei uns...sie sind immer für mich da ,und umgekehrt auch ,zu jeder zeit ,ob tag oder nacht ...
aber freundschaft baut sich nicht schnell auf ,das dauert seine zeit .
sicher wird es immer wieder menschen geben ,die einen enttäuschen,aber es sind nicht alle gleich .
seht euch nur hier im forum um,es gibt so viele hier ,die unglaublich lieb sind ,und manchmal find ichs schade ,das man sich nicht persönlich kennt ,vielleicht würde es uns sogar noch mehr helfen...
aber HIER haben wir freunde,und das ist soooo gut ...
ich drück euch mal alle lieb..

Hallo Freundschaft ist für mich das man sich immer Zeit füreinander nimmt,man fast gleich tickt man ehrlich zueinander ist,das Vertraun niemals ausnutzt,das man lachen und weinen kann,das man zusammen sich gegenseitig hilft,das man Aktivitäten macht usw.
Das stelle ich mir so vor.

lg

A


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Dr. Reinhard Pichler
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