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Zitat von Hotin:
Ich hoffe, Du erlaubst mir, Dir ein weiteres Feedback zu geben.

Ich bitte sogar darum.

Zitat von Hotin:
Weißt Du, was man als Bewusstes Denken bezeichnet? Und was man unter Unterbewusstem Denken
meistens versteht?

Ich glaube, das unterbewusste denken ist das, was im Hintergrund abläuft ohne dass wir das direkt auf dem Schirm haben. Trotzdem beeinflusst das vieles von dem was wir tun.
Das bewusste denken ist das, was ich jetzt hier mache, also überlegen wie ich meine Sätze so formuliere dass der Leser diese versteht.
Vielleicht vermisch sich beides permanent. Ich bin aber auch mit der Materie nicht so sehr vertraut.

Zitat von Hotin:
Und dies kann sehr, sehr schnell dazu führen, dass Du Dich selbst
häufig schlecht oder sogar falsch verstehst.
Wie empfindest Du das selbst?

Im ersten Moment als sehr verwirrend.
Ich bin immer davon ausgegangen faktenbasierend zu entscheiden. Das berühmte Bauchgefühl habe ich immer für eine Erfindung derer gehalten, die ihre Entscheidungen irgendwie erklären wollten.


Zitat von Monolog:
Wenn die Basis nicht stimmt, verdorben es einem das ganze Leben! Man zieht Leute an, die einem nicht guttun.

Frei nach dem Motto:
Same procedure as every year James!

Zitat von realo:
Es ist besser bei sich zu bleiben ohne Kontakt, als auf jemanden zu hoffen, der einen versetzt, das ist seelisch gesehen zerstörerisch

Auch wenn ich Dir inhaltlich zustimme, so habe ich diese Erkenntnis mit schmerzhafter Bitterkeit gewinnen müssen im Laufe der letzten Monate....

Du hast Recht. Unterbewusstes Denken läuft häufig im Hintergrund ab.
Allerdings, unterbewusstes Denken ist viel, viel mehr und es ist ganz existentiell notwendig für unser gesamtes Denken.

Bis zu etwa 90 von 100 Gedanken denken wir unterbewusst. Und nur etwa 10 bis 25 Gedanken denken wir
rational.

Mit dem Bauchgefühl ist vermutlich unser unterbewusstes Denken gemeint.

Und wie Du es sagst. Schreiben beispielsweise, ist überwiegend bewusstes Denken. Wir vermischen
tatsächlich ständig diese beiden Denkarten.
Wenn Du das möchtest, kannst Du Dir mal meine Internetseite anschauen.
Einiges habe ich dort über dieses Thema beschrieben.

http://www.weniger-angst.de

A


Warum zerbricht immer alles was einmal war ?

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Zitat von MissSofie:
Liegt es an der Zeit, in der wir leben ? Eine Welt, die sich immer schneller zu drehen scheint ?

Ich muss damit beginnen dass Jugend und Kindheit nicht so rosa waren wie man es als Kind eigentlich hätte haben haben sollen. Vater war aggressiver Alk., sehr gewaltbereit mir gegenüber. Meine Mutter hat uns verlassen als ich paar Monate alt war.
Ich habe dadurch wohl eine Art Verlustangst entwickelt...


Bereits in deinem Eingangspost beantwortest du dir eine Frage:
Dass Dinge nicht rundlaufen/zerbrechen ist kein Phänomen unserer aktuellen Zeit, das hat es immer schon gegeben. Du kennst es ja auch schon seit deiner Kindheit.
Ich habe eine Szene aus dem Film Der Pianist vor Augen, wo eine Familie in der warmen Stube beim Sonntagsessen sitzt und jeder weiß, dass diese Idylle in Kürze vorbei sein wird ....

In wiefern aktuell (z.B.seit der Coronazeit) mehr Dinge kaputt gehen (ich weiß von vielen Firmen, die kaputt gingen -teils Familienbetrieb ohne Nachfolger, teils mittelständisch, aufgekauft und ausgenommen/ in meinem direkten Umfeld sind in den letzten 4 Jahren sehr viele Ehen/Beziehungen kaputt gegangen) kann ich objektiv nicht sagen/ es wird/wurde in anderen Threads in diesem Forum und gesellschaftlich aber diskutiert...

Zitat von MissSofie:
Neue Leute kennen zu lernen ist nicht schwierig, aber meist wird nicht mehr draus wie kennen lernen. Im letzten Jahr lernte ich zB eine Frau meines Alters in einem Workshop kennen, wir verabredeten uns dreimal und kein Mal davon erschien sie zum Treffen. Solche Erfahrungen machte ich leider öfter in den letzten Jahren. Verbindlichkeiten scheint es heute nicht mehr so wirklich zu geben.

Das ist natürlich irgendwo irritierend.

Ich selbst habe mir angewöhnt, kurz vor einem Treffen eine kurze WhatsApp zu senden, ob es beim vereinbarten Ort/Zeit bleibt oder manchmal auch etwas subtiler: Ich verspäte mich leider um 10 Minuten wegen Bahn, aber schon mit dem Ziel herauszuhören, ob derjenige kommt oder ihn daran zu erinnern (Vielleicht hat die von dir geschilderte ältere Frau Probleme mit dem Gedächtnis?)

Interessanterweise hat sich das bei manchen Bekannten dann verselbständigt: häufig bekomme ich jetzt auch kurze Nachrichten, wenn sich jemand verspätet....

Zitat von MissSofie:
habe ich natürlich viel Zeit mir selbst leid zu tun und mich einsam zu fühlen. Ich habe Hobbys, und kann mich selbst recht gut beschäftigen, darum geht es mir also nicht. Aber ich fühle mich sehr alleine - und das fühlt sich auf Dauer ungesund an.

Gefahr besteht, dass man dies anderen Leuten signalisiert... Ich sag das jetzt nur, weil ich das schon oft gelesen habe. Ein Patentrezept, wie man so etwas ggf. etwas versteckt kann ich dir nicht geben - würde aber beim zweiten von dir genannten Teil dieses Zitats anfangen - Versuchen, Leute an den Hobbies teilhaben zu lassen, dass es für sie zunächst in erster Linie um die Sache und in zweiter Linie um dich geht.
Ich selbst stelle auch fest, dass ich Kontakte durchaus im Monatsrhythmus treffen kann. Gerne mache ich gleich beim Verabschieden wieder einen Termin aus. Ich persönlich beschäftige mich auch in meiner Freizeit mit dem, was besprochen wurde - um so besser, wenn man z.B. über Hobbies Verbindungen aufbauen kann.

Zitat von MissSofie:
Ich bin nach vier Jahren noch nicht wieder auf meinen eigenen Füßen angekommen, habe das Gefühl als ruder ich immer noch haltlos in der Luft.

Geht es jemandem ähnlich ? Ich suche Erfanhrungswerte und natürlich auch Tipps für den Umgang damit.

Ich kenne diese Verlustgefühle, bzw. hatte auch lange versucht eine zwangsweise kommende Trennung zu stoppen.

Ich kann gerne hier mitlesen und ein paar Kommentare aus dem Off von mir geben, ob hilfreich für dich wirst du selbst feststellen müssen - als Erfanhrungsaustausch aber vielleicht trotzdem interessant.

Zitat von MissSofie:
Einseitig natürlich nicht. Aber meist endete es damit dass der / die andere einen Ersatz für mich fand, der offensichtlich besser passte.
Ich glaube, zu meinen Schwierigkeiten gehört zB dass ich nicht merke dass Menschen sich ändern. Dass sich ihre Bedürfnisse und Lebenssituationen ändern. Dann steh ich meist da wie der begossene Pudel wenn sich freund/Freundin dann lieber mit anderen Menschen trifft die dann besser in /zu der neuen Situation passen.

Deswegen ist es vielleicht gut, selbst auch mehrgleisig zu fahren. Die Gefahr besteht dann natürlich, dass du andere abhängst. Ich persönlich habe aber den Eindruck, dass dies von meiner Seite aus einseitig noch nicht so das Problem war. Die meisten Leute mit denen ich meine Zeit verbringe können auch gut ohne mich. (Ob mir das zu denken geben sollte? )

Zitat von Hotin:
Wenn Du das möchtest, kannst Du Dir mal meine Internetseite anschauen.
Einiges habe ich dort über dieses Thema beschrieben.

Habe ich mir mal als Lesezeichen gesetzt.
Danke für den Link.

Zitat von MissSofie:
Im letzten Jahr lernte ich zB eine Frau meines Alters

Zitat von Azure:
Vielleicht hat die von dir geschilderte ältere Frau Probleme mit dem Gedächtnis?)

Das lappt jetzt etwas ins Unhöfliche.

Zitat von MissSofie:
Das lappt jetzt etwas ins Unhöfliche.


Womit wir ja direkt im Thema wären, wie gehst du damit um, wenn sich deine Bekannten dir unhöflich gegenüber benehmen?

PS. Und lass mich raten, du hast es aufs Alter und nicht auf das Gedächtnis deiner Bekannten bezogen?

Wenn es Höflichkeit gibt, muss es auch Unhöflichkeit geben, das bedingt einander. Oft glaubt man, die Anderen sind unhöflich, jedoch man selbst ist es häufig auch, denn Lieblichkeit säuseln, obwohl man krank ist und sich schlecht fühlt, würde ich als geheuchelt und somit unhöflich bezeichnen. Was ist Höflichkeit? Anderen liebes ins Gesicht lügen? Ich finde es höflicher, wenn jemand authentisch ist und wenn er sich schlecht fühlt, diese negativen Gefühle auch zum Ausdruck bringt. Das macht etwas Mühe auszuhalten, ist aber die realistische Tatsache. Ich halte Ehrlichkeit für höflicher und produktiver als aus Nettigkeit zu lügen. So ist die Frage, ob das, was einem so von außen entgegenkommt, nicht das ist, was man ausstrahlt. Ich behandle vieles gern mit Humor, dann dürfen Andere auch Witze über mein Verhalten machen, das ist dann höflich.

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Dr. Reinhard Pichler
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