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Das hier ist nicht direkt ein Gedicht... es ist auch nicht schön - weil ich das auch nicht wollte!
Kleine Warnung vorweg... wer hier etwas Aufbauendes oder Positives erwartet, sollte
das hier lieber nicht lesen.




Autobiographie einer Funktion:

Eine lange Nacht liegt vor mir - ich höre Musik und arbeite am PC...
Mein Flachbildschirm ist mein Fenster zur Welt, er zeigt mir Menschen und Gefühle, er zeigt
mir Alternativen und er zeigt mir meine Furcht.

Ich schieb die Pixel hin und ich schiebe die Pixel her - Ich weiss, dass es gefallen wird, denn
alle sagen mir ich hätte dafür Talent, aber sehen kann ich es schon lang nicht mehr -
Ich weiss nurnoch...

Ich informiere mich... Informationen sind mein Freund... Informatiker - Verstandesmensch -
Computerfreund - Technokrat
Die Welt flimmert über meinen Bildschirm, ich sehe sie schon lang nicht mehr - Ich weiss
nurnoch...

Ich bedenke meine Existenz, versuche mich in meine Situation einzufühlen, versuche mich
zu verstehen - Analyse - Diagnose - Korrektur - Verständnis!? - Optimierung!
Ich selbst winke mir zu, ich sehe mich schon lang nicht mehr - Ich weiss nurnoch...

Die Pixel wandern und wandern... sie formen Bilder, sie zeichnen die Welt - würde ich
sie malen wie ich sie sehe, wäre davor eine Tür - Ich halte den Schlüsselbund in der
Hand - Tausend Schlüssel - Keiner passt - Will nicht durch die Tür! - Will ich durch die Tür?
Mein Leben ist mir so nah... Ich klicke die Tür an und drücke Entfernen - sie wird durch
eine Passworteingabe ersetzt, denn Effizienz hat Vorrang!... es ist so fern, ich begreife es
schon lang nicht mehr - Ich weiss nurnoch...

Code wandert hin und her... gibt Anweisungen belebt die Maschine - und siehe es denkt!
Schöner Schein - Ist mir nah - Ist nicht wahr - Mitgefühl mit der Maschine!
01001000011000010111001101110011 An und Aus, das Klackern und Klicken - zu leise
mittlerweile,
doch ich kann es noch hören - mein Computer entwickelt sich so schnell, was bin ich stolz
auf ihn! Die Zeit rast, die Menschen springen mit großen Schritten Richtung Zukunft, mein
Rechner macht mich stolz, gibt mir die Macht, die Welt zu sehen wie ich will - Ich verschiebe
Kontinente, wenn ich will steht die Zeit still, Töne, Signale empfangen und interpretiert
Die Denkmaschine und ich, die Denkmaschine bin ich!

Kein Körper, keine Beine - ich weiss sie sind noch da - sie zählen nicht, sind mir mittlerweile
fast egal. Mein Geist ist eine Welle - Funktionen, die sich überschneiden. Ich beschneide
die Amplituden, will die Höhen und Tiefen nichtmehr sehen - Ich schneide mir mein Leben,
wie es mir grad gefällt.
Kryptisch - ich transformiere diese Welle - 16 bit genügt - ich sende sie hinaus in eure
große Welt.

Ich fühle mich so einsam - und hab es selbst gewählt - ich sehne mich nach Menschen,
weil ich vor ihnen flieh - ach wie gut das niemand weiss - der Bildschirm flackert, ein
letztes Licht, dann geht er aus - ein Mensch kommt - kam ich? - er fragt,

Wie geht es dir? -
Ich antworte: 01001000011000010111001101110011!
Und geh in meine Welt - Ich bin eine Maschine - Ich funktioniere stets - das System kennt
kaum noch Fehler - der Automat er läuft perfekt - Wer mich darin noch findet, wird gezippt
codiert und gut versteckt! - Meine Welt ist eine Welle, ich schneide sie zurecht, denn ich
hasse die Amplituden! Ich weiss nicht, ging es mir mal schlecht?
Ich encodiere meinen Geist - 8bit genügt! Ich werde immer besser, weil ich weiss wie man
sich betrügt! Eure Welt sticht in mein System, doch ich seh sie schon lang nichtmehr -
Ich weiss nurnoch um Funktionen, denn die Maschine ist die Welt!

Die Sonne scheint, ich leg mich nieder - schlafe - Ruhe - Standby - raus...
meine CPU glimmt vor Hitze - die Kühlung reicht nicht aus........

27.12.2010 21:35 • 07.05.2015 #1


58 Antworten ↓


Also erst mal Kompliment für deine kreativen Fähigkeiten mit Worten Gefühle auszulösen. Bei deinem Text hab ich tatsächlich Beklemmungen bekommen - der Mensch als funktionierende Maschine?!?!

Kann gut sein, dass du das nicht vermitteln wolltest, auch wenns bei mir so ankam.

Deshalb meine Fragen:

1.
Wolltest du das vermitteln, oder lieg ich mit meinem Gefühl daneben?

2.
Was will mir dein Titel Verstand sagt - Herz befihelt ... sagen?
Den krieg ich nämlich nicht ganz in Zusammenhang mit dem Text.

A


Verstand sagt - Herz befiehlt.

x 3


Danke für das Kompliment ^^

1.
Ich bin eigentlich nicht wirklich Fan davon Geschichten und Gedichte zu erklären... Ich glaube
im Grunde daran, dass meist nur die Interpretation, die einem selbst in den Sinn kommt
einem auch wirklich etwas sagt und man oft eh nur enttäuscht ist, wenn man die Bedeutung
erzählt bekommt (hat mich schon im Deutschunterricht gestört )

Ich mag*s auch, wenn man Gedichte nach Jahren nochmal wieder liest und plötzlich merkt,
dass man sie völlig anders versteht als damals...
Ich glaube Gedichte sind eher da, um anzuregen und zu berühren und nicht wirklich um
.verstand.en zu werden
Von daher würde ich mal sagen, dass deine Interpretation gut ist und passt

2.
Der Titel
Hätte ich vielleicht irgendwo dazu schreiben sollen. Die Kurzgeschichte ist mehr
oder weniger Teil meiner kleinen privaten Serie von Selbstreflektionen, die ich unter dem
Titel zusammengefasst habe und die mir teilweise ganz gut hilft ein bisschen Druck los
zu werden und mir selbst darüber klar zu werden, was mich überhaupt bewegt...
manchmal verliere ich da die Übersicht
Hört sich vielleicht albern an, zumal ich nichtmal vor habe sie irgendwann zu veröffentlichen,
aber irgendwie gefällt mir die Arbeit an meinen vielen, kleinen Privatprojekten

Was man nicht alles tut, wenn man zuviel Zeit mit sich selbst verbringt

Ja, kann schon verstehen, dass du dich nicht erklären möchtest. Das ist so, wie wenn man einen Maler fragen würde, was er mit seinem Bild ausdrücken wollte. Kenn das schon und kapier das auch.

Nur befinden wir uns hier halt auch in einem Forum, das zwangsläufig auch Rückschlüsse auf den Verfasser nahe legt. Vielleicht will er/sie uns ja etwas mitteilen, gell?!?

Deshalb hab ich bei solchen Sachen immer auch gern ein Feedback. Danke, dass du mir's gegeben hast. Bin eben auch neugierig bezügl. meinem Gegenüber in so speziellen Foren.

Schreib selber ja auch Gedichte und freu mich drüber, wenn meine Intention beim Gegenüber richtig ankommt.

Denn - und da kannst du mir jetzt sagen, was du willst - mit solchen Texten will man sich SEHR WOHL mitteilen!

Da hast du natürlich recht ^^

Na gut - dann erzähl ich einfach was es damit auf sich hat... hoffe du bist nicht enttäuscht,
ist nämlich weniger tiefsinnig, als man denken möchte

Im Endeffekt ist die Kurzgeschichte tatsächlich mehr oder weniger autobiographisch, ich
habe im Gedicht im Grunde nur im Rückblick einen Abend protokolliert an dem es mir
besonders mies ging und welche Gedanken mir durch den Kopf gingen und gehen.
Das Ganze ist natürlich vor einem gewissen Hintergrund stilisiert (Expressionismus).

Was er mitteilen soll ist im Endeffekt auch relativ kurz erklärt:
Meine Gedanken über mich und die Welt
Eine sonstige direkte Intention in der Richtung, dass ich mir überlegt hätte, welche Reaktionen
ich mir erhoffe oder was ich gerne hören würde hatte ich eigentlich nicht.

Im Endeffekt kam mir der Gedanke dadurch dass hier im Forum eine Nutzerin ein
Gedicht online gestellt hatte, dass ich sehr schön fand und dass recht zusammenfassend
war, was gewisse Situationen angeht.
Die Kurzgeschichte ist insofern passend, da sie meine Beschäftigung und Gedanken zum
Thema Einsamkeit zu reflektieren sucht und vor allem schleichende Resignation und
Auswirkungen von Isolation zu beschreiben versucht.

Halt nicht unbedingt ein erbauliches Thema

erbauliches Thema?!?!?!

Ich befürchte, wir werden uns damit abfinden müssen, dass wir hier ÜBERWIEGEND mit NICHerbaulichen Themen konfrontiert werden!


Genau DAFÜR - denke ich - ist dieses Forum doch da! Auch Unerbauliches ausprechen zu dürfen, weil's andernorts geradezu tabu ist.

Schön aber, wenn du damit eine einzelne Situation beschrieben hast und diese dir nicht grundsätzlich zu schaffen macht. Wollt' mich nur darüber versichern.

Kinderreim

In einem schwarzen Turm
da saß ein kleiner Wurm
und weinte sich die Augen aus
denn er kam da nimmer raus

Auf einem hohen Roß
da saß ein Trauerkloß
er schrie denn er war ganz allein
und fühlte sich entsetzlich klein

Die beiden sind recht dumm
denn sie sitzen nur herum
Die Welt sie ist kein Schneckenhaus
steh auf und mach selbst was draus

--------------------------------------
Öhm... ist jetzt vielleicht nicht ganz so düster und... naja - Ich mag*s ^^
Ist ein bisschen Selbstironie und die schadet nicht ^^

Sollte sich jetzt besser keiner angegriffen fühlen, ich rede da eher über mich

*smile*

Danke für ein ironisches Selbst-Outing und ...

... Kompliment!

Mir scheint, du öffnest dich. Und dazu braucht es sicher Mut.

Schön, dass du da bist!


Freut mich, dass es dich zum Lächeln gebracht hat, aber das mit der Selbstöffnung lass ich
lieber hab ich ganz gut und gern weggesperrt und möchte ich glaub
ich auch niemandem wirklich antun vor allem mir selbst nicht.

Aber komplett distanziert bin ich auch nicht und absolut im Sumpf versackt bin ich auch noch
nicht - Ich glaube, wenn es nicht nur phasenweise Schübe wären in denen ich dann versinke,
würd ich es nur schwer aushalten...
Selbst-Ironie hilft sich nicht ganz so ernst zu nehmen und auch mal wieder Licht am Ende
des Tunnels zu sehen...

Oh mann - das war nu ne wirklich erbärmliche Antwort........ Sorry

DANKE für den Satz Schön, dass du da bist! !!!
Kann mich nicht erinnern, wann ich den zuletzt gehört habe! Ich freu mich auch dich
getroffen zu haben... mit dir zu schreiben und zu dichten macht wirklich einfach mal
wieder richtig Spass!
Wirklich schön, dass es dich gibt! Du hast mir den Abend versüßt!

So... vergiss einfach den ersten Teil, darauf kam*s hauptsächlich mal an

Erbärmliche Antwort?!?!?

Mach dich nicht selbst 'runter! Komm DU mir nach Hause!

Mein Satz schön, dass du da bist ist einfach nur ein Ausdruck dafür, dass ich deine Beiträge sehr angenehm empfinde (gibt ja auch andere, von denen ich das subjektiv nicht behaupten kann). Sie tun auch MIR gut und dann möchte ich das auch zum Ausdruck bringen. Ein Jammer, dass dir das so selten gesagt wird.

WAS?!?!?! - ich soll den ersten Teil deiner Antwort vergessen?!?!?

Den Teufel werd ich tun!!


Also.... nu bin ich wirklich mal von den socken.....
ähm...

Dankeschön!

*grins* Ich sitz grad wirklich vor dem Bildschirm und weiss mal wirklich nicht was ich
schreiben soll....

Ich lass es einfach ^^

Danke dir!

Warnung: wieder mal ein wenig hard stuff...

Verstand sagt - Herz befiehlt...
---------------------------------------
Weit gegangen - viel gesehen
viel zu viel um noch zu lachen
Angst nochmal zu weit zu gehen

Verstand sagt: kann man nichts machen
Herz befiehlt: Marschiere!

Weit gefehlt - viel verloren
viel zu viel um zu vergeben
bin aus Zorn und Leid geboren

Verstand sagt: so ist es halt das Leben
Herz befiehlt: Erfriere!

Weit gedacht - viel geraten
viel zu viel um nicht zu irren
Zweifel was sie jetzt erwarten

Verstand sagt: hörst du deine Ketten klirren
Herz befiehlt: RUHE!

Weit gereist - viel gefühlt
viel zu viel um zu vergessen
eine Unruhe die mich aufwühlt

Verstand sagt: du bist doch besessen...
Herz befiehlt: Sei endlich still - Kasper in die Truhe!
____________Das Leid es soll nicht aufersteh'n
____________Vergessenes muss vergessen sein
____________Wir müssen nun nach vorne seh'n
____________Gehst du dir nur selbst auf den Leim
____________Die Toten bleiben tot auf immer
____________Narr schweig still, Narr auf dein Zimmer!

Verstand schweigt - Herz schweigt
Vermalledeite Einsamkeit!


Hat jetzt keinen direkten Bezug zu irgendwas - aber da es namensgebend ist und vielleicht
auch ein bisschen Capricorns Frage beantwortet.

Ich finde auf jeden Fall, dass es eins meiner besseren Gedichte ist - ist allerdings schon
relativ alt... glaube 2 Jahre her oder so.

http://www.youtube.com/watch?v=D8kvrYuQHOofeature=related


Pkr mit dem Tod...

Lacht, lacht, tanzt und singt!
Lacht, lacht und mit dem Schicksal ringt!
Oh wir Irren, hofften noch auf den Tag!
Oh wir Spinner, am Ende wartet der Sarg!

Tote liegen gut, Tote liegen allein!
Wie kann man in den Massen einsam sein?
Lacht, Lacht, Oh lacht und tanzt und singt!
Weil zaudern und zagen am End nichts bringt!

So sprachs der verrückte Narr.
So nahms die Karten und teilte aus.
Weil er noch ein Stück weiter sah...
Und der Tod grinste, spendete Applaus!

Ich nehm die Karte und sehe...
Ach der Turm - oh, ich verstehe!
Der Turm in einem Pokerspiel!
Ich verschlinge dich mit Stumpf und Stiel!

Schummler, Irrer, Narr und Tor -
Ich streck dich nieder, sieh dich vor!
Wer bist du schon den Tod zu betrügen?
Komm her zu mir, spar mir die Lügen!

Der Gevatter packt ihn beim Schopf
Doch als er wollt den Narren packen -
Hält der sich die Marotte vor den Kopf
Lässt hart und kalt die Knochen knacken

Lach! Lach! Nun siehst du dein Gesicht!
Der Tod kann mich nicht schrecken!
Ich stand schon vor deinem Gericht!
Lach! Mich kriegst du nicht - den Gecken!

Seht! Er lässt mich gehen - verloren wie ich bin.
Lacht! Lacht! Der Sensenmann er lässt mich leben...
Pokernd den Tod besiegt, macht doch keinen Sinn!
Wie würdevoll mir Wurm noch Zeit zu geben!

So sprach der Narr sprang alsbald davon.
Der Gevatter blickt im nach - wie wahr.
kichernd saß er auf seinem dustren Thron.
Weil er immer noch ein Stück weitersah.........

WOW! - wirklich starke Gedichte! Super gemacht.

Das zweite erinnert mich etwas an bayerisches Volksgut. Ein Film bzw. Theaterstück: Der Brandner Kasper.

Der Link:
auch nicht übel - ziemlich düster, was?!

Kennst du den:


ähnliche Machart, nur nicht so düster und auch ohne Grusel;-)

wunderschönes Video...

Das zweite Gedicht ist im Grunde ein klassisches Narrenlied, Narr und Tod kommen als
sinnverwandte Figuren oft in diesem Kontext vor - Ich habe es mehr oder weniger in
meinem Sinn nur etwas umgefärbt

Nah für eine Nacht...

Geh, denn es ist schon spät.
Geh, denn es wird Zeit.
Danke, dass du hier warst -
dass du mir das Gefühl gabst...
akzeptiert zu sein... für eine Nacht.
Zwei zu sein... für eine Nacht.

Gespräche in der Stille.
Zwei Herzen schlagen.
Dringst du in mich tiefer -
als alle die mir bekannt.
bleib hier... für eine Nacht.
Bei mir... für eine Nacht.

Sanft küsse ich deine Haut.
Ich fühle deine Finger.
Tastest du dich ganz nah -
über meine schwarze Seele.
sprich zu mir... für eine Nacht.
Ich glaube dir... für eine Nacht.

Geh, denn es ist schon früh.
Geh, denn es kommt der Tag.
Wir werden uns nie wieder sehen -
So sagst du und ich blick dir nach.
ich danke dir... für eine Nacht.
Ich liebe dich... für eine Nacht.



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Liebesgedicht älteren Datums:

the fool's curse...
-------------------------------
In the ruins of my life stood a Mädchen
I heared her laughing when I was dead
In my thoughts the demons hurl
That she is the only love I ever had
That she is the mother of my pain
Thus it is the most beautiful bane


A


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Dr. Reinhard Pichler
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