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als fremder an mich ranzukommen scheint wohl sehr schwer zu sein.
ich strahle offenbar etwas unnahbares, arrogantes und unfreundliches aus.
vor kurzem sagte mir auch jemand, dass ich nicht gerade einen einladenden eindruck mache, sondern sehr distanziert und kühl wirke.
und dabei wünsche ich mir nichts mehr, als kontakte zu knüpfen.
diese abwehrhaltung spielt sich eher unbewusst ab. früher habe ich viele schlechte erfahrungen gemacht, sodass ich wohl auch heute noch prophylaktisch eine dicke mauer um mich baue.
wenn ich mal mit fremden ins gespräch komme, dann ist es zudem auch so, dass ich einfach nicht weiß, was ich erzählen soll. mir erscheint alles viel zu banal, als dass es über meine lippen kommt. auch wenn ich weiß, dass smalltalk der erste schritt für jedes kennenlernen ist. doch ich stehe dann ganz planlos da und möchte mich nur noch der situation entziehen, weil ich sie als extrem unangenehm empfinde.
die leute, die mich kennen, kommen gut mit mir aus und ich kann mich ganz ungezwungen und locker mit ihnen unterhalten. doch sobald eine kennenlern-situation entsteht bin ich innerlich in aufruhr und fühle mich ganz klein und unbedeutend.
in den letzten monaten gab es ein paar neue lebenssituationen, in denen es wichtig gewesen wäre, die menschen, die dann neu in meinem umfeld waren, kennenzulernen und freundschaften zu knüpfen. und es hätte zig möglichkeiten gegeben. doch ich habe es einfach nicht geschafft. nach ein paar monaten in einer neuen stadt habe ich nicht eine einzige bekanntschaft gehabt, mit der ich mich auch nur mal unterhalten habe. ich habe immer nur die anderen gesehen und mich gefragt, wie die das machen. ganz problemlos haben die bereits am ersten tag nummern ausgetauscht und sind abends zusammen was trinken gegangen.
ich fühle mich immer danebenstehend, beobachtend und nirgends zugehörig. weitestgehend habe ich mich daran gewöhnt. doch es gibt hin und wieder momente, in denen mir das in seiner ganzen tragweite bewusst wird. :*(
aber warum schreibe ich das eigentlich alles? ich musste es aus aktuellem anlass einfach mal loswerden. und natürlich hoffe ich, gleichgesinnte aus dem raum baden-württemberg zu finden.
ich fühle mich so schrecklich unfähig. dabei läuft es in meinem kopf immer so einfach ab.

14.06.2009 22:34 • 15.06.2009 #1


3 Antworten ↓


Hallo dieda,
das kann ich gut verstehen und voll nachvollziehen, denn ich habe dasselbe Problem. Die Freunde, die ich habe (sind nicht viele), kennen mich und kommen gut mit mir aus, denke ich - aber neue Bekannte habe ich schon seit Jahren nicht mehr gefunden..............

ich komme übrigens auch aus Baden-Württemberg...... woher kommst du genau?

Grüße
tuktuk

A


Unnahbar und sozial inkompentent?

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Huhu,

Hast du mal probiert, einen Gesprächskurs oder sowas zu besuchen?
Ich hatte sowas mal, und hab da auch viiel über Körperhaltung gelernt.
Es gibt so Kleinigkeiten, die echt einfach sind, aber an die denkt man oft trotzdem nicht.
Zum Beispiel einfach eine auzfrechte Haltung einnehmen, die Schultern zurück nehmen, aufrecht gehen. Nach vorne schauen -meistens lächelt man dann von ganz alleine mehr.
Oder, wenn dir gesagt wurde, dass du immer grantig aussiehst, probier mal, mehr zu Lächeln, also über Lächeln Kontakt zu Anderen herzustellen. Du brauchst gar nicht mit ihnen reden -einfach immer lächeln, wenn dich jemand anschaut, egal wer
Obs die hübsche Blonde in der U-Bahn oder die Oma an der Supermarktkasse ist -egal.
Jeder freut sich über ein Lächeln, und jeder hat eines verdient
Wirst sehen, dass Viele zurücklächeln oder sogar auf dich zukommen und mit dir reden.
Dadurch würdest du vielleicht deine Abwehrhaltung verlieren und vor Allem auch merken, dass Menschen doch auf dich zukommen und dich gern haben können

Wegen den Banalitäten:
Die meisten Menschen haben genug Probleme in ihrem Alltag. Wenn sie sich unterhalten, wollen sie nicht über den Irak-Krieg oder die Befreiung Tibets reden, sondern über Sport, musik, Freizeit, das Wetter -einfache Dinge, die sie verstehen, die sie durchschauen, die nicht von großer Bedeutung sind. Das ist ganz normal

Liebe Grüße,
Pilongo

Tröste Dich, mit dem Problem stehst Du wirklich nicht alleine da.

Gleiches hat mich auch, solange ich mich zurückerinnern kann, begleitet.

Ich wurde und werde immer noch häufig als arrogant, eingebildet und unnahbar eingeschätzt.
Mein Exmann hat mir gleich mal zu Beginn unserer Beziehung gesagt, dass er nie gedacht hätte, dass er überhaupt eine Chance bei mir hat.

Aber ich glaube, die Sache verhält sich etwas anders...

Man lernt sehr viele Leute im Alltag kennen, sobald man sich mit der Nase vor die Tür wagt...es ist nur die Frage, was man daraus macht.

Wird es nur eine flüchtige Begegnung....ein Moment, der später nichtmal mehr von unserem Gedächtnis abgerufen werden kann....oder baut man sofort eine erste Verbindung auf.

Die Bäckereifachverkäuferin, der Sitznachbar im Bus, die Nachbarin, der Hundebesitzer, der einem täglich bei seiner Runde begegnet....usw.

All das sind potentielle Kontakte....

Ein Neustart in einer anderen Stadt bringt einen natürlich verstärkt in Zugzwang, das habe ich auch schon hinter mir.

Früher hab ich auch gedacht: Mensch, wie machen die anderen das bloß? Latschen in die nächste Disse, quatschen mit x-beliebigen Menschen über x-beliebige Themen, als wenn die sich schon ewig kennen, tauschen Nummern....

Heute weiß ich, dass ICH selber eigentlich gar kein Interesse hatte, mit jedem x-beliebigen engeren Kontakt zu pflegen oder die Leute überhaupt kennenlernen zu wollen, es nur nicht bewußt wahrgenommen habe.
Ich habe eben keine Lust, seichten belanglosen Small Talk zu führen.
Meine Gespräche müssen einen Sinn haben und mich intellektuell bereichern, sonst mache ich den Mund nicht auf.

Meine Kontaktliste in Messi und Handy ist wirklich sehr überschaubar und so manchesmal denke ich mir auch, anders wäre es besser...

aber halte Dir immer eines vor Augen:

Qualität zählt, nicht Quantität!





Dr. Reinhard Pichler
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