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Hallo,

Ich möchte hier einfach mal meine Situation nieder schreiben, vielleicht kann ja jemand dazu was sagen.

Seit 6 Jahren zu hause. Kein Job, kein Schulabschluss, keine Freunde, keine Freundin, keine Wohnung, kein Führerschein und verlasse niemals das Haus.

Den letzten sozialen Kontakt war eine Internetliebe für viele Jahre die jetzt aber einen freund in ihrem echten leben hat und obwohl ich es natürlich verstehe bin ich sehr zerbrochen. Nun bin ich komplett alleine.

Alles fing an als die schule los ging, starke trennungsänsgte, wollte meine Mutter nicht verlassen (Eltern geschieden), davon geträumt wie ich sie verliere, schlimme Sache. Hat sich aber irgendwann normalisiert bis zu Pubertät dort bin ich auf einmal in ein tiefes Loch gefallen und hab das Haus nicht mehr verlassen. Alle Freunde sind dabei natürlich verloren gegangen.

Seit dem ist viel passiert meine Situation hat sich aber nicht verändert, traue mich nicht nach draußen, habe aber auch wiederum keinen Grund raus zu gehen. Wenn ich draußen bin geht es mir schlecht, leide unter nervösem Magen, Schmerzen und Übelkeit.

Jeder Tag ist der selbe. Jeder Tag ist der selbe.
Manchmal mach ich so viele sit-ups, knie beuge und liegestütze bis mir ganz schlecht ist damit ich das nichts tun wieder für einen kurzen Moment genießen kann.



Was soll ich nur tun?

Danke.

19.04.2012 01:42 • 20.04.2012 #1


5 Antworten ↓


Hallo wohingehstdu,

erstmal willkommen im Forum. Vielleicht ist das ja ein erster Schritt nach draußen.

Interessanterweise hast du in deinem Nicknamen einen Weg eingebaut, ein Vorwärtsgehen.


Aber was mich wundert:
- Deine Mutter macht das seit 6 Jahren mit, dass du zu Hause sitzt und nichts tust?

- Finanziert sie dich?

- Und was ist mit deiner Schulpflicht? Wie hast du denn die umgangen?

- Hast du irgendwas unternommen, um deinen unmöglichen Zustand zu ändern? Therapie?

A


19 und seit Jahren eingesperrt

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Hallo,

Ja es war eine schwere zeit mit meiner Mutter, ich habe sie oft heulen sehen müssen wegen mir und es tut mir alles so schrecklich Leid. Mittlerweile hat es sich so eingelebt. Sie finanziert mein leben aber ich verdiene auch Geld durch das Internet (was sie nicht annimmt).

Die Schulpflicht war auch so ein Problem, erstmals war ich 4 Wochen in der Psychiatrie (was übrigens nicht so schlimm war, bis auf die Trennung meiner Mutter, habe dort auch andere Kinder getroffen).. danach bin ich wieder zur schule gegangen aber nicht lange. Dann habe ich eine fern schule angefangen aber abgebrochen und mich irgendwie zu meinem 18. Lebensjahr durch gemogelt.

In Therapie war ich auch ein paar mal aber nur wegen der Schulpflicht. Seither nicht mehr.



Viele Grüße
Danke fürs schreiben

Wenn du meine ehrliche Meinung wissen willst:

Du hast aus dir selbst einen Krüppel gemacht. Du hockst seit 6 Jahren zu Hause wie der fetteste Mann der Welt, der nur noch im Bett liegen und sich füttern und bedienen lassen und gar nicht mehr aus dem Schneckenhaus herausgehen kann.

Dass es so nicht weitergeht, scheinst du jetzt aber selber zu sehen, oder?
Du bist ein erwachsener Mann, zumindest den Jahren nach, und solltest dein Leben jetzt in die Hand nehmen. Zudem kannst du doch nicht lebenslang deiner Mutter oder dem Staat = anderen, der Gesellschaft, auf der Tasche liegen.


Mein Tipp:
Mache ein Liste von allem
- was du kannst
- wofür du in deinem Leben dankbar sein kannst

lerne das auswendig und sage es dir 3x täglich (morgens, mittags, abends) vor.

Nimm dir außerdem vor, jede Woche 1 neue Sache zu können und tue diese Sache dann die ganze Woche lang. Nimm sie in deine Liste auf.

Nimm so kleine oder große Sachen, die du bewältigen kannst. Es ist egal, was es ist. Hauptsache, du konzentrierst deine Gedanken und Aktionen auf Dinge, die du KANNST und LERNST und bekommst immer ein kleines Erfolgserlebnis dazu.

Und dann schau mal, wie weit du in 1 Monat bist. Dann in 2 Monaten. Usw.

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Letztlich wirst du auch an deiner übertriebenen Trennungsangst arbeiten müssen. Vielleicht mit einem Therapeuten. Aber bisher bist du offenbar noch gar nicht therapiefähig.

Ja mir ist vollkommen klar das es so nicht weitergehen kann. Ich bin schon so eingefahren, ich sehe kein licht mehr am ende des Tunnels.

Dankbar kann ich sein für meine Familie, da ich das aber leider als selbstverständlich ansehe kann es mich irgendwie nicht glücklich machen. Vielleicht bin ich auch nur deprimiert wegen meinem gebrochenem Herz und esse kaum.

Einsamkeit ist die schlimmste strafe die ich je bekommen habe und das schlimmste ist, ich habe mich selbst bestraft.

selbstmitleid bringt dich nichrt weiter. Es ist normal und menschlich, aber es zieht dich nur weiter runter und macht dich kraftloser als du eh schon bist.





Dr. Reinhard Pichler
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