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Hallo,
erstmal zu mir: ich bin 17 Jahre alt und (wer hätte es gedacht) fühle mich einsam... Ich hab Freunde, langjährige Freunde. Aber wir reden kaum wirklich über unsere Gefühle. Unsere Themen sind Schule und so...
Seit einigen Jahren ist mein Selbstwetgefühl einfach kaum noch da. Meine Mutter sagt mir immer ich sei zu dick und müsse abnehmen(mein BMI ist übrigens 23,7= Normalgewicht), ich wurde früher gemobbt(vielleicht nich die schlimmste Variante, aber mich hats extrem fertig gemacht) und ich hab das Gefühl hässlich und dumm und komisch zu sein. Ich sehne mich total nach Liebe und Nähe und so.
Als ich ungefähr 12 war, wollte meine beste Freundin plötzlich nix mehr von mir wissen. Und ziemlich gleichzeitig war das mit dem Mobbing (allerdings nich in der Schule). Während der Zeit hat das alles irgendwie angefangen, schätze ich. Auch wenn ich immer schon irgendwie total schüchtern war.
Ich denke mal, dass es Vielen von euch noch viel schlechter geht. Ich habe Freunde, ich habe eine Familie, von der ich eigentlich weiß, dass sie mich liebt (jedenfalls solange ich ihren Vorstellungen entspreche), ich bin in Vereinen und Schulclubs aktiv. Aber der Schmerz, dauernd zu denken, ich sei nicht gut genug, geht einfach nicht weg. An manchen Tagen sitz ich nach der Schule einfach nur zuhause und heule mir die Augen aus dem Kopf, weil ich mich selber hasse. So kann das doch nicht weitergehen!
Und dann gibt es da noch so ein Mädchen... Ich will schon seit Jahren immer irgendwie ihre Aufmerksamkeit und versuche es immer so abzupassen, dass ich von ihr irgendwie ne Umarmung bekomme... Ich habe etwa 8 Monate lang geglaubt ich sei gleichgeschlechtlich, was alles noch schwieriger gemacht hat. Mittlerweile glaube ich eher, dass ich einfach Nähe suche und sie ist so jemand, sie ist eigentlich immer für jeden da und total warmherzig und so... Aber natürlich weiß sie nicht, wie sehr ich mich danach sehne, dass sie mir zuhört oder wie auch immer. Also bin ich jeden Tag aufs Neue enttäuscht, weil sie geht, ohne mich zu umarmen oder, weil sie, wenn ich mit einem Gespräch anfange plötzlich gehen muss. Ich denke da ständig drüber nach, was mir noch mehr das Gefühl gibt einfach nicht normal zu sein...
Vielleicht habe ich auch ein bisschen zu viel Selbstmitleid oder was auch immer, aber ich schaffe es einfach nicht, mich selbst zu mögen...
Ich weiß nicht, ob und wie ihr mir helfen könnt, ich bin mir auch ehrlich gesagt nicht sicher, ob es eine gute Idee ist hier ins Forum zu schreiben(hilft mir wahrscheinlich in meinem wirklichen LEben nix...), aber das alles musste einfach mal raus!! Ich kann das nicht noch mehr in mich hineinfressen!!

23.01.2013 20:22 • 29.01.2013 #1


3 Antworten ↓


Zitat von ..__..:
Hallo,
erstmal zu mir: ich bin 17 Jahre alt und (wer hätte es gedacht) fühle mich einsam... Ich hab Freunde, langjährige Freunde. Aber wir reden kaum wirklich über unsere Gefühle. Unsere Themen sind Schule und so...
Seit einigen Jahren ist mein Selbstwetgefühl einfach kaum noch da. Meine Mutter sagt mir immer ich sei zu dick und müsse abnehmen(mein BMI ist übrigens 23,7= Normalgewicht), ich wurde früher gemobbt(vielleicht nich die schlimmste Variante, aber mich hats extrem fertig gemacht) und ich hab das Gefühl hässlich und dumm und komisch zu sein. Ich sehne mich total nach Liebe und Nähe und so.
Als ich ungefähr 12 war, wollte meine beste Freundin plötzlich nix mehr von mir wissen. Und ziemlich gleichzeitig war das mit dem Mobbing (allerdings nich in der Schule). Während der Zeit hat das alles irgendwie angefangen, schätze ich. Auch wenn ich immer schon irgendwie total schüchtern war.
Ich denke mal, dass es Vielen von euch noch viel schlechter geht. Ich habe Freunde, ich habe eine Familie, von der ich eigentlich weiß, dass sie mich liebt (jedenfalls solange ich ihren Vorstellungen entspreche), ich bin in Vereinen und Schulclubs aktiv. Aber der Schmerz, dauernd zu denken, ich sei nicht gut genug, geht einfach nicht weg. An manchen Tagen sitz ich nach der Schule einfach nur zuhause und heule mir die Augen aus dem Kopf, weil ich mich selber hasse. So kann das doch nicht weitergehen!
Und dann gibt es da noch so ein Mädchen... Ich will schon seit Jahren immer irgendwie ihre Aufmerksamkeit und versuche es immer so abzupassen, dass ich von ihr irgendwie ne Umarmung bekomme... Ich habe etwa 8 Monate lang geglaubt ich sei gleichgeschlechtlich, was alles noch schwieriger gemacht hat. Mittlerweile glaube ich eher, dass ich einfach Nähe suche und sie ist so jemand, sie ist eigentlich immer für jeden da und total warmherzig und so... Aber natürlich weiß sie nicht, wie sehr ich mich danach sehne, dass sie mir zuhört oder wie auch immer. Also bin ich jeden Tag aufs Neue enttäuscht, weil sie geht, ohne mich zu umarmen oder, weil sie, wenn ich mit einem Gespräch anfange plötzlich gehen muss. Ich denke da ständig drüber nach, was mir noch mehr das Gefühl gibt einfach nicht normal zu sein...
Vielleicht habe ich auch ein bisschen zu viel Selbstmitleid oder was auch immer, aber ich schaffe es einfach nicht, mich selbst zu mögen...
Ich weiß nicht, ob und wie ihr mir helfen könnt, ich bin mir auch ehrlich gesagt nicht sicher, ob es eine gute Idee ist hier ins Forum zu schreiben(hilft mir wahrscheinlich in meinem wirklichen LEben nix...), aber das alles musste einfach mal raus!! Ich kann das nicht noch mehr in mich hineinfressen!!



Hallo,

das ist wirklich nicht gut alles in sich hinein zu fressen.
Denn daran wird man krank.

Warum muss man immer nur einem Bild entsprechen, was in der Werbung suggeriert wird.
Kaum einer entspricht dem, ich habe auch 7 Kilo zuviel mein Partner hat Übergewicht, er mäkelt aber an mir rum um von sich abzulenken.
Dann sag ich ihm wenn er 10 Kilo runter hat, dann kann er vielleicht mal bei mir anfangen mich zu kritisieren.

Diese Herzenswärme geht manchmal in unserem Alltag verloren, das wichtigste ist zu Reden, das habe ich gelernt.
Wenn deine Freundin sich plötzlich von dir abgewandt hat, dann hätte ich sie z.B darauf angesprochen.
Denn das Unausgesprochene läßt immer anderes vermuten, was es dann garnicht ist.

Du mußt über deine Gefühle reden, wie es dir grade geht einfach mitteilen.
Mir ging es im letzten monat auch etwas schlechter, hatte mich in der Firma zurück gezogen .

Meine Kollegin schrieb mir dann eine Email die ich zu Hause las, das es nicht gut ist sich einzuigeln und fragte ob es mir nicht gut geht. Ich bejahte das es mir grad sehr schlecht geht, das sie es gut erkannt hat.
Und dann kam eine Reaktion die ich so garnicht vermutet hätte, sie sagte das sie immer für mich da ist egal wann, und ich kann mit ihr reden.

Das wollte ich damit sagen, sprich dieses warmherzige Mädchen einfach an und erzähle wie es in dir aussieht.
Du wirst sehen sie hört dir zu.!!!

A


Es tut einfach nur weh.

x 3


Hallo,

ich hätte eine Idee dazu - und zwar anstatt der Freundin oder Arbeitskollegin dem Psychologen einen Besuch abstatten. Er hat jedenfalls Schweigepflicht und kennt sich noch dazu mit psychischen Problemen aus, d. h. er kann angemessene Ratschläge geben.

Aus Freunden können leicht Feinde werden, und man kann auch auf unangenehme Zeitgenossen treffen, die Vertrauliches irgendwann verdrehen, instrumentalisieren, sprich einem den Strick daraus drehen, und/oder private Informationen an Dritte weiter geben.

Was natürlich nicht heißt, dass man allen Menschen gegenüber misstrauisch sein sollte, im Gegenteil, man kann diese Bedenken als einen Anlass dazu nehmen, eine selbstschützende Routine zu entwickeln und der eigenen Mitteilsamkeit individuelle Grenzen setzen - um eben vertrauensvoll und sorglos mit den anderen umgehen zu können.

Der andere kann mit unserem Problem oft kaum etwas anfangen, manche belasten Nöte anderer auf der unbewussten Ebene - es gibt immer wieder Leute, die auf Belastungen anderer psychosomatisch reagieren, weil es eben keinen kompensierenden Handlungsspielraum gibt - das Denken ist nun mal nur das individuelle Denken und beim anderen hat man kaum Einfluss darauf. Und es gibt Menschen, die u. a. auch aus diesem Grund eigene Sorgen verdrängen wollen und vor den anderen als glückliche Menschen da stehen wollen, was sich dann meistens als Selbstverleugnung im Unterbewusstsein negativ auswirkt - z. B. in der Form der psychischen Störungen.

Wie gesagt, der Psychologe ist ein Ansprechpartner, der gelernt hat mit Problemen anderer mit einem angemessenen Abstand umzugehen, noch dazu - s. oben -, kann er zu Lösungen beisteuern. Der Weg führt entweder über den Schulpsychologen oder den Allgemeinarzt, der weiter überweist, und man kann selbst aktiv werden und für sich die passende Praxis finden.

Nachbarn und Arbeitskollegen sind für mich Leute, mit denen man möglichst neutral umgehen sollte, denn einmal in Emotionalität und Affekte verwickelt, gibt es schnell Kränkungen und Streit, und gerade bei den Menschen, mit denen man im Kontakt bleiben muss, sollte man ein wenig funktionalen Abstand halten. Schließlich soll das soziale Umfeld erhalten bleiben bzw. es muss aufgrund der Umstände erhalten bleiben und dabei alle Beteiligte so wenig wie möglich belasten - ist ja das alles auch eher eine stützende Säule für alles weitere, für das eigene Privatleben zum Beispiel.

Mit 16 oder 17 tut einiges weh, ich weiß zwar nicht ob beim jeden, zumindest könnte man das bei denen vermuten, die sich im Leben etwas mehr Gedanken machen. In dem Alter weicht eben die kindliche, unschuldige Sicht der Dinge der Realität und den ersten harten Proben im Leben, bei denen einem oft niemand beisteht.

Es gibt einiges, was man erst lernen muss - wie kann mich z. B. in die Gesellschaft integrieren ohne mich von Vorurteilen und der gängigen Moralvorgaben eingeengt zu fühlen, wie kann ich meine Authentizität bewahren bzw. entwickeln ohne mich dabei von den anderen isoliert zu fühlen.

Das alles ist eventuell dann nicht leicht zu bewältigen, wenn während der Kindheit zu wenig Zugriff auf die natürliche Vorbildfunktion im erzieherischen Sinne genommen werden konnte. In dem Fall muss man eben in der Zeit der Jugend ein wenig mehr lernen als üblich, was aber keine Benachteiligung, sondern im Gegenteil eine Chance darstellt, den wirklich großen Mut zu entwickeln - und das ist, könnte man sagen, die Hauptsache, die auch nicht von persönlichen Umständen abhängt.

Wie auch immer, meiner Erfahrung nach können oft diejenigen, die als Teenager keine leichte Zeit hatten, später eine entwicklungsgemäß wichtige Unbekümmertheit entwickeln, und ich wünsche dir und jedem, dass er diese schöne und unbeschwerte Zeit als junger Erwachsener erleben kann und sie für ihn ein gutes, aber auch leichtes Fundament für die Zeit danach bildet, in der es mit den eigenen Lebensaufgaben richtig ernst wird.



Liebe Grüße
Nyan

Du hast eine PN, kannst du bei Gelegenheit ja mal antworten.


Liebe Grüße, Caney





Dr. Reinhard Pichler
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