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Hallo, mein Name ist Dalia und ich bin 17 Jahre alt. Mein Thema heißt traurige Erkenntnis, da ich mir jetzt, zum Jahreswechsel zum ersten mal eingestanden habe, dass ich einsam bin bzw unter meiner Einsamkeit leide. Ich war eigentlich immer ein Mensch, der immer Freunde hatte, habe viel unternommen, ich war auch nie schüchtern. Aber im letzten Jahr hat sich das völlig geändert.

Vor einem Jahr habe ich 12 Monate in Irland verbracht und seit ich wieder zurück war, hat sich keiner mehr, bis auf zwei meiner Freunde für mich interessiert... Zuerst dachte ich mir, was solls, du knüpfst schon wieder kontakte und findest wieder Freunde... allerdingst hat sich an meiner Situation bis heute nichts verändert. Im August 07 ist dann auch noch meine beste Freundin (eine der beiden) als au pair nach England gegangen und kommt erst im August 08 wieder. Ich habe jetzt nur noch eine Freundin... nur eine einzige Person, die mit mir Zeit verbringen möchte. Das ist für mich sowas von unnormal...

Ich habe auch noch zwei ältere Schwestern, bei denen alles mit deren sozialem Umfeld stimmt... die eine hat einen sehr sehr festen Freundeskreis wodurch sie fast täglich, besonders an den wochenenden weg ist und die andere ist schon lange in einer festen Beziehung und hat auch sonst noch viele Freunde. Ich komme mir einfach so wahnsinnig bescheuert vor, wenn ich mitbekomme, wie meine Schwestern in ihrem Umfeld aufblühen und ich... an den meisten Wochenenden zu Hause sitze, weil meine eine Freundin vielleicht keine Zeit hat. Ich weiß ja was die denken... die denken, dass ich total komisch bin...

Das schlimmste ist, dass ich in 19 Tagen Geburtstag habe und 18 Jahre alt werde, ein Geburtstag, den man eigentlich groß feiern sollte! Es ist so schlimm für mich, wenn ich ständig von meiner Familie und Verwandten gefrag werde, was ich an diesem Tag unternehmen werde und wie ich feiern möchte.... denn ich weiß es nicht. Soll ich denen etwa sagen, dass ich wohl am besten gar nicht feiern werde, da es niemanden gibt, der mit mir feiern möchte?!?... das kann ich nicht... Ich glaube, dass es meiner Familie sehr wohl auffällt, dass ich keinen Freundeskreis mehr habe und immer nur eine Freundin, wenn überhaupt zu mir nach Hause kommt. Aber ich glaube, dass sie nicht realisieren, dass ihre Tochter, bzw. Schwester tatsächlich einsam ist. Die denken wahrscheinlich, dass das nur ein Phase ist, oder dass sie meine anderen Freunde einfach nur nicht kennen. Ich möchte aber auch nicht, dass sie erfahren, wie es mir wirklich geht, da sie dann bestimmt denken, dass ich ein total unsozialer Psycho oder sowas geworden bin, es war nämlich wie gesagt eigentlich immer so gewesen, dass ich viele Freunde hatte... und jetzt auf einmal nicht mehr.

Es ist nicht so, dass es keine Menschen in meinem Umfeld gibt, die sich mit mir abgeben, in der Schule gibt es schon ein paar, mit denen ich mich unterhalte und mich ganz gut verstehe... aber daraus entwickeln sich keine Freundschaften, da so gut wie alle schon ihre eigenen Cliquen haben mit denen sie Zeit verbringen und mit denen sie an den Wochenenden etwas unternehmen.

Früher habe ich die Tatsache, dass ich eigentlich immer alleine bin verdrängt und mir gedacht, dass ich eh am liebsten zeit für mich selbst verbringe... aber wenn ich über meine Situation nachdenke, dann macht mich das einfach furchtbar traurig... vor einem jahr hätte ich nicht gedacht, dass ich mich jemals so einsam fühlen würde.

oh man, das ist das erste mal für mich, dass ich in so ein Forum schreibe und mich mit meinem Problem oute ...wenn ich mir das hier nochmal so durchlese komme ich mir nur noch blöder und mich selbstbemitleidend vor... -.-

naja, falls das hier irgendjemand bis zum schluss gelesen hat würde ich mich über ratschläge, vorallem was meinen Geburtstag angeht freuen.

lg
Dalia

02.01.2008 00:54 • 28.06.2022 #1


8 Antworten ↓


hallo,

meinst du nicht das du eben nicht weißt was die andere über dich denken ( die aus der schule, deine familie) wenn du sie nicht drauf ansprichst?
du redest dir negative sachen ein die gar nicht stimmen
besser wäre es eine neutrale einstellung. es soll dir egal sein was die andere denken...es kann dich nicht jeder mögen, sonst hättest du ja gar kein platz um dich rum gehabt...
ich würde auch an deine stelle die mädchen aus der schule ansprechen ob sie da oder da lust haben mit dir zu gehen?
ich würde auch mit deiner mutter darüber reden das du nicht so viele gute freunde hast...was ist da so schlimm? bitte nicht wieder sagen : ich weiß was sie denkt.
vielleicht kannst mit deinen schwestern mal rausgehen? andere bekanntschaften knöpfen?
wie sieht es aus mit hobby, sport, vereinen...?da kannst du auch menge von leuten kennen lernen und bist unterwegs satt alleine zu hause.
zu deinem geburtstag noch, wenn du nicht feiern möchtest dann unternehme was schönes mit deine freundin, zb. einen wellnesstag zu machen? ins musical zu fahren? statt so viel geld für eine party ( die du nicht willst) auszugeben, könntest du so was machen, wenn es auch dein gescmack ist? meiner wäre es
kopf hoch! du findest schon die richtige freunde...
lg jes_s

A


Traurige Erkenntnis.

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danke jes_s für deine tips... wahrscheinlich hast du recht damit, dass ich diejenige sein sollte, die auf die Leute zugeht... es ist ja wirklich nicht so, dass ich eine außenseiterin bin oder bei anderen prinzipiell auf Ablehnung stoße... gerade deswegen, weil ich eben gewöhnt bin, dass die kontakte zu anderen leuten ganz natürlich entstehen und sich meine Freundschaften früher immer ganz wie von selbst entwickelt haben, ist es eben so krass für mich, dass ich seit einem halben Jahr nun schon quasi allein dastehe...

danke fürs durchlesen!

hi,
ein beispiel noch...gestern rief mich meine freundin an und fragte ob ich mit ins kino gehe...bin mitgegangen...
ich mag sie ganz arg. auf die idee wäre ich nicht gekommen, sie anzurufen, weil sie ein mann und kind hat und gestern der 1.1.08 war...dachte ich, ich möchte heute niemand stören...
sie aber schon
hätte sie nicht angerufen, wäre sie und ich zu hause geblieben...
einer muß den erste schritt machen, egal wer...
weißt was ich meine?
einfach fragen...
lg jes_s

Zitat von D089:

...

Das schlimmste ist, dass ich in 19 Tagen Geburtstag habe und 18 Jahre alt werde, ein Geburtstag, den man eigentlich groß feiern sollte! Es ist so schlimm für mich, wenn ich ständig von meiner Familie und Verwandten gefrag werde, was ich an diesem Tag unternehmen werde und wie ich feiern möchte.... denn ich weiß es nicht. Soll ich denen etwa sagen, dass ich wohl am besten gar nicht feiern werde, da es niemanden gibt, der mit mir feiern möchte?!?... das kann ich nicht...

....Ich möchte aber auch nicht, dass sie erfahren, wie es mir wirklich geht, ....

Es ist nicht so, dass es keine Menschen in meinem Umfeld gibt, die sich mit mir abgeben, in der Schule gibt es schon ein paar, mit denen ich mich unterhalte und mich ganz gut verstehe... aber daraus entwickeln sich keine Freundschaften, ...

Früher habe ich die Tatsache, dass ich eigentlich immer alleine bin verdrängt und mir gedacht, dass ich eh am liebsten zeit für mich selbst verbringe... aber wenn ich über meine Situation nachdenke, dann macht mich das einfach furchtbar traurig...

oh man, das ist das erste mal für mich, dass ich in so ein Forum schreibe und mich mit meinem Problem oute ...wenn ich mir das hier nochmal so durchlese komme ich mir nur noch blöder und mich selbstbemitleidend vor... -.-

....


Hallo Dalia,

mensch, Du bist erst 17, und ich kann das so nachempfinden was Du schreibst.

Ich habe übrigens auch in 19 Tagen Geburtstag .

An meinen 18. Geburtstag kann ich mich gar nicht erinnern, meine Geburtstage wurden auch nicht groß gefeiert, aber ich hatte irgendwann eine tolle Freundin, die hat hat mir Torten gebacken, und wir sind weggegangen, ich war damit zufrieden (sehr, oft, nicht immer).

Ein 18. Geburtstag ist natürlich etwas ganz besonderes. Wenn in diesem Zusammenhang rauskommt, daß ich völlig alleine bin, weil ich eben kaum Freunde habe die mit mir feiern, wäre mir das sehr unangenehm, ich verstehe das total.
Ich habe meiner Mutter damals nicht erzählt, daß ich mich oft alleine fühlte und erzähle ihr auch jetzt nicht, daß ich ganz und gar alleine bin (inzwischen rede ich auch gar nicht mehr mit ihr...).

Die Idee, einen schönen gemeinsamen Tag an Deinem Geburtstag mit Deiner Freundin zu verbringen finde ich gut. Vielleicht sagst Du, daß Du es gern ruhiger hast? Aber eigentlich ist es total dumm, sich zu schämen, weil man alleine ist!

Ich kann Dir sagen, daß ich ähnlich empfinde, mir meine Berichte bei nochmaligen Durchlesen die Röte ins Gesicht steigen läßt.
Ich finde mich dann auch selbstbemitleident, schrecklich! Reiß dich zusammen sage ich mir dann innerlich und :Jammerlappen!
Dabei ist es wichtig und kann sogar ein Schritt in die richtige Richtung sein, wenn man seine Gefühle wahrnimmt und sie aufschreibt.

Ich werde Dir zu Deinem Geburtstag gratulieren! Das ist natürlich total wenig, aber denk' mal, mir wird außer meinen Kindern niemand gratulieren (das ist z.B. ein Satz, den ich mir wohl nicht noch einmal durchlesen werde ).

Daß Du Schwestern hast und daß diese Situation auch schwierig ist, hätte ich nicht gedacht. Ich hätte immer gewettet, daß Geschwister vor Einsamkeit schützen...
Vielleicht mußt Du Dich ihnen ein wenig anvertrauen? Vielleicht können Dich Deine Schwester in ihren Freundeskreis integrieren?

Ich wünsche Dir das! Und halte Deine Freundin ganz fest!

Hallo Dalia,
schau mal in deinen Posteingang!
Gruß, Gast

@D089 Mir geht es ähnlich. Ich bin zwar schon etwas älter, aber seit ein bis zwei Jahren spüre ich zum ersten Mal deutlich, dass in meinem Leben vollkommene Leere herrscht. Ich habe zwar vielseitige Hobbies und Interessen, aber die Kontakte, die ich dadurch hatte sind alle irgendwie nach und nach im Nichts verschwunden. Jetzt stehe ich jeden Tag auf, mache meinen Job, kümmere mich um meine Katze, aber ansonsten ist da nichts mehr... Irgendwie machen meine Hobbies auch nicht mehr ganz so viel Freude. Das liegt vielleicht auch an dem fehlenden Austausch. Ich weiß es nicht genau. Die meisten Leute verstehen nicht, wie man in einer Großstadt 'alleine' sein kann, aber genau an solchen Orten lauert die Gefahr (wenn man kein extrovertierter Mensch ist).

Ich bin täglich umgeben von Menschen, aber mit den meisten möchte ich gar nichts zu tun haben. Hier im Haus lebt auch fast jeder für sich. Das hat Vor- und Nachteile. Einerseits ist es durchaus angenehm anonym zu sein, aber andererseits kommt man sich manchmal wie ein Geist vor. So, als würde man gar nicht wirklich existieren. Wenn ich wählen müsste, würde ich aber trotzdem die zweite Möglichkeit wählen, da mich das Getratsche in kleineren Orten auch wieder stört. Eine optimale Lösung habe ich bis jetzt noch nicht gefunden, aber man soll die Hoffnung nie aufgeben

Es ist auf jeden Fall in Ordnung, wenn du über deine persönlichen Gefühle und Erfahrungen schreibst. Dafür ist dieses Forum schließlich da

@Sogno nicht böse gemeint aber ich wollte nur drauf hinweisen, dass die TE das letzte Mal online 2008 war. Aber vielleicht ergibt sich ja nun weiterer Schreibwechsel.

Zitat von portugal:
@Sogno nicht böse gemeint aber ich wollte nur drauf hinweisen, dass die TE das letzte Mal online 2008 war. Aber vielleicht ergibt sich ja nun ...

Du bist nicht drauf reingefallen ️





Dr. Reinhard Pichler
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