Hallo zusammen,
Ich bin neu hier im Forum, der Grund ist nicht schwer zu erraten: Ich fühle mich einsam und komme damit langsam nicht mehr zurecht. Da ich niemanden mehr habe, mit dem ich darüber reden kann bzw möchte, hoffe ich hier auf ein offenes Ohr und vielleicht etwas Hilfestellung.
Nun, ich fange wahrscheinlich am besten mit einer Schilderung meines Zustandes an.
Ich bin seit ich noch ganz klein war recht schüchtern und eher introvertiert, wobei ich an sich ein gesundes Selbstvertrauen habe - zumindest partiell. Jedenfalls war das mit sozialen Kontakten immer so eine Sache, sonderlich viele gab es nicht. Ein paar Kameraden hatte ich aber immer und sogar ein paar wenige Freunde. (Als Erklärung am Rand, als einen Freund sehe ich eine Person, bei der ich weiß, dass ihr meine Sorgen anvertrauen kann, ohne dass es nachher das halbe Dorf weiß und auf die ich zählen kann, auch wenn es mal nicht eikel Sonnenschein ist.) Später in der Schule ging es dann los, dass ich ziemlich gemobbt wurde. Das war zeitweise schwer zu ertragen, wobei mir zwei Dinge halfen: Die mir eigene Sturheit und dass nicht heranlassen der Attacken an das Gefühlsleben. Diese Strategie war rückblickend sicher nicht sinnvoll, aber für mich damals die einzig praktikable. Ich wurde damals dank mangelnder Menschenkenntnis und ziemlicher Naivität einige male emotional sehr verletzt. Das ganze führte dann dazu, dass ich extrem vorsichtig, ja fast misstrauisch wurde.
An diesem Zustand arbeite ich seit einigen Jahren hart. Problematisch ist dabei, dass ich jedesmal, wenn ich mich einem Menschen geöffnet habe, volle Breitseite im übertragenen Sinn eins in die Fresse bekommen habe. Das macht es nicht einfacher und außerdem nagt es doch sehr am Selbstbewusstsein. Dazu muss ich auch sagen, dass mir fast nichts im Leben geschenkt wurde, ich mir vielmehr so gut wie alles hart erarbeiten musste. Wenn ich gescheitert bin, lag das an mir. Das ist noch immer so und durch 13 Jahre Schule und inzwischen über 4 Jahre Studium hat sich diese Gewissheit tief eingebrannt. Das wäre an sich ja nicht weiter schlimm. Das Problem dabei ist, dass ich das unterbewusst auf soziale Ebene übertrage, das heißt bei jedem Abgewiesenwerden sagt das Gefühl Es liegt an dir! Dass der Verstand sagt Stimmt ja garnicht, ist nicht deine Schuld, bringt nur bedingt etwas. Vernunft hört eben oftmals dort auf, wo Emotionen zu finden sind.
Irgendwann war ich über die Verzweiflung hinweg und bis kürzlich war ich eigentlich ganz zufrieden als Single, es war mir ganz einfach egal. Aber gerade das macht mir mittlerweile fast schon Sorgen, dass das Interesse an neuen Kontakten so stark nachgelassen hat.
Meine sogenannten Freunde (muss natürlich Kollegen heißen, denn emotionale Bindungen jedweder Art sind ja vollkommen ausgeschlossen....) kommen auch nie auf die Idee, mich einfach mal zu fragen, ob ich Lust hätte, irgendwas zu unternehmen. Immer bin ich der Depp, der hinterher rennt. Denen von meinen Problemen zu erzählen kann ich grad mal vergessen. Der einzige, mit dem ich darüber reden konnte, ist vor etwa 2 Jahren ums Leben gekommen, die beiden vorangegangenen Jahre jeweils ein mir teurer Mensch aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.
Dieser Mix aus Einflüssen zeigt sich aktuell darin, dass ich keine Kraft mehr habe. Egal wozu. Oft komme ich nicht einmal aus dem Bett, um die Vorlesungen zu besuchen. Vermisst mich ja eh niemand dort. Nicht einmal für Hobbys habe ich mehr genug Kraft, ganz davon zu schweigen, irgendwo hin zu gehen. Zumal ich Discos verabscheue und trotz so mancher Besuche in verschiedenen Einrichtungen dieser Art kaum jemanden kennengelernt habe und selbst wenn war das dann wieder von der Kategorie ich renne ständig hinterher und werde nur freundlich geduldet. Saufen kann ich gesundheitlich nicht, also sind die üblichen Parties auch nicht der Bringer. Was also tun, um Leute kennen zu lernen? Im Internet ist die Symptomatik dieselbe wie im echten Leben: Wenn ich nicht ständig nachhake, passiert garnichts.
Zeitenweise ist die einzige Triebfeder, die mich noch dazu bringt, immer wieder einen Versuch zu starten, jeden Tag aufs neue den Kampf aufzunehmen, mein Dickschädel, der Gedanke ich lasse mich nicht unterkriegen. Dass meine Trauer und Selbstmitleid ab einem gewissen Punkt meist in Trotz und Wut umschlägt, hat mich schon oft in allerletzter Sekunde vor dem entgültigen Fall in den Abgrund bewahrt.
Nunja, soviel dazu. Sollte das ganze etwas wirr sein und der rote Faden nicht so ganz durchgängig sein, hoffe ich doch wenigstens, dass in etwa verständlich ist, was mich bewegt. Momentan habe ich immerhin die Kraft gefunden, hier Hilfe zu suchen. Denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, sich das ganze durchzulesen, danke ich für das Interesse.
Ich bin neu hier im Forum, der Grund ist nicht schwer zu erraten: Ich fühle mich einsam und komme damit langsam nicht mehr zurecht. Da ich niemanden mehr habe, mit dem ich darüber reden kann bzw möchte, hoffe ich hier auf ein offenes Ohr und vielleicht etwas Hilfestellung.
Nun, ich fange wahrscheinlich am besten mit einer Schilderung meines Zustandes an.
Ich bin seit ich noch ganz klein war recht schüchtern und eher introvertiert, wobei ich an sich ein gesundes Selbstvertrauen habe - zumindest partiell. Jedenfalls war das mit sozialen Kontakten immer so eine Sache, sonderlich viele gab es nicht. Ein paar Kameraden hatte ich aber immer und sogar ein paar wenige Freunde. (Als Erklärung am Rand, als einen Freund sehe ich eine Person, bei der ich weiß, dass ihr meine Sorgen anvertrauen kann, ohne dass es nachher das halbe Dorf weiß und auf die ich zählen kann, auch wenn es mal nicht eikel Sonnenschein ist.) Später in der Schule ging es dann los, dass ich ziemlich gemobbt wurde. Das war zeitweise schwer zu ertragen, wobei mir zwei Dinge halfen: Die mir eigene Sturheit und dass nicht heranlassen der Attacken an das Gefühlsleben. Diese Strategie war rückblickend sicher nicht sinnvoll, aber für mich damals die einzig praktikable. Ich wurde damals dank mangelnder Menschenkenntnis und ziemlicher Naivität einige male emotional sehr verletzt. Das ganze führte dann dazu, dass ich extrem vorsichtig, ja fast misstrauisch wurde.
An diesem Zustand arbeite ich seit einigen Jahren hart. Problematisch ist dabei, dass ich jedesmal, wenn ich mich einem Menschen geöffnet habe, volle Breitseite im übertragenen Sinn eins in die Fresse bekommen habe. Das macht es nicht einfacher und außerdem nagt es doch sehr am Selbstbewusstsein. Dazu muss ich auch sagen, dass mir fast nichts im Leben geschenkt wurde, ich mir vielmehr so gut wie alles hart erarbeiten musste. Wenn ich gescheitert bin, lag das an mir. Das ist noch immer so und durch 13 Jahre Schule und inzwischen über 4 Jahre Studium hat sich diese Gewissheit tief eingebrannt. Das wäre an sich ja nicht weiter schlimm. Das Problem dabei ist, dass ich das unterbewusst auf soziale Ebene übertrage, das heißt bei jedem Abgewiesenwerden sagt das Gefühl Es liegt an dir! Dass der Verstand sagt Stimmt ja garnicht, ist nicht deine Schuld, bringt nur bedingt etwas. Vernunft hört eben oftmals dort auf, wo Emotionen zu finden sind.
Irgendwann war ich über die Verzweiflung hinweg und bis kürzlich war ich eigentlich ganz zufrieden als Single, es war mir ganz einfach egal. Aber gerade das macht mir mittlerweile fast schon Sorgen, dass das Interesse an neuen Kontakten so stark nachgelassen hat.
Meine sogenannten Freunde (muss natürlich Kollegen heißen, denn emotionale Bindungen jedweder Art sind ja vollkommen ausgeschlossen....) kommen auch nie auf die Idee, mich einfach mal zu fragen, ob ich Lust hätte, irgendwas zu unternehmen. Immer bin ich der Depp, der hinterher rennt. Denen von meinen Problemen zu erzählen kann ich grad mal vergessen. Der einzige, mit dem ich darüber reden konnte, ist vor etwa 2 Jahren ums Leben gekommen, die beiden vorangegangenen Jahre jeweils ein mir teurer Mensch aus dem Freundes- und Bekanntenkreis.
Dieser Mix aus Einflüssen zeigt sich aktuell darin, dass ich keine Kraft mehr habe. Egal wozu. Oft komme ich nicht einmal aus dem Bett, um die Vorlesungen zu besuchen. Vermisst mich ja eh niemand dort. Nicht einmal für Hobbys habe ich mehr genug Kraft, ganz davon zu schweigen, irgendwo hin zu gehen. Zumal ich Discos verabscheue und trotz so mancher Besuche in verschiedenen Einrichtungen dieser Art kaum jemanden kennengelernt habe und selbst wenn war das dann wieder von der Kategorie ich renne ständig hinterher und werde nur freundlich geduldet. Saufen kann ich gesundheitlich nicht, also sind die üblichen Parties auch nicht der Bringer. Was also tun, um Leute kennen zu lernen? Im Internet ist die Symptomatik dieselbe wie im echten Leben: Wenn ich nicht ständig nachhake, passiert garnichts.
Zeitenweise ist die einzige Triebfeder, die mich noch dazu bringt, immer wieder einen Versuch zu starten, jeden Tag aufs neue den Kampf aufzunehmen, mein Dickschädel, der Gedanke ich lasse mich nicht unterkriegen. Dass meine Trauer und Selbstmitleid ab einem gewissen Punkt meist in Trotz und Wut umschlägt, hat mich schon oft in allerletzter Sekunde vor dem entgültigen Fall in den Abgrund bewahrt.
Nunja, soviel dazu. Sollte das ganze etwas wirr sein und der rote Faden nicht so ganz durchgängig sein, hoffe ich doch wenigstens, dass in etwa verständlich ist, was mich bewegt. Momentan habe ich immerhin die Kraft gefunden, hier Hilfe zu suchen. Denjenigen, die sich die Zeit genommen haben, sich das ganze durchzulesen, danke ich für das Interesse.
25.11.2007 04:01 • • 06.01.2008 #1
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