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Wenn ich manche Beiträge hier lese, werde ich traurig, und ich frage mich:
Muss das so sein? Steht sich der eine oder andere vielleicht selbst im Weg?
Oder hat manch einer ein negatives Selbstbild nach dem Motto Ich bin langweilig, deshalb interessiert sich niemand für mich?

Ich selbst kann meine Freunde zwar an einer Hand abzählen, verglichen mit manchen Schilderungen hier geht es mir aber direkt gut.

Wochenendbeziehungs-bedingt bin ich unter der Woche viel allein.
Und wenn mir mal die Decke auf den Kopf fällt, reicht es mir, unter Menschen zu sein.

Ich bin spirituell interessiert (Buddhismus) und habe z. B. die Möglichkeit, jede Woche in kleiner Gruppe zu meditieren. In der Meditation geht es u. a. darum, negative Geisteshaltungen bei sich selbst zunächst einmal wahrzunehmen, nicht abzulehnen, aber auch nicht an ihnen zu kleben, sondern als Gegengewicht positive Geisteshaltungen einzuüben, z. B. Freude (und sicher habt ihr noch an irgendetwas Freude, oder?).

Oder ich gehe ins Kino oder mal in eine Ausstellung, ins Fitnesstudion oder Schwimmbad, wo ich Menschen um mich habe - alles, um nur nicht immer in der eigenen Bude zu hocken (die in meinem Fall auch noch Arbeitsplatz ist).
Dabei nehme ich manchmal wahr, wie oberflächlich die Interaktion zwischen Menschen ist, aber ich verschließe mich ihr deswegen nicht grundsätzlich (was ein Fehler wäre, da ich mich so in meiner Introvertiertheit noch bestärken würde).

Wie geht es euch, wenn ihr so etwas unternehmt?

Ich denke, das Wichtigste ist, nicht immer um sich selbst zu kreisen (was quälend sein kann), sondern sich abzulenken.

Es gab Zeiten, als ich noch weniger Freunde hatte und wo bei jedem, der irgendwie mir zugewandt erschien, bei mir die Hoffnung keimte, dass sich Freundschaft entwickeln könnte - was dann im Sande verlief.
Aber genau diese unterschwellige Erwartungshaltung war im Grunde mein Feind.

28.01.2012 11:36 • 04.02.2012 #1


2 Antworten ↓


die Sache ist die, du hast eine Beziehung, und Freunde.
viele hier haben weder das eine noch das andere - das dass nicht sehr förderlich ist ist auch klar, und nicht jeder hat den Mut oder das Verlangen danach alleine in ne Ausstellung zu gehen........wozu? man lernt dort sowieso niemand kennen, man geht oft alleine die straße lang, geht alleine shoppen, einkaufen, verbringt den nachmittag in bücherläden oder cafes, alleine....und nie lernt man jemanden kennen.

also warum sollte man etwas alleine unternehmen wenn man weiß dass man wieder niemand kennenlernt, und allein etwas machen ist doof wenn man immer allein etwas macht und nichts anderes kennt....

Hallo lieber Bernd!

Es gibt drei Punkte, die Dir imo Zufriedenheit geben:
1) Hoffnung
2) Glaube
3) Perspektive

Hoffnung hast Du weil Du dem Wochenende entgegenfiebern kannst, wenn Du Deine Beziehung wiedersehen kannst. Imo haben viele Leute hier das Problem der 'und das noch bis ans Lebensende' Gedanken. Eben nicht alleine bis nächste Woche oder Monat, sondern für immer.

Glaube: Du hast damit eine Beschäftigung gefunden, die Dich seelisch ausfüllt. Stelle Dir vor, Du könntest keinen Sinn in dem sehen, was ist und keinen Weg, das zu ändern.

Perspektive: Du arbeitest selbständig, scheinst auch gut damit auszukommen. Du kannst Dir leisten, ins Fitnesstudio oder ins Kino zu gehen, oder einkaufen oder w. a. i.
Stell Dir vor, Du könntest das nicht. Oder anders - Du würdest in ein Kaufhaus gehen um unter Menschen zu sein und siehst dort lauter schöne Dinge, die Du Dir nicht leisten kannst.

Das Einüben anderer Gedankenmuster ist imo ein Teil einer Verhaltenstherapie. Ist ein guter Ansatz. Viele benötigen jedoch professionelle Hilfe, um eingefahrene Gedankenkreise zu verlassen.

Zitat:
Ich denke, das Wichtigste ist, nicht immer um sich selbst zu kreisen (was quälend sein kann), sondern sich abzulenken.


Wenn Du dafür eine Lösung hast poste sie bitte hier!
Bin schon gespannt





Dr. Reinhard Pichler
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