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Ich habe lange gezögert, meine Gedanken und Probleme hier zu posten, aber irgendwie muss ich das jetzt einfach mal loswerden.
Mein Problem ist, dass ich, ohne es zu wollen, mein Leben alleine fristen muss, ohne Partnerin an meiner Seite.
Ich war in meinem Leben dreimal unglücklich verliebt, das letzte Mal dauert an, seit nun drei Jahren. Sie ist meine beste Freundin, weiß auch, wie es um mich steht etc. aber ist eben einfach nicht in mich verliebt.
Tatsächlich hat sich noch nie eine Frau in mich verliebt. Und ich habe keinen Grund anzunehmen, dass sich das irgendwann einmal ändern könnte. Und selbst wenn sich einmal eine Frau in mich verlieben würde, würde mir das ja nicht helfen, denn ich liebe ja meine beste Freundin, so sehr, dass ich mit Bestimmtheit sagen kann, dass in meinem Herzen kein Platz für eine andere Frau mehr ist. Ich könnte jetzt noch lang und breit ausführen, warum das so ist und warum ich mir da so sicher sein kann, aber das lasse ich einfach mal so stehen. Nur soviel: Sie ist in beinah jeder Hinsicht anders, als wie ich mir eine Frau, die ich aus tiefstem Herzen lieben würde früher jemals vorgestellt hätte und obwohl wir uns schon so lange und so gut kennen, entdecke ich immer noch neue Seiten an ihr.
Dass ich mit nun schon 28 Jahren keinerlei Beziehungserfahrungen habe, ist also nicht das Problem, sondern dass ich weiß, dass sich daran auch niemals etwas ändern wird. Ich bin weder soziophob, noch sozial isoliert. Ich habe einen stabilen Freundeskreis und einige sehr enge Freunde. Beruflich bin ich auch viel mit Leuten zusammen. An meinem Aussehen liegt es ganz sicher auch nicht.
Das alles ist der Grund, warum ich eigentlich hier poste: Ich lese viel im Internet über sogenannte Absolute Beginner und was denen so für Ratschläge gegeben werden usw. Aber: Mir nützt das ja alles nichts. Alles was man denen rät (mehr unter Leute gehen, Sport im Verein, Freizeitaktivitäten aller Art) findet bei mir statt und trotzdem bin ich allein. Auch kann ich dieses Gesülze von wegen Jeder Topf findet seinen Deckel nicht mehr hören. Ich habe sozusagen den einzigen passenden Topf dessen Deckel ich sein könnte längst gefunden, nur dass daraus nichts wird. In gewisser Hinsicht geht es mir, als wäre ich ein glücklich verheirateter Mann: Ich habe nicht das geringster Interesse an anderen Frauen, als der einen, die ich liebe.
Natürlich ist die Freundschaft zu ihr deshalb nicht ganz unbelastet. Es hat auch schon Zeiten des Nicht-mehr-sehens und sogar der kompletten Kontaktlosigkeit gegeben, doch statt Heilung ging es mir dann noch schlechter, als sie beinah täglich in ihrer damals bestehenden Beziehung zu sehen.
Natürlich bin ich mit 28 Jahren, in denen ich auch keine körperliche Nähe erfahren habe auch sexuell frustriert, aber was soll ich machen? An mechanistischem Sex habe ich kein Interesse (schon gar nicht für mein erstes Mal). Noch mehr wurmt mich eigentlich sogar, nicht zu wissen, wie sich ein Kuss anfühlt. Und nicht zu wissen, wie es sich anfühlt, geliebt zu werden. Man möge mich hier nicht falsch verstehen. Ich bin kein Moralist, der Sexualität als Vergnügen ablehnt oder auch nur etwas gegen One Night Stands oder Promiskuität hätte. Wenn ich nicht diese eine Frau lieben würde, wäre ich dem keinesfalls abgeneigt, aber in meiner Situation habe ich einfach kein Interesse daran.
Auch kann ich solche Sprüche wie Wenn du geliebt werden willst, dann liebe nicht mehr hören, denn sie sind einfach nciht wahr. Ich liebe und das aufrichtiger und aus tieferem Herzen als alle Menschen um mich herum, die in glücklichen Beziehungen leben. Dennoch werde ich nicht geliebt.
Und um nochmal auf die Tipps, die man gemeinhin Menschen ohne Beziehungserfahrungen zu geben pflegt zurückzukommen: Warum sollte ich mich in Diskotheken und Clubs usw. begeben, wenn ich mich dort einfach nur unwohl fühle? Selbst wenn ich dort eine Frau kennenlernen würde (woran ich wie gesagt gar kein Interesse habe) und sie mich interessant oder whatever findet oder sich in mich verlieben würde: Was hätte ich davon, für etwas gemocht zu werden, das mir und dem was ich denke und fühle fundamental widerspricht?
Mein Problem ist, dass ich jeden Abend allein im Bett liege und denke, dass ich für den Rest meines Lebens jeden Abend allein im Bett liegen werde, jeden Abend nach Hause kommen werde ohne dass da jemand ist, der sich freut dass ich da bin, ohne dass da jemand ist, auf den ich mich jeden Abend freue, wenn ich heimkomme.
In der Zwischenzeit ist es leider zunehmend so, dass dieses Einsamkeitsgefühl (das wie gesagt keine soziale Isolation ist) sich auch auf viele andere Bereiche im Leben auswirkt. Mir fehlt zum Beispiel in beruflicher Hinsicht so langsam die Motivation, einfach weil ich weiß, dass mich dies alles auch nicht glücklich machen wird. Im Gegenzug weiß ich, dass ich all die Dinge die ich so tue eigentlich wirklich gern tue, aber alleine können sie mir eben kein erfülltes Leben bieten. Zu einem erfüllten Leben fehlt mir einfach die Liebe. Und weil ich weiß, dass mir Arbeit, Sport, Freunde, Musik, Kunst, Kultur und alles andere kein efülltes Leben geben werden, solange die Liebe fehlt, wird es immer schwerer damit. Bs vor einiger Zeit habe ich mich mit diesen Dingen sehr gut über Wasser halten können. In der Zeit der Kontaktlosigkeit zu besagter bester Freundin habe ich mich sogar regelrecht zur Arbeit als Ablenkung zwingen können usw. und irgendwie hat es mir auch geholfen, aber es dauert eben nicht an.
Manchmal bin ich auch traurig darüber, dass ich sie mir so sehr als meine Parnterin wünsche, weil ich dann glaube, dass ich das Geschenk, sie überhaupt zu kennen und als beste Freundin zu haben, nicht richtig würdige. Im Moment kann ich nur sagen, dass ich ohne SIE nicht kann, es aber offenkundig mit IHR auch keinen Weg gibt.
Es bleibt mir wohl nur, mich mit dem Alleinebleiben abzufinden. Aber das Problem ist wohl nciht, dass ich alleine bin, sondern dass ich mir so sehr wünsche, es nicht zu sein.
Was kann ich da tun?

07.03.2008 17:58 • 03.07.2008 #1


14 Antworten ↓


hallo custos,

ich habe lange überlegt, was ich auf deinen beitrag antworten kann. es klingt alles ziemlich traurig, wenn ich mir deine geschichte so durchlese und vorstelle. wie du schon selber festgestellt hast, bringen dich abgedroschene sprüche kein stück weiter. ich muß gestehen, dass ich nur sehr selten sprachlos bin. meist habe ich irgend eine problemlösung parat oder kann mit tipps weiter helfen, aber in deinem fall...? ich weiß noch nicht so genau, wie ich mir deine freundin vorstellen kann.. du schreibst:..Sie ist in beinah jeder Hinsicht anders, als wie ich mir eine Frau, die ich aus tiefstem Herzen lieben würde früher jemals vorgestellt hätte und obwohl wir uns schon so lange und so gut kennen, entdecke ich immer noch neue Seiten an ihr. ich habe ganz viele fragen, damit ich das warum begreife, sorry, dass ich so neugierig bin, ich will nur versuchen, dich zu verstehen:

wie hast du dir denn früher deine Frau vorgestellt?
wie hat deine freundin reagiert, als du ihr deine liebe gestanden hast? war sie wütend, schockiert...? vielleicht kannst du ja auch mal deine freundin ein wenig beschreiben- nicht unbedingt das aussehen, sondern ihre art?!
du schreibst weiter, dass du noch 2 mal unglücklich verliebt warst. warum unglücklich, was lief schief?

also, ich hoffe, ich bin nicht zu direkt mit meinen fragen.

liebe grüße rotfuchs

übrigens.... der spruch, dass jeder topf seinen passenden deckel findet ist sicher falsch, aber es gibt manchmal einen deckel, der auf verschiedene töpfe passt oder umgekehrt.

A


Sich mit dem Alleinsein abfinden müssen

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Ich denke diese von Dir beschriebene Situation tritt recht häufig auf (und ist immer sehr schmerzhaft).
Ich denke, die einzig sinnvolle Möglichkeit, die ab einem gewissen Schmerzgrad zu empfehlen ist, besteht darin, sich zu entfixieren...

kurz:

Da darft Sie nicht mehr sehen...!(natürlich nur, wenn der status quo unterm Strich inakzeptabel ist...)

@ dadada123
Natürlich ist der status quo irgendwie inakzeptabel, genauso wie er aber irgendwie auch akzeptabel erscheint. Denn den Versuch des (wie du es nennst) entfixierens hat es ja schon gegeben, zweimal sogar. Es war die Hölle auf Erden für mich.

Hi,

das klingt kompliziert, ich kenne das auch, ich habe ähnliche erlebt. Mein Vorschlag ist: Wenn eine Beziehung unmöglich ist, vor allem wenn sie es nicht möchte, auf Distanz gehen.

Das musst Du in diesem Moment ertragen, aber nach einiger Zeit, Monate, vielleicht Jahre, lernst Du, diese Frau einfach nur als menschliches Wesen zu begreifen, ohne die Glorifizierungen der Liebe.

Du kommst automatisch in den Zustand, in den Du in einer Beziehung meistens kommst: Du lernst die Schwächen sehen, und wenn die Beziehung erfolgreich sein soll, lernst Du die Schwächen auch aktzeptieren.

Ich denke, es ist besser, im Guten auseinander zu gehen, und sich später noch in die Augen sehen zu können. Ich hatte mich damals so reingesteigert, dass der Kontakt vollständig abgebrochen ist, und auch nie wieder aufgenommen wurde.

Alles Gute!

Besonders schwer ist es natürlich, sich damit abfinden zu müssen, dass all das, von dem ich immer dachte, dass es die Absurdität und Sinnlosigkeit des Lebens kompensieren könnte, in meinem Leben nie stattfinden wird, einfach weil ich niemals eine Liebesbeziehung haben werde. Allein schon das Vertrauen (das beruht im Übrigen mit ihr auf Gegenseitigkeit, wir vertrauen uns wirklich zu 100%) das ich zu ihr habe werde ich in diesem Ausmaß niemals einer anderen Frau gegenüber entwickeln können. Doch das wäre für mich die Grundvoraussetzung mich auf eine Frau und eine Beziehung einzulassen. Ohne jetzt den sexuellen Aspekt in den Mittelpunkt rücken zu wollen (aber der ist ja nunmal auch wichtig): da ich nun schon kurz vor der dreißig bin und noch immer Jungfrau, ja noch nichtmal geküsst habe, fehlt mir einfach die Voraussetzung, mich ohne tiefstes Vertrauen auf sexuelle Annäherung einzulassen. Und schließlich hat man jenseits des Teenageralters auch eine gewisse Würde und einen Selbstanspruch, der einem unmöglich macht, es nur zu tun um es hinter sich zu bringen, denn sonst könnte man ja in den Pu. gehen. Dort würde ich aber ganz sicher nicht finden, worum es mir dabei ginge. Schließlich will ich Sex nicht haben, wie man zu Toilette geht (also um den Druck loszuwerden ), sondern er wäre eben der Ausdruck des Vertrauens, auf dem für mich eine Liebesbeziehung beruht.
Das klingt jetzt wahrscheinlich alles wie schlimmes Jammern, aber so siehts eben in mir aus, auch wenn mich diese Empfindungen nicht im normalen Alltag beeinträchtigen. Ich habe eine guten Freundes- und Bekanntenkreis und lebe ganz und gar nicht von der Welt zurückgezogen oder so. Nur wenn ich abends allein im Bett liege (also jeden Abend), wird mir das immer bewusst und mit dem traurig machenden Nachdenken über meinen Zustand schlafe ich jeden Abend ein.

Custo, ich denke mir, wenn ich deinen Text lese, dass Du selbst dich so festlegst mit der Liebe zu deiner besten Freundin, weil Du selbst Angst hast dich damit zu konfrontieren andere Frauen kennenzulernen, obwohl du mit 28 Jahren noch keine Erfahrungen hast.
Davon abgesehen, die Welt ist so groß, aber Du schließt von vorneherein schon aus eine Frau zu treffen die du lieben könntest, eben weil Du Angst hast dich darauf einzulassen.
Du gibst niemanden eine Chance diesen Platz einzunehmen und auch auszufüllen, dann kann es natürlich nichts werden.
Du hast eben die Wahl entweder Du orientierst Dich mal neu, hälst vielleicht auch etwas Distanz zu deiner Freundin, denn ich kann mir auch vorstellen, dass das sie auch belastet und guckst Dich einfach mal um.
Liebe kommt nie wenn man darauf wartet, aber mit deiner Einstellung hast Du recht, dann wirst Du wohl dein leben allein verbringen. Willst Du das wirklich? Das hängt allein von Dir ab und von dem was Du willst.

Hallo Marielle, vielen Dank für deine Antwort. Leider ist es aber nicht ganz so, wie du schreibst, denn dann wäre ich hoffnungsfroher. Es ist nicht so, dass ich Angst habe, andere Frauen kennenzulernen oder ohnehin keine kennenlerne. Nur ist es schlicht so: Ich habe kein Interesse an ihnen. Ich kenne welche die ich durchaus nett, attraktiv usw. finde, aber mehr einfach nicht. Das reicht aber eben nicht und damit bleibt zwangsläufig auch alles andere aus.
Dass meine beste Freundin durch mich belastet wäre stimmt so auch nicht, weil sie die Nähe zu mir auch sucht, nur eben aus rein freundschaftlichen Gefühlen und nicht mehr - leider.

lieber custos

ich habe jetzt mit grossem interesse mitgelesen, weil ich zum teil in einer ähnlichen situation stecke und möchte dir gerne einiger meine gedanken mit auf den weg geben.

ich bin bald 45 habe ein einziges mal richtig geliebt und dies war der einzige mensche zu dem ich vollstes vertrauen hatte (dass ich die fähigkeit zu vertrauen verloren habe, liegt an meiner kindheitsgeschichte). naja, lange rede, kuzer sinn - er war derjenige auf den ich mein lebenlang gewartet habe, obwohl ich vorher durchaus beziehungen hatte, war diese quasi meine erste richtige.

wie das leben so spielt, er hat mich nach vier jahren verlassen. meine welt ist zusammengebrochen. all meine psychischen probleme sind mit einer heftigkeit zum vorschein gekommen, mit der ich nie gerechnet hätte. ich habe ihm sicher gut drei jahre nachgetrauert, ihn angerufen, nur um zu merken, dass ich ihn nicht mehr interessiere und noch mehr abzurutschen. ich war abhängig von ihm!

jetzt fünf jahre später, stehe ich an dem punkt, an dem ich immer noch sage, er war meine grosse liebe. das was ich mit ihm gefühlt habe, ist nicht mehr ersetzbar. (trotzdem lebe ich jetzt gut ohne ihn!)
hier aber auch mal ein paar gedanken dazu: woher weiss ich, dass es so ist? ist es vermutlich nicht, aber ich lasse es gar nicht mehr zu.

Zitat:
Nur ist es schlicht so: Ich habe kein Interesse an ihnen.


genauso geht es mir mit den männern. ich finde sie nett, attraktiv, aber habe keinerlei verlangen mich auch nur im kleinsten mit ihnen einzulassen. sexuell bin ich zur zeit ein neutrum.

was ich dir aber noch sagen möchte, worauf mich ein sehr guter freund immer wieder stösst, dass das nicht naturgegeben ist, dass ich mir dieses mauer selber aufbaue (sei es als schutz, aus verdrängung). ich bin es, die diese blockade steuert. für mich ist sie jedoch nicht so schlimm, wie für dich. ich möchte zuerst meine probleme in den griff kriegen, bevor ich überhaupt wieder an männer denken möchte - zudem plagt mich die einsamkeit nicht. ich fühl mich wohl, wie es ist.

da du aber offensichtlich sehr unter der situation leidest, musst du dir wirklich bewusst machen, dass du deine grosse liebe loslassen musst. keinerlei kontakt mehr! keine träume mehr! stell dich der realität! fühl den schmerz, einen geliebten menschen zu verlieren, um dich irgendwann für eine neue person öffnen zu können. der weg ist hart, voller schmerz und trauer, aber geh ihn, wenn du im leben dein glück finden willst.

wenn du weiter in deiner illusion verharrst, ja, dann wirst du ein leben lang einsam und ohne beziehung bleiben. die entscheidung liegt bei dir.

herzlichst

leaina

ps. und denke mal darüber nach, was dich so abhängig von dieser frau macht? oder verharrst du nur im statusquo, weil dich ein entzug so ängstigt?

Hallo Leaina und custos80 !

Ich habe eure Beiträge mit grosser Anteilnahme gelesen.

Auch ich hatte mich, vor etwa sieben Jahren, einmal im Verlaufe einer stationären Therapie, in eine Frau verliebt. Es konnte jedoch niemals eine Beziehung daraus entstehen.
In den folgenden Jahren, eigentlich bis heute, habe ich aber, wegen meiner Fixierung auf sie, überhaupt keine anderen Menschen mehr wahrgenommen. Ich habe dadurch viele ander Beziehungen kaputt gemacht und bestimmt auch viele Kontaktmöglichkeiten gar nicht erst mehr gesehen oder zugelassen.
Heute, wo ich das mit etwas mehr Abstand sehe, würde ich gerne die Zeit zurückdrehen können, denn da habe ich viel Zeit und viele Möglichkeiten einfach (aus aussichtsloser Liebe) verschenkt.

Auch wenn es sehr schmerzlich ist, aber je früher man mit solchen Beziehungen abschliessen kann, um so geringer ist der bleibende Schaden.

Viele Grüsse, Helpness !

Hallo Leaina,
danke für deinen Beitrag. Im status quo verharre ich eigentlich hauptsächlich deshalb, weil ich auf diese Weise leben und den Alltag meistern kann. Für die beiden Entzugsversuche, die es ja bereits gegeben hat, kann ich das nicht behaupten. Da war ich komplett am Ende und habe nichts, wirklich gar nichts mehr auf die Reihe bekommen und mich auch aus dem Alltag sehr sehr zurückgezogen. Wenn das nochmal passiert, kann ich mein Leben auch gleich komplett wegwerfen, weil es dann um ganz praktisch-existenzielle Dinge geht, die da auf dem Spiel stehen.
Letztlich ist es eben so, dass ich einfach WEISS, dass sie die Frau meines Lebens ist, daran ist nicht zu rütteln. Vielleicht liegt das Problem mehr darin, dass ich eben auch nie vorher irgendwelche Beziehungserfahrungen gemacht habe und deshalb mir nur noch eine Beziehung vorstellen kann, die dem Ideal das ich nun habe und empfinde entspricht.
Auf der anderen Seite ist es aber nun auch so, dass es ihr auch furchtbar weh täte, wenn ich jetzt den Kontakt abbreche, auch wenn sie es verstehen würde.
Es ist eben eine Zwickmühle und ich spüre, dass ich da nicht heraus komme. Es ist nur die Frage, ob ich mich irgendwann damit arrangieren kann. Es nützt wahrscheinlich nichts, das mit den Erfahrungen anderer Leute zu vergleichen, weil die eben ihr Leben gelebt haben und ich eben ich bin. Und mit mir muss ich eben alleine auskommen.

wenn du über deine entzugsversuche schreibst, musst du dir auch verdeutlichen, dass es wirklich ein entzug ist - mit allen begleiterscheinungen, die dieser in der regel hat. von depression über körperliche symptome bis hin existenziellen ängsten und schwierigkeiten. das ist nicht angenehm - das ist die hölle.

in der regel bricht man einen entzug ab, weil man mit den entzugserscheinungen nicht mehr klar kommt und dann doch lieber in seiner abhängigkeit und seinem leidensdruck verweilt. andere fangen mit dem entzug gar nicht erst an, weil sie zu grosse angst vor den entzugssymptomen haben.

bitte entschuldige, dass ich die wörter abhängigkeit und entzug gebrauche, aber da ich in diesem bereich erfahrungsmässig aus dem vollen schöpfen kann, weiss ich auch das liebe einen genau dorthin bringen kann, wenn sie nicht auf einer gesunden emotionalen grundlage beruht.

sorry, wenn sich das nun etwas hart anhört, aber deinen worten entnehme ich, dass du total auf diese frau fixiert bist. die frage warum beantwortest du hingegen nicht? warum ist dein leben und deine existenz von dieser frau abhängig? du hast vorher gelebt, du wirst nachher leben - deine lebensqualität hängt nicht von einer anderen person ab. die schaffst du dir selber!

lass jetzt mal die liebe aussen vor, denn dahinter können sich interpretationen verstecken, die nicht mehr wirklich was mit gesund lieben zu tun haben. ich persönlich gewinne immer mehr den eindruck, dass sich hinter deinem begriff der liebe etwas ganz anderes versteckt. etwas, was du nicht angehen möchtest. etwas, was lieber versteckt und begraben sein sollte. ich finde, du solltest professionelle hilfe in anspruch nehmen und versuchen herauszufinden, warum du dermassen fixiert und blockiert bist. auch das ist harte arbeit und keine zuckerwatte.

aber mal ehrlich? du bist doch einfach zu jung, um in diesem zustand zu verharren. ja, der preis einer therapie und eine loslösung von dieser frau und deinen gedanken an sie, wird hoch sein. ich kann verstehen, dass du dem lieber ausweichen möchtest, aber sei dir bewusst, dass es mit den jahren immer schwerer und noch schwerer wird. ich glaube, es ist jetzt zeit, dass du für dich eine entscheidung triffst - vermutlich die wichtigste in deinem leben.

viel mut bei deinen überlegungen wünscht

leaina

Hallo, Custos80!

Wenn der Weg zu Deiner Freundin verbaut ist, also daraus keine Beziehung werden kann, wie Du Dir das wünschst, dann stellt sich die Frage, ob Du Dich nicht doch für eine andere Frau erwärmen könntest.

Welch Zufall und Umstände waren nötig, daß Du Deine Freundin überhaupt kennengelernt hast? Zumindest müßt ihr euch in der selben Stadt aufgehalten haben. Wärest Du oder sie in einer anderen Stadt geboren oder einer von euch vor eurem Kennenlernen weggezogen...
Tja, dann wärest Du wohl definitiv bis ans Ende Deines Lebens allein, denn eine andere Frau ist ja vollkommen ausgeschlossen!

Und was ist eigentlich, wenn Deine Freundin unerwartet sterben würde, sei es durch Krankheit oder Unfall? So etwas gibt es! Was dann? Solo bis zum Tod oder gleich Suizid?

Vertiefe mal den Gedanken, welche Zufälle alle nötig waren, daß Du ihr überhaupt begegnet bist und ins Gespräch kamst. Fehlt eine der Voraussetzung, hättest Du sie nie kennengelernt und wärest dann lebenslang einsam und allein?

Ich schreibe das, weil mir solche Überlegungen geholfen haben...
Glaube mir, mir gefällt wahrlich auch nicht jede Frau. Aber sich nur an eine zu klammern, davon sein Leben abhängig zu machen, ist wirklich törricht.


Solitärbaum

PS: Warum gehst Du nicht in den Pu.? Alles was Du als Erklärung dafür genannt hast, ist vorgeschützt. Du hast Angst - nichts weiter. Die Dame könnte Dich erkennen/durchschauen, eine dumme Bemerkung machen oder gar lachen. Diesen Schmerz willst Du Dir nicht antun. Nicht blamieren.

Und Deine Traum-Freundin ist auch nur eine Ausrede - für Dich selbst. Wenn Du nur sie lieben kannst, dann hast Du für dich eine super Begründung, dich ja nicht mit einer anderen Frau einzulassen.

Hallo Solitärbaum!

Wenn man zu einer bestimmten Zeit eine bestimmte Frau liebt, dann ist dem eben so. Dass eien natürlich der Zufall zusammengeführt hat, das ändert erst einmal nichts an dieser Tatsache. Geht die Beziehung dann zu Ende, dann muss man natürlich irgendwann auch loslassen können, um wieder frei für neue Beziehungen zu sein, aber das dauert halt auch eine gewisse Zeit.

PS: In den Pu. solltest du gehen, denn dann schreibst du in dieser Zeit wenigstens so keinen grossen Unfug hier im Forum!

Gruss, Helpness

Helpness,

Du hast wohl Wut auf mich und suchst in meinen bisherigen Beiträgen was zum Kritisieren? Probier es mal mit Gelassenheit.

Herzlichst
Solitärbaum

A


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Dr. Reinhard Pichler
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