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Zitat von Zimt93:
Hallo

Ich möchte euch fragen ob es eine Möglichkeit gibt sich damit abzufinden das man sein ganzes Leben lang alleine bleiben wird.

Oder anders gesagt gibt es eine Möglichkeit dass man trotzdem Glücklich sein kann auch mit der Gewissheit nie geliebt zu haben oder geworden zu sein.

Ist vermutlich eine Kopfsache. Man sagt Menschen seien von Natur aus soziale Wesen. Aber von Natur aus will man auch Leben - trotzdem schaffen Leute es Suizid zu begehen. Wenn man sein eigenes Glück davon abhängig macht, von anderen geliebt zu werden, dann kann man vermutlich nur unglücklich werden. Denn irgendwie, irgendwann steht man immer mal alleine dar. Das Gegenteil zu erreichen ist aber leichter gesagt als getan. So gut wie jeder macht sein Glück bis zu einem gewissen Grad von anderen abhängig. Und viele Probleme im Leben kann man nun mal vermutlich wirklich gemeinsam besser lösen als alleine. Oder zumindest leichter ertragen. Wenn man wüsste, dass man arm sein, Fehler begehen und womöglich ein Brand einem das Gesicht verunstalten könnte und es trotzdem jemanden gäbe, der zu einem stünde.

Ich mache mein Glück derzeit vielfach von meiner Arbeitsleistung abhängig. Und davon wie viel ich vor dem Computer zocken oder schlafen kann. Mehr gibt es eigentlich nicht. Aber das sind relativ flüchtige Werte. Ich als Arbeitskraft kann im Grunde jederzeit ausgetauscht werden. Mein PC oder meine Internetanbindung können kaputt gehen. Mein Fernseher auch. Meine Wohnung kann abfackeln. Im Worst Case-Szenario bliebe noch der Schlaf. Aber selbst der mag nicht immer gut gelingen. Aber da würde vielleicht auch die Liebe einer Person nichts ändern, denn ich vermute dass es einfach zu tief in mir sitzende Ängste und Komplexe gibt. Insofern wäre es wohl naiv, wenn ich glauben würde, dass ich mich auf einmal automatisch glücklicher fühlen würde im Wissen dass es da jemanden an meiner Seite gäbe. Vielleicht würden einige Dinge einfacher werden. Ich würde Wärme spüren die mir seit ich mich erinnern kann verwehrt blieb, und könnte diese auch geben oder würde es wenigstens versuchen. Etwas teilen wo sonst immer nur ich alleine stand. Aber es ist halt schwer. Man wünscht sich sowas und doch scheint es unendlich viele Hürden zu geben, oder man meint dass es sie gibt, sucht womöglich Vorwände um der Angst enttäuscht zu werden oder andere zu verletzen aus dem Weg zu gehen, klammert sich an Gewohntes.

Sich damit abfinden klingt doof. Es impliziert quasi dass man es sich anders wünscht aber es halt nicht klappt. Klingt nach ziemliche Resignation. Das ist kein wünschenswerter Zustand. Wenn Du nicht von Dir aus zu der positiven Überzeugung kommst, mit anderen nicht leben zu wollen/können, würde ich Dir wohl nicht raten derart abzuschalten. Denn auch Du bist letztlich ein Mensch der nach Wärme sucht wie viele andere und das zu leugnen, vielleicht sogar zu bekämpfen, scheint mir ungesund.

Hallo DieSonneSatans,

zu Beginn möchte ich Dir noch mal sagen, das ich Deine Meinung sehr schätze.
Auch wenn ich vieles anders sehe. Genau wie Du von Deiner Meinung, bin ich von meiner Meinung überzeugt. Also diskutieren wir auf Augenhöhe.

Nur bitte berücksichtige folgendes. Du sagst, es zählt nicht die Summe der Erfahrungen und die Anzahl der Schicksale, die jemand kennt.

Glaubst Du, das Du noch ein klein wenig in den nächsten 40Jahren dazu lernen wirst?
Oder wann stellst Du das Denken und bewerten ein. Wann glaubst Du weißt Du fast alles?


So meinte ich das nicht- natürlich lernt jeder Mensch dazu, je älter er wird. Ich weiß auch bei Weitem nicht alles- ich denke nur oft, dass es nicht aufs Alter ankommt wieviel Lebenserfahrung jemand hat. Ich denke, es gibt Lebensbereiche wo der eine mehr Erfahrung hat, der andere weniger. Es kann natürlich auch daran liegen, dass mir von kleinauf eingetrichtert wurde: ,,Du musst erstmal so so und soviel Schicksalsschläge erlebt und durchgemacht haben, als dass du dir darüber ein Urteil erlauben kannst. Und sowas mag ich eben nicht. Weil es auch sehr viel damit zu tun hat, wie empathisch und sensibel ein Mensch ist- und nicht nur allein mit dem Erleben oder dem Alter.

Es war und wird immer das Bestreben der jungen Mitglieder einer Gesellschaft sein,
Veränderungen zu fordern und durch zu kämpfen. Dafür brauchst Du allerdings
Menschen, die Deine Vorstellungen mittragen. Allein wirst du kaum Erfolg haben.

Dafür ist die Gesellschaft mir wieder zu gleichgültig. Wenn ich sage, die Gesellschaft ist größtenteils oberflächlich und heuchlerisch, ist das oft lediglich eine Feststellung die mir nicht gefällt. Die mir aber auch nicht täglich am Gewissen nagt- nicht so sehr, dass ich was ändern wollen würde.

,,Stimme Dir hier voll zu. Du musst aber nicht jedem deine beste Seite zeigen.
Mir wäre das zu anstrengend.

Kann ich auch nicht- bin ich zu unausgeglichen für.

,,Darf ich das mal so beschreiben. Gehe möglichst ohne Aggressionen und
Angriffssignale auf Menschen zu. Ausnahme, tritt Dir jemand feindlich entgegen,
verteidige Dich angemessen, ohne den anderen zu vernichten.

Na, das mein ich doch die ganze Zeit!. Außer vielleicht die letzte Passage. Menschen auf neutralem Boden begegnen- ohne Aggression, ohne Angriffsignale. Belästigt mich jemand auf offenem Grund, bitte ich ihn damit aufzuhören. Hört er nicht damit auf, vernichte ich ihn- und Letzteres passiert auch Menschen, die mir von vornerrein ohne Respekt begegnen. Derjenige ist dann für mich ein Feind.

Ich lege Wert auf wirklich echte Gefühle, die ich den Leuten entgegenbringe. Wenn ich jemanden liebe, dann liebe ich ihn zu hundertprozent und bin ihm auch treu ergeben. Wenn ich jemanden hasse- dann auch, nur auf die negative Art und Weise. Ich möchte kein Schwarz-Weiss-Maler sein, auch wenn mir bewusst ist, dass ich das oft genug bin- ich will nur verdeutlichen das Liebe und Hass die intensivsten Gefühle des Menschen sind- und es gibt kaum Gefühle die so dicht beieinanderliegen.

Und wenn mir nicht danach ist freundlich zu sein, und ich es doch bin ,kommt es mir heuchlerisch vor. Ich will vor allem freundlich sein, weil ich es WILL- weil es aus mir kommt.

,,Ich sehe Dich als sympathisch, aber mitunter etwas schwierig an.

Ja, ich bin auf einer Seite ein unkomplizierter und auf der anderen Seite ein wahnsinnig schwieriger Mensch.

,,Möchtest du jedoch besser von den anderen verstanden werden, sollten die Stellungnahmen kürzer werden. Nicht viele können solche Textmengen verarbeiten, wie du es machst. Ich glaube immer wieder einige Widersprüche in Deinen Texten zu finden.
Es bedeutet viel Aufwand, diese dann zu suchen und zu erklären.

Ja, das ist bei mir oft so- die Widersprüche schleichen sich oft ein, weil ich einfach in Gedanken sehr sehr sprunghaft bin und meine Gedanken ,,abbrechen und weiter zum nächsten hüpfen. Ich schreibe so, wie ich reden würde. Das kann für manche ein Problem darstellen, ja. Zu folgen ist dann schwierig.

,,Ich denke dabei schon. Ich möchte möglichst verstanden werden. Und ich
versuche im Streit Ergebnisse zu erzielen. Lieber ist es mir, wenn mir keiner
meine Meinung widerlegt. Wobei ich nicht böse bin, wenn mir jemand zeigt, das ich
einen Denkfehler mache oder sonst irgendwie falsch liege.
Nur, wenn mir jemand zeigt, wo ich falsch liege, bringt mich das weiter.

Damit meinte ich nur, dass es nicht in meinem Sinne liegt, die Leute mit meinen Aussagen zu manipulieren, sondern ich so schreibe wie ich es meine. Man könnte auch sagen, ich schreibe eben aus dem Bauch raus. Ich möchte, dass die Leute wissen: ,,Genauso sieht es bei ihr drin aus!


,,Der Mensch lernt am meisten aus seinen Fehlern.

Ja- und Nein. Zumindest bin ich nicht der Meinung, dass man das pauschalisieren kann. Ich kenne zuviele Leute, die nie aus ihren eigenen Fehlern lernen. Ich persönlich übrigens auch nicht. Aber das bezieht sich auf eher oberflächliche Dinge wie Schulden machen, Geld ausgeben was ich nicht habe etc. Aus den Fehlern die ich in zwischenmenschlicher Hinsicht gemacht hab, habe ich gelernt, das stimmt. Ich habe aus meiner ganzen Vergangenheit einiges gelernt und das Positive, wenn es manchmal auch nicht viel war ,mitgenommen. Ich sehe aber auch viele Dinge nicht als ,,Fehler- das hört sich in meinen Ohren immer so anklagend an. Passiert ist passiert- ich konzentriere mich meistens lieber gleich auf die Lösung.

,,Wo ist denn da ein Widerspruch?

Ich finde einfach, dass man nicht sagen kann: ,,Ich vertrete dass NIEMANDEM körperlicher und psychischer Schaden zugefügt wird und gleichzeitig den Satz hinten dranhängtt: ,,..es sei denn er brockt sich das ganze selber ein. Das ist doch ein Widerspruch in sich.

,,Wir leben sehr eng miteinander. Somit finde ich es besonders wichtig,auf andere Rücksicht zu nehmen und Schaden von ihnen fernzuhalten.

Ich bin für Zivilcourage. Das stimmt- ich kann das nicht sehen, wenn andere runtergemacht oder körperlich angegriffen werden, ohne dass sie sich wehren können, weil ich selbst einfach zu genau weiß, wie sich das anfühlt in einem Kreis von Zuschauern gedemütigt zu werden.

Rücksicht- was bedeutet Rücksicht für mich, denk ich mir grade. Für mich bedeutet Rücksicht, alten Damen meinen Platz in der Bahn anzubieten, ihnen aus der Bahn rauszuhelfen wenn nötig, andere Leute nicht von vornerrein wegen irgendwelchen Dingen anzukacken oder ihnen sonst irgendwie auf die Nerven zu gehen. Allerdings bezweifle ich, dass das was mit Rücksicht zu tun hat, immerhin mach ich das nicht, weil sie mir so wichtig sind, sondern weil es für mich selbstverständlich ist, weil ich mir amsonsten um sie keine Gedanken mache und weil ich eben so erzogen wurde.

Rücksicht ist für mich NICHT anderen Leuten dabei zu helfen, Verantwortung für ihre eigenen Handlungen zu übernehmen oder mir die Verantwortung für ihren schlechten Tag aufzubürden - und das würde ich tun, indem ich Dinge runterschlucke. Es ist auch nicht meine Aufgabe, Leute vor ihren Fehlern zu bewahren oder davor, dass sie sich Schaden zufügen. Sie sind mir oft einfach zu egal.

,,In den Fällen, wo jemand Gesetze übertritt oder andere körperlich oder psychisch schädigt,
muss er doch zur Ordnung gerufen werden.

Natürlich muss er das. Die Konsequenzen für sein Handeln muss jeder tragen.

,,Wenn ich nichts kontrollieren darf und nicht bestrafen darf ist es unsinnig, überhaupt Schilder, also Regeln aufzustellen.

Da magst du Recht haben. Allerdings kommt es immer auf die Art Regeln an. Bestrafungen führen häufig nicht dazu, dass Regeln eingehalten werden- das kann ich aus Erfahrung sagen. Regeln sind oft veraltet- manchmal weiß man garnicht mehr, warum man sie überhaupt noch befolgt. Im Straßenverkehr natürlich schon. Ich sagte ja sprunghafte Gedanken...

,,Ohne Regeln, funktioniert jedoch keine Ehe, keine Gruppe und erst recht nicht die Gesellschaft.

Regeln finde ich, haben in einer Partnerschaft überhaupt nichts verloren... Respekt und gegenseitiges Verständnis füreinander, sowie wirklich echte Liebe sollte da Vorrausetzung sein. In einem so heftigen Gefühl wie Liebe, (die meiner Meinung nach in jeder Partnerschaft bestehen sollte auch wenns leider oft nicht so ist) hat so etwas Graues wie Regeln kein Platz.

,,Erkenne einfach mal zu irgend einen Zeitpunkt, das Deine Anwesenheit und Dein Verhalten ein bestimmtes Verhalten in Deinem Mitmenschen auslöst. Abhängig von Deinem Auftreten, Deiner Körperhaltung, Deiner Mimik, Deiner Kleidung Deiner Stimmeund vielem mehr, findet Dich Dein Gegenüber sympathisch oder nicht.

Dieses beeinflusst Du jeden Tag und merkst es nicht?

Damit hast du natürlich Recht- natürlich löst meine Anwesenheit, mein Verhalten und mein ganzes Auftreten eine Reaktion bei anderen Menschen aus. Ich merke es schon- aber ich übernehme keine Verantwortung dafür, dass mir Menschen negativ entgegentreten. Ich kann guten Gewissens sagen, dass mir vielleicht nicht immer die Sonne aus dem Pöchen scheint, aber ich kann guten Gewissens sagen, dass ich den Leuten immer neutral begegne und niemandem etwas tue. Wenn ich schlechte Laune hab, zieh ich ne ziemliche Fresse, aber ich lasse die Leute in Frieden.

Meine Reaktion, wenn ich höre, wie jemand hinter mir bsplsw. aufs Übelste über meine Mutter oder meinen Freund herzieht oder auch mich- tja, die haben die Leute sich dann selbst zuzuschreiben.

Einfaches Prinzip- lass mich in Frieden, ich lasse dich auch in Frieden. Tust du es nicht, erntest du was du sähst.

,,Wenn Du Recht hättest, darf es unter 2 Vertretern Deiner Satanistischen These dann
ja keinen Streit geben, wenn sie sich beide neutral begegnen. Hier fehlt völlig eine Wirkung,
nämlich die, die Du ständig in anderen erzeugst.

Eine Menge Satanisten- die meisten, die eine ähnliche oder dieselbe These des Satanismus vertreten wissen genau um die Wirkung, die sie in anderen erzeugen und nutzen diese zu ihrem Vorteil aus- es bringt ihnen Nutzen. Daher muss ich dir wirklich mal zustimmen- das hatte ich nicht bedacht.

,,Daher glaube ich, sobald Du diese zusätzliche Dimension, also Deine Wirkung auf
andere Menschen erkennst und anfängst sie zu steuern, öffnet sich Dir eine
völlig neue Welt.

Das habe ich so wirklich noch nicht bedacht. Ich werde deine neue Sichtweise annehmen und darüber nachdenken.

A


Sich damit Abfinden

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Ich finde eure Diskussion sehr interessant und das witzige dabei ist, ich les und denk mir, ja genau, und dann les ich das nächste und denke wieder, ja genau. Bin wohl auch noch recht zweigeteilt.

Im Moment steh ich an diesem Punkt:
hotin ist eine gebende Person. Er gibt zuerst und schaut dann, was passiert und dann entscheidet er weiter.
DieSonneSatan hat eher eine wartende Position. Nimmt mich mein Gegenüber so, wie ich bin? Und je nach der Art und Weise wie sie genommen wird entscheidet sie sich dann weiter.

Ich war auch viele Jahre in der wartenden Position. Es muss doch jemanden geben, der mich nimmt, wie ich bin und mich an die Hand nimmt, mich versteht..... Ich hab es somit in die Hände anderer gelegt und hatte Hoffnung, die nicht erfüllt wurde.
Heute bin ich weiter. Ich will zwar immer noch, dass man mich nimmt, wie ich bin, aber ich erwarte es nicht mehr. Dennoch geh ich nun auch viel öfter in die gebende Position, weil ich eben weiß, wie es ist, wenn man angenommen werden will, auch mit Kanten. Und ich denke mir, wenn jeder nur wartet, dass es ein anderer macht, dann wird das nie was. Es muss Menschen geben, die auch mal die Initiative ergreifen. Und warum nicht auch mal eine gebende Erfahrung machen, auch wenn sie vielleicht ins Leere läuft.

@Rohdiamant: Da bringst du es wohl auf den Punkt. Es stimmt was du sagst- ich bin öfter in der wartenden Position. Das ist bei mir eben ein extrem zweischneidiges Schwert. Ich bin jemand der sagt: ,,Nimm mich wie ich bin- oder geh mir aus den Augen.

Zumindest in meinen extremeren Phasen.

Nimm mich wie ich bin, schätze, respektiere mich, wie ich bin.

Wer will das nicht? Ist das nicht die größte Sehnsucht in uns allen? Nur, wie können wir dem gerecht werden?

Ich hab mich dann gefragt, wie müsste denn so jemand sein, der mich nimmt wie ich bin? Welche Reaktionen erwarte ich in der und der Situation? Und als Vergleich dazu: Wie reagiere denn ich, wenn jemand schlecht drauf ist? Mich anpflaumt......

Ich bin jetzt kein Mensch, wie ich schon sagte, der verlangt das andere für ihn den roten Teppich ausrollen sollen und selber keinen Mucks machen dürfen. Ich behandle wie gesagt jeden gleich- wenn ich jemanden anpflaume, wunder ich mich natürlich auch nicht wenn mich jemand zurückanpflaumt oder mich anpampt. Dann räum ich meistens ein und sage mir: ,,Du brauchst dich nicht wundern, du warst jetzt auch nicht grade nett. Ich mags nur überhaupt nicht, wenn Menschen bei mir denken, sie könnten mich von sich aus jedes Mal vollpampen oder anmeckern. Es ist ja heute so Gewohnheit, das andere Menschen dass dann runterschlucken- ich aber nicht.

Ich nenne mal ein klitzekleines Beispiel.

Ich stand neulich beim REWE vor dem Regal und wollte mir eine Getränkeflasche herunterholen. Da ich ziemlich klein bin (1.52) hat das etwas länger gedauert, weil ich mich auf Zehenspitzen stellen musste und ich hab niemanden gesehen, den ich hätte fragen können. Dann hör ich hinter mir nur so ein extrem genervtes: ,,Ohhhhhhh...können sie sich jetzt mal beeilen? Hier wollen auch noch andere Leute an das Regal! Dann steht da so ein Typ, der um einiges größer war und mir locker hätte helfen können und pflaumt mich an.

Früher hätte ich mich entschuldigt. Aber ich hab zu ihm dann gesagt, wäre er wirklich interessiert daran mit seinem Einkauf vorranzukommen, dann hätte er mir auch einfach die Flasche runtergeben können, anstatt hinter mir zu stehen und sich 5 Minuten lang drüber aufzuregen.

Und DAS stört mich. Wenn die Leute nur am Meckern sind, weil sie was zum Meckern brauchen- und es überhaupt nicht um die eigentliche Situation oder um das eigentliche Thema geht. Damit komm ich einfach nicht zurecht und so bin ich auch nicht.

Und ja, freundlich war ich dabei auch nicht grade. Natürlich hätte ich es leichter haben können, wenn ich mich davon nicht hätte beirren lassen und ihm das alles in einem neutralen, freundlichen Ton gesagt hätte- konnte ich aber nicht, ich war zu aufgeregt.

Das ist MEIN Laster, was ich habe Obwohl es mir in enorm vielen Situationen schon sehr genützt hat.

Hi Zimt93,

ein Tür zu schlagen für immer- also abfinden- ist nie gut. ich würde diese Türe immer eine Spalt geöffnet lassen und ansonsten gibt es viele andere Möglichkeiten, das gesunde Maß an Glück für sich zu finden. Aber auch immer wieder sich Zeitfenster geben, den von mir angesprochenen Spalt ein wenig mehr zu öffnen, sich aber bei Misserfolg vergegenwärtigen, was das Leben sonst noch lebenswert macht

lg

Ja, das kann ich gut nachvollziehen und deine Antwort find ich gut.
Denn somit hast du ihm die Verantwortung für sein Ärgernis wieder an ihn zurückgegeben, die er eigentlich dir in die Schuhe schieben wollte.

Ja, und so handhabe ich es mit den meisten Dingen- oder versuche es zumindest.

Ich bin nämlich eigentlich ein ganz lieber Schatz, wenn man mich nicht ärgert

Zitat von DieSonneSatans:
[...] Ich nenne mal ein klitzekleines Beispiel.

Ich stand neulich beim REWE vor dem Regal und wollte mir eine Getränkeflasche herunterholen. Da ich ziemlich klein bin (1.52) hat das etwas länger gedauert, weil ich mich auf Zehenspitzen stellen musste und ich hab niemanden gesehen, den ich hätte fragen können. Dann hör ich hinter mir nur so ein extrem genervtes: ,,Ohhhhhhh...können sie sich jetzt mal beeilen? Hier wollen auch noch andere Leute an das Regal! Dann steht da so ein Typ, der um einiges größer war und mir locker hätte helfen können und pflaumt mich an.

Früher hätte ich mich entschuldigt. Aber ich hab zu ihm dann gesagt, wäre er wirklich interessiert daran mit seinem Einkauf vorranzukommen, dann hätte er mir auch einfach die Flasche runtergeben können, anstatt hinter mir zu stehen und sich 5 Minuten lang drüber aufzuregen.

Und DAS stört mich. Wenn die Leute nur am Meckern sind, weil sie was zum Meckern brauchen- und es überhaupt nicht um die eigentliche Situation oder um das eigentliche Thema geht. Damit komm ich einfach nicht zurecht und so bin ich auch nicht.
Boah ja, bei solchen Situationen werde ich innerlich zur Furie. Rumzulamentieren statt zu Handeln kann ich gar nicht ab. Das ist einer der schlechtesten Charakterzüge die ich bei Menschen beobachten kann. Diese Selbstgenügsamkeit, dieses Herumgetrotte und Rumgeeiere. Wer was will soll halt machen und nicht blöd rumlabern. Zum Glück beobachte ich solche Situationen meist bei anderen statt sie selbst zu erleben. Ich merke oft wenn Leute um mich herum sind und mache mich schon im Vorfeld klein oder weiche aus um bloß niemandem im Weg zu stehen, auch wenn das manchmal bedeutet das mein eigener Einkauf ein wenig länger dauert als geplant.

Zitat von DieSonneSatans:
Und ja, freundlich war ich dabei auch nicht grade. Natürlich hätte ich es leichter haben können, wenn ich mich davon nicht hätte beirren lassen und ihm das alles in einem neutralen, freundlichen Ton gesagt hätte- konnte ich aber nicht, ich war zu aufgeregt.

Das ist MEIN Laster, was ich habe Obwohl es mir in enorm vielen Situationen schon sehr genützt hat.

Der Text ist bei mir vorhin irgendwie unter gegangen.

Du hast ja geschrieben, dass du es früher immer geschluckt hast, also hast du diesbezüglich nun deine Vorgehensweise verändert. Eine Veränderung ist immer Neuland und somit mit gewisser Unsicherheit verbunden. Ich könnte mir aber vorstellen, dass wenn dir hinterher bewusst ist, dass du ja nur für dein Recht eingestanden bist (du darfst nämlich so lange brauchen, wie du eben brauchst um eine Flasche runterzuholen), dann wächst dein Selbstbewusstsein und deine Art zu antworten wird auch wieder freundlicher.
Zitat:
Ich bin nämlich eigentlich ein ganz lieber Schatz, wenn man mich nicht ärgert

Und das glaub ich sogar.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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