Resigniert

Hallo,
Ich vermute mit jetzt 46 Jahren gehöre ich hier zu den Älteren und habe lange gezögert, ob ich etwas von mir schreiben soll. Hier sind so viele Leute, die noch nicht 30 sind, und ich möchte niemandem Angst machen mit der Aussicht, dass die Einsamkeit möglicherweise nie aufhören könnte.
Ich bin schon mein Leben lang einsam und habe nun wohl die Zuversicht verloren, dass sich daran etwas ändern könnte. Mir fällt es sehr schwer, Kontakte zu knüpfen, obwohl ich mir wirklich Mühe gebe. Ich war in Sportvereinen, Selbsthilfegruppen, bin, bevor mein Sohn geboren wurde, viel ausgegangen, usw. Ab und zu haben sich Kontakte ergeben, die aber nicht lange gedauert haben und in denen ich mich nicht aufgehoben gefühlt habe. Jetzt habe ich, glaube ich, resigniert. Hat jemand hier positive Erfahrungen mit einer Therapie gemacht, und wenn ja, wie finde ich einen guten Therapeuten und welche Therapieform ist gut?
Viele Grüße hetti

Hallo hetti,
du bist kein erschrekender beispiel, ich bin 32J, war auch immer einsam und daran wird sich auch nichts mehr ändern, denke das wießen auch viele leute hier und eigentlich ist jede auf diesem welt in gewissenmassen einsam. vielleicht ist die sache wie man damit umgeht und dass man das beste daraus macht. Ich habe mal ein Buch gelesen, in dem hiess, dass das gepäck eines Menschen so schwer ist, dass es sehr belastend und fast unmöglich ist, es alleine dürchs Leben zu tragen, er braucht hilfe von anderen, die derenseits hilfe von anderen bekommen und so weiter, wie eine Kette. Na ja, man kann natürlich schlecht jemanden auffordern dir bei deinem Gepäck zu helfen und es ist auch nicht schön nutzlos zu stehen und um die hilfe zu bitten, wenn es so viele menschen gibt, die dringender hilfe brauchen, aber was du machen kannst, das ist selbst erste schritt zu tun, selbst zu erst etwas für die Anderen leisten. Ich weiß es auch nicht wie man das macht, versuche für mich rauszukriegen, hauptsache ist, die Hilfe und Mirgefühl muss von Herzen kommen, es können auch alltägliche kleinigkeiten sein, sogar die sind so erfühlend. Ich empfehle die neue hollywood film blind side zu sehen, ist natürlich märchenhaft und und das Hilfe-Maßstab auch groß, aber ich denke das ist ein richtiger weg und man fühlt sich nicht so quellend einsam.
LG N

Hallo Hetti, hallo ntu,
eure Worte bewegen mich. Ich bin nun auch 39 jahre und eine gute funktionierende Beziehung schon länger her. Ich kann nur raten Dinge zu tun die einem eine Freude bereiten, das kann auch sein anderen zu helfen, ich arbeite heute viel mit Menschen und mein Leben hat dadurch einen tieferen Sinn bekommen und so helfe ich mir selbst dabei. Ich versuche aber auch mir immer wieder schöne momente zu Schencken wie ein Konzert besuch oder der besuch einer Kunstausstellung eben was mir freude macht und mir ein gutes Gefühl gibt auch wenn ich in der regel allein aufs Konzert gehe es ist trotzdem schön und lohnend. Therapie hab ich auch schon gemacht aber keine guten erfahrungen gehabt aber ich würde es Versuchen vieleich hast Du mehr Glück.
Alles Liebe Guido

Hallo NTU

mit deinen Worten das die meisten es wohl fühlen ,das sich an Ihrer Situation nichts mehr ändert könntest du Recht haben.

Ich habe hin und wieder auch diesen schrecklichen Gedanken, dass ich den Rest meines Lebens mit meinem sehr anhänglichen Freund Einsamkeit verbringen werde .

Das erschreckt mich ..und ich weiß nicht ob ich das möchte.....falsch ich weiß es, ich wiill es nicht.

Der Mensch lebt davon seine Emotionen mitzuteilen. und es macht keinen Spaß alleine in den Urlaub zu fahren ,mit dem Gefühl das man nicht dazu gehört

Hallo ihr Lieben/ Hallo Hettim

Ich kenne das mit der Einsamkeit leider auch sehr gut. Ich bin 29 und war bis jetzt irgendwie immer mehr die Ausenseiterin und hatte nie wirklich viele Freunde... noch nie eine GLÜCKLICHE Beziehung...

Warum glaubst du denn dass es dir so schwer fällt Kontakte zu knüpfen?

Ich selbst habe Psychologie studiert und auch persönlich einige Erfahrung mit Therapien. Ich würde am ehesten eine Art Verhaltenstherapie empfehlen, weil man da mehr oder weniger auch handelt, bzw. daran arbeitet.
Nur das reden allein in einer Gesprächstherapie hilft glaub ich nicht viel.

Ich finde es auf alle Fälle gut, dass du dich hier angemeldet hast.

Ich wusste ehrlich gesagt gar nicht, dass es so viele Leute gibt, denen es ähnlich geht wie mir und es tut gut mich mit euch auszutauschen.

Alles Liebe!

Hallo alle hier und besonders an ntu, Guido, blueboy und cat,

es gibt ja wirklich viele Leute hier und es hat mich gefreut, dass ich einige Antworten bekommen habe. Auch bei mir herrscht die Angst, dass sich an der Einsamkeit nichts mehr ändern wird. ein wenig hoffe ich noch auf eine Therapie. Ich habe zwar vor einigen Jahren schon mal eine gemacht, aber da ging es eher darum, dass meine Beziehungen immer recht schnell in die Brüche gingen, über das generele Problem der Einsamkeit habe ich da nicht gesprochen.
Ich wehre mich dagegen mit der Einsamkeit umzugehen. Das geht ja mal, dass man etwas allein tut, aber ich kann mir die Einsamkeit nicht schön reden. Ich hätte gerne Menschen, die mir wichtig sind und denen ich wichtig bin um mich. Lieber Guido, ich habe auch schon mal den Mut aufgebracht, allein auszugehen, aber oft finde ich das schrecklich.
Liebe cat, du fragst, warum ich glaube, dass es mir schwer fällt Kontakte zu knüpfen. Tja, ich weiß es nicht genau und kann nur Vermutungen anstellen. Mir hat mal jemand gesagt, ich würde sehr reserviert wirken, ich glaube ich bin recht zurückhaltend. Wahrscheinlich ist das ein Grund. Wenn ich mich mal zufällig im Spiegel oder auf Fotos sehe, dann erkenne ich dass ich wohl die meiteZeit eine fürchterliche Trauermiene zeige. Dasliegt daran, dass ich einfach unglücklich bin. Ein solches Gesicht wirkt wohl auf die Menschen nicht gerade anziehend. Manchmal habe ich das Gefühl dass ich den meisten Leuten unsympatisch bin.
Es ist ein schönes Gefühl, hier zu schreiben.
Liebe Grüße an alle hetti

Hallo Hetti,
doch, hier sind auch Ältere, ich bin ebenfalls Mitte 40 ...
Vieles was Du schreibst kann ich gut nachvollziehen.

Zitat von hetti:

ich habe auch schon mal den Mut aufgebracht, allein auszugehen, aber oft finde ich das schrecklich.

Ja! Aber es kommt drauf an was es ist, finde ich. Schlimmer ist es für mich, sich dann mit niemandem austauschen können, sondern in ein Loch zufallen.

Zitat von hetti:

Wenn ich mich mal zufällig im Spiegel oder auf Fotos sehe, dann erkenne ich dass ich wohl die meiteZeit eine fürchterliche Trauermiene zeige. Dasliegt daran, dass ich einfach unglücklich bin. Ein solches Gesicht wirkt wohl auf die Menschen nicht gerade anziehend. Manchmal habe ich das Gefühl dass ich den meisten Leuten unsympatisch bin.

Das kenne ich und es ist schwer dagegen was zu machen, oder? Ist ja so eine Art Teufelskreis, es geht einem schlecht, weil gute Kontakte und Geborgenheit fehlen und das strahlt man dann auch aus.

Ich glaube man sollte sich erstmal selber wohl gesonnen sein, ich bin gerade dabei das zu üben
Und ich habe auch keine Lust auf irgendwelche Kontakte, denn oftmals lande ich bei Egoisten, denen ich wohl eher egal bin aber als Zuhörer usw willkommen. Das sehe ich jetzt als Zeitverschwendung, da mache ich dann doch lieber was alleine.
Zu Therapien kann ich Dir keine Tipps geben. Aber vielleicht sind wie Einsamen einfach Menschen, die eben viele Versuche starten müssen um Leute zu finden, die gut für sie sind. Sich immer wieder zu motivieren und eben nicht zu resignieren ist sehr aufreibend.
Ich wünsche Dir alles Gute
Sonnenschein

Ja liebe hetti,
natürlich hat das alleine Ausgehen einen gewissen beigeschmack um es mal Vorsichtig auszudrücken. Aber was haben wir für eine Wahl? Wir können zuhause rumhocken da fühlen wir uns sicher aber das bringt uns nicht voran. Ich glaube es gibt in jeder Stadt eine gute Szene Kneipe wo die Musik läuft die man auch irgendwie mag und da kann man sich einfach an den Tresen setzen man darf nur nicht erwarten das man gleich angesprochen wird aber die die immer da sind oder öfter die sehen dich und die nehmen irgendwann auch mit dir Kontakt auf das ist meine erfahrung. Ich gehe oft Mitwochs in die Kneipe und es sind schon wundersame dinge dort geschehen einfach dadurch das ich öfters da bin. In der Vorstadtkneipe ist das nicht viel anders da gehts oft noch viel schneller. Der nächste grund ist das ich gerne Musik höre und wenn meine Lieblingsband in der nähe spielt dann geh ich dahin und der Musiker ist für den Moment wo er auf der Bühne steht genauso einsam wie ich, der hat ein Mikrofon an den er sich klammern kann aber das erlebnis da oben zu stehen und zu singen das erlebt er allein und so gibt es eine Verbindung zwischen ihn und mir.Und wenn ich mal ein gutes Stück im Theater sehn will dann lade ich meine Mutter und ihren Freund ein und dann gehen wir da hin, sicher dieser beigeschmack bleibt aber wir haben keine andere Wahl, wenn wir allein sind müssen wir nach aussen gehen sonst passiert nichts und dieses Forum ist ein erster oder zusätzlicher Schritt nach ausse zu gehen. Nur Mut für eigene Wege.
Alles Liebe Guido