Also ich kenn das auch, dass die Freunde super wichtig für einen werden, sobald sich die Eltern trennen. Meine Freunde sind auch mein Familienersatz....auch wenn man sich nur 1x im Jahr zu Weihnachten oder so sieht, aber man muss sich auf jeden Fall besuchen
Ich hätte jetzt nicht gedacht (so wie du das geschildert hast), dass du in das Mädchen verknallt bist (auch wenn das durchaus auch eine Möglichkeit wäre, die erklären würde, warum grade dieses Mädchen dir so wichtig ist....aber da glaube ich deiner Selbsteinschätzung einfach mal ). Ich weiß ja auch nicht, was ihr in eurer Gruppe so macht, wie nahe du dem Mädchen stehst etc .... und ich bin jetzt auch keine Psychologin, kann das also nicht 100%ig einschätzen, aber ich hab bei dir so ein bisschen das Gefühl (einfach von dem, was du jetzt geschrieben hast - kann auch ein falsches Gefühl sein, also nur ein Vorschlag, was es sein könnte), dass du evt einfach viel zu sehr aufs Helfen fixiert bist? Mein erster Gedanke war Helfersyndrom, allerdings kenn ich da jetzt wirklich auch absolut nicht die Symptome und was genau das nun ausmacht (deshalb würd ich jetzt sagen, mein Gedankengang geht nur so in die grobe Richtung).... also so von diesem, dass du immer gleich spürst, wenn jemand ein Problem hat, dass du in Therapie warst, weil du anderen nicht helfen konntest.....
Ich würde jetzt auch sagen, dass du dich vielleicht einfach aufdrängst....also für mich, wenn ich das so lese, besteht diese Möglichkeit einfach....du merkst, einer deiner Freunde hat ein Problem. Und so wie ich dich jetzt (nach dieser kurzen Beschreibung) einschätze, willst du wahrscheinlich sofort helfen. Aber wer weiß, vielleicht bildest du dir das Problem nur ein (bzw überinterpretierst da was), oder deinem Gegenüber ist noch gar nicht bewusst, dass da ein Problem besteht...und da kann es dann irritierend sein, wenn man auf etwas hingewiesen wird, von dem man vorher noch nicht wusste. Bzw noch irritierender ist es, wenn du dann darauf bestehst, dass das Problem da ist (ich spreche da aus Erfahrung: Meine ehemalige Mitbewohnerin hat mir - bei max 10 Min Kontakt pro Woche - unterstellt, dass ich depressiv sei, und ist auch nach mehrmaligen Beteuerungen meinerseits, dass dem nicht so sei und sie das ja nicht einschätzen könne, nicht von ihrer Meinung abgewichen, was letztendlich auch unsere Beziehung zueinander kaputt gemacht hat). Oder wenn jemand dauernd Hilfe anbietet, obwohl man absolut keine Hilfe will / noch schlimmer: wenn man gar nicht wollte, dass die anderen sehen, dass man ein Problem hat, und auf einmal ist da jemand, der da dauernd drin rum bohrt und nicht damit aufhört. Da wird man automatisch abweisend.
Zusätzlich hast du es ja auch mehrmals betont, dass ihr euch nicht so gut kennt. Und trotzdem verhälst du dich ihr gegenüber als wärt ihr super gut befreundet. Mit manchen Problemen will man auch nur mit der besten Freundin oder den Eltern reden.
So vom Prinzip her: Hast du dir mal überlegt, dass sie vielleicht keine Hilfe will? Bzw keine Hilfe von
dir will, weil für sie Freunde (um nicht zu sagen du) vielleicht auch nicht so wichtig sind wie Verwandte? Vielleicht ist das ein familiäres Problem, über das sie nicht reden kann bzw will, weil es (außer der besten Freundin, der man ja bekanntlich alles erzählt ) ihrer Meinung nach sonst niemanden was angeht? Und dass sie dich nicht ignoriert, um dir wehzutun, sondern weil du dich aufdrängst und nicht locker lässt (was für dich bestimmt eine positive Eigenschaft ist, denn du willst ja aus deiner Perspektive heraus nur helfen, aber manchmal ist es halt auch zu viel und man muss warten, bis andere auf einen zukommen und um Hilfe bitten) und sie keine andere Möglichkeit sieht, dich davon abzubringen?
Aus meiner Perspektive (also wenn ich jetzt das Mädchen wäre, von dem du redest) hast du vielleicht ein Problem mit Grenzen bzw stehst unter diesem
Zwang, ihr helfen zu müssen. Du weißt, ihr zwei steht euch nicht so nahe, und sie scheint dir ja Signale zu geben, dass sie deine Hilfe nicht will (bzw, es kann auch genau so gut sein, dass du ihre Signale einfach überinterpretierst und sie sich dir gegenüber normal verhält, du dir aber anderes Verhalten wünschen würdest....wenn ihr euch nicht so gut kennt, sieht sie vielleicht keinen Grund, deine Sms zu beantworten, und kennt dich nicht gut genug, um zu wissen, inwieweit du bissige Kommentare verträgst) und trotzdem kannst du nicht aufhören, darüber nachzudenken und in ihre Privatsphäre einzudringen. Du solltest dich zurück halten, was sie angeht, auch wenn es dir schwer fällt.
Keine Ahnung, ob ich da jetzt viel Sinn gemacht habe, ich wollte einfach nur mal ne Gegenperspektive konstruieren. Ich kann das ja wie gesagt nicht so gut einschätzen, das sind nur Vorschläge. Inwieweit sie überhaupt zutreffen könnten, musst du entscheiden
Hab auch grad irgendwie das Gefühl, dass ich voll vom Thema abgekommen bin. Ging es dir nur um das Mädchen, oder auch darum, dass du niemanden hast, dem du die Problematik darlegen kannst .... bzw hast du das Gefühl, dass du allen hilfst, aber niemand bereit ist, dir zu helfen? Da hab ich grad irgendwie den Faden verloren
Es ist natürlich auch schwierig, wenn du einerseits nur schwer Beziehungen aufbaust zu anderen, und dann aber schnell aufdringlich wirst, wenn du mal eine Beziehung aufgebaut hast (also falls das zutrifft, das ist ja jetzt auch nur ein Beispiel, dass du genannt hast, muss ja nicht die Regel sein ). Du scheinst doch gute Freunde zu haben......fehlt da dann nur die körperliche Nähe zu jemandem?