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Hallo ihr Lieben,

habe mich in diesem Forum angemeldet, weil es mir absolut nicht mehr gut geht.
Ein permanentes Gefühl der Einsamkeit nimmt mir langsam die Luft zum Atmen und ich könnte nur noch weinen.
Ich habe einen Partner und ein kleines Kind welches mich braucht und eigentlich könnte doch alles gut sein. Hätte ich die beiden nicht. ?
Vorweg muss ich leider etwas ausholen.
Leider hatte ich keine unbeschwerte und glückliche Kindheit. Mein Vater war/ist ein cholerischer, autoritärer, dominanter Narzisst und mit ihm zusammen zu leben war wie auf einem Minenfeld. Entweder hat er mich vor Liebe erdrückt, oder er hat mich ( wenn ich nicht wie ein programmierter Roboter funktionierte) heftigst angeschrien, beleidigt, nieder gemacht und danach teilweise monatelang ignoriert. Darauf angesprochen durfte ich mir dann anhören, wie sehr ich ihn doch verletzt habe etc. Psychoterror.
Vor ein paar Monaten ist es wieder eskaliert. Seit mein Kind da ist, ist es noch schlimmer geworden. Er ist ein absolut extremer Opa, der die einzige Aufmerksamkeit des Kindes möchte und mich als Störung sieht. Sobald das Kind auf meinem Arm ist, wird es mir teilweise aus dem Arm gerissen. Ebenso der Kinderwagen. Solche Situationen sind wirklich an der Tagesordnung und als ich mir irgendwann anhören durfte, dass ich mein Kind nicht mehr tragen darf (natüüüürlich nur um mich zu schützen. ) ist mir die Hutschnur geplatzt und ich habe es gewagt zu sagen, dass es mein Kind ist.
Naja, es ist wieder viel passiert und der momentane stand ist, dass ich seit Monaten ignoriert werde und wenn wir uns sehen, nur wütend angesehen werde.

Meine Mutter ist leider eine sehr schwache Person, die mich nie beschützt hat. Sie weiß, wie es mir mit allem geht und wie ich seit ich denken kann unter ihm leide. Aber sie tut nichts und schaut einfach nur zu. Seit ich denken kann, hat sie eher um Schutz und Hilfe gefragt.

Mein Problem ist nun, dass ich mich noch nie wirklich geliebt gefühlt habe. Mein Mutter sagt, dass mein Vater mich abgöttisch liebt. Ich nenne es eher krankhaft und ganz gewiss nicht bedingungslos.
Sie liebt mich angeblich auch mehr als alles andere, würde aber eher ihr Kind verlieren, als sich mal gegen meinen Vater durchzusetzen und ihm zu sagen, dass es so nicht geht.
Ich habe mich noch nie sicher gefühlt, wirklich geborgen, bedingungslos geliebt. Nichts war selbstverständlich und alles hatte seinen Preis.
Während eines Streites durfte ich mir sogar anhören, dass ich mit meinem sch. Charakter niemals jemanden finden werde, der mich lieb hat und bei mir bleiben möchte. Dabei habe ich immer versucht richtig zu sein. Ich durfte mich nie wehren und musste alles still ertragen. ohne Tränen oder die falschen Gefühle zu zeigen

Dieses Gefühl ungeliebt und Einsam zu sein ist leider geblieben. und das Gefühl, dass mich eh keiner mag. Mittlerweile bin ich sogar schon unsicher, wenn ich mich mit Freunden treffe und denke die ganze Zeit daran, dass sie mich bestimmt eh nicht mögen und analysiere für mich jedes Wort und Verhalten. Ich lasse es mir nicht anmerken, aber es macht mich fertig.

Was soll ich nur tun? Ich schaffe es einfach nicht genügend Abstand zu finden. Den Kontakt würde ich am liebsten abbrechen, aber ich schaffe es nicht. Meine Mutter weiß es und ich habe ihr auch gesagt, dass es auf Dauer bedeuten würde, dass auch unser Kontakt so nicht weiter bestehen kann. Mehr, als dass sie dann wieder davon reden, wie traurig es sie machen würde etc. passiert nichts.

Es tut so weh, sich nicht geliebt zu fühlen und ich verstehe es einfach nicht.
Habt ihr vielleicht einenRat für mich, wie ich endlich glücklich werden kann?
Therapeuten habe ich nun fast alle angerufen. Vor Ende des Jahres wird es leider nichts mit einem Termin. Hab auch schon mit der KK gesprochen. Mehr als ein Erstgespräch können sie mir nicht vermitteln. Auf den Therapieplatz muss ich dann trotzdem warten

17.06.2019 09:43 • 17.06.2019 #1


3 Antworten ↓


Hallo, es ist sehr traurig, was Du so schreibst. Ich habe eine ganz andere Geschichte als Du aber dennoch kenne ich auch die Gefühle von Einsamkeit und des nicht geliebt werdens. Auch die Unsicherheit, dass Bekannte oder Freunde mich eh nicht mögen würden kommt mir bekannt vor. Jede Äußerung wird auf die Waagschale gelegt und hinterfragt.

Ich denke, Du solltest erstmal die fünf Erstgespräche nutzen, da kann Dir die KK ja behilflich sein. Manchmal reicht das als Anfang schon aus, um aktiv die Sache anzugehen, denn so geht es ja nicht weiter. Vielleicht könnte eine Selbsthilfegruppe Dir Unterstützung geben?

LG Perle

A


Permanentes Gefühl der Einsamkeit

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Leider bekomme ich nur 1 Gespräch zur Vorstellung. Habe mir schon die Finget Wind telefoniert.
Versuche jetzt einen Weg für mich zu finden, mit dem ich leben kann.
Ich möchte für mein Kind eine gute und vor allem liebende Mutter sein.
Darf ich fragen, wie es bei dir gerade ausschaut?

Ich weiß nicht genau, was Du meinst. Ich habe schon fast mein ganzes Leben immer wieder mit den Themen Einsamkeit und nicht geliebt werden zu tun. Und ich muss leider sagen, dass ich mich jetzt mit 51 Jahren damit sozusagen abgefunden habe. Traurig bin ich aber immer mal wieder darüber.

Ich kann Dir nur raten, um Deine eigene kleine Familie zu kämpfen und klare Grenzen zu setzen. Was auch immer im Leben Deines Vaters passiert sein mag, was ihn so hat werden lassen: Es ist nicht Dein Problem und Du musst dafür nicht den Kopf hinhalten. Du gibst die Spielregeln vor und sei da bitte auch konsequent. Der Opa möchte sein Enkelkind sehen, also hat er sich nach Dir zu richten und nicht umgekehrt. Ich weiß, dass es sehr schwierig ist, da aufrecht und geradlinig mit umzugehen aber ich glaube, das führt kein Weg dran vorbei und wenn Du das taff durchziehst, dann wird sich Dein Vater noch ganz schön wundern über seine starke Tochter!

LG Perle





Dr. Reinhard Pichler
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