Zitat von realo: Meines Wissens ist es so, wer nach dem Sinn im Leben fragen muss, hat ein Problem, dem ist der Sinn abhandengekommen, denn ansonsten merkt man die Sinnerfüllung nicht, sie ist im Alltag des Daseins gegeben.
Sofern dem keine philosophische oder therapeutische Fragestellung zugrunde liegt, ist die Frage des Individuums nach dem Sinn des eigenen Lebens durchaus eine Frage, die aus dem Defizit und damit der Sinnsuche entstehen
kann, klar, jedoch halte ich diese Frage, ob eine Partnerschaft für den Menschen sinnstiftend ist oder nicht, auch deswegen grundsätzlich für relevant, weil der Mensch, sofern er über sich selbst und seine intrinsische Motivation als bewusstes Wesen nachdenkt, zum Architekten seiner Bedürfnisse und damit auch seines Sinns wird, der über die Instinktsteuerung hinausgeht.
Denn würde der Mensch nicht in sich hineinhorchen, was das Ich als Bedürfnis formuliert, wäre das Bewusstsein in seiner Eigenart als denkender Navigator überflüssig, um dynamisch Kursänderungen vorzunehmen, und das Unterbewusstsein und seine linearen Automatismen würden ausreichen, um dem Organismus existieren zu lassen.
Die Evolution hat dem Menschen die Eigenschaft des hypothetischen Denkens gegeben, um über das Isso hinauszudenken, und damit auch Entscheidungen zu treffen, deren Auswirkungen erst in der Zukunft eintreten werden.
Wenn eine Partnerschaft nun also nicht notwendig oder notwendig wäre, so ist das immer auch eine subjektive Betrachtungsweise des Individuums, die nicht zwingend - nur weil möglich - auf ein Defizit hinweisen
muss, sondern auch schlicht auf ein Bedürfnis zurückgeführt werden kann, das durch das bewusste Denken analysiert wird, um einen Zustand in der Zukunft zu erzeugen.
Brauche ich einen Partner, um glücklich zu sein? Vielleicht Ja, Vielleicht Nein.
Zu einer defizitären Überlegung wird es erst dann, wenn ich das Gegenteil meines Bedürfnis' empfinde, aber um Ich-synton zu bleiben, mir dieses Gegenteil schönrede, bis ich es selbst glaube, niemanden oder jemanden zu brauchen.