App im Playstore
Pfeil rechts

Hallo !
Ich bin seit diesem Wochenende erst im Forum.
Ich Las einige traurige Beiträge über Missbrauch.
Ich traute mich nicht, bis jetzt, dieses Thema wirklich so auszudrücken.
ich meldete mich an mit Panik und Angst.
Ich bin auch eine Betroffene, des Missbrauches.
Mir fehlt das Vertrauen zu Männern.
ich wurde in meiner Kindheit von 4 Männern missbraucht.
Ich leide heute unter Berührungsängste, Kontaktängste zu Männern.
Gibt es jemanden der es auch so ergeht, oder bin ich unnormal.
Ich leide auch unter Panikattacken in großen Menschenmengen.
Ich würde schon gerne unter Leute gehen, wenn da diese doofe Angst vor der Angst nicht wäre.
Sonnenschein54

12.05.2013 14:10 • 12.05.2013 #1


14 Antworten ↓


Darf ich fragen, ob bislang schon etwas an Therapie gelaufen ist bei Dir?

Angst ist ja in dem Fall nur ein Symptom für das ursächliche Trauma in der Kindheit.

A


Missbrauch in der Kindheit

x 3


Zitat von Sonnenschein54:

Ich leide heute unter Berührungsängste, Kontaktängste zu Männern.
Gibt es jemanden der es auch so ergeht, oder bin ich unnormal.


Nein, du bist definitiv nicht unnormal - jedenfalls nicht in deiner Situation mit den Erfahrungen, die du gemacht hast.
Dein Misstrauen und deine Ängste sind mehr als verständlich.

Ich persönlich habe solche Erfahrungen aber nicht gemacht - wurde nur einmal belästigt.

Ja, ich bin schon lange in Therapie, und ich lerne gerade, dass geschehene anzunehmen, denn ändern kann ich nichts mehr daran, damit muß ich leben.
ich lerne gerade, mich selbst anzunehmen.
Außerhalb der Therapie lässt sich nicht leicht darüber sprechen.
Es überfordert die Mitmenschen, und so ist man außerhalb der Therapie allein.
Deshalb versuche ich evtl. Hier jemanden zu finden, mit dem ich mich austauschen könnte.

Klingt gut und da hast völlig Recht damit, dass das andere Menschen völlig überfordert und sie somit wenig damit umgehen können.

Und gut, wenn Du gerade dabei bist es aufzuarbeiten.

Ändern kannst Du nichts mehr daran, es gehört zu Deinem Leben und deiner Biographie dazu, aber Du kannst es im Rahmen der Therapie so zuordnen lernen, dass es Geschichte war und bleibt und vielleicht nicht wie jetzt, es Dich einholt im Alltag und Du mit Angst und Panik reagieren musst.

Ist vielleicht jemand da, der mir sein trauriges Erlebnis schreiben möchte?
vielleicht kann ich wenigstens etwas Hilfe und Verständnis geben, weil ich schon soooooooo viele Jahre mit meinen Erinnerungen durchs Leben gehe.
Nur Mut, den musste ich auch hier aufbringen, um mich hier anzumelden.
Sonnenschein54

Zitat von HeikoEN:
Klingt gut und da hast völlig Recht damit, dass das andere Menschen völlig überfordert und sie somit wenig damit umgehen können.

Und gut, wenn Du gerade dabei bist es aufzuarbeiten.

Ändern kannst Du nichts mehr daran, es gehört zu Deinem Leben und deiner Biographie dazu, aber Du kannst es im Rahmen der Therapie so zuordnen lernen, dass es Geschichte war und bleibt und vielleicht nicht wie jetzt, es Dich einholt im Alltag und Du mit Angst und Panik reagieren musst.


Ja, an der Aussage von Jung steckt viel wahres!
Ich habe ein Buch von C.G. Jung: Erinnerungen, Träume, Gedanken. hast Du das schon gelesen.
Es ist faszinierend!Sonnenschein54

Es ist schön und richtig darüber zu reden und zu schreiben.
Aus eigener Erfahrung sage ich jedoch, Ja man muß lernen unbefangen darüber zu sprechen, denn wir müssen uns nicht schämen....das müssen die Täter!
Aber, irgendwann sollte man nicht ständig Erlebtes anhand eines Theras hochholen, manchmal ist es auch Sinnvoll Dinge in eine Schublade zu stecken und sie fest zu verschließen....denn unser Leben hat ganz viele, auch schöne Schubladen....Denn wer eine Sprache lernen möchte, beschäftigt sich täglich damit, um sie zu erlernen....Wer sich zu viel mit seinen Ängsten beschäftigt, kann auch sie als ständigen Begleiter haben.

Zitat von Chihuahua Love:
Sinnvoll Dinge in eine Schublade zu stecken und sie fest zu verschließen....

Ist es nicht das, was dann, insb. bei Traumata, das eigentliche Problem ist?

Es wegzudrücken kann Jahrzehnte gut gehen, aber dann irgendwann nicht mehr.

Durch das erneute erleben dessen, was geschehen ist, unter sicheren therapeutischen Bedingungen, geschieht die Heilung in dem Sinne, dass es keine Angst mehr macht. Es ist dann eine Erinnerung, unschön, nicht gut usw., aber man kann darauf schauen und nicht angstvoll in eine Angstwolke...

Das Vergangene wird irgendwann nicht mehr euer Leben bestimmen, aber bis dahin ist ein langer und steiniger Weg.
Das Leben kann auch schön sein!

Zitat von HeikoEN:
Zitat von Chihuahua Love:
Sinnvoll Dinge in eine Schublade zu stecken und sie fest zu verschließen....

Ist es nicht das, was dann, insb. bei Traumata, das eigentliche Problem ist?

Es wegzudrücken kann Jahrzehnte gut gehen, aber dann irgendwann nicht mehr.

Durch das erneute erleben dessen, was geschehen ist, unter sicheren therapeutischen Bedingungen, geschieht die Heilung in dem Sinne, dass es keine Angst mehr macht. Es ist dann eine Erinnerung, unschön, nicht gut usw., aber man kann darauf schauen und nicht angstvoll in eine Angstwolke...


Nein, bei Kindheitstrauma nicht. Was soll das bringen? Die Angst therapieren JA, aber nicht die Ursache!
Habe mehrere Therpien hinter mir....und das Konfrontieren funktioniert nicht, das Hervorholen macht es erst richtig schlimm....
Ich habe gelernt es da zu lassen wo es ist, in der Vergangenheit!

Die Bombe tickt jedenfalls und kann immer hochgehen, deshalb ist es ganz gut stabil zu bleiben oder?
und hoffen, das die bombe nicht hochgeht.

Hallo, bin wieder da,
Dias Geschehene in der Vergangenheit zu lassen ist nicht immer einfach. Manchmal explodiert tatsächlich mal die Bombe, einfach ausgelöst durch einen Impuls wie: Hände, die aussehen wie ..., oder ein Typ M. Der grosse Ähnlichkeit hat (Sorry'
Ich habe nichts gegen Männer allgemein)', nur manche könnten Zwillingsbrüder sein im Aussehen, wie sie sich bewegen, eien fixieren. da schauert es in mir und gewisse ängstliche Gefühle melden sich ungewollt.

Zitat von Chihuahua Love:
Zitat von HeikoEN:
Zitat von Chihuahua Love:
Sinnvoll Dinge in eine Schublade zu stecken und sie fest zu verschließen....

Ist es nicht das, was dann, insb. bei Traumata, das eigentliche Problem ist?

Es wegzudrücken kann Jahrzehnte gut gehen, aber dann irgendwann nicht mehr.

Durch das erneute erleben dessen, was geschehen ist, unter sicheren therapeutischen Bedingungen, geschieht die Heilung in dem Sinne, dass es keine Angst mehr macht. Es ist dann eine Erinnerung, unschön, nicht gut usw., aber man kann darauf schauen und nicht angstvoll in eine Angstwolke...


Nein, bei Kindheitstrauma nicht. Was soll das bringen? Die Angst therapieren JA, aber nicht die Ursache!
Habe mehrere Therpien hinter mir....und das Konfrontieren funktioniert nicht, das Hervorholen macht es erst richtig schlimm....
Ich habe gelernt es da zu lassen wo es ist, in der Vergangenheit!

Also meine Erfahrungen sind komplett andere, denn auch ich habe ein Kindheitstrauma.

Allerdings habe ich die bekannten Therapieformen nicht weiter verfolgt, da sie NICHT die Ursache berücksichtigen, sondern nur an den Symptomen herumdoktern.

Und es ausschließlich nur darum geht, dass das Erlebte in der Kindheit, auch wirklich Vergangenheit werden kann. Die Therapiemethode, die ich verfolge, heisst Somatic-Experiencing und ist exakt für Trauma entwickelt. Bestandteil ist das ERNEUTE Erleben dessen, was den Schmerz/Symptome/Probleme/Ängste/Depressionen usw. heute verursacht.

Natürlich nur stückchenweise, so dass das Nervensystem nicht überfordert wird (was ja z.B. für die Symptome zuständig ist). Macht man zuviel in zu kurzer Zeit, kann auch eine Retraumatisierung stattfinden, aber das alles ist Aufgabe des jeweiligen Therapeuten, der in dieser Methode ausgebildet ist.

Man muss Trauma verstehen, was es ist, nämlich eine Verletzung des Nervensystems, eine Blockade, so dass z.B. Gefühle nicht mehr fliessen können...diese Methode bewirkt, dass aber genau diese Blockade aufgehoben wird. Mit dem Sinn und Ziel, dass genau dieses Alte eben dann keine Gefühle wie Ängste usw. mehr produziert, weil es eben wirklich Geschichte geworden ist.

Es ist aber noch KEINE Geschichte, solange es Trigger gibt, wie Du sie z.B. beschreibst, dass also Männerhände oder was auch immer plötzlich etwas auslösen.

Und der kognitive Ansatz ist für Trauma sowas von unsinnig...aber halt genau das, was in .de ausschließich angeboten wird.

Wen es interessiert, erkläre gerne mehr darüber, bzw. im Internet findet man ausreichend Infos darüber.

Zitat von Sonnenschein54:
Hallo !
Ich bin seit diesem Wochenende erst im Forum.
Ich Las einige traurige Beiträge über Missbrauch.
Ich traute mich nicht, bis jetzt, dieses Thema wirklich so auszudrücken.
ich meldete mich an mit Panik und Angst.
Ich bin auch eine Betroffene, des Missbrauches.
Mir fehlt das Vertrauen zu Männern.
ich wurde in meiner Kindheit von 4 Männern missbraucht.
Ich leide heute unter Berührungsängste, Kontaktängste zu Männern.
Gibt es jemanden der es auch so ergeht, oder bin ich unnormal.
Ich leide auch unter Panikattacken in großen Menschenmengen.
Ich würde schon gerne unter Leute gehen, wenn da diese doofe Angst vor der Angst nicht wäre.
Sonnenschein54


Oje, wie grausam, von 4 Männern? Kein Wunder das man das Vertrauen in die Menschheit verliert.

Es ist wirklich nicht leicht, über sowas zu reden. Ich habe erstmals in der Therapie darüber angefangen, mich zu öffnen. Aber da war ich schon erwachsen. Ich hatte auch in meiner Jugend Freunde, aber wenns mir zu nah wurde, hatte ich einfach Schluss gemacht. Konnte nicht anders, wra auch erst bei meinem Mann so. Wir waren erst befreundet, verliebten uns zawr, aber es gab da noch lange kein Sex, ich hatte Angst davor. Machte Schluss, aber wir kamen wieder zusammen und es kamen weitere Probleme hinzu. Ist halt alles nicht so einfach.

Wünsche dir, dass du es schaffst, es eines Tages zu verarbeiten.

A


x 4





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore