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16

Mit 16 verfiel ich der jugendlich-arroganten Ansicht früher oder später sowieso alles zu bekommen was ich möchte ohne einen Finger krum zu machen. Ich kannte den Wert einer guten Freundschaft nicht und ich dachte ich könnte es an jeder Straßenecke bekommen. Als das nicht stimmte wählte ich die vermeintlich einfachste Lösung. Doch meine Lieblingsserie sollte mich lehren dass es keine Abkürzungen gibt. Zumindest keine die keinen Preis hat. Also verlor ich mich im www. Als der langfristige Erfolg ausblieb entwickelte ich einen Groll und mit jeder Enttäuschung wuchs sie stetig an.
Ich befinde mich in einer Spirale sinnloser Konversationen die entweder abrupt vom gegenüber beendet werden oder ins nichts führen. Und nun stecke ich in einer Sackgasse fest. Verschuldet durch eigene Fehler und die Gleichgültigkeit der Menschen.
Meine letzten 3 Kontakte sollten mir die Augen öffnen und dennoch schreibe ich hier in der Hoffnung auf ein Funken (von was? Menschlichkeit? Nähe? Akzeptanz?). Denn die Alternative ist kalt Dunkel.
Ich werde in ein paar Monaten 26 und habe keine Ahnung was Freundschaft bedeutet, hatte nie ware Freunde, ganz zu
schweigen von einer Partnerschaft. Die Nähe zu einem Mann ist mir völlig fremd.

Ein Narzisst. Ein Manipulator. Ich traf nie auf Menschen sondern lediglich auf Blutsauger. Entwerter. Aber ich bin von wert. Und ich verdiene Aufrichtigkeit. Ich bin kein schlechter Mensch nur weil ich wütend bin. Ich bin kompliziert verletzt.
Es war immer nur Verlass auf die Einsamkeit. Sie schlummerte bei jedem Kontakt ob gut oder schlecht im Hintergrund. Sie fing mich auf wenn ich mal wieder weggestoßen wurde. Sie lässt nicht zu dass ich ihr entkomme. Aber ich hab nun meine Endstation erreicht. Kein Zug wird mich abholen. Ich stecke in einem Dilemma.
Ob ich mich nun den Menschen in meiner Umgebung widme oder virtuellen Menschen es wird keinen Unterschied machen. Es gibt kein entkommen. Und wenn ich mich der einsamkeit ungehindert ergebe wird der Schmerz ungefiltert auf mich herabstürzen während ich für alle weiterhin der Bösewicht bin. Aber niemand wird böse geboren. Menschen sind nicht nur schwarz oder weiß. Sie sind auch grau oder lila oder grün. Aber vor dieser Erkenntnis verschließt sich die Menschheit lieber.

Mein Wort zur Rubrik. Eine sinnlose Aneinanderreihung von Wörtern

06.04.2024 22:40 • 07.04.2024 x 6 #1


11 Antworten ↓


Zitat von Drachenliebe:
Ob ich mich nun den Menschen in meiner Umgebung widme oder virtuellen Menschen es wird keinen Unterschied machen. Es gibt kein entkommen.

Meine unmaßgebliche Sicht dazu: natürlich gibt es ein Entkommen! Sprich von dir! (So wie du es auch hier beginnst.)

Mir hilft es unheimlich, wenn ich in Ich-Botschaften spreche. Statt jemanden anzufahren, ihm/ihr Vorwürfe zu machen; statt voll eine negative Emotion abzuladen; Sätze zu sagen wie Ich mag es nicht, wenn ... Ich fühle mich unwohl mit ... Ich fühle mich so und so .... Das ist m.E. alles, was man tun kann und tun muss.
(Ich bin weit davon entfernt, dass ich das immer hinkriege.)
(Kleine Anmerkung: Man kann und sollte natürlich auch mal Positives offen sagen, wenn einem etwas gefällt, wenn man sich wohl fühlt, wenn man dankbar ist!)

Der andere hat dann im positiven Sinn die Wahl, darauf einzugehen oder eben nicht.
A) Geht er darauf ein - ernsthaft, ohne Täuschungsmanöver (gerade Narzissten täuschen gerne Empathie vor, die in Wahrheit nicht vorhanden ist) -, dann ist das ein gutes Zeichen. Für Vertrauenswürdigkeit.
(Was nicht heißt, dass er dir alles recht machen muss. Nur, dass er akzeptierend auf dich reagiert; das sollte passieren. Niemand ist perfekt, es passieren oft Unaufmerksamkeiten.)

B) Geht er nicht darauf ein, ist das ein klares Signal dafür, sich von solchen Menschen eher zu distanzieren.

Ich fühle mich oft genug einsam, doch ich versuche,
1. nicht zu viel zu erwarten, 2. in Ich-Botschaften zu reden und 3. mir selbst die Streicheleinheiten zu geben, die ich ersehne, auch wenn sich die einer Frau deutlich besser und intensiver anfühlen. 4. Ich mache etwas Sport, um mich körperlich besser zu fühlen.
Das sind meine Gegenmittel. Und ich kann leider nicht behaupten, dass ich sie oft beherzige.

Mein Tipp wäre: Halte dich an Menschen des Typs A). Und generalisiere nicht. Was die Gesellschaft an Schwarz-Weiß-Denken hat, ist doch egal. Es ist auch nicht in unserer Einflusssphäre. Es kommt immer auf den einzelnen Menschen an.

A


Keine wahren Freunde & keine Nähe - Einsamkeit

x 3


Zitat von Drachenliebe:
Mit 16 verfiel ich der jugendlich-arroganten Ansicht früher oder später sowieso alles zu bekommen was ich möchte

Deine Fehler aus der Vergangenheit solltest du dir nicht vorwerfen. Mit 16 weiß man noch nicht so viel vom Leben. Und mit 26 hast du immer noch genügend Zeit für einen Neuanfang und aus deinen Fehlern zu lernen.
Zitat von Drachenliebe:
Ob ich mich nun den Menschen in meiner Umgebung widme oder virtuellen Menschen es wird keinen Unterschied machen.

Das macht wohl schon einen großen Unterschied. Wirkliche Nähe wirst du nur von Menschen in deinem direkten Umfeld bekommen können.

Der ursprüngliche Titel lautete Mein treuester Freund: Die Einsamkeit
Ich weiß nicht was an dem Titel so schlimm ist oder wieso er ohne mein Wissen einfach abgeändert wird...


Zitat von PQhope2023:
Ich-Botschaften

Ich-Botschaften führen bei mir eher dazu mir an allem die Schuld zu geben und mich schlecht zu reden.

Zitat von PQhope2023:
dass er dir alles recht machen muss

Das erwarte ich von niemandem


Zitat von PQhope2023:
nicht zu viel zu erwarten

Ich bemühe mich

Zitat von Drachenliebe:
Der ursprüngliche Titel lautete Mein treuester Freund: Die Einsamkeit
Ich weiß nicht was an dem Titel so schlimm ist oder wieso er ohne mein Wissen einfach abgeändert wird...

Oh...das warst nicht du selbst? Hab mich schon gewundert, weshalb da jetzt ein anderer Titel steht. Aber hab wo gelesen, dass die den Beitrag umändern dürfen...

Hallo Drachenliebe,
willkommen im Forum.

Ich kann nur sagen, dass ich deine Zeilen gut verstehen kann, und dass da sehr komprimiert sehr viel drin steht,
was ich auch an Gedanken kenne.
Außerdem empfinde ich es als sehr lýrisch, und dass da jedes Wort seinen richtigen Platz hat...

Zum Thema selbst kann ich nur sagen, dass mir in jüngeren Jahren viel mehr Leute zugefallen sind, dass ich da
aber auch sehr viel offener und anpassungsbereiter war.

Teilweise denke ich, es braucht Glück, dass man auch Gleichgesinnte trifft, wo einiges von selbst auch passt,
teilweise braucht es auch Kompromisse.

Und dann hatte ich noch die Erfahrung, wenn ich irgendwo war, wo ich mich untergeordnet hatte (bei Narzissten war es oft so,dass dies meine Bequemlichkeit bediente und ich ein gemachtes Nest hatte), war es gar nicht so leicht, von da aus wieder etwas zu ändern. Also eine Art von Rebellion auf dieser Basis gestaltete sich schwierig.

Besser ist es eigentlich, von Anfang an gesehen und respektiert zu werden, präsent zu sein, so meine Erfahrung.

Zitat von Drachenliebe:



Ich-Botschaften führen bei mir eher dazu mir an allem die Schuld zu geben und mich schlecht zu reden.

Dann haben wir uns jetzt wohl missverstanden. Ich meine damit nicht Selbstbewertungen oder Gedanken/Urteile, die man in sich hat. Es ist bei Ich-Botschaften egal, was du in dem Moment von dir selbst denkst. Ob du dich positiv oder negativ siehst.

Ich-Botschaften sind nie Bewertungen oder Urteile. Sondern Aussagen darüber, wie du dich fühlst oder was in dir ausgelöst ist, wodurch auch immer.

@Feuerschale Ich würde sagen, es ist deutlich einfacher.
Meide Menschen, die dich nicht wertschätzend behandeln.
Wobei es noch Abstufungen gibt: Meinem Chef sehe ich mal einen schlechten Tag nach. Meiner Schwester, wenn sie viel herumjammert, auch. Ein guter Freund ist auch mal unaufmerksam, kann vorkommen. Es zählt eher die Langstrecke, nicht ein einzelner Moment.
Suche Nähe zu Menschen, die dich wertschätzend behandeln.
Vertrauen muss man sich erarbeiten. Wenn jemand jeden Tag nett und aufrichtig zu mir ist, scheint er mein Vertrauen und mein Entgegenkommen wert zu sein. Er schenkt mir Aufmerksamkeit. Wir verstehen uns gut. Er ist niemals unfreundlich oder gar gehässig zu mir, nie hinten rum und offensichtlich an einem freundschaftlichen Umgang mit mir interessiert. Dann schenke ich ihm gerne Aufmerksamkeit und Vertrauen. Das ist ein klares Gefühl, auch wenn man jemanden vielleicht noch nicht sehr lange kennt.

Wenn es von diesen netten Menschen wenige zu geben scheint,
kann es entweder daran liegen, dass man seinen Radius beim Suchen erweitern muss oder dass man vielleicht doch aus seinen gelernten negativen Mustern heraus sehr häufig zu passiv, zu abweisend, zu überkritisch etc. auf die Anderen reagiert. Ich muss auf Leute zugehen.
Dass es da draußen keine netten Leute gibt oder zu wenig von ihnen, lasse ich als Argument nicht gelten. Das ist Quatsch.

Zitat von PQhope2023:
Dann haben wir uns jetzt wohl missverstanden.

Nein. Ich habe dich schon richtig verstanden.
Nur artet es bei mir persönlich in abwerten aus.


Zitat von ManicStreetP:
Aber hab wo gelesen, dass die den Beitrag umändern dürfen...

Klar aber dann kann man das doch auch so mitteilen. Ich bekam Benachrichtigungen über eine Antwort und konnte den Thread 0 zuordnen.

Zitat von Drachenliebe:
Klar aber dann kann man das doch auch so mitteilen.

Da hast du recht.
Zitat von Drachenliebe:
Nur artet es bei mir persönlich in abwerten aus.

Es gibt von einem Psychiater das Zitat Man muss sich von sich selbst nicht alles gefallen lassen.
Daran denke ich manchmal, wenn ich mal wieder etwas Abwertendes über mich denke.
Zitat von Drachenliebe:
Aber ich bin von wert. Und ich verdiene Aufrichtigkeit.

Wenn du das so siehst, ist das schon viel wert.
Du musst bedenken, dass es viele Leute gibt, die das nicht so formulieren können und überhaupt kein Selbstwertgefühl haben.
Auf diesem Selbstwertgefühl kannst du ja vielleicht aufbauen.
Ich würde dir also wünschen, dass du Leute findest, mit denen du punkto Konversation mehr in die Tiefe gehen kannst
und Kontakte, die nicht gleich abbrechen.
(By the way: Dasselbe würde ich mir auch wünschen. )
Und noch zum Thema Internet: Man kann's schon auch erstmal übers Internet versuchen, aber wenn man die
ganzen Hoffnungen aufs Internet verlegt, wird man erst recht wieder enttäuscht werden. Also ich finde es übers Internet
sehr, sehr schwierig, längerfristige Kontakte zu finden. Ich sollte es jetzt wohl wieder vermehrt im realen Leben versuchen....

Zitat von Drachenliebe:
Der ursprüngliche Titel lautete Mein treuester Freund: Die Einsamkeit
Ich weiß nicht was an dem Titel so schlimm ist oder wieso er ohne mein Wissen einfach abgeändert wird...

Ja, stimmt. Hatte ich heute morgen auch noch so gesehen. War passend gewählt wie ich finde und passt zu dem restlichen geschrieben lyrischen Text.

@drachenliebe
Nein, ich glaube, so ganz haben wir uns nicht verstanden.
Am besten erklärt man es mit einem Beispiel:

Ich fühle mich schlecht. Das liegt an mir, ich mache alles falsch, ich bin nicht gut genug.
Der zweite Satz ist eine Deutung und Wertung.
Der erste Teil hingegen ist eine Ich-Botschaft im eigentlichen Sinn; sie BESCHREIBT lediglich.
Lasse die Wertungen weg. Bleibe bei dem ersten Satz.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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