App im Playstore
Pfeil rechts

Der Serienräuber, Erpresser und frühere Kollaborateur der kalabrischen ’Ndrangheta verlangte am Telefon den Chef des mobilen Einsatzkommandos und stellte als einzige Bedingung, von diesem höchstpersönlich die Handschellen angelegt zu bekommen.

Tränen bei der Festnahme
„Doktor, ich mache das nicht mehr mit“, soll der Mafioso dem Beamten Virginio Russo am Telefon gesagt haben. Russo hatte den Mafioso vor drei Jahren schon einmal verhaftet. „Ich bin einsam und gelangweilt und will mein Leben ändern. Bitte verhaften Sie mich und bringen Sie mich in den Knast“, sagte Russo dem „Corriere della Sera“ zufolge.

Bei der ungewöhnlichen Verhaftung wollte der Mafioso dann die Polizisten umarmen und sagte, er werde sich im Gefängnis weniger allein fühlen als in der Freiheit. Sogar Tränen sollen geflossen sein, wie italienische Medien berichteten. „Es reicht, ich will mir selbst und anderen kein Leid mehr zufügen“, sagte der Mafioso. Außerdem sei er bereit, einige Raubüberfälle zu gestehen.

Geiselnahme, Erpressung, Raubüberfall
Die Beamten in Lucca dürften über die zerknirschte Rede des mehrfach vorbestraften und als gefährlich eingestuften Kriminellen jedenfalls nicht schlecht gestaunt haben: Mafiöse Verbindungen, Geiselnahme, Erpressung, bewaffneter Raubüberfall und Dro., all das soll der „einsame“ einstige ’Ndrangheta-Mann auf dem Kerbholz haben.

Normalerweise versuchen in Italien reuige Mafiosi einen Straferlass auszuhandeln oder eine neue Identität zu bekommen, bevor sie sich freiwillig in die Hände der Ermittler begeben.

quelle: orf.at

28.12.2010 23:34 • 30.12.2010 #1


5 Antworten ↓


Ausserdem war der schwere Junge nicht mehr jung. War der nicht schon 63?

A


Mafiosi erträgt Einsamkeit nicht mehr

x 3


63 ist doch kein Alter !

Wie mir aus meiner schon einige Jahre zurückliegenden ehrenamtlichen Tätigkeit in der Straffälligenhilfe bekannt ist, ist es tatsächlich so, daß die Gefangenen relativ viel gemeinsam verbrachte Zeit haben.
Teilweise gibt es noch Doppel-/Mehrfachbelegungen der Hafträume (was eigentlich nicht sein sollte), gemeinsame Arbeit (soweit vorhanden), gemeinsamer Hofgang, ein paar Stunden Aufschluß am Abend, wo man sich gegenseitig besuchen, Karten spielen, Sport treiben etc. kann.
Dies sind für manche Menschen draußen ,die vielleicht aus pysischen oder psychischen Gründen die Wohnung nicht verlassen können oder einfach nicht wissen, wo sie Leute zum reden finden können, vielleicht paradiesische Zustände.
Trotzdem habe ich oft von Gefangenen gehört, daß die Kontakte drinnen eher oberflächlich sind und sie sich einsam fühlen. Freundschaften entstehen eher selten.
Mir ist auch kein Fall bekannt, wo Gefangene wegen der Geselligkeit lieber im Knast bleiben wollten, auch wenn draußen kaum noch soziale Kontakte vorhanden waren.
Die Freiheit, der zwar oft mit Angst entgegen gesehen wurde, war doch immer ein begehrenswertes Ziel.

Viele Grüße

@Tautröpfchen:

Hey! Toll! Super interessanter Beitrag.

Danke, dass du uns diese Insider-Einblicke hier vermittelst.

LG
Capri

Hallo in die Runde

Wie es in einem Gefängnis wohl wäre, kann ich nicht sagen.

Aber aus anderen Einrichtungen (Therapie und Krankenhaus)
wollte ich, wegen der sozialen Kontakte, immer nie wieder weg.

Was ein komisches Leben, Der Beobachter





Dr. Reinhard Pichler
App im Playstore