Zitat von Susella:erkenntnis damals war, dass ich mit meinen ansprüchen an mein leben, an den umgang miteinander in menschlichen beziehungen und mit meinen kognitiven und emotionalen wesenszügen logischerweise in tiefphasen komme, wenn die ersten punkte nicht erfüllt werden.
Da interessiert mich jetzt mal konkret, welche das sind. Ich habe eben Deine Beiträge mal durchgelesen, habe aber nichts Genaueres gefunden, evtl. bis auf das hier:
Zitat:muss noch erwähnen, dass ich einen - für mich plausiblen - grund zum leben gefunden hatte. in einer beziehung, die viel offenheit, neugierde, sich selbst erkennen und voneinander lernen wollen verlangt hätte. meinem partner war das zu anstrengend... ich hätte es extrem spannend gefunden und als projekt des lebens angesehen.
Das hört sich einerseits zwar nach richtig hohen Ansprüchen an, andererseits auch wieder nicht außergewöhnlich, denn das wollen wir doch eigentlich alle. Das gehört zur Liebe, eigentlich normal. Oder Du erwartest da mehr, etwas das über die, ich sag mal pragmatisch Standards, hinausgeht?
Aber Du hast ja auch noch die Ansprüche an Dein Leben und Deine Wesenzüge auf der Liste. Ich will Dich hier jetzt natürlich nicht zum Seelenstriptease zwingen, aber wenn Du magst, erzähl ruhig mal genauer. Über Details quatscht es sich nunmal besser, als über nebulös Generalisiertes
(Und haha, noch was, in einem Deiner Posts ziehst Du ein wenig negativ über die Standard-Empfehlungen alá Sportverein her, die ich hier ja verhement postuliere, wenn man nur die Intention dahinter verändert - da interessiert mich natürlich, ob Du mit meiner Sichtweise auf Sportverein und Co. wenigstens ein bisschen was nafangen kannst.)
@all, mal was Grundsätzliches zum Thema Einsamkeit:
wenn ich hier so die Einsamkeits-Threads querlese, fällt mir des öfteren auf, daß sich gerne über die Oberflächlichkeit der Gesellschaft, die Interessenlosigkeit der Mitmenschen usw usw echauffiert wird. Tenor Biste alt, biste hässlich, biste arm, dann interessiert sich keiner für dich. oder so ungefähr.
Ich will jetzt wirklich niemandem was Böses, mir geht es mitunter ganz genauso, aber zumindest in meinen besseren, nicht-depressiven Phasen, hört sich das für mich doch sehr nach selbstmitleidigem Gejammer an. Schlimmer noch, ich behaupte jetzt mal ein bisschen provokativ, diese Denke ist sogar reichlich egoistisch!
Egoistisch deshalb, weil wir Verständnis und Mitgefühl für uns und unsere Situation von unseren Mitmenschen einfordern, jedoch nicht bereit sind, dies im Gegenzug auch zu liefern!
Wer von EUCH klingelt denn mal bei dem alten, alleinstehenden Nachbarn, den man nur selten sieht, höchstens mal, wenn er zum Aldi schlurft um sich zwei Scheiben Mortadella und nen Brühwürfel zu holen?
Wer von Euch versucht denn mal, den zahnlosen Wirrkopf in der Fußgängerzone zu überreden, sich professionelle Hilfe zu holen?
Wer von Euch setzt sich zu der älteren, traurig guckenden Dame auf die Bank und fängt an, mit ihr übers Wetter zu quatschen, um sich schließlich ihre Sorgen anzuhören?
Keiner.
Ihr sitzt einsam und depressiv vor Euren Computern und beschwert Euch, daß sich niemand für Euch und Eure ach so tiefen und bedeutungsvollen Persönlichkeiten interessiert, angeblich weil ihr zu dick, zu arm, zu introvertiert oder sonstwas seid.
Versucht mal, Eurer egoistisch-subjektiven Sicht auf die Welt zu entkommen und betrachtet Euch selbst. Dann, wenn Ihr euch mal so objektiv von außen anguckt, fragt Euch, warum sich Kollegen, Bekannte, Fremde, andere Menschen eben, ausgerechnet für Euch übermäßig interessieren sollten. Bzw. warum sie das nicht tun.
Weil Ihr zu introvertiert seid? Dann ändert das - teilt Euch mit.
Weil Ihr zu wenig Geld habt? Quatsch, es gibt auch andere interessante Leute mit wenig Geld, warum solltet Ihr die einzigen sein? Geht raus und findet sie.
Weil Ihr dick seid? Oder häßlich? Oder alt? Dann ändert das, soweit möglich. Ansonsten gilt das gleiche wie beim Geld.
Nochmal, ich will wirklich niemandem hier auf die Füße treten. Einsamkeit ist schei*ße, Depressionen sind schei*ße, ich weiß das. Ist natürlcih auch übertrieben polemisch und provokant. Wenn ich oben schreibe, das macht von Euch keiner, habe ich sicher unrecht. ICH mache das nicht, schließe also einfach mal von mir auf andere. Ist vielleicht also mehr als so eine kleine Motivationsansprache an mich selbst zu verstehen. Aber evtl findet sich ja auch sonst noch wer darin wieder.
(Ich habe tatsächlich mal versucht, so einen zahnlosen Kaputten (keine Penner, aber schon so die Richtung) zu bequatschen, sich einfach mal in die Notaufnahme zu stellen, nach dem Motto ich bin fertig, ich brauche Hilfe, psychologisch und medizinisch. Ich hatte den fast soweit, da hab ich ihn dann mal am Arm angefasst. Meine Hand hat davon dermaßen gestunken, ich hab den Geruch tagelang in der Nase gehabt. Jedenfalls wars dann schnell vorbei mit meinem philanthropischen Anfall. Ich egoistisches Schwein...)