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Letztens habe ich mich mit einer Nachbarin unterhalten, gebildet, sehr starke Persönlichkeit und seit Jahren allein lebend.
Sie hat Freunde, reißt allein in den Urlaub, lernt überall Menschen kennen und kommt mit meinen Problemen gar nicht zurecht.

Es wäre alles eine Frage der inneren Einstellung. Eine Antwort was ich ändern soll bekam ich leider nicht.
Eher ziehen mich solche Gespräche runter den sie erinnern mich daran wei wenig ich davon umsetzen kann und wie kläglich mein Leben im Gegesatz zu Ihrem verläuft. Zumindest Privat und auf diesem Sektor.

Ist das also so und wenn wie ändere ich es?

Ich selbst bin nicht total introvertiert aber einen echten Freund oder tolle Freundin habe ich nie gehabt.
Was machen Menschen die niemanden kennelernen falsch?
Geht es um Hilfe nimmt man mich gerne ins Boot.
Darüber hinaus stehe ich im Abseits.

Ich frage mich da ich hoffentlich bald eine Therapie beginne was ich ändern muß um nette Menschen kennenlernen zu können. Einen Freundeskreis zu haben, oder das Menschen im Urlaub auch mal auf mich zugehen?
Die Einsamkeit macht mir ziemlich zuschaffen.

Die Folge sind Depressionen, Verstimmungen, körperliche Symtome und ein jämmerliches Selbstwertgefühl.
Kennt jemand dieses Gefühl?

29.09.2021 17:43 • 01.10.2021 x 1 #1


9 Antworten ↓


Zitat von Urmel2021:
Es wäre alles eine Frage der inneren Einstellung. Eine Antwort was ich ändern soll bekam ich leider nicht.
Eher ziehen mich solche Gespräche runter den sie erinnern mich daran wei wenig ich davon umsetzen kann und wie kläglich mein Leben im Gegesatz zu Ihrem verläuft. Zumindest Privat und auf diesem Sektor.

Genau das kennen viele von uns..ich auch.
Ich bin aber anders und kann halt nicht alles ,was ich nach deren Meinung nur tun muss, damit es mir besser geht.
Sie maßen sich an über uns zu urteilen und haben doch keine Ahnung wie es uns geht.
Da muss man drüber stehen..abnicken und dann einfach vergessen.
Es ist ja oft nett gemeint aber zeigt auch immer an was ich nicht kann.

A


Liegt es tatsächlich nur an uns?

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Tja, viele gute Fragen.

Das einzige, was ich dazu sagen kann, ist: nicht 'krampfhaft und auf Deivel-komm-raus' versuchen. (Gilt sowohl für allgemeine Kontakte, als auch bei der Partnersuche etc.) Das ging - zumindest bei mir - in aller Regel nach hinten los.

Je entspannter man die ganze Sache angeht und je weniger 'Erwartungshaltung' dabei am Start ist, desto eher 'ergeben' sich 'einfach' Gelegenheiten, die dann auch etwas entspannter genutzt werden können .. oder eben auch nicht.

Ja, ich weiß: ist leichter gesagt, als getan .. aber eine Erfahrung, die ich - für mich ganz persönlich! - gemacht habe.
(Muss also auch nicht zwangsläufig auf Andere übertragbar sein ..)

Danke für Eure Sicht auf die Dinge!
Natürlich habe ich vieles nicht unversucht gelassen, vom Sportverein bis zur Gruppenreise.
Ergeben hat sich nichts.
Anbiedern möchte ich micht nicht.
Die Gelassenheit zu finden oder eben Erwartungshaltung zu senken und es so zu aktzeptieren ist, ist oft nicht ganz einfach.
Auf meinen früheren Reisen durch Japan habe ich viele tolle Menschen kennengelernt.
Hier in Europa treffe ich anscheindend nicht den Nerv der Zeit.
Egoismus statt Kollektiv.
Aufpusten statt Bescheidenheit.
Die Damenwelt hat sich in Ihrem Wesen in meinen Augen sowie um 180 Grad gedreht.
Ich denke das das viele gute oder sensible Männer bei dem was hier abgeht auf der Strecke bleiben.
Wir sind die guten!

Hey Urmel

Zitat von Urmel2021:
Natürlich habe ich vieles nicht unversucht gelassen, vom Sportverein bis zur Gruppenreise.

Klingt für mich - persönlich! - jetzt irgendwie nicht wirklich 'entspannt'. =)

Ja, ich weiß, Psychologen empfehlen solche Geschichten schon ganz gerne mal und das kann sicherlich in sehr vielen Fällen auch etwas bringen .. sie werden's wohl nicht aus einer reinen Sektlaune heraus anraten .. aber da wir doch alle 'Subjekte', sprich: individuell in unseren Bedürfnissen und Herangehensweisen sind, gibt's ja eben auch keine allgemeingültigen 'Patentrezepte'. Kann funzen .. oder eben auch nicht.

Solche Sachen ausprobieren, schadet natürlich auch nicht unbedingt (Versuch macht kluch ), aber ob's letztendlich etwas für uns ist, können wir nur selbst entscheiden. Wenn dir sowas allerdings 'prinzipiell' liegt, war's vielleicht schon der (für dich) richtige Weg, nur hängt's dann wohl irgendwo an anderer Stelle.

Zitat von Urmel2021:
Die Gelassenheit zu finden oder eben Erwartungshaltung zu senken .. ist oft nicht ganz einfach.

Stimmt. =)

Zitat von Urmel2021:
Hier in Europa treffe ich anscheindend nicht den Nerv der Zeit. (und nachfolgende Zeilen ..)

Klingt für mich so'n bisschen nach Irgendwie passe ich hier nicht mehr rein, verstehe die Welt, wie ich sie um mich herum wahrnehme, nicht mehr wirklich und will da im Grunde auch gar nicht mehr mitziehen. .. kommt mir schon recht vertraut vor. ^^

Aber gerade die darauf folgenden Zeilen in deinem Posting, erwecken bei mir den Eindruck, dass du in deiner Sichtweise der Welt recht ..*hmm*.. festgefahren? .. bist. (Korrigiere mich, wenn ich mich täusche.) Wird sicherlich auch einen mehr oder weniger berechtigten und auf deine persönliche Lebenserfahrung basierenden Grund haben .. unterstelle ich dir jetzt einfach mal ganz ungeniert .. aber die Welt ändert sich, wir verändern uns und damit ggf. auch der Blickwinkel, mit dem wir die Welt betrachten. Naja, zumindest, sofern wir denn offen dafür und bereit sind, uns darauf einlassen.

Ist das Glas halb leer oder halb voll?
Was ich damit sagen will, ist: wie will man denn einen Platz im 'Großen-Ganzen' finden, wenn man's doch eeeigentlich ohnehin alles sche!ße findet?

Zitat von Urmel2021:
Wir sind die guten!

Sind wir?.. biste da sicher? ^^

Du hast sicherlich recht mit dem Satz ....Klingt für mich so'n bisschen nach Irgendwie passe ich hier nicht mehr rein, verstehe die Welt, wie ich sie um mich herum wahrnehme, nicht mehr wirklich und will da im Grunde auch gar nicht mehr mitziehen. .. kommt mir schon recht vertraut vor

Die Welt wie sie heute ist zu akzeptieren, sich anzupassen ist der logische vielleicht auch der einfachste und beste Weg. So hat es die Natur eingerichtet.

Ich sehe nicht alles schlecht und nicht alles schwarz und weiss.
Mein Leben verläuft gut, bis auf die sozialen Kontakte.

Eindrücke einer völlig anderen Kultur hinterlassen jedoch Ihre Spuren.
Vom Einzelkämpfer zum Kollektiv, das ist ein Kulturschock. Für mich war es ein sehr positiver.
Respekt und Höflichkeit gepaart mit freundlicher Neugierde machten es mir dort leicht Kontakte zu finden.
Bei uns tue ich mich schwer. Warum versuche ich herauszufinden.

Menschen wie du denken darüber nach. Das meinte ich mit die Guten.
Ich glaube nicht das meine Nachbarin je darüber nachgedacht hat ob es richtig ist oder falsch. Sie geht nur den einfachsten und efektivsten Weg um zurechtzukommen und das Leben zu genießen.
Ein Stück beneide ich Sie um Ihre Anpassungsfähigkeit.

Ich denke sehr gerne darüber nach ob mein Blick auf die Dinge nicht vielleicht vieles positives übersehen hat!
Für heute erfreue ich mich über mein halbvolles Glas Weisswein
Ich denke du hast vielleicht auch Therapie-bedinngt schon einiges mehr als ich gelernt.
Darauf hoffe ich noch!

Danke für deinen Rat und dir einen schönen Abend!

Wenn du sagst, dasss du sowas wie Sportvereine versucht hast, frage ich mich wer dir den so wahnsinnig schlauen Tipp dazu gegeben hat?
In so einem Verein sollte man nicht mit den Fokus auf Kontakt knüpfen gehen, und wenn das dann nicht hinhaut, gehe ich wieder, ich denke wenn man so etwas macht sollte die Leidenschaft für das Interessengebiet in Vordergrund stehen, denn das ist das was dann letztendlich verbindet und Verbindung erzeugt, wenn es auch seine Zeit in Anspruch nimmt.

Ich denke du denkst zu viel nach. Wenn du los-lässt gibst du Raum für Ereignisse und Veränderung. Und klar haben sich Frauen geändert, wie alle(s) andere auch! Wenn du das alles beobachtest, anstatt zu bewerten, wird es viel lebendiger
Warte einfach ab, irgendwann wenn du am wenigsten damit rechnest macht es "Boing"

Servus Urmel (klasse Name! )!

Liegt es tatsächlich nur an uns? - genau diese Formulierung stellt bereits eine vorauseilende Trennung zwischen Uns und den Anderen dar. Möchte @California1 `s Vorschlag des Beobachtens (anstelle des Bewertens) ebenfalls aufgreifen. Als eventuellen Zwischenschritt kannst Du auch das Bewerten beobachten (und dabei nicht den Fehler machen, Dich für die Bewertung schuldig zu sprechen). Das ist oft einfacher als das reine Beobachten. Denn das wirkliche Verstehen des (meist unbewusst vonstatten gehenden) Bewertungsautomatismus ist ja unabdingbarer Teil des Befreiungsprozesses.

Fang vielleicht mal an dem Beispiel mit Deiner Nachbarin an: Wer interpretiert, bestimmt und erkennt woran, weshalb sie eine starke Persönlichkeit ist? Sämtliche Variablen, die Du dabei geistig ins Feld führst, sind Teil Deiner (Für-)Wahr(-)nehmung und somit bestimmen sie den, der sie handhabt. Das Erleben besteht nahezu ausschließlich genau darin und nicht im Außen. Das Außen an sich gibt es nicht (zumindest nicht so, wie wir damit umgehen) - das haben auch schon die großen japanischen Zen-Patriarchen gesehen und lehrten deshalb gerne nonverbal.

Es wäre übrigens interessant, wie der (heutige!) Durchschnittsjapaner uns Europäer heute empfindet. Auch DU bist Deutscher, Europäer, Mensch, mentalphysischer Universalelemente-Mix usw...

Ach ja - willkommen übrigens!

Trübselige und phlegmatische Individuen haben einfach keinen Platz in dieser Gesellschaft. Man kann natürlich versuchen unter Gleichgesinnten fündig zu werden, was sich als äußerst schwierig herausstellt, wenn jene sediert und antriebslos vor sich hinvegetieren, oder sich mehr oder weniger freiwillig in totale soziale Isolation begeben.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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