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Stimmt, wenn man nicht so mittendrin ist früher wird es schwierig.
Ich gehöre auch nicht zu denen die nur ihre Krankheit sehen und kein anderes Thema haben.
Ich finde es sehr angenehm auch über andere Dinge zu sprechen um eben nicht ständig damit konfrontiert zu sein.
Ja, vielleicht ist es einfach so, dass Leben ist nicht immer nett

Ach weist du liebe Delia...alle sind aber nicht so.
Vieleicht suchst du dir wirklich mal ein paar neue Leute die die gleichen Interessen haben.
Geh in einen Wanderverein oder etwas anderes.
Ich habe auch gemerkt das Freunde von früher später nicht mehr so passen weil man sich anders orientiert hat .
Die Interessen werden anders únd dann passt es halt manchmal nicht mehr.
Aber sei Optimistisch ..es gibt nette Menschen..

A


Lieber allein als ungewollt

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Liebe Delia

Habe gerade Deinen Thread gelesen und kann gut nachfühlen, wie es Dir geht. Ich hätte auch gerne eine ehrliche Aussage als das herumgeeiere, aber meine Erfahrung ist, ich mußte lernen zwischen den Zeilen zu hören.

Irgendwo habe ich mal gelesen: hör nicht auf die Worte, sondern schaue auf ihre Handlungen.
Das ist manchmal echt schmerzhaft, weil ich es nicht wahrhaben möchte und denke, wir hatten doch so viel Spass ..... aber meine Erfahrung ist, dass sich das Gefühl bestätigt.

Zitat von alfred:
Ich habe auch gemerkt das Freunde von früher später nicht mehr so passen weil man sich anders orientiert hat .


Manchmal ist ein gemeinsamer Weg zu Ende ohne das es sich angeknündigt hat.

Auf der anderen Seite bin ich den ehrlichen Weg gegangen und Mensch gesagt, dass ich die Freundschaft beenden möchte. Die Reaktionen waren ganz unterschiedlich: von kompletter Ingnorranz bis ein Gespräch suchen war alles dabei.
Mein Kriterium ob ich Zeit mit anderen Menschen verbringen möchte ist, ob sie mir gut tun oder nicht. Wie wertschätzend gehen wir miteinander um ?

Zitat von trustnone:
Hier mal mein Lieblingszitat zu dem Thema:

Liebe, Freundschaft, alles Quatsch. Das sind Illusionen, die man versucht Aufrecht zu erhalten, um nicht zugeben zu müssen, dass alle zwischenmenschlichen Beziehungen reines Geschäft sind. Wir sprechen von Freundschaft und Liebe, aber aus Berechnung. Es kommt uns gelegen. Die Realität ist käuflich.


Ich finde da ist echt was dran.
Natürlich glaube ich auch an Mitgefühl und Verständnis aber meine Toleranzschwelle ist im Gegensatz zu früher deutlich gesunken. Wenn ich merke, dass jemand sich selbstmitleidig zuviel Raum einnimmt, spreche ich es vorsichtig an. Und je nach Reaktion des Gegenüber ziehe ich mein Mitgefühl und meine Aufmerksamkeit zurück.

Mir passiert es natürlich ebenso, dass ich in Selbstmitleid zerfließe und merke dann auch die schwindende Aufmerksamkeit.
Das blöde für mich war früher, dass ich gar nicht gemerkt habe, dass ich so selbstmitleidig und jammerig bin, weil ich dachte, dass ich allen Grund dazu habe.

Dann habe ich angefangen das Buch von Jaya Herbst (schon wieder ich) zu lesen und mir ist ganz übel geworden, weil ich meiner Einstellung beraubt wurde. Bin auch bis jetzt nur bis Seite 42 gekommen. Aber der Ruck, der durch mich ging hat etwas geändert.

Ich habe jetzt nicht mehr Freunde/Bekannte oder so, will ich auch gar nicht, aber die Begegnungen die ich habe sind authentischer. Bei den Treffen schütte ich nicht mehr mein Herz aus, sondern achte darauf, dass es ein Geben und Nehmen ist.
Im Rückblick könnte ich sagen oberflächlicher, aber irgendwie nehme ich mein Gegenüber anders (als eigenständige Person) wahr.

Liebe Delia ich hoffe Du findest irgendetwas brauchbares für Dich und wenn nicht danke für Deine Aufmerksamkeit

Danke für Eure Antworten.
Ja, vielleicht entwickelt man sich wirklich in verschiedene Richtungen.
Ich habe auch die Erfahrungen gemacht, dass Freunde denen es auch nicht gut geht bzw. wo die Welt grad auch etwas schief hing sehr viel empathischer waren und eben mehr auf meiner Wellenlänge waren.
Ist vielleicht wirklich zu anstrengend sich sowas anzutun wenn es bei einem selbst gut läuft!

Ich habe gar keine Freunde. Würde gerne welche haben. Aber unter Menschen fühle ich mich auch nicht sonderlich wohl und es gibt kaum jemanden mit dem ich ein Freundschaft eingehen wollen würde. Ziemlich verzwickte Situation die letzten 10 Jahre+

Wie gesagt, es ist auch nicht so, dass ich dauernd denke, ich müsste Freunde haben mit denen ich ständig Kontakt haben muss.
Ich bin gern allein.
Ich denke auch nicht das die Regelmäßigkeit etwas über die Verbundenheit aussagt.
Einfach jemand mit dem man sich auch mal austauschen kann und der genauso Interesse an meinem Leben hat wie ich an seinem.
Scheint wohl doch nicht so einfach zu sein

Hallo Delia, nun endlich meine versprochene Meinung zu deinem Thread. Du berichtest an anderer Stelle von einer momentanen schwierigen Phase bei dir, suchst Verständnis, Unterstützung, Hilfe. Das können nur wenige, ich habe das nicht mal in meinen Beziehungen bzw. Ehe erfahren oder nicht bemerkt!?
Depressive haben ein hohes Mitteilungsbedürfnis und einen hohen Anspruch an andere. Sie suchen nach Antworten wie Leben funktioniert. Normale stellen sich diese Fragen nicht, sie leben ,wollen Spaß und verdrängen. Das ist auch gut so. Wir fühlen uns dann aber schnell unverstanden und ziehen uns zurück. Ich habe einen Schnitt in meinem Leben vollzogen, habe mich nicht mehr gekümmert und bin nirgends mehr hingefahren. Ich wollte auch bzw. konnte den damit verbundenen Verpflichtungen nicht mehr nachkommen. Das Ergebnis ist tiefe Einsamkeit.
Depressive habe ihre eigene Welt, sind vielleicht die einzigen Realisten. Die Realität will aber keiner sehen, das Leben ist schwer genug. Du sprichst von deinem Gefühl nicht willkommen zu sein, aber entspricht das wirklich der Realität?
Heute wandelt sich zudem alles sehr schnell. Menschen treten in unser Leben und gehen auch wieder. Die meisten sind nur Bekannte, wirkliche Freunde sind es selten. Freundlichen Gruß zu dir

Nun, eigentlich spreche ich nicht groß über meine Depressionen bzw. mache das nicht zum Dauerthema.
Jemand der es nie hatte, kann es eh nicht verstehen und ich mag auch nicht dauernd erkläre.
Soll heißen, ich antworte bei Fragen wie es mir geht eigentlich nur mit Ja, es geht oder Momentan nicht so doll
Ich finde es einfach nur schlimm, wenn ich immer ein offenes Ohr anbiete und mir alle Geschichten über zerstrittene Beziehungen anhöre, aber wenn bei mir von heut auf morgen mein Job wegbricht nichts kommt.
Sowas ist doch keine Einbahnstraße.
Ich denke heute ist sich echt jeder selbst der nächste.....

man braucht seine Depressionen auch nicht zum Thema machen, da hast du vollkommen recht, es versteht keiner. Selbst Depressionen sind noch individuell, nichts kann man da vergleichen. aber wir schleppen sie mit uns rum, sie stehen uns im Gesicht, drücken sich durch unsere Körperhaltung aus und am schlimmsten durch unsere Stimmungen. keiner kann sich ewig verstellen und gute Miene machen. Dann ist die ständige negative Lebenseinstellung spürbar. Du sprichst von Arbeitsplatzverlust. Da hat jeder große Angst vor, darum wird es gerne verschwiegen und auch dabei kannst du dir nur selber helfen. Ich war eine Zeitlang aus allen Systemen raus, das Thema Arbeit und Bewerbung war nicht meines, keine Ahnung von. Der Zufall hat mich dort rausgeholt

Ich denke unterm Strich sind alle nur froh das es nicht sie selbst betrifft.....

Genau so ist es, denn Probleme haben doch die meisten selbst genug. Aber ich denke du suchst Antworten die dir bisher noch keiner geben konnte. Darum zu deinem Thema zurück: wenn du auch allein sein kannst, wie oft brauchst du die Kontakte, reicht auch von deiner Seite eine gewisse Oberflächlichkeit gegenüber den anderen? Hauptsache nicht in Panik alles auf einmal beenden. Vielleicht gibt es doch einen Punkt, wo auch du profitieren kannst. Ein neuer Kreis ist auch sehr schwer aufzubauen da alle so auf sich selbst bezogen und auch misstrauisch geworden sind.

Ja, habe mir vorgenommen das ich erst mal ein bissel auf Abstand gehen werde....werde ja dann sehen was bleibt.
Ich werde einfach lernen noch mehr auf mich allein gestellt zu sein.

A


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Dr. Reinhard Pichler
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