Ich habe mich bis vor den Sommerferien viele größere Ängste gestellt, ich habe eine Berufsschule an meiner Seite, die mich dabei unterstützt, und ich habe im letzten Schuljahr Erfahrungen und Erlebnisse gehabt, die für mich einfach einzigartig und besonders waren. Mir ist dabei und besonders in letzter Zeit aber auch ganz besonders etwas klar geworden: Wie sehr ich doch mit nur 27 Jahren doch durch all das, was mir passiert ist, mir angetan wurde, wie ich in den Jahren gehandelt habe, vereinsamt bin. Ich habe bis auf die Familie alles verloren, seit Jahren keine engeren Freunde mehr, damals immer nur Hass, Spott, und Ausgrenzung erleben und erdulden müssen.
Aber ich habe das erste Mal seit 2013, im vergangenen Schuljahr wieder eine Klasse gefunden, und kennengelernt, nachdem ich mich vielen Ängsten nach Monaten gestellt habe, in der ich erstmals nach so vielen Jahren, endlich mal keinen Hass, Mobbing und Angriffen ausgesetzt war, und man hat mir erstmals das Gefühl vermittelt, gegeben, dass man mich nicht ausschließt, ausgrenzt, oder hasst, wie in all den Jahren immer wieder davor, sondern das ich erwünscht war, man hat mich immer und immer wieder einbezogen, und gleichwertig behandelt. Und das hat mir unglaublich viel bedeutet, neben den ganz besonderen Erlebnissen, die ich mit ihnen hatte, die man hier kaum in Worte fassen kann.
Aber das hat auch eine ziemlich heftige innerliche Wunde aufgerissen. Denn seitdem diese Klasse versetzt worden ist, und ich wiederholen muss, und ich dadurch aus dieses Umfeld gerissen wurde, zerfrisst es mich psychisch von Tag zu Tag immer mehr, und ich bin mit dieser neuen Situation total überfordert, und komme mir vor, als könne ich absolut nichts dagegen tun.
Ein Außenstehender oder sogar andere Nutzer in diesem Forum könnten ggf. denken, ich bin jetzt total abnormal, irre, oder komisch, aber vielleicht sollte man es mit dem, was erlebt wurde, mir passiert ist, im Kontrast zu den neuen Erlebnissen sehen.
Ist es krank, oder schlecht, so ein starkes Bedürfnis nach neuen Freundschaften entwickelt zu haben, oder jetzt zu entwickeln? Nach so viel Hass, Erniedrigungen, und Angriffen? Und nach all den Ängsten, und der Isolation? Den permanenten Wunsch zu haben, wieder bei ihnen in der Klasse zu sein? Empfinde ich zu viel? Reagiere ich gerade über? Sollte ich es der Schule melden? Ich habe mich zum Schluss bei ihnen sicher gefühlt. Es war irgendwie wie eine zweite Familie.
Man muss natürlich bedenken, ich war fast zehn Jahre, mit Ausnahme meiner Familie, allein. Ich hatte neben meiner Familie, glaube ich nie wirklich Menschen an meiner Seite, denen ich wichtig war.
Dieser psychische Druck macht mich aktuell total fertig.
10.09.2022 00:14 • • 13.09.2022 x 1 #1