Hallo zusammen,
ich bin Marc 25 Jahre alt und seit etwa zwei Jahren habe ich das Problem, dass ich weder den Wunsch noch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten habe.
Das war jedoch nicht immer so. Zu meiner Schulzeit war ich Teil eines großen, innigen Freundeskreises. Ich muss sagen, dass damals wirklich alles gepaßt hat.
Ein Jahr nach der Schule musste ich jedoch aufgrund äußerer Umstände ein paar Hundert Kilometer weit weg umziehen, und habe so nach und nach alle meine Freunde aus meiner ehemaligen Heimat verloren. In der neuen Stadt zog ich in eine Studentenverbindung. Das Leben dort war alles andere als schön, es wurde nur gesoffen und die Leute waren oberflächlich, und es haben sich keine wirklichen Freundschaften ergeben.
Nach einem Jahr hatte ich mich dazu entschlossen, dort auszuziehen und lebe seit dem alleine in einer 1-Zimmer-Wohnung. Ich studiere und arbeite nebenbei.
Seit ich 19 bin habe ich keine feste Freundin mehr gehabt. Das Bedürfnis ist zwar vage da, aber aufgrund meiner Schüchternheit und der Tatsache, dass ich so gut wie keine sozialen Kontakte mehr habe, scheint es mir unmöglich je wieder eine Freundin zu finden.
Den einzigen Kontakt den ich derzeit noch habe ist eigentlich nur der zu meiner Mutter.
Im Studium neue Leute kennen zu lernen fällt mir sehr schwer. Auch leide ich unter leichten sozialen Ängsten, wie zum Beispiel Zittern beim Essen mit fremden, oder weniger bekannten Leuten. Jedoch ist das nicht das Hauptproblem. Es ist einfach so, dass in mir tiefe Leere herrscht. Ich habe kaum Interesse auf andere Menschen zuzugehen, oder mit ihnen Kontakt zu knüpfen.
Tief in mir spüre ich immer noch die bittere Enttäuschung über die Tatsache, dass es der Zwang äußerer Umstände war, meine ehemaligen Freunde verlassen zu müssen, und somit meine Identität innerhalb der Gruppe aufzugeben.
Ich besuche seit etwa einem dreiviertel Jahr eine Psychotherapeutin. Die Therapeutin meint, dass ich an einer Identitätsdiffusion leiden würde. Ein Großteil der Therapiezeit wurde bisher dadurch in Anspruch genommen mich aus der Antriebslosigkeit herauszuholen. Seit meinem Umzug ins Studentenwohnheim saß ich eigentlich nur noch vorm PC, habe Computerspiele gespielt und nichts mehr auf die Reihe bekommen. Seit einem halben Jahr schaffe ich es zumindestens mein Studium zu machen und nebenbei arbeiten zu gehen. (Wenn auch mehr unter Selbstdisziplinierung als mit Freude). Computerspiele zocke ich glücklicherweise nicht mehr.
Meine Therapeutin meinte letztes Mal zu mir, dass es eigentlich so ist, dass Leute in meinem Alter auf ein Beziehungsnetzwerk zurückgreifen können, und man deshalb aus therapeutischer Sicht dort ansetzt, wo sich Probleme in den Beziehungsmustern ergeben. Auch hält es meine Therapeutin für wenig sinnvoll, tiefenpsychologisch in mir herumzustochern, zumal ich von meinem 15. bis zu meinem 18. Lebensjahr schon einmal in Therapie war.
Mit anderen Worten: Meine Therapeutin weiß auch nicht mehr so recht weiter. Sie meint sie fände in mir keinerlei Wunsch nach sozialen Kontakten oder aber auch Interessen wie zum Beispiel ein Hobby oder sonstiges.
Das Problem, dass ich vor neuen Kontakten so sehr zurückschrecke, hat sicherlich etwas mit der Enttäuschung über den Umzug zu tun, aber eigentlich habe ich damit bereits abgeschlossen. Geht es vielleicht jemanden genauso wie mir? Oder hat jemand einen Tip für mich? Denn ich weiß nicht mehr weiter.
Gruß,
Marc
PS: Das einzige was ich mir wirklich zur Zeit wünschen würde, wäre ein Hund. Ich denke, es wäre nämlich ein Anfang für jemanden da zu sein und wieder Vertrauen aufbauen zu können. Leider lässt meine derzeitige Wohnsituation das nicht zu.
ich bin Marc 25 Jahre alt und seit etwa zwei Jahren habe ich das Problem, dass ich weder den Wunsch noch das Bedürfnis nach sozialen Kontakten habe.
Das war jedoch nicht immer so. Zu meiner Schulzeit war ich Teil eines großen, innigen Freundeskreises. Ich muss sagen, dass damals wirklich alles gepaßt hat.
Ein Jahr nach der Schule musste ich jedoch aufgrund äußerer Umstände ein paar Hundert Kilometer weit weg umziehen, und habe so nach und nach alle meine Freunde aus meiner ehemaligen Heimat verloren. In der neuen Stadt zog ich in eine Studentenverbindung. Das Leben dort war alles andere als schön, es wurde nur gesoffen und die Leute waren oberflächlich, und es haben sich keine wirklichen Freundschaften ergeben.
Nach einem Jahr hatte ich mich dazu entschlossen, dort auszuziehen und lebe seit dem alleine in einer 1-Zimmer-Wohnung. Ich studiere und arbeite nebenbei.
Seit ich 19 bin habe ich keine feste Freundin mehr gehabt. Das Bedürfnis ist zwar vage da, aber aufgrund meiner Schüchternheit und der Tatsache, dass ich so gut wie keine sozialen Kontakte mehr habe, scheint es mir unmöglich je wieder eine Freundin zu finden.
Den einzigen Kontakt den ich derzeit noch habe ist eigentlich nur der zu meiner Mutter.
Im Studium neue Leute kennen zu lernen fällt mir sehr schwer. Auch leide ich unter leichten sozialen Ängsten, wie zum Beispiel Zittern beim Essen mit fremden, oder weniger bekannten Leuten. Jedoch ist das nicht das Hauptproblem. Es ist einfach so, dass in mir tiefe Leere herrscht. Ich habe kaum Interesse auf andere Menschen zuzugehen, oder mit ihnen Kontakt zu knüpfen.
Tief in mir spüre ich immer noch die bittere Enttäuschung über die Tatsache, dass es der Zwang äußerer Umstände war, meine ehemaligen Freunde verlassen zu müssen, und somit meine Identität innerhalb der Gruppe aufzugeben.
Ich besuche seit etwa einem dreiviertel Jahr eine Psychotherapeutin. Die Therapeutin meint, dass ich an einer Identitätsdiffusion leiden würde. Ein Großteil der Therapiezeit wurde bisher dadurch in Anspruch genommen mich aus der Antriebslosigkeit herauszuholen. Seit meinem Umzug ins Studentenwohnheim saß ich eigentlich nur noch vorm PC, habe Computerspiele gespielt und nichts mehr auf die Reihe bekommen. Seit einem halben Jahr schaffe ich es zumindestens mein Studium zu machen und nebenbei arbeiten zu gehen. (Wenn auch mehr unter Selbstdisziplinierung als mit Freude). Computerspiele zocke ich glücklicherweise nicht mehr.
Meine Therapeutin meinte letztes Mal zu mir, dass es eigentlich so ist, dass Leute in meinem Alter auf ein Beziehungsnetzwerk zurückgreifen können, und man deshalb aus therapeutischer Sicht dort ansetzt, wo sich Probleme in den Beziehungsmustern ergeben. Auch hält es meine Therapeutin für wenig sinnvoll, tiefenpsychologisch in mir herumzustochern, zumal ich von meinem 15. bis zu meinem 18. Lebensjahr schon einmal in Therapie war.
Mit anderen Worten: Meine Therapeutin weiß auch nicht mehr so recht weiter. Sie meint sie fände in mir keinerlei Wunsch nach sozialen Kontakten oder aber auch Interessen wie zum Beispiel ein Hobby oder sonstiges.
Das Problem, dass ich vor neuen Kontakten so sehr zurückschrecke, hat sicherlich etwas mit der Enttäuschung über den Umzug zu tun, aber eigentlich habe ich damit bereits abgeschlossen. Geht es vielleicht jemanden genauso wie mir? Oder hat jemand einen Tip für mich? Denn ich weiß nicht mehr weiter.
Gruß,
Marc
PS: Das einzige was ich mir wirklich zur Zeit wünschen würde, wäre ein Hund. Ich denke, es wäre nämlich ein Anfang für jemanden da zu sein und wieder Vertrauen aufbauen zu können. Leider lässt meine derzeitige Wohnsituation das nicht zu.
08.07.2015 16:37 • • 09.07.2015 #1
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