Esseulée
ich dachte mir, dass ich mich mal in diesem Forum anmelde, um unter Gleichgesinnte zu kommen.
Vor neun Jahren bin ich zuhause ausgezogen und wohne und arbeite seither in einer Großstadt. Man mag meinen, dass es da leicht fällt, einen neuen Freundeskreis aufzubauen oder den bestehenden zu erweitern. Aber weit gefehlt. Ich bin kein Partygänger, so dass es nicht einfach ist, Leute kennen zu lernen. Seit neun Jahren lebe ich also schon in regelrechter Isolation.
Wenn mir meine Oma immer wieder sagt, dass sie es toll findet, dass ich alleine so gut zurecht komme und mich das Alleinsein nicht stört, dann bin ich doch immer ein bisschen ertaunt über mich selbst, dass ich so gut eine Maske aufsetzen kann.
Denn eigentlich bin ich gar nicht glücklich darüber, dass ich niemanden habe. Alles muss ich alleine machen, und oft fällt es mir echt schwer, mich aufzuraffen. Aber Kontakte zu knüpfen fällt mir auch schwer. Ich habe Angst davor, für andere nicht gut genug zu sein. Ein Beispiel ist, dass ich Rennrad fahre, aber es noch nicht fertig gebracht habe, mich dem Rennradtreff bei mir in der Stadt anzuschließen für gemeinsame Ausfahrten, weil ich denke, dass ich nicht mit den anderen mithalten kann und die dann von mir genervt sind.
Es fällt mir nicht leicht, auf andere zuzugehen oder zu anderen Vertrauen zu fassen. Alleine sein mag ich aber auch nicht. Die Einsamkeit macht mich so traurig.
Zu meinem alten Freundeskreis aus der Heimat habe ich eigentlich keinen Kontakt mehr. Wenn ich mich nicht gemeldet habe, dann ist kein Kontakt zustande gekommen. irgendwann dachte ich, wer sich nicht von selbst mal bei mir meldet, möchte wahrscheinlich einfach nichts mit mir zu tun haben, und dem möchte ich auch nicht auf die Nerven gehen. Darum habe ich mich dann auch nicht mehr gemeldet.
Wie geht es euch so? Vielleicht ist oder war jemand von euch in einer ähnlichen Situation und hat eine Lösung gefunden!?
Esseulée
03.04.2015 11:42 • • 06.04.2015 #1